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Full text of "Der Mitteldeutsche Marco Polo DTM"

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FRESELNET ON 
MICHEL: ae 
AVAlLACLE 


Library 
of tbe 
University of Wisconsin 


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DEUTSCHE 
TEATE DES MITTELALTERS 


HERAUSGEGEBEN 


VON DER 


PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 


BAND XL 
ED. HORST VON TSCHARNER 
DER MITTELDEUTSCHE MARCO POLO 


BERLIN 
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 
1935 


DER MITTELDEUTSCHE 
MARCO POLO 


NACH DER ADMONTER HANDSCHRIFT 


HERAUSGEGEBEN VON 


ED. HORST VON TSCHARNER 


MIT EINER TAFEL IN LICHTDRUCK 


BERLIN 
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 
1935 


Druck ven C. Schulze & Co., G.m.b.H., Gräfenhainichen. 


128276 PT 
FEB 25 1536 1375 


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EA 40 
Ao 
Vorwort. 


Der deutsche Marco Polo der Admonter Handschrift ist bis jetzt der Forschung 
unbekannt gewesen. Wir verdanken es der Handschriften-Inventarisierung der 
Deutschen Kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften, daß wir 
auf ihn aufmerksam geworden sind. Wenn wir ihn nun ın den „Deutschen Texten 
des Mittelalters‘ herausgeben, verfolgen wir damit zwei Zwecke. Einerseits soll 
damit der Germanistik wieder einer der seltenen früheren Prosatexte zugänglich 
gemacht werden, und zwar ein Teat, der als Übersetzung einer lateinischen Vorlage 
seinen besonderen Charakter erhält, den wir durch eine reiche Auswahl lateinischer 
Parallelstellen anschaulich zu machen versucht haben. Andererseits soll diese Aus- 
gabe eın Beitrag zu der, besonders in Italien, Frankreich und England stark ent- 
wickelten Marco Polo-Forschung sein: die lateinische Fassung, die die Vorlage 
unseres Textes bildet, und ihre nähere Verwandtschaft sind auch von der Marco 
Polo-Forschung noch nicht erschöpfend behandelt worden und sollen deshalb in 
unserer Einleitung näher betrachtet und in ihrem Verhältnis zueinander und zu 
den bekannteren Fassungen näher bestimmt werden. Zu der näheren Verwandtschaft 
unserer Fassung gehört auch die deutsche Übersetzung des 15. Jh.s, deren Nürnberger- 
druck von 1477 der erste Druck Marco Polos überhaupt ist, die aber trotz diesem 
Ruhm bis heute der Forschung ebenfalls noch wenig bekannt ist; die gleichzeitige 
Behandlung dieser zweiten deutschen Übersetzung in der Einleitung dient natürlich 
ebensosehr dem Interesse der Germanistik wie demjenigen der Marco Polo-Forschung. 

In diesem Rahmen handelt es sich hier um eine ausschließlich philologisch- 
textgeschichtliche Ausgabe. Für den Realkommentar, biographischen, geographischen, 
eihnologischen und historischen Belangs, verweisen wir vor allem auf die in dieser 
Hinsicht unübertroffene englische Ausgabe von Henry Yule, The Book of Ser Marco 
Polo, London 1871, für die 3. Auflage, London 1903 (unveränderter Abdruck 1921), 
überarbeitet von Henri Cordier, sowie H. Cordiers ergänzenden Band, Ser Marco 
Polo, Notes and Addenda to Sir Henry Yule’s Edition, London 1920; auf Yules 
Ausgabe fußt die kürzere deutsche von Hans Lemke, Reisen des Venezianers Marco 
Polo, 2. Auflage Hamburg 1908 (Bibliothek wertvoller Memoiren), die aber nur 
für eine allgemeinere Orientierung genügen kann. 

Die Herausgabe dieses Bandes hat eine gewisse Arbeitsteilung nötig erscheinen 
lassen: die Beschreibung der Handschrift sowie die Darstellung ihres Sprachstandes 
hat Dr. Hans Neumann übernommen, der mir auch sonst als erster mit Rat und 
Tat beigestanden ist, und das Glossar hat Dr.Gerhard Thiele bearbeitet. Als höchste 
Instanz überwachte wie immer Arthur Hübner die Herausgabe, dem ich viele 


vI 


Anregungen und Verbesserungen verdanke. Was Hübner, Neumann und Thiele 
an Konjekturen beigesteuert haben, ist im Apparat mit H., N. oder Th. bezeichnet. 
Hier in Bern haben mich S. Singer in germanistischen, K. Jaberg in romanistischen 
und besonders Leon Kern in paläographischen Fragen fachmännisch beraten. Allen 
Genannten und auch manchen Ungenannten, die mir auf diese oder jene Weise 
behilflich gewesen sind, sowie den entgegenkommenden Bibliotheksleitungen von 
Admont, Bern, Luxemburg, München, Schlierbach, des Vatıkans und von Wien 
sei hier mein herzlichsier Dank ausgesprochen. 


Murs bei Bern, Juli 1935. 
E. H. v. Tscharner 


Einleitung. 


1. Kap. Allgemeine Übersicht über die Tezxigeschichte Marco Polos. 


Der Venezianer Marco Polo!) diktierte seine Reiseerinnerungen 1298, drei 
Jahre nach seiner Heimkehr, im Kriegsgefängnis von Genua seinem Mitgefangenen 
Rustichello da Pisa?®), der das Diktat, einer verbreiteten Neigung seiner Zeit 
und eigener Übung gemäß — Rustichello ist der Verfasser einiger der frühen 
französischen Prosaauflösungen von Epen aus dem Zyklus der Tafelrunde — 
französisch niederschrieb. Daß der Urtext von Marco Polos Reise französisch 
verfaßt worden ist, hat die Forschung erst seit einem Jahrhundert, und zwar seit 
Baldelli-Bonis kritischer Textausgabe von 1827, allmählich erkannt; diese Ansicht 
haben Adolfo Bartols 1863, G. Pauthier 1865 und Henry Yule 1871 — um nur 
die wichtigsten Forscher zu nennen — in ihren Ausgaben mit immer mehr Beweisen 
unterstützt, bis ste heute durch Luigi Foscolo Benedetto zur vollen Gewißheit ge- 
worden ist. Benedettos Ausgabe, ‚Marco Polo, Il Milione‘‘, Florenz 1928®), die 
durch ihre textgeschichtliche Einleitung und ihren philologischen Apparat alle an- 
deren Ausgaben weit überholt, bildet im wesentlichen die Grundlage meiner allge- 
meineren Ausführungen und liefert den wichtigsten Vergleichstext; für alle näheren 
Angaben zu Fragen dieses Kapitels sei hier auf Benedetto verwiesen*). \ 

Die beinahe 140 Marco Polo-Handschriften, die Benedetto verzeichnet — rund 
60 mehr als Yule —, teilen sich in mehrere Familien ein. Der verlorenen Urschrift 
am nächsten stehen F, die französische Hs. 1116 (früher 7367) der Pariser 
Nationalbibliothek, und das Fragment des cottonianischen Codex Otho D 5 des 
Britischen Museums: sie spiegeln das schlechte, mit italienischen Lehnwörtern und 
-formen durchmischte Altfranzösisch Rustichellog am getreusten wider. Überdies 
sst F dem Gehalt und Umfang nach die vollständigste der erhaltenen Handschriften. 


1) Zu Marco Polo 8. hauptsächlich die Einleitung von Yule-Cordier zu ihrer Ausgabe. 

2) Zu Rustichello bzw. Rusticiano 8. G. Gröber, Grundriß d. Rom. Phil. 2. Bd., 3. Abt., 
S. 37, und besonders Benedetto, XIIIff. 

®) Comitato Geografico Nazionale Italiano, Pubblicazione N. 3. 

4) Auf die Ausgabe von Benedetto verweise ich mit Ben., auf seinen Text von F ein- 
Sach mit F; die arabischen Zahlen beziehen sich auf Kapitel und Zeilen, obwohl Bene- 
detto römische Zahlen für seine Kapiteleinteilung braucht; unsere Hinweise auf Ben. mit 
römischen Zahlen beziehen sich auf Benedettos Einleitung. 


vl 


Deshalb muß sie die Grundlage aller Textvergleichung sowie der Marco Polo-For- 
schung überhaupt bilden. F ist zum erstenmal 1824 von Roux als 1. Band des 
‚„„Recueil de Voyages et de Memoires“ im Auftrage der Pariser Socidtd de Geographie 
herausgegeben worden. 1928 hat nun Benedetto diese philologisch unzulängliche 
Ausgabe durch seine neue ersetzt. 

Eine verlorene Hs. [F], die wahrscheinlich F sehr ähnlich gewesen ist, gelangte 
am Anfang des 14. Jh.s nach Frankreich, wo ein gewisser Gregoire den Text in 
ein besseres Französisch umschrieb, gelegentlich aber auch inhaltlich änderte. Im 
ganzen weniger zuverlässig und kürzer als F, bewahrt diese Bearbeitung FG anderer- 
seits auch kleinere Bestandteile, die wahrscheinlich im Original enthalten waren, 
aber in F weggefallen sind. Von FG, dessen Urschrift verloren ist, verzeichnet 
Benedetto 15 Abschriften, teilweise Bruchstücke, die sich wiederum in vier engere 
Gruppen einteilen lassen. Diese Fassung hat uns der Orientalist G. Pauthier durch 
seine, philologisch leider auch nicht ganz zuverlässige Ausgabe, ‚‚Le Livre de Marco 
Polo‘, Paris 1865, zugänglich gemacht!). 

Ähnlich wie FG verhält sich TA, die toskanische Übersetzung aus dem An- 
fang des 14. Jh.s, zu F. Die Urschrift dieser Übersetzung und ihre vermutliche 
Vorlage [F?] sind ebenfalls verloren. Erhalten ist sie in 5 Hss. Nach der ältesten 
dieser Hss., die als codice della Crusca und als l’Ottimo bekannt ist, hat Baldelli- 
Boni?) 1827 den Text zum erstenmal herausgegeben; von den zahlreichen Heraus- 
gebern, die ihm gefolgt sind, seien hier nur Adolfo Bartoli®), 1863, und Dante Oli- 
vierst), 1912, genannt®). Zu dieser toskanischen Bearbeitung wird auch eine 
lateinische Übersetzung LT gerechnet, die aber gleichzeitig von derjenigen des Fraier 
Pıpino (8. u.) abhängt; sie st uns einzig aus der lateinischen Hs. 3195 (früher 
4264) der Pariser Nationalbibliothek bekannt und 1824 von Roux im Anhang 
seiner französischen Ausgabe veröffentlicht worden. Ferner hat der florentinische 
Dichter Antonio Pucci ein Kompendium dieser toskanischen Übersetzung verfaßt 
und seinem „Zibaldone‘‘ eingefügt. 

Die weitaus fruchtbarste Bearbeitung ist die venezianische Übersetzung, 
VA, die ebenfalls zu Beginn des 14. Jh.s entstanden ist. Als Vorlage nimmt Benedetto 
eine verlorene französtsche Hs. [F?]an. In der ursprünglichen Sprache erhalten ıst 
uns die veneziantsche Bearbeitung nur in 6 Hess., teilweise Fragmenten. Die beste dieser 
Hes., die casanatensische, leider nur ein Bruchstück, hat M. Pelaez 1906 veröffent- 
licht®). Von der venezianischen Fassung stammt aber die besonders berühmte la- 


1) Der Wert seiner Ausgabe liegt in ihrem ausführlichen orientalistischen Kommentar, 
nach orientalischen, besonders chinesischen Quellen. 

2) II Milione di Marco Polo, 1. Bd., Florenz 1827. 

82) I Viaggi di Marco Polo, Florenz 1863. 

#%) Marco Polo, Il Milione (Scrittori d’Italia), Bari 1912. 

5) Benedetto betrachtet keine der zwölf Ausgaben, die er anführt, als wissenschaftlich 
ganz befriedigend. 

®) In Studj Romanzi, Rom, IV, 6ff. 


1X 


teinische Übersetzung des Frater Pipinovon Bologna ab, von der Benedetto 50 Hss. 
verzeichnet!) und die ihrerseits wieder andere Bearbeitungen veranlaßt hat. Gedruckt 
wurde Pıipinos Text zum erstenmal wahrscheinlich in Antwerpen gegen 1485, dann 
1532 ım ‚‚Novus Orbis‘‘ des Symon Grynaeus?), nach Benedetto in einer huma- 
nistisch-formalen Bearbeitung des eigentlichen Herausgebers Johannes Huttich; den 
Text des ‚„„Novus Orbis‘‘ druckte Reinerus Reineccius 1585 in seinem ‚Chronicon 
Hierosolymitanum‘“‘ und 1602 in seiner „Historia orientalis‘‘ wieder ab und schließ- 
lich 1671 Andreas Müller aus Greiffenhagen?), der diesem Text Lesarten nach der 
Hs. der Kurfürstlich-Brandenburgischen Bibliothek‘) beifügte. Eine neuere philo- 
logische Ausgabe hat diese texikritisch natürlich unbrauchbaren früheren Drucke 
leider noch nicht ersetzt. Nebst einigen anderen Bearbeitungen, von denen eine in 
venezianischer Mundart 1496 zum erstenmal gedruckt wurde, stammt von der vene- 
zianischen Fassung eine zweite toskanische Bearbeitung TB ab, die noch - 
in 5 vollständigen Hss. und 1 Bruchstück vertreten ist. Auf dieser zweiten 
toskanischen Bearbeitung fußt nun einerseits die lateinische Bearbeitung LA, 
die Vorlage der deutschen Übersetzung, die wir hier herausgeben, sowie einer späteren 
toskanischen Rückübersetzung, und andererseits die deutsche Übersetzung des 
15. Jh.s, die wir der deutschen Inkunabel von 1477 zu Ehren mit DI bezeichnen wollen. 

Von der Renaissance bis zur Veröffentlichung von F im ‚‚Recueil de Voyages““ 
1824 war die Reise Marco Polos nur in der Gestalt dieser drei großen Textfamilien 
bekannt, der französischen FG, der toskanischen TA und der venezianischen VA, 
und zwar besonders in der Fassung Pipinos, P, überdies aber in der ganz anderen 
Gestalt der Bearbeitung Giambattista Ramusios, R, die 1559 im 2. Band seiner 
„Navigationi et Viaggi‘‘ zu Venedig erschien. Ramusios Text war viel reichhaltiger 
als die anderen, weshalb man ihn verdächtigte, er habe seinen Text aus den Berichten 
anderer Reisender oder aus seiner eigenen Phantasie bereichert. In diese lang um- 
strittene Frage hat nun Benedetto eine entscheidende Klärung gebracht. Benedetto 
hat eine lateinische Hs. entdeckt, Z, die Hs. Y 160 P.S. der Ambrosianischen 
Bibliothek, eine 1795 verfertigte Kopie einer Hs. aus dem Ende des 14. oder dem 
Anfang des 15. Jh.s, die dem Kardinal von Zelada°) gehörte. Z ist, besonders im 
ersien Drittel, nicht vollständig, aber troizdem genauer und konservativer und vor 
allem bedeutend reichhaltiger als F: es enthält mehr als zweihundert Stellen, z. T. 
von beträchtlicher Länge, die wir weder in F noch in den anderen Textfamilien 
finden. Benedetto ist überzeugt, daß Z auf einer besseren Vorlage fußt als diese. 


1) Auf deutsch sprechendem Gebiet befinden sich je 1 in Berlin, Breslau, Gießen, Göt- 
tingen, Jena, Leyden, Luzern, Wien und Würzburg, je 2 in Prag und Wolfenbüttel (Hin- 
weis Lessingse) und 4 in München. 

2) 1532 je eine Auflage in Basel und Paris, zwei weitere Auflagen in Basel 1537 
und 1555. 

3) Marci Pauli Veneti.... de Regionibus Orientalibus Libri III. Coloniae Branden- 
burgicae. 

4) Cod. lat. 968 der Preuß. Staatsbibliothek. 

5) Vgl. Bibliographie Universelle, Bd. 52, Paris 1833, 195. 


x 


Es scheint nun, daß Ramusio, der als Grundlage seiner Bearbeitung den Text 
Pipinos verwendete, nebst drei anderen Bearbeitungen, die ihrer Herkunft nach 
alle mit Z verwandt sind, ein vermutliches Brudermanuskript [Z1] von Z benutzte, 
da wir ungefähr sechs Zehntel der ‚„Zusätze‘‘ von Z bei Ramusio wiederfinden. 

Diesen Abriß der allgemeinen, teilweise aber hypothetischen Textgeschichte 
nach Benedetto möchten wir durch folgendes Schema veranschaulichen: 


[Urschrift] 
x x 


Z [2] F Be ie A] 
= FG TA VA 


: 
«P 


2. Kap. Das lateinische Kompendium LA als Nachkomme der venezia- 
nischen Fassung VA und deren toskanischer Überarbeitung TB 
sowie als Verwandter der deutschen Übersetzung des 15. Jh.s DI. 


Abgesehen von den Drucken Pipinos im 15., 16. und 17. Jh. und der Veröffent- 
lichung des casanatensischen Bruchstücks durch M. Pelaez im Jahre 1906 sind 
bisher keine Texte der engeren und weiteren Familie VA herausgegeben worden. Da 
wir hier nun einen der ferner verwandten Texte dieser Familie mit Parallelen aus 
seiner lateinischen Vorlage LA veröffentlichen und einen weiteren, die deutsche 
Übersetzung des 15. Jh.s DI, gleichzeitig genauer betrachten wollen, sollen hier auch 
die Familieneigenheiten von VA sowie diejenigen ihrer Unterfamilie TB näher 
bestimmt werden, soweit wir sie in unserem Texte bzw. ihrer Vorlage LA wieder- 
finden. Da nämlich die deutsche Übersetzung der Admonter Hs., A, den Text ihrer 
Vorlage oft ungenau oder falsch wiedergibt, werden wir uns hier mehr an den Text 
der entsprechenden lateinischen Hess. halten. 

. 1. Die lateinische Bearbeitung LA ist uns in 4 vollständigen und einer 
Jfragmentarischen Abschrift erhalten. Alle diese lateinischen Handschriften sind 
jünger als unsere deutsche A. | 

 V. Barberinianischer cod. lat. 2687 der Vatikanischen Bibliothek in Rom. 
FF. 37'—48°. Pergament. Wohl Anfang 15. Jh.}). | 

1) Nach Leon Kern, der die Hs. in Rom geprüft und mir eine Photokopie davon hat 
machen lassen. 


xI 


Titel!): Incipit liber de morum et gentium uarietatibus editus a Marcho 
Polo Veneto. Darunter von anderer Hand: ‚Marcus. .Polo. Anfang: VArietas 
(sic) morum et operationum et uirtutum gentium diuersarum habitantium in 
diuersis prouincijs ad orientalem plagam et occidentalem nec non septentrio- 
nalem et meridianam constitutis narrat nobilis et discretus uir dominus Mar- 
chus ciuis uenetiarum. (Fortsetzung: 1, &ff.?)) Schluß (nach 76, 6 in roter Schrift): 
Explicit libellus editus a domino Marcho Polo de Venetijs de diuersis prouincijs 
et gentibus mundi et earum ritibus et moribus diuersis et actibus. (Darunter 
in schwarzer Schrift:) Explicit libellus Editus a prudenti et sapienti viro domino 
Marcho polo de uenetijs de diuersis prouincijs et Gentibus mundi et earum 
ritibus et Moribus diuersis et Actibus. 

L. Cod. lat. 121 der Stadtbibliothek von Luxemburg?). FF. 159%—175®. 
Papier. Datiert: 1448. Schreiber: Tilmannus Pluntsch ‘canonicus ecclesie sanc- 
torum Chrisantı et Darie monasterii Eyfflie.’ 

Kein Titel. Anfang: NArrationem®), morum, operationum siue Occupa- 
tionum, et rituum diuersarum gentium habitantium in diuersis prouincijs ad 
orientalem plagam necnon ad septentrionalem, meridionalem plagas constitu- 
tarum. Discretus vir Marchus ciuis venitus. Narrat etiam conditiones prouinci- 
arum... (vgl. 1,8ff.) Schluß: Est etiam in roscia tanta et sempiterna frigi- 
ditas quod vix ibi potest viuere homo uel animal. (In roter Schrift:) Et sic 
est finis. Scriptum et Conpletum per me Tilmannum pluntsch Canonicum 
ecclesie sanctorum Chrisanti et Darie Monasterii eyfflie Anno Domini Mceccxlviij® 
ipso die vrbani pape. 

S. Cod. lat. 37 der Bibliothek des Stiftes Schlierbach®). FF. 1’—5I". Pa- 
prer. Wasserzeichen: Briquet No. 14782, Tirol 1432 und Braunschweig 1435, 
und No. 14822, Prag 1446, Bayern 1447 und Regensburg 1457; geschrieben also 
wahrscheinlich um 1450. 

Kein Titel. Anfang: NArracionem (|. N Arsen? für e fehlt ein Haken, 
für u ein Strich) morum operacionum siue occupacionum et rituum diuersarum 
gencium habitantibus in diuersis prouincijs ad orientalem plagam et ad septen- 
trionalem plagam nec non meridionalem constitutis. Discretus vir dominus 
marcus ciuis veneciarum narrat eciam condiciones prouinciarum ... (vgl. 1, &ff.) 
Schluß: Est eciam in roscia tanta et tam sempiterna frigiditas quod vix potest 
ibi viuere homo uel animal et cetera. 


1) Titel, Anfang und Schluß der Hess. und Inkunabeln geben wir diplomatisch 
wieder, außer daß wir für die Hss. die Abbreviaturen auflösen. 

3) Hinweise ohne Sigle oder mit A beziehen sich auf Seite und Zeile unseres Textes 
der Admonter Hs., die das 5. Kap. der Einleitung ausführlich beschreibt und sprachlich 
behandelt. 

®) Vgl. N. van Werneke, Catalogue descriptif des manuscrits de la Bibliotheque de 
Luxembourg, Luxemburg 1894, 271ff. 

4) ce und t sind in L nicht zu unterscheiden. 

6) Vgl. Die Hss.-Verzeichnisse der Cistercienserstifte, II, Wien 1891, 495. 


Xu 


W. Cod. lat. 4973 der National-Bibliothek Wien. FF. 260°—274'. Papier. 
Geschrieben wahrscheinlich von Johann Hasenbein aus Worms, um 1460!). Bruch- 
stück. 

Kein Titel. Anfang: NArracionum morum operacionum seu occupacionum 
et rituum diuersarum gencium habitancium in diuersis prouinciis ad orientalem 
plagam et septentrionalem necnon ad meridianam constitutis Narrat nobilis 
et discretus vir dominus Marcus ciuis Veneciarum. Narrat eciam condiciones 
prouinciarum ... (vgl. I,8ff.) Schluß: In burgio autem Cambalu morantur 
.xx. milia meretricum. finis. (Entspricht A 26, 5.) 

M. Cod. lat. 18770 der Bayerischen Staatsbibliothek in München, aus dem 
Besitz des Klosters Teegernsee?). FF. 105’—166’. Papier. Wasserzeichen: Bri- 
quet No. 14857, Bayern 1470 u. a. bis Unoldspach bei Nürnberg 1481; geschrieben 
also wohl im 8. Jahrzehnt. Schreiber: der Benediktiner Oswald Nott aus Tittmoning, 
Professor zu Tegernsee?). 

Titel (von anderer Hand): Narrationes ex libro Marci polo (polo über der 
Zeile nachgetragen) Venetensi de partibus transmarinis. Anfang: NArracionem 
morum operacionum siue Occupacionum et rituum diuersarum gencium habi- 
tantibus in diuersis provincijs ad orientalem plagam et ad septentrionalem pla- 
gam nec non meridionalem constitutis. Discretus vir dominus marcus ciuis 
veneciarum narrat eciam condiciones provinciarum ... (vgl. 1, 8ff.) Schluß: 
Est eciam in rostia tanta et tam sempiterna frigiditas, quod vix potest ibi viuere 
homo vel animal. Explicit libellus per me fratrem Oswaldum nott de tittmaning 
Monachum et professorem in tegerfssee. 


!) Nach der Mitteilung, die ich dem Stellvertreter des Generaldirektors der National- 
bibliothek Wien verdanke: „Die Hs. besteht aus mehreren selbständigen Teilen; Der Teil 
fol. 200-—282, der von 260°—274” die lateinische Fassung des Marco Polo enthält, bietet 
218"—246° den Liber temporum des Dominicus de Arecio: der Traktat schließt fol. 246” 
mit den Worten: ... per infinita secula seculorum, Amen. Anno domini Mcccelx. Ex- 
plicit liber temporum dominici de Arecio. Am Rande: Johannes Hasenbeyn Worma- 
ciensis. Dieser Johann Hasenbein aus Worms ist offenbar der Schreiber des ganzen Stückes 
fol. 200-—282.“ 

2) Vgl. Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Regiae Monacensis, tomi IV 
pars III, München 1878, 207. 

8) Über den Schreiber teilt mir Oberbibliothekar Dr. Hartmann, München, mit: „Os- 
wald Nott aus Tittmoning (Oberbayern) war zuerst Canonicus regularis im Augustiner- 
chorherrnstift Indersdorf. Als nach der Klosterreform von 1426 von allenthalben her Mönche 
in das reformierte Benediktinerkloster Tegernsee übertraten, tat auch, im Jahre 1446, Oswald 
Nott diesen Schritt und wurde Benediktiner (Prof. zu Tegernsee am 21. März 1449). Im 
Jahr 1455 wurde N. mit sechs anderen Mönchen von Tegernsee zur Neugründung von An- 
dechs ausgesandt. N. war viele Jahre in Tegernsee Cantor und einer der fleißigsten Bücher - 
schreiber seiner Zeit. Die Bayer. Staatsbibliothek besitzt von seiner Hand 6 deutsche und 
70 lateinische Hss. Unter den lat. Hss. enthalten Clm. 18770 und 18624 den Marco Polo 
(Clm. 18624 eine Abschrift der Fassung Pipinos). Die deutschen Hss. Cgm. 219, 220 und 
221 enthalten eine durch N. hergestellte deutsche Übersetzung des Alten Testaments vom 
Jahr 1463. Oswald Nott starb im Jahr 1499.“ 


XUI 


V ist die älteste der erhaltenen lateinischen Has. von LA. Sie ist aber den an- 
deren Hss. keineswegs so eindeutig überlegen, wie Benedetto!) es behauptet. Dieses 
Urteil trifft einzig für die Zahlenangaben einwandfrei zu: an zehn Stellen?) stimmt V 
mit den besseren Texten überein, während alle übrigen Hss. dieser Fassung, wie 
unsere deutsche A, abweichen und zwar meistens gleichlautend abweichen. Ent- 
schieden schlechter als die anderen Hss. sind S und M, deren Text sich übrigens 
bis auf ganz wenige kleine Abweichungen deckt?). Wie aus den Parallelen‘) her- 
vorgeht, halten sich V und L in der Qualität des Textes so ziemlich das Gleichgewicht; 
wir haben auch ebenso viele Lücken in V gegenüber L und meistens S und M ge- 
funden®) als solche in L, S und M gegenüber V. Von L bekommen wir überdies 
den Eindruck, daß sich der Schreiber, der Domherr Tilmann Pluntsch, oft bemüht 
hat, in die Ungereimtheiten seiner sicher an vielen Stellen recht verderbten Vorlage 
wieder mehr Sınn zu bringen, ein Lob, das wir dem Schreiber von V kaum machen 
können. Abgesehen von den Zahlenangaben ist qualitativ die beste Handschrift 
sicher W, die aber leider nur ein Drittel des Textes bietet. 

Schematisch läßt sich das wahrscheinliche Verhältnis der verschiedenen er- 
haltenen Hess. von LA, einschließlich A, ungefähr so darstellen: 


[LA-Urschrift] 


a 


x W 
x L 
4 


M Ss 


1) Ben., CXXII. 

2) 11,16.22,8f.20. ( Rätselhaft ist 43, 1: in F fehlt die Zahl, FG liest den ganzen Satz an- 
ders, und V stimmt nur mit TA überein, während sich A, L, Sund M mit VA decken; vgl. Ben., 
Lesarten zu 148,13.) 44, 23. 45, 21. 47,21 (vgl. aber XIX). 52, 28. 53,7. 67,24. 74, 23. 

3) In unseren Zitaten steht, wo nichts besonderes erwähnt ist, M gleichzeitig für S. 

4) Für die Parallelstellen haben wir grundsätzlich V als die älteste lat. Hs. zugrunde 
gelegt; wo wir von diesem Grundsatz abwichen, geschah dies, weil der Text der zitierten Hs. 
an der betreffenden Stelle besser war oder eine direktere Parallele zu der deutschen Über- 
setzung ergab, was auch für die Anführung der Lesarten bestimmend war. Für die späteren 
Zitate, in der Einleitung und im Apparat, haben wir die üblichen Normalisierungen 
vorgenommen: u und v, j und i, c und t, Majuskel für Eigennamen; die Interpunktion 
haben wir nach der Art heutiger lat. Textausgaben behandelt; eine Eigenheit von V besteht 
darin, ct statt tt zu schreiben, besonders häufig in den Ableitungen von dimittere, also di- 
mictere, was wir ebenfalls normalisiert haben. 

5) Eine solche Lücke in V ist an der Sinnentstellung schuld, die Benedetto, CXXIII, 
LA gegenüber F 93, 4f. (A 24, 5—8) vorwirft; doch vgl. Abweichungen von LA,u. XXX, 
zu dieser Stelle. 


XIV 


2. Die deutsche Übersetzung des 15. Jh.s DI ist uns in 2 H ss. der späteren 
Jahrzehnte, einer vollständigen und einem kurzen Bruchstück, sowie in 2 Inku- 
nabeln erhalten. Höchstwahrscheinlich ist die Übersetzung selbst erst um die Mitte 
des 15. Jh.s entstanden!). Ihre Mundart ist bayrisch. 

Mg. Cod. germ. 696 der Bayer. Staatsbibliothek in München. FF. 137’—281°. 
Nach dem Katalog?) zwischen 1469 und 1486 geschrieben. 

Titel?): Hie sich an hebet das büch des Edlen Ritters vnd lant farers herrn 
Marcho polo In dem er schreybet die grossen wünder disser welt nach dem als 
er mit seinen augen gesechen hat sunderliche Von den grossenn herrn küngen 
Vnd kaysern die da herschen jn disen landen Vnd von dem wunderlichen volcke 
vnd seiner gewonhaitt. Anfang: Allen Edlen vnd hochgepornen fürsten freyen 
graffen Rittern vnd knechten zü lob vnd eren... Schluß (281"): die kelt in 
dem lande ist so groß das es vnge-(281°) laublichen ist zü sagen Wan si so groß 
ist das mit marter das volck geleben mag Das land ist so groß das es gett an 
das grose mer Occeana oder Indiano Nicht mer ich euch sagen wille von frömden 
landen Aber wer ir mer wissen will der für sich neme den grossen lerer vnd küng 
vonn Egipten der euch nicht allain geschriben hat von der welt auch dar zü 
den himel mit seinem gestirn vnd das gancze firmament. Deco gracias (Cui sit 
Laus Honor et gloria in seculorum secula Amen. Ex Libris Joannis Wildenroderi 
Monacensis. 1633.) 

Cod. germ. 252 der Bayer. Staatsbibliothek in München. FF. 90'"—94. Nach 
dem Katalog‘) zwischen 1477 und 1480 geschrieben. Bruchstück. 

Anfang (entsprechend Mg 138°, Z. 8 und Ng 1°, Z. 6): durch kainerlay 
Sache vnd paß zü wege pringen müg dann in kauffmans wayse wann ir wol 
wissent das kainerlay volck ferrer vnd weytter die wellt paurot dann kauffleütt 
tün. Schluß: Also die zwen prüder Marcho Nicholo pollo sün so lanng rytten 
vnd zugen das sie bekommen zü der edeln Statt genannt Creniessu inn der Statt 
(entsprechend Mg 146°, Z. 8 und Ng #, Z. 29). 

Ng. Älteste Inkunabel Marco Polos, gedruckt 1477 von Creußner in Nürn- 
berg. In mehreren Exemplaren sowie Abschriften erhalten®). Als Grundlage be- 

1) Ygl. u. XLIV. 

2) Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Regiae Monacensis, tomus V, 
München 1866, 113; das Wasserzeichen (Briquet No. 14861—63) gestattet keine genauere 
Datierung. 

8) Die ersten zwei Titel sind von späterer Hand mit violetter Tinte überreichlich inter- 
pungtert. 

*) Im eben erwähnten Band, S. 27f. 

5) Henri Cordier, Bibliotheca Sinica, Bd. 3, Paris 1906/7, Sp. 1964f., verzeichnet 
5 Exemplare der Inkunabel: je. eines im Britischen Museum (Bibl. Grenvilliana), in der 
National-Bibl. Wien, in der Preuß. Staatsbibl. Berlin, im German. Museum Nürnberg 
und ein Auktionsexemplar, Benedetto, CXIV, Anm. 3, nennt 1 Exemplar der Bayer. Staats- 
bibliothek in München und Goedeke, Grundriß I, 2. Aufl., 376f., 1 Exemplar der Univ.bibl. 


Göttingen; je eine Abschrift der Wiener Inkunabel befinden sich in der Preuß. Staatsbibl. 
Berlin und, nach Cordier, im Britischen Museum (Bibl. Grenvilliana). 


XV. 


nutzen wir die Inc. 1801 der Preuß. Staatsbibliothek in Berlin: Folio, Titelbild!) 
und 57 Blatt. | | 

Umschrift des Titelbilds (gegenüber I’): Das ist der edel Ritter. Marcho 
polo von Venedig der grost landtfarer. der vns beschreibt die grossen wunder 
der welt die er selber gesehenn hat. Von dem auffgang pis zu dem nydergäg 
der sunn®. der gleych& vor nicht meer gehort seyn. Titel (1"): Hie hebt sich 
an das puch des edel Ritters vi landtfarers Marcho polo. In dem er schreibt 
die grossen wunderlichen ding dieser welt. Sunderlichen von den grossen künigen 
vnd keysern die da herschen in den selbigen landen / vnd von irem volck vnd 
seiner gewonheit da selbs. Anfang: Allen edeli vnd hochgeporfi furstö freyen 
grafen ritterfi vnd knechten zu lob vnd erü... Schluß (57°): Es ist die kelte 
in dem landt so groß das es vnglaublichen ist zu sagen/ waä sie so groß ist/das 
mit marter das volck geleben mag. Das landt ist so groß das es geet an das groß 
merr occeano oder indiano. Ich wil euch nicht meer sagen von fremden landen. 
Aber wer meer wissen wolle /der neme für sich den grossen lerer vnd künig von 
egipten. Der nicht alleyn geschriben hat von der welt sunder auch von dem hymell 
mit seynem gestirn/vnd von dem ganczen firmament. Got sey gelobt Hie 
endet sich das puch des edeläi Ritters vnd landtfarerB Marcho polo/ das do sagt 
vö mangerley wunder der landt vü lewt/vfi wie er die selbigen gesehen vi durch 
faren hat von dö auffgang piß zu dem nydergang der sünö Seliglich Diß hat ge- 
druckt Fricz Creüßner zu Nurmberg Nach cristi gepurdt Tausent vierhundert 
vfi im sibenväsibenczigtö iar. 

Inkunabel von 1481, aus der Druckerei Anthonius Sorgs zu Augsburg, die 
außer dem Marco Polo den ‚Herzog Wilhelm von Österreich“ enthält. Ebenfalls 
in mehreren Exemplaren bekannt?). Die Inc. 120 der Preuß. Staatsbibliothek ın 
Berlin, Folio, bringt anschließend an den „Herzog Wilhelm von Österreich‘‘ 74° 
das Titelbild und 75’—135° den Text von Marco Polo. 

Umschrift des Titelbildes: Das ist der edel ritter Marcho polo von Venedig. 
der gröst landfarer. der vns beschreibt die grossen wunder der welt die er selber 
gesehen hat. Von dem auffgang biss zu dem nidergang der sunnen/der geleich 
vor nit meer gehört seind. Titel (75): Hie hept sich an das büch des edle ritters 
vfi landtfarers Marcho polo. in dem er schreibt die grossen wunderlichen ding 
diser welt. sunderlichen vö den grossen künigen vnd keisern/die da herrschen 
in den selbigen landen vnd von jrem volck vnnd seiner gewonheyt da selbs. 
Anfang: Allen edlen vnd hochgebornen fürsten freyen grafen rittern vi knechten 


1) Reproduktion des Titelbildes: Yule, 1. Aufl., Bd. 1, CIII, 3. Aufl., Bd. 2, 555 
(Appendix H), und Ben., CLII. 

3) Cordier, ebenda, verzeichnet das Exemplar der Preuß. Staatsbibliothek und eines 
in der ehemal. Kaiserlichen Bibliothek in St. Petersburg, Goedeke, ebenda und 342f., erwähnt 
ferner ein Exemplar der Univ.bibl. Göttingen, Benedetto, CXIV, Anm. 3, je ein Exemplar 
der Bayer. Staatsbibliothek in München und der Stadtbibliothek Nürnberg, beide ohne Titel- 
bild und den ‚Herzog Wilhelm‘. 


XVI 


zulob vnderen... Schuß: Es ist die kelte in dö läd so groß dz es vngelaublichen 
ist zesagen. wa sy so groß ist das mit marter das volck geleben mag. das landt 
ist so groß das es geet an das groß möre occeano oder indiano. Ich will eüch nit 
mer sagen von frembden landö .aber wer mer wissen wöll. der näm für sich den 
grossen lerer vnd künig von egipten.der nicht allein geschriben hat vö der welt. 
sunder auch von dem himel mit seinem gestieren vfi von dem ganczö firmament. 
got sey gelobt Amen. Hie enndet sich herczog Wilhalm von österreich vfi das 
büch des edeln ritters vi landtfarers Marcho polo/das da sagt von mengerley 
wunder der land vnd leüt.vnd wie er die selbig& gesehen vi durch faren hat 
von dem auffgang biß zü dem nydergang d’ sunnen Seligklich. Diß hat gedruckt 
Anthonius Sorg zü Augspurg Nach xpi gepurt tausent vier hundert vnd jm 
lxxxj.jare. 

Die Inkunabel von 1481 ıst höchstwahrscheinlich eın Abdruck der Inkunabel 
von 1477, von der sie sich im wesentlichen nur orthographisch unterscheidet. Das 
Münchner Bruchstück hat einen etwas besseren und reicheren Text als die voll- 
ständige Hs. Mg, doch handelt es sich, abgesehen von der richtigen Lesung einiger 
Stellen, die in Mg verderbt sind, nur um pleonastische Zugaben!) und um eine 
weniger sparsame Verwendung von Formwörtern. Die Inkunabel von 1477 Ng 
ist der Hs. Mg textlich überlegen, obschon auch sie viele Mängel zeigt: während 
der Schreiber von Mg in der Interpunktion sehr nachlässig ist und die Satzanfänge 
nur selten durch Majuskel kennzeichnet, setzt Ng diese oft falsch; auch an Lücken, 
Satzverdrehungen, Wortentstellungen, besonders an Verballhornungen von Eigennamen 
fehlt es in Ng nicht, doch ist Ng auch darin nicht ganz so schlimm wie Mg; da überdies 
die Hs. Mg möglicherweise noch jünger ist als die Inkunabel Ng, werden wır den 
Text von Ng als Grundlage für unsere Zitate von DI verwenden und den von My 
nur da beiziehen, wo Mg eine bessere oder wenigstens ebenso berechtigte andere 
Lesart bietet?). 


3. Zur Bestimmung der Familieneigenheiten der venezianischen Fassung VA 
in unserem lateinisch-deutschen Kompendium LA und gleichzeitig, soweit sie sich 
mit LA deckt, in der deutschen Übersetzung des 15. Jh.s DI haben wir diese Texte 
einerseits mit den Ausgaben von F, F@ und TA verglichen, andererseits mit dem 


ı) 7 Stellen wie z. B. hin wider gab vnd schanckte? 90: hinwider gab Mg Ng. 

2) Außer den Mängeln von Ng, die Mg nicht teilt und die aus den Lesarten unsrer 
Zitate, besonders des 4. Kap.s, hervorgehen, sind die schlimmsten : prugk 15”: purg (A 10, 
21f.), Lücke 21° (A 16, 5), Vermengung von Mangi und Tebbet 33" (A 31, 22), achzehen 
porcielana 34": achezig (A 33, 7f.), Lücke 37" (A 37,8), ein unsinniger Satz 38", der 
F 134 resümiert, kauffen 53”: verkaufften (F 191,17—19), greyffen 53°: giraffi (A 69, 
16f., Apparat). Hier sei auch bemerkt, daß wir öfter italienisch-lateinische Wörter von 
Ng in Mg verdeutscht finden, wie z. B. astrologi und nigromanti 33”: weißager und 
zaubrer. — Für die Zitate von DI werden wir die üblichen Normalisierungen vornehmen: 
vundu, i und j, Majuskeln für Eigennamen, Interpunktion,; auch den in Ng merkwürdig 
wuchernden Nasalstrich: warn, jarf, meylfi, her, usw. (allerdings neben ausgeschriebenen, 
doch selteneren Formen wie hernn) werden wir nicht weiter berücksichtigen. 


Vu 


kurzen venezianischen Bruchstück VA, das Pelaez herausgegeben hat und A 9, 
14—17,2 entspricht, mit dem Text von Pipino, P, der auf eine der frühesten 
und besten venezianischen Hss. zurückgehen muß, und zwar in der Ausgabe An- 
dreas Müllers von 1671, die trotz den erwähnten Mängeln für unseren Zweck im 
großen ganzen genügt, ferner mit VA®, der venezianischen Hs. 557 der Stadibi- 
bliothek Bern ( Bibliotheca Bongarsiana), die nach dem Katalog!) aus dem 15. Jh.?) 
stammt und einer Verfallstufe der venezianischen Fassung angehört, die wiederum 
manche Eigenheiten mit der zweiten toskanischen Bearbeitung TB teilt, auf die 
ja unsere beiden Fassungen zurückgehen?). Hss. von TB) haben wir nicht ver- 
glichen; das Bild dieser Fassung, das wir durch die gemeinsamen Eigenheiten 
von LA und DI erhalten, soll uns hier genügen. 

Ehe wir aber die Familieneigenheiten von VA in unseren Texten aufzeigen, 
seien einige wesentliche Abweichungen festgestellt, die VA mit anderen äl- 
teren Fassungen gemeinsam hat, vor allem einige Irrtümer, die wir auch in 
der ersten toskanischen Fassung TA®) und teilweise in der französischen Über- 
arbeitung FG finden. 

Katze 19, 25f., Ng 23°: Gazelle (gacelle) F 72, 19f.; \xxx milia saggios 47, 11 (achczig 
sagio Ng 43”): IxxM sajes F 154, 6; Signant autem facies suas ferro candenti 48, 16, 
Ng 43°: enmi le vix se font enpindre d’agur come un fer de glaives F 156, 14f.; de eius 
pinguedine 61, 21 wie auch FG : de l’osci dou buef (Ochsenkot) F 175, 127; manus 70,4: 
mamelles F 193, 27. 

Bei den folgenden Stellen können wir nicht entscheiden, welche Lesarten richtig 
sind und welche falsch. 

xv miliaria 21,2, Ng 24°, wie TA: xvi milles F 75, 8; pecudes nec arietes 47, 33, 
montoni n6 pecore TA*®): montonz ne berbis F 155, 31f.; viij passuum 8, 21 wie TA 
(zehen klafftern Ng 43°):ix pas F 156, 22; ne perne in eorum absentia capiantur 60, 13f., 
si che di notte nessuno non pesca TA:si que les peison en puent faire d’eles (sc. des 
perles) a lor volunte F 175,23f.; monachi 62,13, Ng 50, il signore del monistero 
TA:li nonnain F 175,184. Hier sei auch erwähnt, daß in VA, wie A öf. und Ng 9"f., 
und TA auf das 25. Kapitel von F das 30. folgt, dann das 26. usw. 

Einige scheinbare Zusätze in den einen Fassungen könnten ebensowohl 
Lücken in den anderen sein: 

In quo monte sunt perpetue nives 3, 17, auch Z°): F 22, 13; qualibet die 30, 26, 
Ng 32", FG (l’anno TA): F 115, 30; vadunt ad mare Occeanum 48, 3 wie F@, doch una 
va in su e laltra va in zo verso la marina V_A®:le une moitie ala en sus e l’autre moitie 


1) Herm. Hagen, Catalogus Codicum Bernensium, Bern 1875; die Hs. hat 101 und 
nicht nur, wie Hagen angibt, 91 Blatt. 

2) Benedetto, CIII, schreibt die Hs. dem 16. Jh. zu. 

?) Man vergleiche dazu den Stammbaum von VA in Ben., CXXÄII. 

4) Vgl. Ben., CV ff. 

5) Vgl. Ben., CXIf., wo noch weitere VA, TA und teilweise FG gemeinsame Irrtümer 
angeführt sind, denen aber LA und DI durch Kürzung entgangen sind, während sie einmal 
gemeinsam weiter abweichen (8. u. Abs. 6); einige Eigenheiten von VA, die durch Kürzung 
in LA weggefallen, aber in DI erhalten sind, werden wir noch im 4. Kap. sehen. 

°e) TA nach der Ausgabe von D. Olivieri. 

?) Z nach Ben., Apparat. 


Deutsche Texte des Mittelalters. XL. II 


XVII 


en jus F 165, 37; postea scindunt eam minutatim 65, 30, ähnlich Z: F 181, 12; melior 
et brevior 72, >; Ng 55°, FG, Z :ne por autre voie F 195, 13. 


4. Die venezianische Fassung VA, deren besonderen Hamilienöigen: 
heiten wir uns nun zuwenden, hat die Kapitel 179/80, 198—217 und 221-—234 
von F ganz!), 139 und 197 zum größeren Teil unterdrückt, 137/8 und 186—189 
(A 67,16—21, Ng 52°) stark zusammengezogen?). VA zeigt übrigens ganz all- 
gemein die Neigung, den oft breitflüssigen Diktattext Marco Polos, wie ihn F be- 
wahrt hat, zu verdichten, seine vielen Wiederholungen oder stereotypen Angaben 
zusammenzuziehen oder auszulassen. In mehreren Schilderungen hat der venezia- 
nische Bearbeiter den Stoff seiner Vorlage besser geordnet, so in den Kapiteln 
F 140 = 4A 39, 29ff., Ng 38°f., F 160/|1 = A 50, 21ff., Ng 44°f., und F 193 = 4A 
69, 21ff., Ng 55°f.?). Zur allgemeinen Charakteristik von VA erwähnt Benedetto‘), 
daß der Bearbeiter gewisse Derbheiten des ursprünglichen Textes gemildert oder 
umschrieben und seinen christlichen Standpunkt in den Schilderungen fremder 
Glaubenssachen und Sitten eifrig betont hat; während P und DI, wie wir später zeigen 
werden, darın noch weitergehen, läßt sich dieses Bestreben von VA in dem gerne 
sachlich kürzenden Kompendium LA nur selten konkret belegen®). 

Es kann sich für uns nicht darum handeln, die Kürzungen und Auslassungen 
von VA gegenüber den vollständigeren Fassungen in unseren Texten ausführlicher 
aufzuzeigen. Uns interessiert hier vor allem der Wert dessen, was in unseren Texten 
vorhanden sst, im Vergleich mit den besseren Fassungen, also die Abweichungen 


1) Manche der langwierigen, aus dem Rahmen fallenden historischen Schlußkapitel haben 
auch F@und TA unterdrückt, doch decken sie sich darin weder untereinander noch mit VA. 

8) Vgl. Ben., CXI. Benedetto bezeichnet ungenauerweise auch die Kapitel F 137/38 
und 197 ale unterdrückt: die 16 Tagereisen von A 39, 16, P II, 51 (12 Tagereisen Ng 38") 
summieren die Wegstrecken von 8 +3 +2 +3 Tagereisen der Kapitel F 137—139, 13, 
wie die anschließenden Angaben (A 39, 16—18) den Inhalt dieser ausführlicheren Kapitel 
generell resümieren, wobei VA allerdings die Ortsnamen unterdrückt; von F 197, 11ff. hat 
VA die näheren Angaben zu der F 196, Il nur kurz erwähnten Weihrauchgewinnung entlehnt: 
4A 73, 14ff.,Ng 56", PIII,46. Drei Wegstrecken summiert VA noch 44, 16, Ng 52”, P II, 64. 

®2) Vgl. Ben., OXI und CXV. DBenedetto nennt als dritte Stelle, wo VA den Stoff 
besser geordnet hat, sein Kapitel 192; worin die Verbesserung bestehen soll, sagt er nicht, 
und eine solche ist in unseren Texten und in P auch nicht ersichtlich, während diese die 
Angaben über die Frauen ‚‚Sansibars‘‘, die in F 193, 25ff. nachgehinkt kommen, gleich 
an die Beschreibung der Männer anschließen (A 70,3f., P III,41). 

4) Ben., CXIII. 

6) Z. B. 12, 13f. (se. Abweichungen), wo zwar merkwürdig ist, daß LA mit seinem 
Ausdruck in lumbis und vollends A mit seiner Übersetzung ars von der Umschreibung ‚vom 
Gürtel an abwärts‘, wodurch VA (Ng 17’) den Ausdruck natege F 47, 37 (nates LT) ge- 
mildert hat, zur ursprünglichen, derberen Lesart zurückgekehrt ist; andererseits ist das wer- 
tende Attribut zu gewonheit 31, 12,das VA zu F 116, 30 (un tiel costumes) hinzufügt (pessima 
P, soza V_A®, schnöde pöse Ng 32°), in LA weggefallen, tritt aber im Titel von A (31,2) 
wieder auf, während LA und P die tiefsinnige orientalische Christuslegende von F 31f. 
(vgl. Ben., CXV, und unser 4. Kap.), die sich A 7, 17 anschließen sollte, überh aupt unter- 
drückt haben. Vgl. noch u. Abs. 6, zu 5, 20f. 


XIX 


und Zusätze, die wir zuerst einmal im kurzen Bruchstück VA! und in P wieder- 
finden!) und so schon der ältesien Stufe von VA zuschreiben können. Wir 
werden dabei steis auf die entsprechenden Stellen von F hinweisen, anstatt F aber 
den lateinischen Text von LT) anführen, wo sich dieser inhaltlich mit F deckt. 


Abweichu ngen: 


Vermengung des Bergsees 4, 25f., Ng 8”, mit dem schon vorher (4,16, Ng 7°) und in 
den anderen Texten, auch DI, nachher wieder erwähnten Kaspischen Meer (mer de Gleve- 
chelan F):F 23, 21ff. (und 23, 9); dramatische Rollenterteilung 6, 19ff., Ng 9°: Or avint 
que le calif con les sajes que entor lui estoient trevent un ponte tel com je vos dirai. 
Il trevent que en une evangelie dit que...F26,8/ff.; vii diebus 9, I (auff zwen oder 
drey tag Ng I13'):per septem dietas, F 36, 24; quia...pulerior reputatur 12, 13f., 
Ng 1?" (Milderung):por ce que lor homes se deletent en groses femes F 47, 37; infra 
x dies 13,7, Ng 18°:infra duos dies, F 52, 20; hoc palatium 27,7 (Ng 32"): cest mur 
F 84, 14; cuius (sc. prime) primogenitus 30, 11, Ng 31°: filius major, quem habet de istis 
uxoribus, F 82, 6f.; nulla cst habitatio hominum 36, 6: non est aliquid ad narrandum, 
F 125, 4f.; prope civitatem Guingui 38, 29, Ng 37°, ein arges Mißverständnis, das auf der 
Vermengung zweier ähnlicher Namen und einer Kürzung beruht: in den guten Texten liegt 
eine Reise von etwa achtzig Tagen dazwischen, F 131, 33ff.; Xayanfu 42, 20 (von diser 
stat Ng 41”) : Yangiu F 148, 2 (unser Cangui 41, 24, wo das Itinerarium wieder anknüpft) ; 
15600000 47, 21: 15700000 F 154,23 (auch in FG und TA falsch für 14700000, vgl. 
Ben., Lesarten); 52, 12ff., Ng 55° : der Fremde wird erst vor den versammelten Gästen ge- 
tötet, F 162, löff.; omnia virentia 53, öf.: tous les plaignes e les casaus F' 163, 12f.; certo 
tempore anni 56, 2f., zu etlichen zeyten in dem jar Ng 47? ; trince l’en F 168, 13f.; ligant 
ad collum eius 61, 8, Ng 49’: dant sibi (l. ei), F 175, 108; signo crucis 70, 32, Ng 54°: 
habent tria signa in facie, unum a fronte usque ad medium nasum, et omni gota (Wange) 
unum, F 194, 5f.; Pelzhändler, mit der Hundeschlittenpost verknüpft 74, 23 ur Ng 56°: 
königliche Boten F 218, 25 ff. 


Zusätze: 


ubi martirizatus est beatus Blaxius 3, 29, Ng 7": F 21, 10; lapidibus preciosis af joca- 
libus infinitis 5, Zöf. (und edelem gesteyn Ng 9") : alio thesauro, F 25, 19; habentes 
ungues fortissimas 12, 5f.: F 47, 26; neo serpens 14, 28, oder wurm Ng 20r: F 60, 12; 
superlectilem et familiam debilem 17, 7f.: lor feme et lor enfanz F 69, 31; et Mangy 
25,27: F 96,23; sue deflorationis 31,17: F 116, 43; preter quam lactandum eum 34, 
20, Ng 35": F 121, 12; in ultionem Alanorum 43, 30f., Ng 42": F 151, 21; sicut Veniti- 
arum civitas 44, 22f., Ng 42": F 153, 19; ut succurrant homines ad ignem extinguendum 
45,20: F 153, 55; ne possit provincia aut civitas aliqua rebellari 46, 7f. (Anlehnung an 
45, 167): F 153, 82; Si quis autem mutat habitationem, oportet eum delere nomen suum 
in prima habitatione et rescribere in secunda (L) 47, 3f.: F 153, 136; ad civitatem Cam- 
balu 48,27: F 156, 35; 54, 25f., Ng 46° ( Vorwegnahme von 57, 19—21): F 167, 12; ditissi- 
mum 58, 21,Ng 43": F 174, 9, (58, 23: F 174, 10 s.u. Kap. 3,3); aureum 59, 25, Ng 48°: 
F 175, 45; multas (naves) 60, 9: F 175, 14; sunt infames nec 62, 24 :F 175, 153; quod propria 
horea non capiebant ipsum 64, 10, Ng 50°: F 177,16; et quia multe balene capiunturin mari, 
illo 68, 10: F 190, 12; propter abundantiam etiam bonbacis, que est ibi 68, 20f.: F 191, ; 


1) Manche Abweichungen und Zusätze der verschiedenen Vertreter von VA hat schon 
Benedetto verzeichnet, in seiner Einleitung CXIIf. und CXXII, in seinem Apparat und 
seinen Nachträgen. 

3) Nach dem Recueil de voyages, 297ff., doch Interpunktion wie XIII, Anm. 4. 


11* 


X 


cum speciebus 72, 20, Ng 55° (nähere Bestimmung) : (con toutes lor mercandies) F 195, 7; 
Datum 73, 5, das einzig in LA richtig zu sein scheint (vgl. Ben. Apparat und Yule): F 195, 24; 
(73,14: F 196,10 s. u. Kap. 3, 3); cum custodia 75,18, Ng 57": F 219, 8; laxant 
habenas in reditu equabus 75, 19f.:F 219, 11. 

5. Da auch Pipino den Stoff seiner Vorlage zusammengedrängt und oft ge- 
kürzt hat, könnten einzelne Abweichungen und Zusätze unserer Texte, die wir ın P, 
zum mindesten ın Andreas Müllers Ausgabe von P, nicht belegen können, aber in 
V45 wiederfinden, auch auf die älteste Stufe von VA zurückgehen. Stellen, bei 
denen diese Möglichkeit besteht, werden wir mit ‚„(VA?)“ bezeichnen. Die anderen 
dürfen wir bestimmt als Entartungen oder willkürliche Änderungen einer jüngeren 
Stufe von VA, von der sowohl VA® als TB mit unseren Fassungen abstammen, 
betrachten. 


Eine besondere Frage ist hier noch zu erörtern: die Einteilung des Textes 
in verschiedene Bücher, die im allgemeinen Pipino zugeschrieben wird!). 
P besteht aus drei Büchern. VA®, als einzige unter den venezianischen Hess., teilt 
den Text in zwei Bücher ein, deren zweites das zweite und dritte Buch von P ver- 
einigt, wobei V_A5 allerdings dreiundvierzig weitere Kapitel von F ausläßt. Dem 
Einschnitt von VAS entspricht in DI, zwar mitten im laufenden Text, der Über- 
gang An dem endt dises puchs wollen wir alle ding schreyben von dem keyser 
von Cathay (Ng 25°). Wenn wir in LA (A 21, 33 ff.) von einer solchen Einteilung 
nichts sehen, so kommt dies wohl daher, daß hier die sechs ersten Kapitel des zweiten 
Buchs ausgefallen sind; andererseits kennzeichnen mehrere Hss. von LA durch 
graphische Mittel den Einschnitt (A 50, 1ff.), wo Pipinos drittes Buch beginnt. 
Die Scheidung in drei Teile — nämlich in die Beschreibung der Reise bis an den 
Hof des Kubilai Chan, dann der Herrschaft Kubilais und der Länder und Städte, 
die Marco Polo in seinem Auftrag besuchte, und schließlich der Rückreise über 
Indien — lag auf der Hand und war auch durch die betonten neuen Einsätze des 
Erzählers schon im Urtext vorbereitet. Es fragt sich hier also nur, ob der erste Schritt 
zur eigentlichen Einteilung in Bücher nicht schon auf einer jüngeren Stufe von VA 
geschehen ist, wie V_A®, gestützt von DI, zu zeigen scheint, in welchem Falle P von 
einer, allerdings noch sehr guten Hs. dieser Stufe abhängig wäre, ob P auf den 
gemeinsamen Vorfahren von VA5 und DI zurückgewirkt hat oder ob endlich dieser 
und P ihre ja naheliegenden Einteilungen unabhängig voneinander durchgeführt 
haben. 

Abweichungen: 

turrim ferrecam 4, 18, Ng 7°: porta ferrea, F 23, 12; Verwirrung in der Liste der 
Groß-Chane, mit verschiedenen Lesarten in den Hss. von LA, 16, 19f., Der vierd herr was 
genant Longiuchaan Ng 21°, wobei von einem fünften und sechsten in DI überhaupt nicht 
mehr die Rede ist (lo quarto et lo quinto [erg. have nome] Monglucan VA, wohl auch 


so in VA?, nach Ben., CXXIII, und in VA! bereits ein unbeschriebener Raum für den 
Namen des vierten Chan, während bei P die Liste noch richtig ist): quartus Alau (Altou 


I) Vgl. Ben., CLV. 


XXI 


oder Alton F, woraus Ben. Oktai konjiziert), quintus Manguch (Mongu F), F 69, 3; xv 
portas 27,8 und 29,19 (zwelff Ng 32”r):v F 84, 21; in Indiam 49, 5, Ng 43°: de Yndia, 
F 157, 12; 1275 53, 9(VA?): 1285 F 163, 31; Pentaym 54, 14, zu dem künigreych genant 
Maltium, die haubtstat der inseln ist genant Panthera Ng 46’: Malaiur (Insel, Reich 
und Stadt) F 166, 9; omnia membra 55, 16 (che hanno el viso come homo e altri membri 
semilianti al homo VA®, hominibus simillimis P, VA?): vultum, F 167, 38; cxiiij 59, 
27 und 28f., Ng 48°: ciiij F 175, 48ff. 

Zusälze: 

de qua suo loco dicetur 7,19, Ng 12" (VAP):F 33, 7; omnibus necessariis laute 
(caute) exhibitis 14, 10 (nicht in VA®, doch ähnlich bei R): F 59, 10; militaris 25, 13 
(una vesta da cavaliero V A®): (une robe d’ome) F 94, 60; pro ipso domino 41, 27f. (fehlt 
A), (pey dem verweser und haubtman des lands Mangi Ng 407, in luogo d’un de’detti 
Baroni R):F 145,8 (vgl. aber TA); ne putrefiant 55, 18f.: F 167, 40; unam pennam 
de illis avibus 69, 13 (fehlt in WA®, findet sich aber in VB, einer späteren venezianischen 
Überarbeitung, und in dem davon gleichfalls abhängigen R):F 192, 53; in (ibi LM) mar- 
tirio (vitam finiens) 71, öf., Ng 54° (pro Christo mortem obiit P, Va?): F 194, 12. 

6. Wir kommen nun zu der Stufe der zweiten toskanischen Bearbeitung 
T B. Ob deren Eigenheiten, die wir hier ausschließlich in gemeinsamen Abweichungen 
und Zusätzen von LA und DI betrachten werden, dem Verfasser dieser Bearbeitung 
oder schon seiner verlorenen venezianischen Vorlage zuzuschreiben sind, dürfen wir 
dahingestellt sein lassen. Dagegen sei betont, daß Abweichungen und Zusätze, 
die wir hier anführen und die den von V A® weiter unterdrückten Kapiteln angehören, 
möglicherweise noch auf die Stufe von V AS zurückgehen — es sind dies die Kapitel 
73/4, 132—154, 159, 178, 181—192, 195—197 und 218 von F. 

Auch LA und DI unterdrücken eine Reihe weiterer Kapitel, doch nur die 
Kapitel 54 und 102 von F fehlen in beiden Fassungen gemeinsam, und dies ist 
wahrscheinlich, wenigstens für das Kapitel 102, reiner Zufall. Ihren gemeinsamen 
Vorfahren trifft aber die Schuld für die Unordnung, die in LA und DI unter den 
Kapiteln 82—114 von F herrscht!). In drei Malen (A 25. 27. 29, Ng 28”, 30”, 31°) 
behandeln sie die chinesisch-mongolische Hauptstadt Chanbalig und den kaiser- 
lichen Palast und machen zwischendurch Abstecher in die entlegensten Provinzen 
des Reichs. DI erspart sich allerdings einige der tollsten Sprünge, indem es die 
Kapitel 89—-105 von F überhaupt wegläßt. 

Die Abweichungen und Zusätze dieser Stufe zeugen zum größeren Teil von 
einer immer weitergehenden Verwilderung unseres Textes, besonders auch die 
Formen mancher Eigennamen?). Im übrigen fällt auf, daß LA und DI Marco 
Polo viel öfter als die anderen Fassungen in der ersten Person berichten lassen. 


Abweichungen: 

vij miliaria 4, 25, Ng 8": viiC F 23, 29; califfus, id est papa 5, 6, Archaliffo, das ist 
der pabst in iren geistlichen rechten (als in unsern landen der pabst ist) Ng 8°: califus 
omnium Sarracenorum de mundo, sicut est Romae Papa omnium Christianorum, F 25, 2f.; 
miror prudentiam tuam, quomodo tu (tui L M) ipsius dominium tam vili vitio avaritie 


1) Vgl. Ben., OXVII. 
2) Vgl. Ben., CXXIII u. CXVII, und u. XXVIII u. XLII. 


XXII 


conmisisti 5, 20f., Ng 9" (Moralisierung, mit Ansätzen dazu in V Ab und P): quare congre- 
gasti tu tantum thesaurum ? quid volebas inde facere, quando tu sciebas ..., F 25, 21f.; 
marmoreis 7,17, Ng 11": mout grant et beles F 31,5; Rex Pammii et magnus chaan 
semper invicem contrahunt (W, in den anderen Hss. von LA und in A verderbt) 20, 10f., 
Ng 24": semper magnus Kaan dedit de suis filiabus istis regibus, qui descenderunt de 
Presto Johanne, F 74, 7ff.; panem et aquam 21, 32, Ng 25°:in warmem Wasser gelöste 
Mehlkleie, F 75, 93ff.; pedes leoninos cum unica ungula uncata 33, 19f., die füeß seyn 
als eynß lewen, und dy klowen an den füessen seyn dem falcken gleych Ng 34’: ne ont 
pies for une ongle faite come de faucon ou come de lion F 120, 15; 38,25f., Ng 37°: ita 
quod non potest se defendere ab uno homine in equo et a duobus canibus, F 131, 30; 
princeps Tartarorum exercitus 42, 6, wofür Ng 40° unerlaubterweise den haubtman Baiam 
einsetzt: celz de Post F 147, 16, per xv magnas provincias 43, 1, Ng 41": por plus de xvi 
provences F 148, I5f., locus 45, 21, plan Ng 42": lacus, F 153, 33, in provincia Mangi, nec 
non in civitate Quinsay....1xxx milia tomanos 47, 9f., Ng 43": de ceste cit6 de Quinsai 
...e de les teres qui sunt sout sa segnorie, qui est de ix part une de la provence dou 
Mangi ... Ixxx tomain F 154, 2ff. (vgl. A 47,17f.); in pulcro feretro 61, 9, in eyn toten 
paer Ng 49 : super unam caretam, F 175, 108; ungento confecto de medullis bovum 65, 
14, mit eyner salben die ist gemacht auß ochsen marck Ng 51°: In igne adurunt ossa bovis, 
et ex eo pulvere perungunt se, VA, TA, F@: le oisi dou buef (Ochsenkot ) F 178, 67 (vgl. 
‘o. Abs. 3 zu 61, 21); siccant 65, 25, Ng 52": colligitur, F 181, 7; totam suam familiam et 
uxores ... quam diu vivunt 67, 1f.,... mit weyb und kinden, hauß und hoff, und haben 
allweg ir wonung Ng 52": suas. uxores et filios, et totam aestatem consumunt in cursu, 
F' 184, 7f.; vergens ad orientem 67, 11, Ng 52°: ver ponent F 185, 3; stereotype Wieder- 
holung früherer Berichte von Wahrsagern und Zauberern (vgl. 62, 28ff., 65, L/f.), während 
es sich hier um christliche (!) Wetterbeschwörer handelt 68, 23—25, Ng 53": F 191, 21ff.; 
der Name des Vogels Rock ist zur Unkenntlichkeit entstellt nitri (?) V, tucri LM, ausge- 
lassen in A, 69, 6, Rutti Ng 53°: ruc F 192, 60; x passibus 69, 7, zehen ellen Ng 53°: xij 
pas F 192, 46; linestum 70,19, Ng 54’: a roelles F (ad circulos); xij milia insularum 
70, 22, meer dann zwelfftausent Ng 54°: xijMvijC F 193, 53; septem signis longis in fronte 
protensis usque ad os 71, 3, wol siben zeychen von dem mundt piß auff mittestyrn Ng 54°: 
habent aliud signum, solum unum a fronte usque ad medium nasum, F 194, 10; Divitie 
omnes corum sunt animalia copiose posessa 74, 7, Ng 56°: Il ont grandismes quantitös 
de bestiames F 218, 15; arietes 74, 8, castron 56°: vulpes F 218, 17; Biga autem habet rotas 
planas desubter 75, 5f., karren mit preyten redernn unten und oben Ng 56°: une trejes 
(traha seu tragia, Schlitten) que ne a roies F' 218, 32. 


Zusätze: 


audiens ibi esse thesaurum magnum 5,13, Ng 8° (Begründung des Kriegszuge) 
:F 25, 16; iratus 11, 12, Ng 16" (in DI stark moralisch ausgemalt, 8.u. Kap. 4, 3) F:43, 21; 
primam (uxorem) 22, 18, Ng 29": F 86, 47; (mons est ...) et semper plenus fructibus 
30, 1f., Ng 31f: F 84,49; Teilung in sieben Reiche, vom nächsten Kapitel übernommen 
32,8, Ng 33": F 118, 2; inter quos pre ira et dolore se volutans 34, /f., Ng 34°? (in DI 
stark ausgemalt, 8. u.): F 120, 32; ungeschickte Vorwegnahme des Ausgangs in der dra- 
matischen Kampfschilderung 35, 16—18, Ng 36" (Vorstufe dazu schon in P): 123, 11; 
et onagris 37, 7, Ng 37": F 128, 8; (habundat....) et auro et argento 37, 16f., ist vil golds 
Ng 37": F 129, 8; jubente magno chaam 41,18, Ng 40°: F 142,7; (inveni regem ...) 
antiquissimum 53, 9 (Ng 46", die sonst frühere Erwähnung des Alters wird hier nachgeholt) 
‘ F 163, 32 (vgl. 9f.); omni (carne) et specialiter humana 58, 27 f., und essen auch menschen 
fleysch Ng 48": F 174, 11f.; etiam pro vij eivitatibus ncec cuiquam 59, 3f., wann er den 
steyn nicht geb umb siben der pesten stett der ganczen Tartarey, und umb keyn gut... 
Ng 48’: F 174, 24; (optimam familiam) servorum et (sociorum) 60, 2, helt grossen hoff 


XXI 


von rittern und von knechten Ng 48°: (ceste roi a sez feoilz — Vertraute — asez) F' 175, 78; 
provincia (Curnos etc.) 61, 2, das landt Churos Ng 49" (In la contrata de V_A°, ex regio- 
nibus P):de Curmos F 175, 94 (es handelt sich um Städte) ; ad longam bis eius und de feretro 
depositus 61, 6 u. 12, Ng 49" ( Belebung der Schilderung) :F 175,107 u. 111; etlavant 64, 21, 
paden Ng öl": F 177,49; et nestorini 65, 23, Ng 51°: F 181,3; Ego autem Marchus 
Polo predicetus, compositor huius libelli, vidi dictos nuntios et dietam pennam et dictos 
dentes (L) 69, 15f., Wann ich Marcho Polo in meynes hern des grossen Chams hoff mit 
meynen augen eynen (den vogel und sein gefider Mg) gesehen hab, dann er meynem hern 
pey meynen zeyten zu eynem wunder gesandt wardt Ng 53° (vgl. noch VB, Ben., Appa- 
rat): F 192, 56; portantes ignem eundo venatum 75, 21f., Und stetigliche muß man 
mit lichten und latern in dem landt auß und ein geen ire kauffmanschacz mit eynander 
zu vertreyben Ng 57" (aus Mißverständnis der Stelle portant pelles ... ad terras lucis 
vicinas LT?):F 219, 16. 


3. Kap. Charakteristik des lateinischen Kompendiums LA und seiner 
deutschen Übersetzung A. 


Der Text Marco Polos ist, wie das letzte Kapitel gezeigt hat, in einem schon 
recht mangelhaften Zustande in die Hand des Unbekannten gekommen, dem wir 
das lateinische Kompendium LA verdanken. Möglicherweise ıst dessen unmittelbare 
Vorlage noch verwahrloster gewesen, als wir nach unseren Vergleichungen und nach 
dem, was wir über die Hss. von TB wissen!), annehmen müssen; -trotzdem dürfen 
wir den Bearbeiter, der unsere Reiseschilderung aus der toskanischen in die latei- 
nische Sprache umgeschrieben hat, für die meisten ihrer vielen neuen Mängel ver- 
antwortlich machen. Und die Mängel dieser Bearbeitung überwiegen leider ihre 
Verdienste?). 

1. Zwei Züge treten vm Charakter unseres Kompendiums besonders MELUOR: 
seine Kürze und seine didaktische Haltung. 

In seinem Streben nach Kürzung hat der Bearbeiter eine Reihe weiterer Ka- 
pitel fortgelassen: die Kapitel 32, 45, 48, 51, 53/4, 58, 63, 76—81, 102, 109—111, 
113 und 159 von F. Den ganzen Vorbericht, d. h. die ersten neunzehn Kapitel von 
F, die die beiden Chinareisen der Poli als persönliche Erlebnisse schildern, hat er zu 
einer äußerst kurzen Einleitung zusammengestrichen, die übrigens bei all ihrer 
Kürze noch verschiedenes Neues enthält. So schroff ist er sonst nur noch mit kleineren 
Teilen seiner Vorlage verfahren: 32, 33f. verbindet er z. B. die ursprünglich in zwei 
verschiedenen Kapiteln behandelten Provinzen und deren Könige und schmelzt 
alles in einen einzigen Satz zusammen, dasselbe macht er 32, &f. mit der Perlen- 
fischerei und der Türkisengewinnung, wobei aber ein Unsinn entsteht?). Wie 
VA zählt auch LA mehrmals verschiedene Wegstrecken zusammen: so 28, 21, wo 
wir allerdings statt zwanzig rund dreißig Tagereisen erhalten sollten, 39, 4 und 


1) S. Ben., CVIII, CXVII u. CXXIII. 

s) In Anbetracht der Lücken, Kürzungen und eigenen Änderungen von DI, VAS und 
P ist es natürlich möglich, daß einzelne wenige Eigenheiten, die wir hier LA zuschreiben, 
schon von älteren Stufen ererbt sind. 

3) Der deutsche Übersetzer hat diesem Unsinn notdürftig abgeholfen, vgl. 32, 15 u. Anm. 


XXIV 


41,22f. Das Streben unseres Bearbeiters nach Kürzung zeigt sich aber ganz all- 
gemein in seinem Text, und in seiner Parenthese et omnium aliarum predictarum, 
quarum ritus alius hic non scribitur 47, 25f. deutet er dies übrigens auch selbst an. 
Das er viele der stereotypen Angaben Marco Polos zusammengefaßt hat, ist sicher 
verdienstvoll; leider ist er aber selbst auch dem Übel verfallen, das er in Marco 
Polo bekämpfie, wie wir noch sehen werden, während er seinem Drang zu kürzen 
viele wertvolle Bestandteile seiner Vorlage, viele anschauliche und lebendige Züge 
ihrer Schilderungen und oft auch, wie das eben erwähnte Beispiel von 32, 8f. und 
spätere Beispiele zeigen, ihren klaren Sinn geopfert hat. 

Es mag wohl mit zu der didaktischen Haltung unseres Bearbeiters gehören, 
daß er — ähnlich wie wir es vom Begründer der venezianischen Textfamilie und 
von Pipino festgestellt haben, aber auf seine eigene Art — in religiösen Dingen 
sehr vorsichtig ist und die orientalische Christuslegende (F 32), die Schilderung der 
chinesisch-lamaistischen Bestattungssitten in Tangut (F 58) und der Dämonen- 
austreibung in Yünnan (F 121), die sich 7,17. 13,31 und 34, 36 anschließen 
sollten‘), unterdrückt und den Abschnitt über die Religion der Mongolen 17, 17f. 
in einen kurzen, stereotypen Satz zusammengedrängt hat. Vielleicht gebot ihm 
diese Haltung auch, gewisse realistische Schilderungen zu vermeiden: statt sich 
mit seinen zwölf Schwertern nacheinander zu durchstechen, tötet sich der büßende 
Vertrecher 61, 12f. im zweiten Stich, und 71,25. läßt der Sultan von Aden den 
Bischof aus Furcht vor dem König von Abessinien ziehen, anstatt ihn zur Demütigung 
beschneiden zu lassen, so daß der eigentliche Grund für den abessinischen Kriegs- 
zug verlorengeht. Diese Milderungen könnten wir ater ebensowohl dem allgemeinen 
Streben nach Kürzung und einem der vielen Mißverständnisse des Bearbeiters 
zuzuschreiben haben; denn sonst ist der Ton von LA nicht gerade prüde, wenn er 
auch weniger derb ıst als der von F, was jedoch für die ganze Textfamilie von VA 
bezeichnend :i8t?). 

Die dwlaktische Haltung bestimmt aber vor allem das Ziel, das materielle Wissen 
der Reisebeschreibung Marco Polos zu vermitteln. Das sagen schon deutlich die 
ersien drei Sätze von LA, die ım wesentlichen die Schöpfung dieses Bearbeiters 
sind: von Ländern und Völkern und ihren Sitten kann hier gelernt werden und 
‘specialiter’ von mancherles Tieren — was A ausläßt — und Edelsteinen, Kräutern 
und Gewürzen, wie diese beschaffen sind und wie sie gewonnen werden. Also Handels- 
kunde. Zum mindesten fällt das Handelsinteresse am meisten auf. Mehrmals 
selzt LA Preisangaben (17,20f., troiz dem verschiedenen Preis wohl 25, 13 oder 
74, 14ff. entlehnt) und besonders Preisumrechnungen in geläufigere Währungen 
(30, 27. 33, löf. 34, 3öf. 36, I1f. 47, 21f. 61,4. 74,16) hinzu. Und wie inter- 
essiert ihn doch das Papiergeld und das Geld aus portulaca, das er selbst aus den 
‚„Porzellan‘‘-Muscheln gemacht hat! Edelsteinen, Metallen und Gewürzen, dem 
Moschus- und den Pelztieren schenkt er durchweg starke Beachtung. Gewürze und 


1) Vgl. o. XVIII, Anm. 5. 
3) Vol. o. XVIII u. Anm. 5. 


XXV 


Seide führt er 39, 15 und 43, 2f. als Zusätze, zum mindesten als nähere Bestimmungen 
ein. Die ursprüngliche Stelle pelles de zembelino ... sunt magnae sicut pelles 
unius fainae (Marder) benutzt er 25, Ilf. zu einer eigenen Beschreibung des Zobel- 
tters. Solch nützliche Dinge wie die Zubereitung des ‚‚Salamander‘‘- Asbests 14, 30 ff. 
und des ‚Fischbrots‘‘ 73, 25ff. beschreibt er eifrig mit einigen neuen Zügen — man 
vergleiche dazu die ältere Lesart!): 

14, 30—15, 6: illa vena cavatur et stringitur simul, et facit fila sicut lana. Postea 
pistatur in magnis mortariis et siccatur, postea faciunt eam lavari, et terra, quae est 
ibi appensa, cadit et remanent fila sicut lana et ita filatur sicut lana (vgl. F 60, 18—22). 
73, 25—27:Car il le trencent a peitit boccons, que puent estre entor une livre, et le font 
secher au soleil, et puis le repoinent es maisonz e le mengient tout l’an come beiscot F. 

Außer dem Handelsinteresse unseres Bearbeiters scheint in seinem Text noch 
das übliche Interesse für die Jagd durch; die langen Beschreibungen der mongolischen 
Hofjagden (24, 3ff.) kürzt er verhältnismäßig wenig, während wir die Schilderungen 
der Krokodils- und der Löwenjagd (33, 22ff. und 38, 13ff.) in ihrer lebendigen 
Anschaulichkeit bei ihm wiederfinden. Auch die Kampfbeschreibungen behandelt 
er mit dem üblichen Interesse, doch treffen wir hier schon größere Kürzungen und 
Lücken: so hat LA die Beschreibung des Kampfes zwischen Dschingis Chan und 
dem Presbyter Johannes (15, 21ff.) sowie der Eroberung Süd-Chinas durch den 
Feldherrn Bayan (40, Ilff.) ziemlich stark gekürzt, während es die Kapitel über 
den Krieg zwischen Kubilat Chan und dessen Verwandtem Nuayan (F 77—80) 
und die Entführung des Königs ‚Dor‘‘ durch den Presbyier Johannes (F 109/10) 
überhaupt weggelassen hat. 

Den didaktischen Zweck des Bearbeiters zeigt vielleicht noch mehr als der In- 
halt die Methode, nach der er den Stoff neu darbietet. Unter seinen Zusätzen finden 
wir eine lange Reihe von Wiederholungen früherer und Vorwegnahmen späterer 
Angaben. So führt er die Geschichte der Mongolenherrscher schon in seiner Ein- 
leitung an (1,20ff., nach 16, 13ff.). Zweimal (39, Ilf. und 41, Ilf.) erwähnt er 
die Einteilung der ‚Provinz Mangi‘, d.h. Süd-Chinas, in acht?) „Reiche‘‘, ehe 
er zu der Stelle kommt (46, 1), wo seine Vorlage von dieser Einteilung spricht. 
Sitereotyp wiederholt er, daß C'hanbalig die Reichshauptstadt (43, Ilf. und 48, 27f.) 
und dreimal, daß Marco Polo der auctor huius libelli (42, 10f. 47, 16 und 57, 3?)) 
sei. Ausführlich schildert er 45, 9—14 zum zweitenmal die Herstellung des Papier- 
geldes (vgl. 26, 7ff.) und 58, 24-26 die Gewinnung des Palmenweins*) (vgl. 
86, 1ff.). Solche Wiederholungen machen geradezu einen schulmeisterlich-pe- 
dantischen Eindruck, aber sie zeigen auch deutlich, daß dem Bearbeiter sehr daran 
gelegen war, den Wissensstoff seines Kompendiums dem Gedächtnis seiner Leser 

I) In diesem Kapitel, das sich ausschließlich mit den Eigenheiten des vorliegenden 
Textes befaßt, werden wir im allgemeinen darauf verzichten, genauere Hinweise auf die 
verglichenen Texte zu geben, als sie schon durch den Apparat unseres Textes gegeben und 
weiter zu erschließen sind. 

2) Statt neun. 

3) Fehlt in A. 

%) In A wiederum gekürzt. 


XXVI 


oder Hörer möglichst wirksam einzuprägen. Wenn er sich aber bestrebt hatte, die 
stereotypen Angaben Marco Polos zu streichen oder zusammenzufassen, und z. B. 
54, 15 zusammenfassend sagt: gentes eius et omnium insularum predictarum sunt 
ydolatre, so ist diese stereotype Angabe, daß die Einwohner ‚‚Götzendiener‘‘ seien, 
an dieser Stelle wie auch 55, 6 wieder ein eigener Zusatz, und ebenso verhält es 
sich 38, 5f., 98, 21 und 59,23 mit den Bemerkungen über die Landessprache, 
43, 14f. und 62, 13f. über die strenge Klosterzucht, was 21, 32f. nachgesagt ist, 58, 5 
und 64,9 über den Mangel an Getreide, was Marco Polo selbst 55, 32 erwähnt, 
und schließlich sind 55, 3. 55, 29f. und 58, 6 die Beifügungen, daß die Leute 
dieser Orte ‘libentius’ oder ‘precipue' Menschenfleisch essen, solche stereotypen 
Wiederholungen, die die ursprünglichen Angaben von 48, 14f. und 52, 15f. verar- 
laßt haben. Dem didaktischen Zweck dienen aber auch die vielen anderen Zusälze 
von LA, die manche Dinge seiner Vorlage näher erklären, begründen, charakteri- 
sieren und sich meistens irgendwie aus dem ursprünglichen Bericht ergeben. Ähnlich 
errechnet er Daten, die er 2,1 für die Ankunft der drei Poli am Hofe Kubilais 
und 16, 22 für ihre Abreise einsetzt — leider falsch: ihre Ankunft in China muß 
in das Jahr 1275, ihre Abreise ins Jahr 1292 fallen, während 1295 das Jahr ihrer 
Rückkunft in Venedig ist; wie er 2, 5 die Dauer ihres ‚‚unkaufmännischen‘‘ Lebens 
von sechsunddreißig Jahren berechnet, ist ebenfalls nicht klar!). Zu solchen Be- 
etrebungen gehört schließlich noch die nach sichtbarer äußerer Einteilung: 2,27 
bis 3, 3 schiebt LA eine Ankündigung und, wenig zutreffende, Einteilung der eigent- 
lichen Reisebeschreibung und 59, 13—18 einen Abschluß der vorangehenden und 
eine Übersicht der folgenden Kapitel ein, 17, 27”—29 versieht er die verschiedenen 
Offiziersgrade mit antiken Bezeichnungen, wobei er die pentacontarchos und die quin- 
quagenarios hinzufügt, und die sechs Königreiche Sumatras (54, 27 ff.) numerterte r. 

Literarisch-ästhetischen Wert besitzen die erwähnten Änderungen natürlich nicht. 
Sie sind praktischer, intellekiueller, bestenfalls moralischer Art. Andere Stellen 
zeigen eine gefühlsmäßige Verstärkung des Staunens, der Beteuerung, unterläniger 
Verehrung oder auch der Entrüstung, des Abscheus vm Ausdruck: 

pisces pro tota provincia 4, 28: peison asez F; 9, 2f.: Isti habent regem, et rex 
eorum vocatur Corobar, F (oder aus Mißverständnis?); non propter timorem, cum in 
summo amore et reverentia et hobedientia habeatur pre omnibus regibus de mundo, 
sed propter magnificentiam suam 22, 3ff.: pas por doutance qu’il aie de nul homes, mes 
por grant hautesse F; totus mundus non cepisset istam provinciam 40, 2:nunquam 
perdidissent eam, F; domine, vestre magnificentie majestatis 42, 11: grant sire F; quod 
est incredibile non videnti 52, 22 (Zusatz); 55, 15: Elle est mout laide beste a veoir 
F; 56, 12f.: mout sauvajes F; falsissimi et proditores et multum versipelles 58, 7:Il 
sunt mout cruel jens F; höfisch formbeflissen nennt LA 58, 35 die Gesandten des Groß- 
Chan solemnes (trefliche) und schiebt darauf 59, If. honoratis nuntiis ein. 

Literarisch beachtenswert sind hier nur ganz wenige Änderungen und Zusätze, 
die den Ausdruck wirklich verinnerlichen, solchen Schilderungen wie denen der 


1) Selbst wenn sich die Angabe nur auf den Vater und den Onkel Marcos bezieht; vgl. 
die Anmerkungen über deren Reiseetappen bei Yule, Prolog, I—3. 


XXVH 


Löwenjagd, des Menschenfresserfestes in Japan, der Totenverbrennung in Indien 
belebende und veranschaulichende Züge beifügen: 

laxat duos canes 38, 17; die Gefangenen werden 51, 6f. ut boves erschlagen; die Ver- 
zweiflung der Schiffbrüchigen 51, 9—11:il se tenoient a plus que mort, por ce qu’il ne 
voient en nulle mainere comant il peusent escanper. Il avoient grant ire e grant doleur 
e ne savoient que il dovessent faire F; Ausmalung der Festfreude 52, 13—15:il convoie 
tuit sez parens e sez amis F'; der unschätzbare Rubin des Königs von Ceylon leuchtet 58, 33f. 
ut lux, und zu 59, 4f. sagt F nur: il dit que fu de sez ancestre; die Verbrennung des könig- 
lichen Leichnams findet 60, 4 populo maximo congregato statt; aliqua uxorum (uxor V), 
videlicet que dicit se magis eum dilexisse, ponit (prohicit V) se sponte in ignem cum 
viro, et sic probant amorem se ad invicem (apud eum YV) habuisse (majorem V, sonst 
nach L) 61, 17ff.: sa feme se gette eu feu mesme et se laise ardre avec son baron. Et 
ceste dame, que ce font, sunt mout lo6s des jens. E si vos di tout voiremant que maintes 
dames font ce que je vos ai cont6s F. | 

2. In diesen paar kleinen Änderungen und Zusätzen erreichen die Verdienste 
unseres Bearbeiters ihren Höhepunkt, und leider haben. wir ja an seinem Werke 
mehr zu tadeln als zu loben. Bei all seinem Streben, übersichtlich, klar und ver- 
ständlich zu sein, hat der Bearbeiter seine Vorlage selbst oft mißverstanden und 
ungenau oder unklar oder in wirrer Unordnung wiedergegeben. Man vergleiche 
2. B. sein Kapitel 8, I—10, 4 mit den hier zusammengeworfenen fünf ursprüng- 
lichen Kapiteln! Besonders kläglich ist darın sein lose angehängter Schlußsatz, 
worin er an falschem Ort mit falscher Zahl noch einmal sagt, was er schon 9, 5ff. 
gesagt hat. Oder man sehe sich 27, 10ff. dieses Durcheinander von Reitern und 
Läufern an! Die schon ursprünglich recht willkürliche Anordnung des Stoffes ın 
langen Kapiteln wie denen über Quinsai (44, 16ff.) oder Maabar (59, 20ff.) stelit 
LA völlig auf den Kopf und ordnet den Stoff noch willkürlicher. 

Unter den Entstellungen, die wir den Mißverständnissen unseres Bear- 
beiters verdanken, ist die schlimmste die des ursprünglichen porcelaine, womit 
Marco Polo sowohl die als Geld gebrauchten Kaurimuscheln als auch das Porzellan- 
geschirr bezeichnet — die schlimnisie, weil wir ihr am häufigsten begegnen und die 
Phantasie des Bearbeiters ihr ein hartnäckiges Eigenleben verliehen hat. Anstatt 
porcelaine, das ihm wohl unverständlich oder in seiner Vorlage verderbt war, las 
er nämlich portulaca, Burzelkraut. Weshalb sollte man in diesen sonderbaren 
Ländern, in denen es Papiergeld gab, das aus Baumrinde gemacht wurde (26, 7 ff.), 
nicht auch geringere Münzen (34, 25) aus Burzelkraut machen? Um nun aber auch 
das erwähnte Geschirr, scutellas, daraus machen zu können, schrieb der Be-arbeiter 
seinem Burzelkraut einen besonders dicken fustum!) (33, 6) oder stipitem (54, 1) 
zu, den man trocknen läßt und dann verarbeitet, stellte sich und seinem Leser das 
Burzelkraut der indischen Küste also ungefähr wie einen Baum vor. Die bezeich- 
nende Freude an Geld und Handelsartikeln führte ihn natürlich dazu, ihre Erwäh- 
nungen zu vermehren: 49,23f. kommt die Münze dazu, 33, 6 und 534,1 IT. das Geschirr?). 

1) Nach dem ital. fusto, Stengel, Stamm. 


3) Die Erwähnung des Geschirrs 33, 6 beruht vielleicht auf e einem Mißr erständnis; 
vgl. Ben., Nachtrag zu 119, 16. Die übrigen Portulaca-Stellen sind: 33, 17. 34, 25. 37, 28. 


XxVIil 


Merkwürdig ist die Wucherung um das ursprüngliche berci, wahrscheinlich 
Brasilienholz, 53, 25f., die wir ın verschiedenster Gestalt in den verschiedenen Hess. 
der VA-Famitlie an dieser Stelle finden!), um so merkwürdiger, als der ursprüng- 
liche Sinn 56, 28 ff.2) bewahrt bleibt. Ebenso unerklärlich wie die Erfindung dieser 
menschenähnlichen Haustiere ist diejenige der grotesken zweiköpfigen Kraniche 
20, 25f. An den entsprechenden Stellen lesen wir in F: 

ö3, 25f.: En ceste provence naist le bergi domerce en grandisime quantite; (quarte 
sunt parve, habentes duo capita, cum quorum uno carente oculis comedunt, cum reliquo 
bibunt et vident, et habent hos et dentes ut equus) 20, 24—27: Et la quarte mainere 
sunt peitete,; el ont es oreilles pennes lonc vermoilles et noire mou belles — wobei LA 
von der fünften Kranichart gar nicht mehr spricht. 

Unter den vielen Vertallhornungen der Eigennamen, die das Namenregister 
am besten zeigt, erstaunt uns am meisten die des im späteren Mittelalter doch so 
vielgenannten Presbyter Johannes?), der in unseren Hss. als Preiannj, Preamj, 
Pammy und Pammij, ja — im verbesserungsbeflissenen L — als Priamus auftritt 
(15, 23 u. ö.). Benedetto*) sieht in dieser Verirrung einen Beweis der unmiittel- 
baren toskanischen Abstammung von LA, die ja auch andere Eigennamen wie 
Velgius de Montogia (10,16) und Entstellungen wie Selanche (58, 15), nach 
italienischem Selan che ..., beweisen, aber auch einfache Wörter wie das öfter 
gebrauchte robba, ricii (10, 10), groppa (in groppa equi 21,6), fustum (dJ, 6) 
u. a. Das toskanische Vorbild — preste giovanni TA — erklärt aber höchstens 
die Endung der Lesart Preiannj. Die Entstellung selbst läßt sich wohl nur so er- 
klären, daß erst der Abschreiber des Originals von LA eine lateinische Abbreviatur 
für presbyter ioannes, ioanni oder ähnlich, nicht mehr verstanden hat. Fügen 
wir hier gleich bei, daß 16,17 LA den Deschingis Chan a victo Prejanni tödlich 
verwunden läßt, nachdem dieser selbst — auch bei LA (16,5) — sechs Jahre vorher 
erschlagen worden war! 

Auf mehr oder weniger argen Mißverständnissen, die zum Teil Verderbtheiten 
der Vorlage bedingt haben mögen, beruhen auch die folgenden Stellen, zu denen 
wir hier die entsprechenden ursprünglichen Lesarten geben: 

Ergonil 21,1 für die 20, 19 erwähnte Stadt (Ciagannor F); stante in altissimo et 
pulcherrimo solio 23, I2f.: et illi, qui non capiuntur intus palatium, morantur extra 
palatium, in loco, in quo dominus potest omnes bene videre (en tel leu # — in uno alto 
loco VA®, was zum Irrtum verführt haben mag); camini 25, 5 (camere e caminate, Kem- 
naten ! AV®°): et autres tendes (Zelte) F; 26,9: facit ipse eas incidi per partes,ita quod una 
pars valeat unam medaliam de torneselis parvis, et alias partes, quarum una valeat 


torneselum etc. (vgl. auch Ben., Apparat); magno chaam 31, 4: Mongut Kaan F'; soluto 
debito scinditur baculus 34, 30f.: nach Bezahlung gibt der Gläubiger seine Stockhälfte 


I) Ben., CXII u. Apparat. 

2) An beiden Stellen neue Abweichungen von A. 

3) Gustav Oppert, Der Presbyter Johannes in Sage und Geschichte, Berlin 1870. 
Friedr. Zarncke, Der Priester Johannes, Abh. d. philol.-histor. Classe d. Königl. Sächs. 
Ges. d. Wiss., Bd. 7 u. 8, 1876/79; vgl. auch u. Abs. 4 zu 6, löff. 

4) Ben., CXXITI. 


xXXIX 


zurück, F; Siuginfoy V, Synifey A, Synsai LM, 46, 22 (Sinisu Ng 42°, schon TBP?):dou 
roi que s’en fui F (del re che si fuggi TA, vielleicht aus ähnlicher, verderbter Lesart der 
Vorlage veranlaßt); artemones (/) 54, 12: timonem, F; consanguinei (/) 56, 20: vermes 
F; 57,7f.:ont coe (sunt caudati) grant plus de un paum ... Le coe sunt grose come 
de un chien F; (multis etiam) in duplo (gentibus congregatis) 71, 31: havesse cum lui 
dui altri re V A®: les rois des saracinz, que trois estoient F'; cuculini 74, 18: ercolin (un- 
erklärt) F; 76, 4f.: il ont maintes argeintieres, la ou il font arjent asez F. 


Bei einigen längeren, auffällig unklaren und wirren Stellen müssen wir eben- 
falls annehmen, daß der Bearbeiter seine Vorlage nicht richtig verstanden und oft 
dem Mangel durch eigene Erfindung abzuhelfen versucht hat: 


17, 29—18, 2: jeder Offizier hat nur je zehn Offizieren der nächstunteren Stufe die 
Befehle weiterzugeben, und so gelangen diese bis zum letzten Mann (die willkürliche Ein- 
führung vonOffizieren über fünfhundert und solchen über fünfzig Mann macht dieses,, Dezimal- 
system‘‘ natürlich sinnlos); 18, 7—12, gekürzte und freie Wiedergabe von F 70, 33—37, 
wobei sagittis deficiunt überhaupt keiner ursprünglichen Angabe entspricht; 23, 25—24, 1 
: Et en tel mainere chachoient toutes les jens que je vos ai dit. Et celles bestes qu’il 
vuelent mander au grant sire, li font traire toutes l’enterailles dedent le ventre; puis le 
mettent sus le carretes et l’envoient au seignors. Et ce font celz de xxx jornee et ce sunt 
grandisme quantit6. Et celz que sunt loin 1x jornee no li envoient la chars por ce que 
trop est longue voie, mes il les envoient toutes les cuires afaites et conces F,; Ad han cau- 
tem civitatem et ad totam maximam provinciam Mangi ... (vgl.o.XXV), ut patet ingres- 
sus ex aliqua parte propter mare et montes immeabiles, quibus cingitur, nisi per unam tan- 
tum viam, que est ante portam huius civitatis Corgangui, hec enim via est tota siliquata, 
per unam dietam habens hic inde maxima foxata plana (l. plena) aquis 4/1, 10—15 
: Quando homo recedit de Caygangui, vadit bene per unam dietam per unam stratam, 
quae est tota de lapıidibus, et ex omni parte stratae est aqua grandis, et non potest in- 
trari in istam provinciam nisi per istam stratam, F,; Ubi autem fluunt aque ille, sunt 
multi pontes, per quos vix transitur 74, 21f.: por ce qui est pais la ou il a maint lac e 
möeaintes fontaines et hi est si grant la glace et le fanc et la bue que cheval ne i puet aler 
F (die Verirrung beruht wohl auf als ponti verlesenem pantani, Moräste, das Ng 56° in 
ttalienischer Form bewahrt). 


3. Der Bearbeiter von LA hat seine Vorlage nicht nur oft mißverstanden, sondern 
noch öfter unsorgfältig gelesen und ungenau wiedergegeben, wodurch er den ur- 
sprünglichen Sinn manchmal ebenfalls beträchtlich veränderte‘). An mehreren Stellen 
schreibt er so gerade das Gegenteil von dem, was im ursprünglichen Texte steht: 

32,15f.:non habent vinum de vineis, F; magistri 44, 27:homes ... Et ne en- 
tende&s pas tous mestres F; omnes 46, 8:non sunt omnes, F‘; 51, 6: mandaverunt, quod 


occiderentur ... et postea fecerunt eis extrahi lapides, F; ad austrum 63, 5: per tramon- 
tanam, F; 69, 2:non comedunt carınes alias nisi camelorum, F. 


Bei den vielen übrigen Abweichungen handelt es sich um größere oder 


kleinere Unklarheiten und Ungenauigkeiten, um mehr oder weniger bedeutende 
Begriffserweiterungen oder -verengerungen und Sinnänderungen, vielleicht eben- 


1) Ein Irrtum Benedettos, COXXIII, sei hier richtig gestellt: 30, 22f. gibt LA mit den 
Ixxx dietis nicht die Länge der Brücke, sondern, wie F, des Flusses an (Super quendam 
fluvium latum medio miliari et longum Ixxx dietis est quidam pons V). 


XXX 


falle aus Mißverständnis, wohl öfter aus Unachtsamkeit oder freier Willkür!). 
Um der Übersichtlichkeit willen stellen wir zuerst die vielen Abweichungen in den 
Zahlenangaben zusammen. | 


2,14: 17 Jahre F 17, 12; 10, 12:10 Meilen F; 16, 16:6 Jahre F; per septenarium 
18, 19: toutes fois x F; (22,25: plus de xM bicans d’or F, Umrechnung, vgl. 74, 16, 
Apparat); 23, 4: grandissime quantit6 de gamiaus F; 24, 16: 500 Geierfalken F (xM VA, 
vgl. u. Abs. 4); 24,19:1 Baron F; 24, 32:12 Geierfalken F; 25,5:3 Säulen F; 27,1: 
multi (meint F') scriptores, F; 28, 4: 30000 Leute F; prope tria miliaria 29, 32:ad unam 
archatam, F; 39, 6: 11 Städte F; 43, 17:1278 F; 44,6:6000 Brücken F; 44, 26: 12000 
Werkstätten F; xij magistri 44, 27:x homes F; tres libras et dimidium de quolibet to- 
mano 47, 15: iii et ters por cent F; 47, 20: ccx tomain d’or F; 49, 3:1 Meile F; 53, 2: 
1278 F; 55, 26:5 Monate F; 58, 16:1000 Meilen F; decimam 60, 13: des xx le un FF}; 
61,1:2000 Pferde F; 66, 28:100 Piratenschiffe F; 68, 5:14. Jahr F; 70, 18:3 Schritte 
F; 73, 7:40000 Kamele F; 73, 11:400 Meilen F. 

christiani 3, 14: Armin F; equorum ... prebens multis provinciis nocturne lucis 
alimentum 4, 9f.: Kamele ... et homines multum & remotis veniunt pro isto oleo et per 
totam illam contractam non comburitur aliud oleum, F; 4, 24: das Kloster steht am Fuß 
des Berges, F; 7,7: ut occiderent christianos, F; 11, 19: Taycan (fehlt A) ist der Name 
einer Burg, in deren Nähe sich das erwähnte Salzgebirge befindet, F,; et semper vocantur 
Alexander 12,1 (fehlt A):et omnes illı reges vocantur Zulcaranei in saracinisco, hoc 
est dicere in nostra lingua Alexander, amore magni Alexandri, F; 13, 16: per voluntatem 
domini nostri Jesu Christi, F; 13, 24 u. 27: Ciarchiam est una provincia de Magna Tur- 
chia, F; 14, 8&—10: Et si aliquis forensis vadit ad eos, ipsi sunt valde contenti et reci- 
piunt eos in domibus suis ad hospitium, F}; 16, 26—28: tuit les grant seignors, que sunt 
estes descendue dou la lignee de Cinghis Can, sont portes a sovellir ... F; omnes equos 
de eius stabulo 16, 30: equos meliores, quos dominus habet F (es handelt sich um No- 
maden!); 18, 24f. (Titel und Text): Altai Gebirgsname, F; sunt ... parvi et simo naso 
19, 14:habent parvum nasum, F'; prope civitatem 21, 2: in der Stadt innerhalb der Stadt- 
mauern, F; habentes in exercitu singuli sub se decem milia hominum cum singulis canibus, 
ita quod sunt viginti milia canum (L) 24, öf.: Et inter ipsos decem millia sunt duo millia, 
qui habent unum magnum mastinum pro quolibet, vel plures, ita quod sunt una maximsa 
multitudo, F; et alios v milia habentes v® girifalcos et multos alios cum asturibus multis 
24, 16: et porte bien vC gerfaus e faucons pelerin et faucon sagri en grant abundance; 
et encore portent en grant quantit6 des ostor F (Abweichung durch eine Lesart wie die 
von VA®: e porta xM girfalchi e falconi ... veranlaßt?),; duobus mensibus 25, 17: jusque 
a le primevoire F; civibus 25, 21: avec sez femes F; singulis annis aut alio tempore, 
ut oportet 27,28 (vgl. 27, 33): Ceste fait faire l’estee; et de yver fait faire tout autretel 
a celz des bestiames F; In viridariis vero intra hunc murum est maximum solatium 
venationis. Nam circa palatia moratur familia maxima regis Mangala 28, 27f.: Les 
ostes demorent environ le palais et hi ont grant seulas de venejonz F'; juxta muros eiug 
29, 16f.: Et ab alia parte viridarii, F,; Justa lacum vero in muro 29, 18 durch die Umord- 
nung bedingte neue Anknüpfung; 29, 24f.: die glasierten Dachziegel glitzern, F 84, 32ff.; 
intra29,28:sor cest muresFf/;regine 30, 10: imperatrices, F; de totosuo regno 30, 17: aus dem 
Tatarenstamm Ungrac F; bucaramı 31,25: Kamelot, F; hec est terra magni quondam regis 
Preami 39, 24f.: flumen de Caramora, quod venit de terris Presti Johannis, F;dominus Ni- 
cholaus Polo et £2, 10: les ii freres et F; facıamus 42, 13: nos avon aveque nos, en nostre 


1) Da die Texte so wenig parallel verlaufen, die Abweichungen also deshalb und auch 
ihres geringen Grades wegen oft schwer zu fassen sind, können wir nicht Anspruch darauf 
machen, hier eine vollständige Liste der Abweichungen zu bieten. 


.XXXI 


mesnie (Gefolge), homes que firont F'; si essent probi 44, 4f.: illi de Mangi als Subjekt, F; 
xvj magnas et nobiles civitates magnarum mercationum et opum 44,10: xvicit6ö mou grant 
et de gran mercandies e de grant ars F: palatia 45, 25: turres, F; 47, 33: montones nec ber- 
bice per totum Mangi, F; 49, 11: unus de duobus melioribus portubus de mundo, F'; 49, 
13f.: de tutes mercandies et de toutes pieres et perles F; 49, 17f.: del pevre tollent xliiij por 
cent; et dou leign alo6 et de sandoint e de autre mercandie grose tolent xl por cent F'; 
habent formam bovum etc. 52, 5: habent capita bovis etc., F; 52, 6f.: Et de tielz hi a 
que ont un chief de quatre vix; e tiel ont trois chief, ce est le un come il doit estre e les 
autres deus un de chascune espaule. E tiel hi a que ont quatre main; e tiel que n’ont 
x; et de tiel que en unt M F; de Zimpagu 52, 28: dou port de Caiton F (vgl. 49, 10); 
homines 53, 11:homes qui poient porter armes F; habet paucos homines 54, 5: modica 
gens vadit illuc, F'; crustas pro turtis 57, 18: meint mengier de paste F; modicum corii 
58, 23:ein schmals tuch ... Ng 48’, una peza VA®, panno quodam P (Zusatz von VA, 
59, 24 entlehnt) ; guerrificant cum pecunia 59, 6f.:si ont (erg. home d’armes) d’autre 
contree et propemant saracins F,; semper comedunt ... cum eo 60, 2f.: servent le seignors 
en la cort F; cum magna solemtate 60, 4:en grant feu F; multi illorum servorum et 
sociorum 60, 4f.:sez feoilz (Vertraute) F; se et omnia utensilia sua 61, 21f.: toutes lor 
maisonz F,;quod montana et campestria plena sunt pipere 65, 24: nam per omnes campa- 
neas et lucos nascitur in magna habundantisa Z; facientes de ea panniculos 65, 30 :e devient 
ausi come vos le ve6s F (et sic defertur ad nos); Sunt etiam ibi bestie in omnibus de isto 
mundo deformes (L)66,2:1lhia de maintes deverses bestes devisees a toutes les autres dou 
monde F'; feri (nur V ) murilegi sive cati oribiles 66, 16: Il hi a gat paul (eine Art Affen) 
si divises que ce estoit mervoille F; aliam navim 67, 5: nes de mercaant F'; 69, 5: por ce 
que la mer hi cort si ver midi que a poine s’en poroient venir F; narraverunt michi famuli 
mei qui 69, 10f.: dicunt illi qui, F; simii 70, 3:Il ont... . les nes si rebuf6s F;quidam... 
quidam 70, 29f.:iii ... et iii F; imperator abwechselnd mit rex 71, 12. 25. 27. 32.72, 3: 
stets rex, F; statim consilio procerum inito 71, 28: der König berät sich nicht, sondern 
erklärt einfach, er wolle sich rächen, F; leene 72, 7:lonces F (nach dem italienischen 
lonza, Luchs, das Konrad von Würzburg als lunze, ebenfalls in der Bedeutung von Löwin, 
übernommen hat, nach F. Diez, Etymol. Wb. d. rom. Sprachen, 5. Aufl., 196; dagegen hat 
Ng 54’ eyn tyer...loncza); per quam 72, 26: encore portent les mercant de cest port 
en Endie F’; in tanto numero, quod nemo posset credere, nisi videret 73, 14: ch’el nonn 
& homo al mondo che podesse saver el numero Zusatz von VA (Ben., Apparat); 
cum quibusdam laqueis, quos sciunt facere homines illi 74, 18f.: homines ... 
sciunt ea capere ita artificiose et cum talibus ingeniis, quod quasi nulla potest 
evadere manus eorum (Il ont lor engign que ne escanpe elz nulle devant F); In 
capite illarum xiij dietarum 75, 1f.: Et a chascune jornee a une poste F; passus (loge 
A) 75, 3. 4.7: poste F (burgus LT); homo vel animal 76, 5f. : l’en, unpersönliches 
Subjekt, F. 


4. Unter den Zusätzen von LA, die wir nıchl schon in dessen allgemeiner 
Charakteristik betrachtet haben, finden wir eine kleinere Anzahl, deren Herkunft 
wir nicht erklären können und die zum Teil sinnlos sind: | 


Zwietracht der Sarazenen 5, 27—29 (aus anderer Quelle?); de homicidio nulla est 
redemptio, vero si percutiat ferro eximiens gladium, etiam si non percutit, sed solum mine- 
tur, perdit manum, pro vulnere accipit vulnus simile a vulnerato 18, 14—16; Habet 
etiam ibi maximam multitudinem equorum alborum, quos gingnunt ille eque, et illos nemo 
equitat nisi magnus chaan et genusipsius (W, fehlt V) 21, 11—13; justitie 26, I (Un- 
sinn); juxtae quam transit magnus fluvius.... (pontes)... fundatos ex una parte in 
muris civitatis 48, 18—20; anno quolibet 53, 5. : 


XXI 


Die lange Reihe der übrigen Zusälze sind alle irgendwie didaktischen Belange. 
Es sind Beifügungen, Erklärungen, Charakteristerungen, die der Bearbeiter meistens 
aus dem näheren Zusammenhang des Berichts geschlossen, oft aber auch von anderen 
Teilen enllehnt und manchmal frei erfunden hat und die natürlich oft unpassend, 
falsch oder sinnlos sind. Ferner haben wir hier Hinweise auf schon Gesagtes und 
noch zu Sagendes und weitere Wiederholungen früherer und Vorwegnahmen späterer 
Angaben. 


Umschreibung der geograph. Lage von Tabris 6, 2f.; subsunt tamen Tartaris 6, 6; 
et Taurisio &%. quos protegebat bis habitantes 6, 15—17 (der Groß-Chan als Beschützer der 
Christen: Einfluß der damaligen Verstellungen von Presbyter Johannes?) ,; precipue (archus) 
qui vocantur turchienses 8, 7 (von 8, 4f. veranlaßt); pulcerima viridaria aquis irrigua et 
arboribus fructiferis amena 9, 28f.: viridaria cum multa aqua, F (nach 9, 16); aque 
ductus habens iiij fluentes 10, 27 (Verallgemeinerung von 10, 25 und Annäherung an die 
christliche Vorstellung von den vier Paradiesflüssen ?) ; et socium Macometti 11,5; in Perside 
11,32 und 12,16; rotundam 13,1; immobile permanente tecto 13, 14f.; 14, 21f. 
(vgl. 32, 22ff.); et azuri 14, 27; 16, 21f. (nach 2, 2—4, doch vgl. o. XXVI); 16, 25f. 
(wie 1,20, nach F 76, 6, einem in LA fehlenden Kapitel); et filiabus 17, 11f.; coloris et 
19, 24; 20, 3—5 (vgl. 15, 23ff.); primo chaam 21,10; in rotundam 21, 16; et dili- 
genter reposita custoditur 21, 22; 23, 9—11 (wohl von 46, 4—6); Begründung mit der 
gemäßigten Temperatur 23, 24f.; aves vero predicte non gestantur manu, sed semper 
volant 24, 17f.; dietorum colorum 24, 28; 24, 29—31 (nach 21, 14ff.); habet etiam rex 
maximas greges omnium animalium 27, 33f.; et viridaria 28, 26; qui modo regnat scilicet 
anno domini meelxxxxv 30, 9f. (Kubilai starb 1294, und Marco Polo diktierte seine Reise 
1298); quarum prima est sibi propinquior in matrimonio et in omnibus honoribus 30, 10f. 
(Anlehnung an 17, 16f.?); aut primogeniti mortui filius 30, 12f. ( Verallgemeinerung des 
hier fehlenden Berichtes von F 83, 2—6?); et zendadi 31, 25 (Pleonasmus); 32, 23f. (vgl. 
14, 8ff.); Addunt et isti et Gadditeri, quod 32, 25; lapides et 35, 22; silvestres 36, 7; 
qui in illis montibus nascitur (/) 36, 10; sicut portant bis fusalia de eisdem 37, 17—19; 
nobiles 38, 9; hoc autem faciunt, quod multum distat a mari 39, 3; 39, 9I—11 (von 44, 4f. 
entlehnt),; versus... maximam provinciam Cathay, qui est versus nos 39, 13f.: por le 
Catai F,; ex quibus multi bis viri 20, 8f. (von 53, 11?); quod omnes idolatre faciunt 41, 7; 
quia (que V) est prope mare (L) 41,8f.; quibus utuntur homines in Ytalia 42, 12f.; 
allgemeiner Schlußsatz 42, 17f.; de regione adjacente 43, 7; pre sui copiositate.... pro 
majort parte anni 43, 8f.; quia gentes eius reddiderunt se eis 43, 26; et omnium victu- 
alıum 43, 27; est autem in provincia Mangi 44, 3f.; (pro) tanto argento, quantum pon- 
derat 44, 9, quia in ea sunt omnia bona terre in habundantia #4, 12f.; quod dicitur propter 
eius nobilitatem, que (quia L) est maximarum opum et mercationum 44, 19f.; eo quod 
bis ignis 45, 18f. (von u. 24f.); ditia et potentia multum 46, 2; statim 47, 2; altissimo 
48, 2; ın India 50, 7; que ex nomine insule vocatur Zimpagu 51, 22f.; in auro et aliis 
bonis 53, 1; audiens de divitiis et opulentia huius provincie 53, 2f.; (divitias...auri...) 
sed inutiles 54, 6; volentes ex hoc lucrari 55, 17; simplicibus 55, 20; sunt enim bis gig- 
nentes semen 56, 28f.; et sunt multum utiles 57, 3; cum velit habere terram calidis- 
simam, sicud illa est, in qua nascitur, quia est calida et... (L, Wiederholung von 
54,23f.) 57,5—7; Hec autem...57,21f. (nach 54, 25f.); nullam habent legem 57, 
26; que nobis ignote sunt 58, 3; licet sint multum divites 59, 5; vel corio 59, 24 
fvgl. Abweichungen, zu 58, 23); 60, 22 (nach 60, 8f.); In montanis 61, 19; in alia parte 
Indie 61,22; patrie 62,16; in quo etiam tota provincia Indie habundat 64,9 
(vgl. 58,5 und 55, 32); predicte bis meridiem 66, 13f. (nach 57, 6f. und 54, 23f.); 
(predones in) terra (mari-)que 67, 13f. (: corsari, F); quo tempore singulis uxoribus 


XXXIU 


impregnatis 68, 2f. (vgl. zwar die einleitende allgemeine Bemerkung in F: quant sa feme 
est enceinte, il ne la touche pius); congruo tempore maritandas 68, 6; propter copiosi- 
tatem balenarum, que ibi capiuntur 68, 19f.; coriis animalium silvestrium 70, 12 (nach 
24, 28?); et insula (/)70, 28; quorum est ibi maxima multitudo 70, 32f. und 71,2 (hier 
major L M); oblongo 71,1; et machinis 71, 29; et strages intulit saracenis 71, 30 
(Vorwegnahme des Ausgangs); (cum speciebus zusätzliche nähere Bestimmung von VA) 
et aliis rebus 72,20; cum Yndi bis terra 72, 27 (vgl. 60,26 — wohl nur zufällig auch 
in FG); cum omnibus bis exercitus 73, 7f. 


5. Die deutsche Übersetzung von LA stammt ebenfalls von einem un- 
bekannten Verfasser. A, die einzige bekannte Handschrift dieser Übersetzung, 
kann nicht das Original, sondern muß eine Abschrift des Originals sein, wie u.a. 
die vielen Mängel des Textes beweisen, z. B. 2, 16 umme für unde oder 30, 21f. die 
kopflose Verknüpfung zweier völlig verschiedener Kapitel und Licken wie 20, 9. 


Das Verhältnis von A zu seiner Vorlage ist viel leichter zu bestimmen als dus- 
jenige von LA zu seiner Vorlage, da wir es hier mit einer eigentlichen Übersetzung 
und nicht mit einer freien Bearbeitung zu tun haben und wir die Arbeit des 
Übersetzers an den erhaltenen lateinischen Hss. von LA Schritt um Schritt ver- 
folgen können. Diese lateinischen Hss. sind aber alle jünger als A und weisen 
auch einige Mängel auf, die wir in A nicht wiederfind:n, weshalb wir annehmen 
müssen, daß an diesen Stellen die verlorene unmittelbare Vorlage von A besser 
gewesen ist als die erhaltenen Abschriften, deren Lesarten bezeichnenderweise an 
den enisprechenden Stellen oft auseinandergehen: was 5, 14 (do besamete her sich 
unde), 7, I (dos Bibelzitat), 35, 18 (also geburgit), 61, I1f. (der Ausruf des Büßers) 
und 75, 20f. (Mutterinstinkt der Stuten)!) als Zusatz von A gegenüber LA er- 
scheint, finden wir alles in älteren Texten wieder; 16, I4f. ist der Sinn in A klarer 
als in den lateinischen Parallelen und 70, 2f. (Nase und Haar)?) kommt die 
Lesart von A der älteren näher. 


Andererseits teilt A eine Reihe Abweichungen mit W, L, S und M, denen V 
entgangen ist, was ja die nähere Verwandtschaft der deutschen Übersetzung mit 
jenen vier lateinischen Abschriften beweist. Auf ihre gemeinsamen Irrtümer in 
den Zahlenangaben haben wir schon aufmerksam gemacht?). Ihrem gemeinsamen 
Vorfahren verdanken wir die Zusätze et destituit ö, 3, ipse et 12, 32 und industrum 
gwerre 40, 13f., ferner die Abweichungen 17,2. 27,5. 39, 3f. 52,29 und 73, 18f., 
die zum Teil sinnlos sind und zum Teil auf einem verderbten Text beruhen müssen. 
Auch drei größere Lücken von A scheinen auf diesen gemeinsamen Vorfahren 
zurückzugehen: an krude 37, 6 sollten sich nach V etwa sechs weitere Zeilen, 70, 21 
zwei und 70,25 ein Satz anschließen. 


ı) Vgl. dy dem geschmach nach geen zu iren jungen kinden oder füln Ng 57", quo 
suo instinctu feruntur P, aquae hinniantes versus filios currendo revertuntur LT. 


2) Im lat. Text müßte nası ausgefallen, und aus einem ursprünglichen capilli könnte 
das unpassende inexplicabiliter entstanden sein. 


3) S.o. XIII, Anm. 2. 
Deutsche Texte des Mittelalters. XL. III 


XxXIV 


6. Viel zahlreicher sind natürlich die Änderungen, die wir der Übersetzung 
‘ins Deutsche zuzuschreiben haben und die diese der lateinischen Handschriften- 
familie von LA als einem Ganzen gegenüberstellen. Weiteren Lücken nachzuspüren 
betrachten wir auch hier nicht als unsere Aufgabe; die größte ist eine solche von 
etwa dreieinhalb Zeilen nach 67, 14, und die wesentlicheren der kleineren Lücken 
gehen aus den lateinischen Parallelen zu unserem Text hervor. 


Der deutsche Übersetzer muß ein Geistesverwandier des Verfassers unseres 
lateinischen Kompendiums gewesen sein: er übernimmt dessen didaktische 
Haltung und betont sie auf seine Weise noch mehr. Mit den vielfach neuen Titeln 
— seinen ausgedehntesten Zutaten — sucht er das Interesse zu gewinnen, das In- 
teresse für materielle Güter, seltsame Tiere und Menschen und aufregende Geschichten. 
Den Wissenssioff bemüht er sich auch einem wenig gebildeten Publikum versländ- 
lich zu machen. Während er einige lateinische Wörter wie veges, Faß 33, 27 (weges!) 
oder das dasselbe bedeutende tina 65, 28 unübersetzt übernimmt, fügt er anderen 
meistens eine deutsche Erklärung bei: 17, 20. 17, 27—29. 19, 1. 19, 23f. 21, 19 f. 
22, 22f. (25f. vorweggenommen). 23,23. 32,2. 37,14. 37,28. 58,2. 62,29f. 
63, 1f. 66, 2f. 68, 23. 73, 27f. (Volksetymologie!). Abgesehen von solchen Wort- 
erklärungen, sucht er auch oft den Bericht oder die Schilderung selbst durch 
eigene Zusälze besser zu deuten oder zu begründen: 14,6f.;, di do (wohl 
auf ding zu beziehen) gehorn czu der nerunge 34, 17; als eyn mutir 34, 20; 
und di schif obir hebin (Bedürfnis, den Unsinn von LA, vgl. o. Abs. 2, zu er- 
klären!) 54, 12. 60, 22f. 68, Ilf.; lateinischer Zusatz (!) 70, 4; von Allexandria 
(leider unrichtig, vgl.o. Abs.3) 72, 26f. — Zu demselben Zweck vergleicht er manche 
fremden Sitten mit vertrauteren in de: Heimat oder wenigstens in näheren Ländern: 
19, 16f. 32,13. 40,6. 50, 17f. 


Auch Wiederholungen finden wir als neue Zusätze in A, dazu aber besonders 
oft Wendungen wie als vor gesprochin ist, um an bereits Gesagtes zu erinnern: 
27,1 (nach 26, 24f.) und 70, 23 (nach 57, 22); der vorgenante 11, 11, ähnlich 
21, 3f. und 24, 31; eyn dichter disis buchis 55, 26; als vor gesprochin ist 16, 13. 
22 f. und ähnlich 19,6. 20,3. 11. 28,4 f. 29, 8. 49, 15f. 23 f. 54, 4. (als di vor- 
dirstin 58, 27). 


Mehr als LA scheint uns dessen deutscher Übersetzer danach zu streben, Ge- 
halt und Gestalt seines Berichts durch Zusätze, Ausmalungen und stärkere Ausdrücke 
eindringlicher, lebendiger und anschaulicher zu machen. Seinem christlichen Eifer 
verdanken wir den Zusatz 52,9. An anderen Stellen wie 1, 15 und 22, 15 verstärkt 
A den Ausdruck der Beteuerung. Zur Belebung ersetzt er oft die indirekte Rede 
durch die direkte wie 34, 23. 52, 10 und 61, 10 oder schiebt wie 13, 12f. einen Aus- 
ruf ein. Die Mannigfaltigkeit solcher Bestrebungen mögen noch folgende Beispiele 
zeigen: drei Verben für eines 1, 16; Gefühlsgründe 13, 7 (Vorwegnahme von 13, 10? ); 
eyn herre der herren allir herren : dominus omnium dominorum 16, 26: eyn 
iclichis in syme done 22, 13f.; glynstert kegin der sunnen : splendent 29, 25; 


XXXV 


gefühlvollere Wendung 41, 30f.; sumeliche iij 52, 6; weitere Ausschmückung des 
Zusatzes von LA 52, 14f. (vgl. o. XXVII); steigernde Wiederholung des Biitens 
61,6; ribin... und 65, 29f. 


7. Eine Vorlage wie das lateinische Kompendium LA konnte natürlich einen 
Übersetzer kaum zu einer wahren literarischen Leistung anregen. Dafür war es 
im allgemeinen zu trocken und oft zu stümperhaft und unklar. Manchmal scheint 
der Übersetzer versucht zu haben, solchen Unklarheiten abzuhelfen, z. B. 32, 8 f. 
und 15 (vgl .o. XXIII) oder 45, 19, wo er durch seinen Zusatz wen das...seen 
ein logisches Glied ergänzt, das im schlechten lateinischen Satze fehlt, während er 
den Zahlenirrtum seiner Vorlage zu 74,23 in den Wiederholungen 75,2 und 8, 
wo zuerst L, dann S und M zur ursprünglichen Zahl zurückgekehrt sind, folgerichtig 
durchführt. 


Im allgemeinen spiegelt aber die deutsche Übersetzung die Mängel ihrer 
Vorlage nur zu getreu wider, ja vermehrt diese noch durch eigene. Auch der deutsche 
Übersetzer liest oft ungenau oder mißversteht seine Vorlage und überseizt dem- 
entsprechend frei, unklar, falsch oder ganz willkürlich, wie ja die lateinischen 
Parallelen zeigen. Manche Mängel mögen zwar bei der Abschrift entstanden sein, 
andere dadurch, daß der Text der Vorlage verderbt war; dies war sicher der Fall 
bei 20, 10f. (vgl. 0. Kap. 2, 6), wo sich der Übersetzer durch die Wiederholung einer 
früheren Angabe (15, 26f.) aus der Klemme gezogen hat, und 66, 13f., wie die 
Verwirrung in den lateinischen Hss. beweist. 

Der Unachtsamkeit und Mißverständnissen des Übersetzers verdanken wir 
einmal die starke Entartung der Eigennamen, die in A meistens schlimmer ist als 
in den doch jüngeren lateinischen Hss.; der schlimmste Fall dieser Art ist der von 
Cyngui, womit A vier verschiedene geographische Namen von F bezeichnet, während 
die lateinischen Hess. immerhin noch zwei oder drei verschiedene Namen dafür 
haben. Den Titel ‚Chan‘‘ behandelt A 6, 15. 21,2.3 und öfter als Eigennamen, 
was zwar möglicherweise schon einer Auffassung von LA entspricht, wie die oft 
hierzu verwendete Majuskel in den lateinischen Hss. und Stellen wie 23, 3 nahe- 
und was auch Benedetto!) annimmt. Zweimal, 12, 10 ff. und 30, 13—16, verwechselt 
legen A das Geschlecht, ein Irrtum, den allerdings das erste Mal L mit ihm teilt. Hier- 
her gehört ferner die Vermengung von ensenia und enseniare, Tributgeschenke und 
schenken, was A 22,9 und 23, 1f. richtig übersetzt, 22, 27f. und 23, 3 mit der Fest- 
bekleidung von 22,21 und 34. Auffällig groß ist schließlich wiederum die Unge- 
nauigkeit in den Zahlenangaben, die in A, verglichen mit den anderen Texten, 
manchmal geradezu lächerlich werden, 2. B. 22,21. 23, 4 und 44,6. 

Den ärgsten Mißverständnissen, die A zu fast ebenso kühnen Phantasieschöp- 
fungen verleitet haben wie LA, verdanken wir das Brot aus Indigo 65, 27, die Milch 
spendenden Tiere anstatt bucarami 63, 21 und die Kelzer statt Brasilienholz 56, 28. 


I) Ben., CXXIIIl. 
IIl* 


XXXVI 


Wie diese und eine Reihe anderer Text- und Sinnentstellungen entstanden sind, 
wollen wir hier versuchen nachzuweisen: 


bı eyme tage ö, 8: Indie, idie, als in die gelesen; Zusatz 5, 16 wohl einem als localibus 
verlesenen oder verschriebenen jocalibus zu verdanken; 5, 24 tantum als Adjektiv statt als 
Adverb angesehen; engin 7, 17: archis, als arctis verlesen; spicz 20, 23: azurum, als acutum 
betrachtet; bedact 23, 4: enxeniatur, Einfluß von cooperti in der folgenden Zeile; dach 
50, 13: coopertura, das hier den Goldbelag der Saalböden bedeutet; di man ist 53, 26 : domi- 
tantur (aus besserem domesticantur, vgl. o. XXVIII), von A wohl als comeduntur verlesen; 
eynen tak 54, 8, durch Abgleitung und Verlesung von per meridiem als per (unam) diem; 
keczer 56, 28: berci, das auch sonst oft mißverstanden und falsch abgeschrieben wurde (vgl. 
0. XX VIII), hier als eine Abbreviatur von heretici angesehen; bleyn 62, 16f. und 18: ballant, 
in L, S und M balant geschrieben !; bucarane 63, 21, das häufige und sonst richtig verstan- 
dene bucarami, muß A hier als eine Ableitung von buccus aufgefaßt und deshalb als Milch 
spendende Tiere erklärt haben; Abrassanyni, Brahmanen, 64, 33, als Provinzname, durch 
Abgleitung,; brotis und brotelin 65, 27 und 30, durch panniculos veranlaßt, das A als Demi- 
nutiv von panis betrachtet hat; an dem unsinnigen Widerspruch von 66, 5f. gegenüber 66, 4 
ist das schlechte Latein der Vorlage — deformia a nostris/ — schuld; eynis mannis 69, 7 
muß einer Einbeziehung des folgenden viresin der Vorlage, als viri verlesen, zuzuschreiben sein. 


4. Kap. Charakteristik der deutschen Übersetzung des 15. Jh.s DI. 


1. Ehe wir die deutsche Übersetzung des 15. Jh.s, die von einem ebenfalls un- 
bekannten Bayern stammt, im einzelnen charakterisieren, möchten wir hier einige 
längere Stücke vorlegen, Kapitel und Kapitelteile, die in LA fehlen und so den Text 
unserer Ausgabe ergänzen, vor allem aber einen allgemeineren Eindruck von der 
Darstellungsart und dem Geist dieser jüngeren Bearbeitung gewähren, dazwischen 
einen Abschnitt, aus dem 11. Kapitel von DI, der A 5, 10—29 entspricht und die 
Unterschiede der beiden Bearbeitungen besonders deutlich zeigt; jedem Abschnitt 
schließen wir den nötigen Kommentar, vor allem die Lesarten der besseren Fassungen 
bei den Abweichungen von DI an!). 


1.[17] Allen edeln und hochgeporn fursten, freyen grafen, rittern und knechten 
zu lob und ern, allen edeln und reynen herczen die da willen haben zu versten die 
grossen wunder dieser welt, die nemen für sich und lesen das puch, dar innen 
ir vindt die grossen wunder und wünderliche ding und werck des almechtigen, 

5 unsers schopffers der welt. Als uns dann schreibt und offenbart der edel ritter 


1) Die Numerierung der Kapitel von DI stammt von mir. Alle Zitate nach Ng, Les- 
arten von Mg in Klammern. Aufeine Wiedergabe der häufigen Unterstreichung der Eigennamen 
u. a. in Ng verzichten wir. Die üblichen Normalisierungen (vgl.o. XVI, Anm. 2), dazu 
noch Verwandlung von Majuskeln an falschem Satzanfang in kleine Buchstaben. Als Ver- 
gleichstexte benutzen wir wieder hauptsächlich F und LT, doch zum 11. Kap. von DI und 
zu späteren einzelnen Zitaten den Text unserer Ausgabe, also A bzw. LA, insofern dieser 
an den betreffenden Stellen mit F im wesentlichen übereinstimmt. — Einige Kapitel bzw. 
Kanpitelteile von Ng habe ich ın meiner Dissertation, China in der deutschen Dichtung, 
Berlin 1934, 17 ff. abgedruckt und zwar Stücke, die, in der Folge ihrer Wiedergabe, A 30, 22 — 
30. 42, 27—43, 3. 47, 8&—22. 44, 16—16, 6 und 22, 6—19 entsprechen. 


XXXVO 


herr Marcho Polo, nach dem als er mit seynen augen gesehen hat. Und auch 
mer andre ding die er nicht gesehen hat, aber die von erbern weysen leuten und 
wirdigen hern vernumen hat. Da mit unser puch gerecht und von eynem iglichen 
ungestroft sey, dar umb nemet die gesehen für die gesehen und die gehorten für 
die gehorten. Aber sicher und warlich ich sprich und glaub sider Adam unser 10 
erster vater von unserm hern Ihesu Cristo beschaffen ward, nye keyn man ge- 
porn ward der in dyser welt mer gesehen und gesucht hab dann der edel ritter 
Marcho Polo. Und dar umb das dy grossen wunder und gescheft des almechtigen 
gotz nicht verswigen und verporgen pleyben, er sie hat wollen offenbarn und 
kunt thun aller menig und auch das schreyben und pringen zu eyner ewigen 15 
gedechtnuß. | 

Prolog, dessen Titel oben Kap. 2,2. Ben. 1; Yule Prol. \Mff. Domini Imperatores, 
Reges ... omnesque gentes volentess cire ..., F. 4f. und werck bis welt Zusatz. 5f. u. 12f. 
meisser (messire) Marc Pol F, Dominus LT. 10. E sapiate veramente V A? (bei Olivieri, 1), 
Car je vos fais savoir F. 11. notre Sire Dieu F. 13f. el pareva a lui ch’el fosse gram 


mal...che cusi grande e stranie cosse e meraveie non fosseno dite e sapute dale giente 
VA?, toutes les grans mervoilles qu’il vit et qu’il oi por verites F. 


11.[8J) Wie der Archaliffo von grosser geitigkeit wegen gesam- 
met het ein turn vol golds und silberß, und wie in künig Elaw, 
des grossen Chams von Cathay pruder, das alles nam und fing 
in und leget in in den turn zu dem grossen schacz. 


Als vor gesprochen ist wie Baldracha die schönst stat ist von dem land und 5 
dar in wonet der moer Archaliffo, der unter seiner herschafft also grossen reichtum 
und schacz gesammet het von gold und silber und auch edelm gesteyn, den keyn man 
nye gesach, nun es sich füget in der zallnach Cristi gepurdt Tausent zweyhundert 
und fünf und fünfezig jar der künig von der Tartarey genant Elaw, des grossen 
Chams von Cathay pruder, vernumen het den grossen schacz pey dem Archa- 10 
liffo von Baldracha, und in dawcht er nicht wol pey im stünde und die geytig- 
keit nicht besiczen solt solichen grossen reichtumb und schacz und wer wider 
alle ir gepot. Dar umb der künig sich zu richtet mit grossem volck und kam sich 
legen für die stat und die mit eynem [9”] gewaltigen sturm einnam; und das 
was eyn groß wunder von got, wann in der stat warn meer wenn hundert tausent 15 
mann, alle zu dem streyte pereyt zu rossen, an das fueß volck. Do der künig 
die stat in seyner gewalt hett und pey dem Archaliffo den grossen schacz vandt, 
do von er sich nicht verwundern mocht von eynem man alleyn solichen grossen 
reychtum zu haben. Wann es was nicht eyn kysten oder ein sack vol, sunder 
eyn grosser turn vol mit silber, gold und edelem gesteyn. Dar umb der edel 20 
Ritter spricht und gelaubet das in diser welt keyn herr so grossen reychtum pey 
eyn ander hab und es nye gehört sey worden. Von stundan der künig Elaw 
schuff für sich kumen den grossen priester Archaliffo und sprach zu im also: 
‚O Archaliffo, mich nympt groß wunder von dir, wann du unter Machomets 
gelauben der tugenthafftigest und weysest pist gewesen und gehalten, und hast 25 


XXXVUOI 


dich lassen überwinden die grossen sweren sündt der pösen geytigkeyt, die eyn 
muter und eyn anfangk ist alles übels.. Sunder du soltest haben deynen hern 
und Rittern deynen reychtum mit geteylt, seyteinmall das dir kunt und wissent 
was meyn zukunfft und als meynen veint dich do heym zu suchen. Aber der 

30 untödliche got hat nicht lenger wollen ansehen deyn grosse unvernufft, sündt 
und geytigkeyt. Dar umb er dir genumen hat ere, leyb und gut.‘‘ Auff dise wort 
gab der Archaliffo dem künig keyn antwort überall. Von stundan der künig 
schuff das man in füren solt in den türn zu dem geldt (golde) und das man im 
nichts anders zu essen geb dann von dem gold. Also an dem vierden tag verendet 

35 der Achaliffo seyn leben und seynen geyst auff gab. Nach disem Archaliffo ist 
keyner nye meer gewest. 


A 5,10—29. Titel: Ci devise comant la grant cit6 de Baudac fu prise F. 5. Wieder- 
holung. 10—13, weitere Entfaltung der moralischen Begründung: A 5, 13f., Zusatz von 
TB, vgl. o. XXII. 14f. Et ce fu bien gran cose F. 18. nicht] im Gegenteil! 19. Wann 
es bis vol Zusatz. 19f. vgl. 0. XIX, Zusätze von VA, zu A 5, löf. 20f. persönliche 
Wendung: A 5,17 (vgl. F 25, 19f.). 24—27 und 29—31 weitere Entfaltung der mora- 
Iischen Wendung von VA, vgl. o. XXIf. zu A 5, 20f. 33f. geldt, gold : tesor F. 


13/4. [11]... Aber [11°] drey tagreyB von Sabba vindt man eyn stat die 
ist genandt Peristante, das ist in unser sprach als vil gesprochen als dy stat 
des feuers, wann sie das feuer an peten. Und war umb sie das an peten, das solt 
ir mercken. Das volck von der stat spricht, do die drey künig auß furn zu Sabba 

5 (küng zu Sabba außfurn) zu suchen den grossen propheten in das landt Judea 
und im prachten goldt, weyrach und mirra. Auch vil ding sprechen sie die nicht 
woer und unglaublichen seyn. Wann sie sprechen, do die drey künig dem grossen 
propheten ir gab geantwort hetten und das urlaub von im nomen, er gab in 
eyn versperte püxen, do mit sie von im schieden, und als sie nun etlich tag ge- 

10 ritten warn und nicht westen was in der versperten püxen waß, und die auff 
theten, das eynfeltig volck spricht das sie dar in haben gefunden eyn steyn und 
haben den zuprochen und in eynen prunnen geworffen. Das alles nicht war ist. 
Auch mer sprechen sie, da die künig den steyn in den prunnen geworffen hetten, 
von stundan von hymell kam eyn flammen feuers in den prunnen, des feuers 

15 dann die drey künig namen und das mit in furten in ir landt und das selbig an 
petten für iren got. 

Von dem volck die das feuer an peten und ern. 


Das ist war das das volck das feuer an pett, und nach irem sagen es sey 

das feuer das die drey künig auß dem prunnen namen. Das feuer prennen sie 
20 in irem tempell und zu irem sacrificio. Und ob sich das begeb das in das feuer 
ab ging oder die lampen des tempels erleschen, so zünden sie die mit keynem an- 
dern feuer wider an sunder alleyn von dem feuer des prunnen. Und gar offt 
es sich füget das sie nach dem feuer zyhen müssen drey oder vier tagreyB. Das 
seyn die das feuer an peten, als dann der edel ritter Marcho Polo von in vernumen 
25 hat. (Nun merckent von den andern stetten in Persia unnd iren gewonhait.) 


XXXIX 


Ben. 31f.; Yule I, 13f.; anschließend an A 7,17. 1. stat : castrum, F. 2. Cala Ata- 
peristan F. 2f. castrum adorantium ignem, F. 4. zu Sabba Zusatz. 5. un profeta chera 
nato in la contrata de li Judei VA®°,... qui estoit nes F. 6. Nach mirra fehlt, wie in V A® 
und wohl in VA überhaupt, ein längerer Abschnitt, der gerade die tiefsinnige Bedeutung 
dieser Geschenke zeigt. 6f., 11. 12. (u. 23f.) christliche Verwahrung Zusatz von VA, vgl. o. 
XVIII u. Anm. 5. 12. zuprochen aus mißverstandenem despretiö (verachteten) V A®? mirati 
sunt valde, F. 18. secundo che dicono VA®. 23. zehn, F. 23f. E sapiati che molta zente 
& in quello errore V4A®, vgl. F 32, 19f. 


21. [16°)... Auch zu zeyten man vindet wüste von acht oder zehen meyln 
lang, und man keyn wasser zu trincken do vindt. Und wann man die siben tag- 
reyßB volpracht hat, so vindt mann eyn schöne stat die ist geheyssen Sapurghan. 
In der stat vindt man alles das das der mann pegert, sunderlichen von früchten 
und die pesten erd öpffel der welt, die sie auf schneyden und an der sunnen derren, 5 
so werden sie süeß als das hönig. Von diser gegent und stat kumpt man zu eyner 
stat die ist genant Balach. Das ist die stat da Alexander kunig Darius tochter 
zu eynem weyb nam. Das volck helt alles Machomets gelauben. Piß zu diser 
stat weret die herschaft des hernn der Tartarey von dem aufgange der sunnen, 
das ist der groß Cham, wann alle hernn und künig im unterthan seyn. Von diser 10 
stat reyt man und kumpt über zwu tagreyß in ein eben dar auf man nichts 
vindt, wan das volck wonet alles an dem perge von des wassers wegen. An dem 
endt der zweyer tagreyß vindt man eyn stat (die) ist genant Tanicham (Tain- 
cham) und ist gelegen gegen dem mittag. In der stat ist vil getreyds und wol- 
feil, dy gegent ist schön, und do sein groß perg von salcz... 15 


Ben. 44f.; Yule I, 26f.; anschließend an A 11, 17. 1. deutsche Meilen, vgl.u. LXIV. 
2. sechs, F. 4f. Elle est ville de grant plantee de toutescouses. Et vos di qui hia les meior 
mcelon do monde en grandisime quantit& F. 10. das ist bis seyn irriger Zusatz. 11 u. 
13. zwei, wie VA : zwölf, F. 12. Por paor des males jens et de les ostes que mout fasoient 
elz domajes F. 13. Taican F. 


24. [19)... In dem landt ist eyn (die) gewonheyt; wenn eyn man oder 
weyb stirbt, die frawen (frainde) nemen den leychnam und verprennen den, 
und wenn man den leychnam auß tregt zu verprennen, so machen die frawen 
(frainde) unter wegen hütten, dy seyn pedeckt mit seyden tüchern, und wenn 
der tod leychnam zu der hütten kumpt, so legt man in nider und seczt im für5 
essen und trincken und sprechen man thu im in der andern welt auch die ere, 
und wann sie den leychnam pringen an die stat do man in verprennen sol, so 
lassen sie gelt von carten machen, dar auff seyn gemacht frawen und mann 
und seyn groß (als ein besante). Die müncz sie in das feuer werffen und sprechen 
alle das er diser ding in der andern welt genung hab. Also peleyten sie den leych- 10 
nam zu dem feuer mit grossem gesang und mangerley seytenspil. Und wenn 
der frawen der man tod ist, so schickt sie nach den meystern und stern sehern 
(wen der man tod ist, die fründe nach... schicken) und sagen in des toden 
mannes gepurdt, dar nach in die meyster sagen wenn man den leychnam ver- 
prennen sol und auff welchen tag, und sie machen offt den toden leychnam in 15 


XL 


dem hauß pehalten eyn gancz menet und auch zu stunden sex menet, aber sie 
machen in ein in eynen guten casten und lassen denn moln und machen den 
toden leychnam eyn mit gewurcz und specerey, und stünd er eyn gancz jar, er 
verdürb nicht noch wurd schmecken, und sie pereyten im all tag sein essen als 

20 wer er lebendig, und sprechen, was der leyb nicht eß, das eß aber cie sell, und 
thun den casten allweg auff und seczen die speyß hineyn und lassen sie als lang 
dar innen [79°] als eyn mensch hat gessen (mügen essen). Auch sprechen ir astro- 
logi, es sey nicht allzeyt gut den toden leychnam zu der tür hyn auß zu tragen, 
und sehen an den sternen wann sie zuprechen die tür oder dy mawer. 

Ben. 58; Yule I, 40; anschließend an A 13,31. 1. Kap. 57 von F überspringend, 
knüpft DI falsch an die Beschreibung von Charchan (Cyarchia A) an, was Marco Polo von 
Tangut berichtet. 1f. Et sachies que tuit les ydules dou monde, quant il morurent, les 
autres font ardoir les cors F', aber li corpi de li homini e de lefemene VA!. 3f. consan- 
guinei sui, F. 8f. habent homines factos de cartis... et monetas... et faciunt omni& 
ista comburi, f'. 10f. omnie instrumentea terrae vadunt sonando ante corpus, F. 11f. Quan- 
do l’omo & morto, li parenti VA!, quant cesti ydres sunt mors F. 18f. ita quod 
non fetet (l. putet? puta 7A) illis de domo, F. 24. geflickte Stelle, wie die reichere, aber 
völlig wirre Lesart von Mg zeigt, nach einer Abweichung der jüngeren VA (VA® u. Ben., 
Apparat, zu 58, 59): et dicunt aliquam causam alicuius stellae, quae stat ante hostium, 
et ideo consanguinei .. . aliquando frangunt murum... et inde portant eum, F. 


31. [29] ... Fürpas zwu tagreyB ist eyn castell das ist genant Chaichui, 
das castell machet ein künig der was genant Dor. Das volck spricht das der 
künig krieget mit priester Johan, aber das castell was als an eynem starcken 
endt das im der priester Johan nicht mocht zu kumen, do von er gar sert un- 

5 mutig was. Es füget sich das an priester Johan hoff warn siben jung mann und 
seyn getrew diener, sie sprachen dem hern zu, wer es seyn wil, sie wolten im künig 
Dor gefangen antworten. Priester Johan antwortet in und sprach, sie mochten 
im in diser welt nicht grösser dienst gethun und grösser frewd geben. Die siben 
mann schiden von priester Johan und komen an des künigs Dor hoff und wurden 

10 seyn diener und dienten im in solicher maß das der künig nicht eyn stund geryten 
wer an sie, und stunden pey im piß in das fünfft jar ee das sie mochten ver- 
pringen iren willen. Doch solt es sich fügen, an eynem tag der künig auß der 
stat spacziren reyt mit disen vorgenanten siben junckherren und drey ander 
knecht mit in, also das ir mit dem hern eylff warn. Do nun die siben ir zeyt 

15 ersehen hetten iren willen zu verpringen, do griffen sie all zu den swertern und 
sprachen zu dem künig: ‚Herr, ir seyt unser gefangen.“ Ir eyn teyl sprungen 
auch die drey knecht an, aber sie gaben die flucht und liessen den künig pey 
den siben. Zu handt furten sie in auß dem künigreych und komen in priester 
Johans landt und antworteten im den küinig Dor, den er von herczen gern sach. 

20 Von stundan schuff er das man in solt fürnn in das felt das er des viechs solt 
warten, und man solt seyn gar wol hüten. Also der priester Johan hielt den 
künig Dor pey dem viech piß an das ander jar. Dar nach er nach im sendet das 
er für in solt kumen, und ließ im an legen seyne künigliche kleyder, und er sprach 


XLI 


zu im: „‚Künig Dor, du sichst und merckst wol das du weder mich [30"] keyn 
macht oder gewalt hast und ich dir das leben geben und nemen mag.‘‘ Der künig 25 
antworttet im und sprach, es wer waer, und pegeret von im genade. Priester Johan 
der sprach zu im: ‚‚seyteinmall das du mir die warheyt bekennest, ich wil 
nicht anderß von dir haben dann das du mein getrewer seyst als ich dir gewesen 
pyn.“ Also priester Johan gab dem künig roß und harnisch und geselschafft 
und sandt in wider heym in seyn landt, do ward er entpfangen mit grossen ern 30 
und frewden. Und er fürpaß des keysers von India gar guter frewndt was. 


Ben. 109f.; Yule II, 38f.; zwischen A 28, 20 und 21. 1. Caiciu F. 5f. vii valesF. 
8. Verstärkung des Ausdrucks. 10f. ähnlich jüngere VA: erant valde dilecti ab ipso ... et 
rex sic faciebat de eis sicut de suis filiis propriis, F. 11. entor deus anz F. 13f. u. 16f. 
Die drei Knechte und ihre Rollen stammen von DI, doch 13f. e pochi altri VA®. 18. Nach 
siben fehlt wie in P und V A® ein längeres moralisierendes Gespräch. 19. Et quant le Prestre 
Johan le vit, ilen a grant joie. Il li dit qu’il soit le maus venu F. 23. fecelo vestire & 
modo de re V4®, li fait doner riches vestimens et li fait honor F. 24f. ähnlich V 4®: 
or pues tu bien veoir que tu ne estoies homes de pooir gueroier con moi F. 26. Bitte um 
Gnade Zusatz. 27—29. je ne te demant plus ren; desorm6s te ferai servis et honor F. 
30f. do bis frewden Zusatz. 31. nach verbreiteter Bezeichnung für Presbyter Johannes, 
ebenso priester Johan der eyn herr was in India 20°, Titel. 


43. [35°]... In dem landt ist gar unmeßliche hicz, und das volck ist un- 
gesunt, und haben keyn arczt nicht in dem landt, und wenn ymant kranck 
wirdt, so schicken sie in die ander landt nach erczten. Die selben erczt seyn 
all groB meyster der swarczen kunst und machen das der teufel in den krancken 
menschen kumpt, und er fraget den ob der kranck mensch sterben oder genesen 5 
solle, und wenn der meyster vernumen hat das der mensch sterben sol, so spricht 
er zu den frewnden: ‚‚Der mensch hat dem geyst so übel gedient das er sterben 
muß an allen zweyfel.‘“ Ist es aber das er vernympt von dem pösen geyst das 
der kranck genesen sol, so spricht er: ‚ich wil in gesunt machen.‘ Dar umb 
thut man im grosse ere und schanckung. 10 

Ben. 121; Yule II, 50; anschließend an A 34, 36. 1. ungenau frei: A 34, 32f. 2. in 


omnibus istis provinciis, F. 3f. nicht fremde Ärzte, sondern ihre eigenen Geisterbeschwörer. 
4ff. Der Teufel fährt in einen der Beschwörer und spricht aus ihm. 


62. [44] Nun wil ich euch sagen und schreyben von dem edeln 
und wirdigen landt von India und von ersten von iren schiffen 
die sie fürn über merr. 

Seynteinmal das wir euch sullen schreyben und sagen von den landen 
und wunderlichen dingen der grossen landt und inseln des lands und der gegent 5 
von India, so wollen wir anheben an (von) den schiffen dy sie über meer fürn. 
Ir schiff seyn alle gemeyniglichen von tennen holcz gemacht und haben ein deck 
und vier segellpawm, auch etliche schiff sexe; sie haben eynen timone alleyn, 
und auff der deck machen sie vil kammern für die kaufflewt. Die schiff sein 
gemacht von zweyen taffeln dy auff einander gemacht sein mit eysnen negeln 10 
und wol vernyet innen und aussen. Sie seyn nicht verpicht innen noch aussen, 


XLII 


wann sie haben keyn pech. Aber sie nemen öll und kalch und mischen das durch 
eynander und verpichen dy schiff da mit. Und ein itlichs groß schiff fürt zwey- 
hundert man zu seyner nordorfft (notturfft). Das schiff tregt swer fünff oder 
15 sex tausent körbe mit pfeffer. Dy schiff geen mit dem ryemen, und an itlichem 
ryemen zyehen vier man. Und fürn mit in warchen von tausent körben, die fürt 
man mit dem segell und ryemen. Auch hat eyn itlichs groß schiff zu seynem dienst 
zehen kleyne schiffleyn, als dann mit [44°] unß die züllen seynn, und was (wann) 
das schiff machens pedarff, so nageln sie eyn ander tafell auff die vorigen, und 
20 als (also) offt das schiff machens pedarff, sie allweg ein ander tafell auff nageln, 
das thun sie piß auff sex tafeln. Nun wil ich euch sagen von der insell Conpangiu 
in dem landt und merr in India. 
Ben. 159; Yule III,1 (fehlt in V4A®); anschließend A 50,2. Titel: Ci comance le 
livre de Indie et devisera toutes les mervoilles que i sunt et les maineres des jens F. 
4—6. leichte Änderung der logischen Verknüpfung, vgl. F 159, 3—6. 9.i a ben...1x 
chanbre F. 17. dem segell und nach Z und P. 18. als bis seynn Zusatz — nach quas 
Batellas diceimus P (Berl. Hs.)? 21. Zympagu A. 22. landt und unsinniger Zusatz. 


2. Auch DI kürzt oft den Bericht seiner Vorlage, so 2. B., und zwar besonders 
stark, den Abschnitt über Geisterbeschwörungen und andere religiöse Bräuche in 
seinem 43. Kapitel. An ganzen ursprünglichen Kapiteln fehlen in DI, außer 
denjenigen, die in der venezianischen Textfamilie überhaupt fehlen, F 54, 57, 
89—105}), 125, 155 und 183; dank der Verwirrung, die TB in die Kapitel über 
Chanbalıig gebracht hat, finden wir diese in den Kapiteln 30—39 von DI folgender- 
maßen angeordnet und verteilt: F 81 und 85—88, 106—110, 111, 112—114, 
84/5, 85, 82/3, 84, 115, 116/7 usw. Im allgemeinen kürzt aber DI weniger als LA 
und behält auch die Stoffanordnung seiner Vorlage treuer bei ?). 


Schlimmer als in LA finden wir ın DI die Eigennamen enistellt, wie Baudac 
in DI 11,5 und Cipangu 62,21. Viele dieser Entstellungen müssen, wie Bene- 
detto zeigt?), auf die toskanische Vorlage von DI zurückgehen, die also, zum min- 
desten in dieser Hinsicht, schlechter gewesen sein muß als die Hs., die LA benutzt 
hat; andere verdanken wir erst dem Mißverständnis des Übersetzers, z. B., statt 
Alau, Alanchera 16” (alau chera re V_A®°), statt Cinghis, Anchichius 21’f. (aus 
havea nome chinchis Y 45 zu erklären ?) oder, statt Mien, Deneuen 35°, und zwar 
als persönlichen Namen des Königs -künig genant Deneuen (re de mien V 45) — 
statt seines Landes wie A 35, 6ff. und 36, 13ff., so daß wir auch die richtigen 
Zusammenhänge nicht mehr erkennen. Der deutsche Bearbeiter scheint überhaupt 
das Italienisch seiner Vorlage nicht immer verstanden zu haben: die vielen italie- 
nischen, besonders ttalienisch-lateinischen Wörter seines Textes mag er zwar zum 

1) Vgl. u. XLVIII. 


2) Man vgl. z. B. A 22,6—19 und 30, 22—30 mit den entsprechenden Kapiteln von 
"DI in meiner Diss., 22f. und 17f. 


3) Ben., CXVII. 


XLIH 


Teil aus Bequemlichkeit übernommen haben!), andere aber wohl, weil er das ita- 
lienische Wort gar nicht verstand, z. B. romitory 17°, diaspori 18’f. (Jaspis, wie 
A 13, 21), strige 48° (ostrege VA®, Austern) und pantani 56”). 

Wie LA weist auch DI viele inhaltliche Abweichungen auf, die wir Mißver- 
ständnissen des Verfassers, seiner Unachtsamkeit oder Unbekümmertheit zuschreiben 
müssen. Wiederum besonders auffällig, wie 13/4, 23. 21,2 und 31,11, und viel- 
leicht noch häufiger als in LA, wenn gleich selten sehr schlimm, sind die Abweichungen 
in den Zahlenangaben; die schlimmsten sind: sex grosse schiff 38” statt 15000 
(A 39,20) und sexundzweynczig sün 46” statt 326 (A 53, 10). Mehrere Sinn- 
entstellungen und Ungenauigkeiten enthält der kurze Abschnitt aus dem 43. Kapitel, 
größere oder kleinere die Stellen I, 11. 11,18. 13, 2f. 4.12. 21,10. 12.24, 1.8f. 
31, 19. 28f. und 62, 22. Wir schließen hier eine Reihe der übrigen NEN 
an, die diese Mängel von DI charakterisieren?). 

Verwechslung von Alau le sire (des Tartar) dou levant (vgl. A 5, 10f.) mit dem Groß- 
Chan Kubilai 2", 67, 7", 127, 12°, 16° (Kap. 21, 10, dagegen richtig 11, 3 u. 9f.); Nicholo 
von Venedig 4’: Nicolaus de Vicentia, ein Mönch, F; Vermengung von Turkomanien mit 
dem großen Armenien 6°f.; die Stadt Torris (Thaurisium A) zugleich als Landesname 9° 
und 11’; der Alte vom Berge ließ machen eyn tall zwischen zweyen pergen(/). Dar ein hateer 
lassen machen den schönsten garten 15" (:A 10, 16f.) ; Das flihen halten sie für eyn grosse 
schandt 22°: Gegenteil A 18, 7f.; Und die do meoynen das sie gewunnen haben, die ver- 
liesen ire gerechtigkeyt, die sie in dem landt also halten 22° (/): A 18,10—14 (F 70, 
57—66); An dem endt verleüst sich der stern der lateynischenn schifflewt den sie nennen 
Tramontana 23’: A 19, 7”—9; sein unter Machomets glauben 30°, 32°, 36°, 37" : gentes sunt 
idolatre A 29, 6 etc.; Der groß Cham hat gemacht ein schönen pallast auff zwu mawern.... 
Auff der andern mawer hat der herr seynen pallast ... (weitere unklare, unsinnige Be- 
schreibung des Palasts) 30°: A 29, 26—28; an iren prüsten 32°: A 31, 15f.; dy müncze 
von einem steyn der heyst porcielana 33°? (Titel); ring 36°: A 36, 24; Und der grosse 
Cham helt stetiglichen sex grosse schiff, und die seyn wol gewappent, zu eyner peschir- 
mung des wassers und des lands, do mit die kaufflewt mit irem gut mügen dester sicherer 
farn 38”: A 39, 20—23; der künig auff zeücht des jars meer dann sextausent fündelkinder 
... Es füget sich wol in etlichen jarn das der künig der kinder meer hett wenn zwey- 
(zwainzig-)tausent 38°: A 40,5 (LA); Wie der groß Cham ließ ein graben machen in 
das wasser Quiam ... 41" (Titel), d.i. der Kaiserkanal (!), vgl. F 149, 7ff. (A 43, If.) ; 
Do nun der künig sach das groß volck ..., er hub an zu fliehen. Das fremd volck volget 
im nach, und im ward seyn küniglich paner genumen, aber er kam do von mit grosser 
müe, doch nam im vil volcks schaden. Das fremd volck mit des künigs paner zugen fur 

1) Vgl. o. XVI, Anm. 2, weitere Verdeutschungen von Mg. 

2) Weitere Beispiele von italien. Wörtern und Namen sowie deren Enistellungen ın 
DI bei Ben., CXVI. 

3) Die Abwersiinieh und Zusätze, die DI mit früheren Textstufen gemeinsam hat, 
verzeichnet Benedetto im Kap. IV, 5 seiner Einl. (OXIVff.), das unserem DI gewidmet 
ist; dazu kommen noch einige weitere Abweichungen und Zusätze, die Benedetto für VA 
überhaupt CXIIf. verzeichnet (s. auch o. Kap. 2,2—6). Die besonderen Abweichungen 
von DI bewertet Benedetto, vor allem in den Beispielen seiner S. CXVIII, nicht immer 
richtig; wir führen hier größerenteils Abweichungen und Zusätze an, die Ben. nicht enthält. 
— Zu Ben., CXIX ist zu bemerken, daß Ng zu F 131, 26 (A 38, 21) pawm oder stam : stein 
Mg liest. 


XLIV 


die pesten stat... 45": A 51, 11—16; zu etlichen zeyten schencken sie im eyn leofanten 
oder zwen oder ein eynhorn 46°: li font present de couses estranges F 157, 24 (Einfluß 
des Folgenden, vgl. A 55, 9f.) ; volck das hat haubte als die hundt 47°: Schwänze, F (vgl. 
0.XXIX zu A 57, 7f., das anders abweicht; die Lesart von DI steht wohl unter dem Einfluß 
der späteren Stelle, A 58, 7f.); Dar inn regieret ein künig mit eynem seynem leyplichen 
pruder 48": mit fünf Brüdern, F 175, 4f.; und sticht sich selber mit dem messer in das 
hercz. Dar nach (/) so nympt er das ander messer und sticht es auch in sich. Das treybet 
er also lang das er hyn felt und stirbt 49’: F 175, 113ff. (A 61, 12f., vgl. 0. XXIV); der 
wilden tyer wegen 507: Schlangen, A 63, 10; an seynem hals 51": Schild, A 64, 26, das 
keyn mensch weder hendt noch füeß dar innen gehalten mag (dar ein legen oder geleiden 
möcht) 52": A 66, 1f.; Do ist eyn walt der ist vier unser (= zwanzig „welscher‘‘) meyln 
lanck, dar inn nichts anders ist dann pawmwoll 52°: e cesti (die Baumwoll-,, Bäume‘“‘) 
ont bien xx anz F 185, 15, eyn tyer das ist geheysen loncza und ist dem leoparden gleych 54": 
Dl ont encore lonces asez; e lcopars hi naisent encore F 193, 13 (vgl.0o. XXXI zu A 70,14). 

3. Interessanter und meistenteils erfreulicher sind die Änderungen, besonders 
die Entfaltungen und Zusätze, die der Verfasser von DI bewußt in seinem 
Werke angebracht hat. Sie zeugen von einer gewissen literarischen Selbständigkeit 
und von einer besonderen geistigen Haltung, die DI ein viel persönlicheres und 
plastischeres Antlitz verleihen als LA und dessen deutscher Übersetzung, ein Ant- 
litz, das allerdings auch nicht mehr das echte Antlitz Marco Polos ist und, ganz 
abgesehen von den vielen Entstellungen aus Mißverständnis oder Unachtsamkeit, 
wiederum durch manche Übertreibung oft grotesk verzerrt wird!). 


Auch DI bemüht sich, die Beschreibung dem Denken und Wissen seines deutschen 
Lesers anzupassen. So braucht er neben den ursprünglichen, ‚welschen‘‘ oder 
„lombardischen‘‘, deutsche Meilen, die er meistens mit unser bezeichnet, und er 
erklärt 31" selbst: Ich meyn welisch meylIn, der allweg fünf unser eine ist. Vor 
allem aber sucht er, noch öfter als A, das Verständnis des Geschilderten durch Ver- 
gleiche mit vertrauteren Dingen zu erleichtern wie in seinem Kap. 62, 18; von 
den paar weiteren Beispielen dürften die ersten zwei, besonders der Vergleich mit 
den Handbüchsen, zusammen mit dem Hinweis auf Piolemäus?) äußere Beweise 
dafür sein, daß DI erst im 15. und zwar im vorgerückteren 15. Jh. entstanden ist. 


und seyn nicht grosse schiff und seyn gemacht auff den syn (als die) Carabelle 
(von Yspangna) 13° (: A 9, 20); so macht es also groß geschnelcze als wern es hantpüxen 
32’: A 31,8; der tracke oder schlange, etlich heyssen in auch eynen linthwurm 34°; 
A 33, 28, als dann in unsern landen der hofflewt gewonheyt ist 35": A 34, 16, gutes ge- 
tranck, als mit uns das pier ist 56°: A 73, 18. 

Andere Erweiterungen oder Zusätze verschiedenen Belangs dienen, wie in 
LA richtig oder falsch, aber meistens willkürlich aus dem Berichte selbst geschlossen, 
dazu, diesen zu ergänzen, zu erklären und auf diese Weise ebenfalls verständlicher 
zu machen. Einige Zusätze geographisch-politischer Art sind aus anderen Quellen 
oder aus dem allgemeinen Wissen jener Zeit geschöpft. 


I) Vgl. zu diesem Abschnitt auch die geistesgeschichtliche Würdigung Marco Polos 
und besonders von DI in meiner Diss., 12ff. 
2) S. u. XLVII. 


XLV 


wann das landt von Soria (Seria) cristen ist, und ist gelegen zwischen dem heyligen 
landt und der Turckey, der merer teyl des lands ist des soldans von Babilonia, der do 
herr ist zu Damasco, zu Iherusalem, Cayer und Alexandria 3°: F 10,2 (weitere Beispiele 
Ben., CXVIII); Marcos Wunsch heimzukehren mit dem Neid der Hofleute begründet 5": 
A 2,17 (F 18); wann der pöse enge weg vier meil lang was und ein mann von dem land 
auff dem weg allweg pesser und stercker was dan tawsent des grossen Alexanders vor 
dem weg 7°’: A 4, 16; Auch ist in dem landt keyn roß nicht, wann das landt mag man 
nicht wol gereyten von der grossen wasser wegen die in dem landt seyn, dar umb mag 
man wenig roß geprauchen 38’: F 140,6 (A 39, 32); Auß genumen eyn stat die sich dem 
grossen Cham mit nichte untertenig wolt machen und hielt sich piß in das dritt jar 
39°’: A 41, 1 (Einschränkung im Hinblick auf A 42, 4ff.); und wenn er alt wirt, so ver- 
prennen sie in (den heiligen Ochsen) 49": A 61, 20; und nemen auch ander ding meer dar 
zu öl": A 64, 22; und wenn sie meynen fürsich zu faren, so faren sie zuruck 53°? (nur 
bildlich für die Meeresströmung?: A 69, 5; vgl. o. XXXI). 

Die meisten Änderungen, Entfaltungen und Einschiebungen von DI sind 
aber Zeugnisse des besonderen Geistes jener Zeit, dieser merkwürdigen Mischung 
bürgerlicher und ritterlich-feudaler Gesinnung, christlich-moralischer Haltung, des 
Hangs zum Seltsamen, Wunderbaren, und beginnenden wissenschaftlichen Denkens 
sowie gesteigerten Persönlichkeitsbewußtseins. Das entsprechende Interesse seiner 
Leser sucht DI, noch mehr als A, schon mit seinen langen Titeln zu gewinnen. 
Mit LA teilt es die, allerdings weniger zeitgebundene Freude an der Jagd. Das 
kaufmännische Interesse aber, das sich in LA so hervordrängt, scheint bei DI noch 
geringer zu sein als bei Marco Polo selbst: viele der stereotypen Geld- und Preis- 
erwähnungen Marco Polos hat der deutsche Bearbeiter gestrichen!) — trotzdem finden 
wir gerade in DI eine Verherrlichung des Kaufmannstands als längere Ein- 
schtebung und einen leider nicht klaren Zusatz, der einen Teil des Berichts besonders 
den Kaufleuten zu widmen scheint: 


die zwen prüder fürnem und weyß mann warn in allen sachen, nit minder in kauf- 
manschacz dann in andern dingen, auß zugen nit kaufmanschacz zu treiben, sunder 
allein zu sehen und fremd land zu suchen und wunder der welt, und das man durch 
keynerley sach ee und paß zu wegen pringen mag dann ın kaufmanß weyse. Wann ir 
wol wist das keynerley volck verrer und weyter die landt (welt) paut dann kaufleut thun, 
sunderlich die Venediger. Dar umb die zwen prüder weyse, cluge und wolverstanden 
durch keynen andern sin oder weg (oder iren willen) ee und paß mochten ein genügen 
thun dyse welt zu sehen dann mit kaufmanschacz oder in kaufmanß weyB I’:F 2,7; 
Dar umb wil ich euch schreyben und sagen alleyn von sexen, und das von merer (morn, 
welche Lesart ist richtig?) kaufflewt willen die in disen künigreychen mit irer kauffman- 
schacz arbeyten 46°: A 54, 26. 

In dieser Verherrlichung des Kaufmannstands drückt sich das neue bürgerliche 
Standesbewußtsein aus. Das stolze Bürgertum jener Zeit kannte aber kein höheres 
Ideal, als ritterlich-feudal zu leben und zu denken. Dieses verbürgerlichte 
Rittertum verleiht wohl DI seine auffälligsten Züge. Während der Kaufmannssohn 
Marco Polo für seine Gesandtiendienste am mongolisch-chinesischen Hofe messire 


genannt wurde (F 17,8f.), schreibt DI, daß er von dem grossen Cham keyser 


1) So ist auch sein Abschnitt über die Einkünfte des Groß-Chan, abgedruckt in meiner 
Diss., 19, kürzer als in LA, A 47, 8—22. 


XLVI 


von Cathay zu eynem ritter gemacht wardt 3°. Und so heißt er hier auch meistens 
der edel ritter Marcho Polo. Der Empfang der drei Poli durch Kubilai (4°) oder 
durch Quiachatu, den Regenten Persiens, den DI selbst zum König macht (6'), 
wird hier feudal aufgebauscht und ausgeschmückt, und fast bei jeder Gelegenheit 
hebt DI das Feudale und hitterliche hervor oder fügt es hinzu. 

künig David .... ist dem grossen Tarter (dem Groß-Chan) untertan, dem reit er gen 
hoff 7°: A 4, 11 (ebenso 37" der König von Cangigu F — eine Formel, die bei den asiatischen 
Ausmaßen grotesk wird); Persia ... was vor zeyten peseczt mit grossem adel 11": A 7, 12; 
Also ist eyn itlicher herr und seyn weyb geseczt nach irem adel 28°: F 86, 18ff. (A 22,7); 
von dem edeln und keyserlichen landt India 44": A 50, 2; an dem letzten der künig von 
Bassia den streyt und das felt gar ritterlich (fehlt Mg) pehielt 55": A 71, 33f. 


Mit der ritterlich-feudalen Gesinnung verbindet sich das Interesse für Krieg 
und Jagd. In die lange Schilderung des Krieges zwischen Kubilar und seinem 
Verwandten Nayan, die ja in LA fehlt, auf deren Wiedergabe aus DI wir aber 
haben verzichten müssen, schiebt unser Bearbeiter einen Kriegsplan Nayans und 
seines Verbündeten Caidu sowie Kampfweisungen Kubilais ein und läßt sich dar- 
über aus, wie Caidu schließlich Kubilas um Gnade anging und diese erlangte — 
vielleicht aus Mißverständnis des ursprünglichen Berichts, worin sich Caidu ängst- 
lsch von Kubilai fernhält. Auch die Eroberung Süd-Chinas durch Bayan, die LA 
stark gekürzt hat, schmückt DI im Gegenteil aus. Und dasselbe tut er mehrmals 


bei der Beschreibung von Jagden und Tieren, die ja auch LA weniger kürzt und 
lebhafter wiedergibt. 


Nun solt ir wissen das dreyerley falcken seyn. Die ersten seyn geheyssen gyr 
falcken, die andern pilgrin falcken, die dritten falcken (das dritt falch sein als die unsern) 
24°: A 21, 3; über den Jagdleoparden ... der dann das tyer allweg in zweyen oder dreyen 
sprungen gefellen mag. Wann keyn schneller tyer in der welt nicht ist wann eyn leopardt 
ist. Dar umb von seyner grossen hoffart wegen, was er nicht in den ersten zweyen oder 
dreyen sprungen gehaben mag, das lest er geen und pegert seyn nicht fürpaß. Also ist 
des grossen Chams spacziren reyten mit dem leopardt in dem tyergarten 24°: A 21, 6; 
Also Achaydu und Naiam mit eynander eynß wurden wie das sie peyten wolten also 
lang piß das der keyser seyn volck von im schicket in eyn ander gegent und nyemant 
pey im wer wann seyn haußvolck, mit dem selben sie in in der still überfallen wolten, 
wann er pey keyner warnung geseyn mocht, und mit im verpringen iren willen. Es füget 
sich in kurcz das der groß Cham seyn volck von im senden must, und das von ursach 
und zwitracht wegen die sich verloffen hett in etlichen seynen steten die mit eynander 
angefangen hetten zu krygen, also das gar eyn kleyn volck pey dem keyser pliben was. 
Nun die zwen hernn Achaidu und Naiam das wol vernumen hetten durch ire speher und 
sie mit allem irem volck pereyt warn, doch mochten sie das nicht mit der gehen (geheyme) 
zu richten als dann ir meynung und fürnemen was 26"f.: F 77, 29 (aus F 78, 7—10 ge- 
schlossen?),; Der herr saß in vollem harnysch und lernet seyn volck und gab ym unter- 
weysung wie sie sich halten sollten in dem angang, in der mit und an dem endt 27": F 79, 8; 
DI malt den Todeskampf des Krokodils weiter aus 34°: A 34, 1f.; Bayan rückte vor die 
dritte, vierte und fünfte Stadt, die antworten im all, als die ersten teten, wie das sie eynen 
guten hern hetten. Baiam fürpaß zoch zu der sexten stat und sich nicht besorget das 
er in dem landt verschlossen würd. Wann im kam stetlichen volck und im wol wissent 
was das das volck von dem landt zu keynem krieg gut was, dar umb er nicht dar nach 
fraget das er hintter im und vor im seyn veindt hett 39": F 140, 25 (A 40, 15f.); Beschrei- 


XLVIl 


bung der Giraffen: Ich kan euchs zu keynem tyer in unsern landen geleychen ... Und 
thun nyemant keyn leyt. Mich duncket das es gar eyn eynfeltigs tyer sey 54": A 70, 16ff. 

In der Christianisierung und christlichen Moralistierung Marco Polos 
geht der Verfasser von DI, wie seine Kapitel 1 und 11 besonders deutlich zeigen, 
viel weiter als die früheren Bearbeiter. Wie Alau, dem Chan von Persien, schiebt 
er den Chinesen christliche Überlegungen unter, wobei seine Darstellung schließlich 
ganz unsinnig wird, während er als römischer Katholik die Anhänger anderer 
christlicher Bekenntnisse unerbittlich verurteilt. 

Das ander volck sollen cristen seyn, aber ich halt sie für ketezer, wann sie halten 
nicht von der heyligen römischen kyrchen, das seyn dye man nent die jacopiner oder 
nestoriner 8” (ä. 7"): A 4,3; Alau... wol vernam das das nicht mocht gesein und 
wider natürliche recht wer, wann im etliche sachen geoffenbart warn und man saget 
wie er mit grosser zawberey umb ging und seyn geschefft nicht anders wen plentung 
und duncknuß wer 16’: iratus, A 11, 12; der steyn ... also grawsam thet das das 
volck sprach: ‚das ist eyn pesunder verhengnuß von unserm got durch unser grossen 
hoffart willen“ 41": A 42, 15f.; die Stadt ergab sich den Alanen dar umb das sie cristen 
warn, der Wein aber machte sie trunken, als dann des heyligen (/) weinß gewonheyt 
ist 41°: A 43, 26 u. 28. 

In DI verschärft sich der Zwiespalt zwischen dem irrationalen christlichen 
und dem erwachenden wissenschaftlichen Denken. So sehr auch DI an die 
christlichen Wundergeschichten wie die Bergversetzung von Bagdad oder die schwe- 
bende Säule von Samarkand glaubt, ja solchen christlichen Glauben eifrig betont, 
80 oft auch das Gefallen am Seltsamen, Wunderbaren überhaupt durchscheint, so 
sehr spielt hier die rationale Kritik, das Bedürfnis nach wissenschaftlicher Be- 
glaubigung hinein. In einem Zusatz zum Schluß der venezianischen Textfamilie 
verweist DI auf Piolemäus, den großen lerer und künig von Egipten!), den neuen 
Gewährsmann des vorgerückteren 15. Jh.s für die Erdkunde?). Und uie der Ratgeber 
des Kalifen von Bagdad erklärt hat, daß der christliche Glaube an der Forderung, 
den Berg zu versetzen, zuschanden werden müsse, fügt er in DI bei: dar an ir nicht 
zweyfeln dörfft, wann es ist wider die menschliche Natur und mag nicht geseyn 
9 (A6, 25). Diesen Standpunkt vertritt im Grund unser Bearbeiter, ein Mensch 
der angehenden Renaissance in Deutschland, auch selbst. Er weigert sich, an Wunder 
zu glauben — außer an christliche. Das Wunderbare bei Marco Polo war aber sein 
Tatsachenbericht, der in manchen Hinsichten auch die mittelalterlichen Phantasie- 
vorstellungen übertraf?). Schon Marco Polo selbst hatte dagegen anzukämpfen, 
daß man ihm seinen Bericht nicht glaubte. Deshalb beteuerte er so nachdrücklich 
seine Wahrhaftigkeit — trotzdem betrachtete man ihn lange und in weiten Kreisen 
als Aufschneider, ja Lilgner. Aus Furcht vor dem Unglauben seiner Leser suchte 
nun unser deutscher Bearbeiter die Autorität Marco Polos zu verstärken, indem 
er dessen Beteuerungen verstärkte und vermehrte; es scheint aber, daß er selbst 


1) Vgl. o. Kap. 2, 2. 
2) Vgl. K. Kretschmer, Geschichte der Geographie, 1923, S. 35. 
°) Vgl. meine Diss., 15, 18f. u. 26f. 


XLVIII 


nicht alles glauben konnte — auf jeden Fall verdanken wir der wissenschaftlich 
skeptischen Haltung jener Zeit, wie unser zweites Zitat zeigen wird, die Unter- 
drückung der langen Kapitelreihe!), die vor allem die in ihren Ausmaßen 80 ‚un- 
glaublichen‘‘ Fest- und Jagdveranstaltungen am Hofe Kubilais schildern. 

Dise histori (d. h. den persönlichen Vorbericht) hat der edel ritter dar umb geschriben 
das sich eyn itlicher weyser mann oder frawe nicht unmüglichen duncken laß was der 
ritter hyn fürpaß in seynem puch schreibt, als ich vor gesprochen hab, und das müglich ist 
das er mer gesehen hab wenn kein mann nye gesach in aller diser welt 6": F 19, 56f.; Von 
disem gros-en hern und hoff wer vil zu sagen, von der grossen wunder wegen dy man 
treybet auff seynen hochzeyten und frewden, wann es glaublich wer. Dar umb sweig 
ich und wil es eynem andern vergunnen 297 (statt F 89ff., vgl. d. Anm.); Marco Polo war 
drei Jahre Statthalter: Dar umb pillich ist mir dy gewonheyt der landı meynß hern des 
grossen Chaäs wyssentlich (wissenlicher) zu seynn, do von zu schreyben und zu sagen, 
dann keynem andern man auß lateynischen landen. Darumb so wil ich euch nicht anders 
schreyben dann die lawtern warheyt und das ich mit meynen augen gesehen hab oder 
von erwirdigen mannen den zu glauben ist, vernumen hab 407: A 41,27; vgl. noch den 
Abschnitt über den Yangtsekiang von 41" in meiner Diss., 19. 

Im Zusammenhang mit dem erwachenden wissenschaftlichen Denken und der 
Autoritätsverstärkung steht die Betonung der Persönlichkeit, das neue, zum min- 
desten gesteigerte Persönlichkeitsbewußtsein. Schon LA führte Marco Polo 
häufiger in der ersten Person ein als die älteren Fassungen. Dies ist noch viel mehr 
in DI der Fall. Und wo sonst unpersönliche Wendungen standen, läßt DI oft, 
wie Kap. 11,20, seinen ‚edlen Ritter‘“ als persönlichen Zeugen auftreten, auch in 
Schilderungen, die sich Marco Polo selbst hatte berichten lassen. Seine Kenntnisse 
von Sprachen, Ländern und Leuten bauscht DI stark auf (4’: A 2, 12f.), und 
durch Streichung seines Vaters und Onkels macht ihn DI zum Helden der Eroberung 
von Saianfu, um so mehr als hier Marco Polo den ersten Stein selbst in die Stadt 
schleudert (40'f.: A 42, 1ff.). 

Ich Marcho Polo mit meinen augen sach den hymel verdackt mit eytel pfeyln 
27’: Or poit l’en veoir voler sagites, car toit l’air n’estoit plien F 79, 27f.; mein herr, 
der keyser 28” (u. ö).: le grant kaan F; das es unglaublich ist zu sagen, es wer dann 
sach das ir das gesehen hett als ich 28°: F 86, 36f. 

Das neue Antlitz Marco Polos, das wir in seinen wesentlichen Zügen hier fest- 
gehalten haben, dürfen wir nicht nur als geistesgeschichtliches Zeugnis bewerten. 
Dem neuen, ungefügen Geist und seinen Übertreibungen entspricht zwar eine oft 
ungefüge, eigenwillige Sprache. Aber die Spannungen dieses zwiespältigen Geistes 
spiegeln sich auch oft in einer dramatischeren Gestaltung des Stoffes, wie in den Ka- 
piteln Il und 31, wider. Und der neue, persönlichere Geist durchdringt seinen Stoff 
überhaupt mit einer Wärme, Lebendigkeit und Anschaulichkeit, die dieser deutschen 
Bearbeitung des 15. Jh.s auch einen eigenen literarischen Wert verleihen. 


ı) F89—105; F 87/88 sind in einen einzigen Satz, der unserem Zitat von 29" vorangeht, 
zusammengedrängt. 


IL 


d. Kap. Die Handschrift A. 


Die Handschrift in Quartformat ist Eigentum der Stiftsbibliothek zu Admont 
und trägt auf einem weißen Rückenschild die Signatur 504; sie ist in einen alten 
Rotledereinband über Holzdeckel gebunden. Von den ehemals vorhandenen zwei 
Riemen mit Metallschließen ist nur noch der obere erhalten. Vorder- und Rücken- 
deckel sind innen mit Stücken einer Zeichnung des Tierkreises auf Pergament 
beklebt; bei dem Vorderdeckel bildet das anschließende Stück der astronomischen 
Zeichnung das erste nicht mitgezählte Schutzblatt. Auf die Innenseite des Vorder- 
deckels ist ein Inhaltsverzeichnis von einer Hand des 19. Jahrhunderts eingeklebt, 
auf dessen Rückseite zwei Benutzungsvermerke eingetragen sind, darunter befindet 
sich auf dem Kopf stehend die Angabe: Präf. am 8. Febr. 1867. Auf Blatt I’ 
steht am unteren Rande der Stempel der Admonter Bibliothel:. 

Die Handschrift enthält 121 Pergamentblätter, die von neuer Hand mit Blei- 
stift gezählt sind. Das Vorsetzblati und das letzte Blatt der letzten Lage sind nicht 
miigezählt, so daß die Zählung 119 Blätter umfaßt. Die Hs. enthält 13 Lagen (mit 
Kustoden auf den letzten Seiten) die zwei ursprünglich selbständigen Handschriften 
angehören, was aus den Kustodenbezeichnungen und der starken Beschmutzung 
von Bl. 80° und 81’ hervorgeht. Die Lagen des ersten Teils der Handschrift um- 
fassen die Bil. 1’—10°, 11—20°, 21’—30°, 31'—40°, 41—48°, 49’ —58’, 59° —66°, 
67'—7#, 75'—80°, die des zweiten Teils die Bl. 81'’—90°, 9I—100°’, 101-—110°, 
111’—120°. Die Bil. haben eine Höhe von 236 mm, eine Breite von 166 mm; die 
Höhe des beschriebenen Raumes schwankt im ersten Teil der Hs. zwischen 175 und 
180 mm, die Breite ist mit 130 mm ziemlich konstant; im zweiten Teil schwankt 
der Schriftspiegel zwischen 105 und 112 mm in der Länge, die Breite beträgt 140 mm. 
Bl. 79, 80, 80°, 119°, 120, 120° sind unbeschrieben. Mit Ausnahme des Vor- 
setzblattes und Bl. 119—120° sind sämtliche Bil. zweispaltig liniiert, mit dem 
Linienabstand von 5 mm. Am äußersten Außenrande sind zur Feststellung der 
Linienhöhe Einstiche mit einem scharfen Gegenstande gemacht. Bl. 2—4 der Lagen 
sind meist durch rote Strichelchen am Rande rechts unten gekennzeichnet. Auf 
Bl. 65" am unteren Rande die Federprobe conradus Conrad, auf Bl. 68" ebenso 
Sincera Corda Cordarum. Auf dem hinteren Deckel innen von neuerer Hand 
mit Tinte in kleiner Schrift der Name Mörath, auf Bl. 120° oben ein unleserlicher 
Vermerk einer Hand des 15. Jahrhunderts, anscheinend für den Buchbinder be- 
stimmt. 

Der erste Teil der Hs. ist zweispaltig von einer Hand des späteren 14. Jahr- 
hunderts in kräftiger gotischer Buchschrift geschrieben; die Schrift ist gut leserlich, 
die Hasten zeigen nicht selten doppelte Brechung, vereinzelt erscheint noch das 
zweistöckige a. Überschriften und Initialen rot, ebenso die Anfangsbuchstaben 
der Sätze rot minivert; desgleichen die großen Anfangsbuchstaben der Eigennamen. 
Die Kapitelanfänge zeigen stets Initiale und Alinea. 


Deutsche Texte des Mittelalters. XL. IV 


L 


Der Marco Polo-Text reicht von Bl. I—59. Von Bl. 60" bis auf die zweite 
Spalte von Bl. 79 erstreckt sich ein deutscher Prosatext mit der Überschrift Hy 
hebit sich an das buch von der wyse czu pflanczen unde czu pfroppin manchir- 
hande boum, der nach dem genannten Inventarzettel die Übersetzung eines Werkes 
von Gotfridus de Vinesalf bzw. Galfridus de Vinosalvo oder Anglicus darstellen 
soll, vgl.den Beginn der kurzen Reimvorrede: Eyn meystir wys. ansyfie grys. Gotfrid 
genant. 

Der zweite Teil der Hs. bietet ein von derselben Hand geschriebenes deutsches 
Wahrsagebuch, das einspaltig auf jeder Seite 18 Fragen bzw. wahrsagende Aus- 
künfte enthält. Auf Bl. 81" findet sich in der linken Spalte eine gereimte Benutzungs- 
anwetsung, Anf.: Salomonis los. han also tane mos. in d’ czit als man si ane rure. 
antwort do si nicht tuyre., auf der rechten Spalte ein für den Benutzer bestimmtes 
lateinisches Gebet. Über den Wahrsagetexten sind auf den Bil. von 8I-—11% 
mehrfarbige Miniaturen von alttestamentlichen Weisen, Königen, Philosophen 
und Kirchenlehrern eingemalt, die nach Stil und Kolorit in das letzte Viertel des 
14. Jahrhunderts zu setzen sind!). 

Die Sprache beider Teile der Handschrift ist eine ausgeprägt ostmitteldeutsche, 
die bei dem Fehlen eindeutig thür. und schles. Dialektmerkmale dem obersächs. 
am nächsten steht. Gewisse Eigenheiten des Wortschatzes und der Formenbildung 
wie z. B. anevertigen 5l, 14 ‚‚angreifen‘‘, borke 26, 8. 38, 1. 38, 9 „Rinde“, das 
Plural-s in koufmans 28, 31. 49, 19 usw. deuten auf die Nähe des Niederdeutschen; 
auch die Form truge 73, 24 für ‚‚trocken‘‘ fügt sich einer solchen geographischen Be- 
stimmung ein, desgleichen die unverschobene Gestalt des geminierten p im Inlaut, 
z. B. eppil 8, 15. 65, 16, scheppin 22, 17, troppin 58, 25 usw. Es läge nahe, Text 
und Handschrift im Lande des Deutschen Ordens zu lokalisieren, was auch die 
Kenntnis preußischer Rechtsgewohnheiten, vgl. noch pruschin sitin koufin si ir 
wip 19,16 und russischer Münztechnik (vgl. 32, 13) am einfachsten erklären 
würde; doch bedürf!e diese Vermutung noch eingehenderer Begründung. Die 
Orthographie der Handschrift führt auf eine Entstehungszeit in der zweiten Hälfte 
des 14. Jahrhunderts. Daß unsere Handschrift nicht das Original der Über- 
setzung ist, versteht sich angesichts ihrer zahllosen Flüchtigkeiten und Fehler von 
selbst (vgl. oben S. XXXIII); stark ins Auge fällt zudem auch die mangelnde 
Einheitlichkeit der Sprachformen, vgl. z. B. konig 4, 11 aber kunig 9, 2, orlob 
2, 18 aber urlob 2,3, lochs 24, 8 aber luchse 24, 12, hopt 23, 14 aber houbte 
33, 19, schoworchtin 6, 28 aber schuworchtin 7,6, jayt 7,29 aber jagit 17,9, 
gewurcht 3, 28 aber sarwortir 28, 21, habene 9, 19 aber havin 9, 24, crude 15, 15 
aber krute 33, 8, essis 5, 25 aber wustist 5, 21 usw. und weist darauf, daß unsere 
Handschrift nur die Abschrift einer weniger grob dialektisch gefärbten Vorlage 
aus gleichem Sprachgebiet darstellt. Mancherlei Anzeichen sprechen dafür, daß 


1) Herr Bibliotheksrat Dr. Wegener hatte die Freundlichkeit, die Miniaturen chro- 
nologisch zu bestimmen, wofür ihm auch an dieser Stelle gedankt sei. 


LI 


das Original der Übersetzung weiter in die Mitte oder erste Hälfte des 14. Jahr- 
hunderts zurückzusetzen ist, so das Nebeneinander von michil (z. B. 5, 18. 
10, 23. 12, 3. 13, 8. 23, 20) und groz (vgl. besonders 5, 18. 22, 16), von sumeliche 
(z. B. 5,18. 14, 26. 20,7. 52,6) und eczliche (14, 26. 20,7. 52,5) u. a. 

Der Abdruck erfolgt nach den Grundsätzen dieser Sammlung, doch wurde 
davon abgesehen, das vereinzelt auftretende y als Zeichen der Spirans j (vgl. yeger 
3,7. 11, 26, yagit 20, 20 usw.) zu ändern und wie i in spirantischer Geltung durch 
j zu ersetzen. Die Handschrift selbst trennt die Sätze des Textes durch eine wenig 
folgerichtige und manchmal irreführende Interpunktion ab, die beim Abdruck unbe- 
rücksichtigt blieb, und bezeichnet die Satzanfänge ın der Regel durch Majuskeln. 
Aus Gründen der Übersichtlichkeit erschien es wegen der Durchführung moderner 
Interpunktionsregeln geboten, überall dort Minuskeln einzusetzen, wo die Handschrift 
irrtümlich mit Großbuchstaben einen neuen Satz beginnt oder mitten im Satz nicht 
selten beliebige Wörter mit großen Anfangsbuchstaben schreibt; es wurde darauf ver- 
zichtet, diese Abweichungen in der Textwiedergabe durch Kursivdruck zu bezeichnen 
und im Apparat aufzuführen, sie mögen daher hier angemerkt werden: In landin 
1, 7, Wen 1, 17, Idoch 2, 28. 22, 34. 27, 11, Czu 3, 1. 3, 2 zweimal, 2, 3, Nestorini 
4,3. 14, 26. 43, 19. 46, 29. 65, 23, Iacobini 4, 3, Do her 5, 13, Do 5, 23. 11,5. 
11, 13. 64, 10. 75, 2, Califfus 6, 18. 6, 25. 7,9 zweimal, Das 6, 19. 20, 23, Ist 
7,1, In den Iaren 11, 11, Alleyne 11, 21, Sagi 12,7, Lanerij 12, 7, Der 16, 22, 
Get 17,1 Robede 17, 20, Cyliarchi 17, 27, Centuriones 17, 28, So 17, 30, Iunio 
21, 18, Ianuario 23, 23, In 23, 24. 43,10. 44, 28. 53,8, JIungelinge 40, 9, 
Do was 42,5, Vnd 47, 9. 55, 28, Dy groste 59, 15, Dorumme 67,25, Nu 
70, 24, Soldan 72, 18, In deme jare 73, 5, Soldanus 73, 6, Conplete 75, 12. Nach 
Möglichkeit wurde die Satzeinteilung der Handschrift beibehalten, woraus sich 
die ausgiebige Anwendung des Semikolons erklärt. Wo der Herausgeber an anderer 
Stelle als die Handschrift einen neuen Satz beginnen läßt, ist der kleine Anfangs- 
buchstabe des ersten Wortes nicht in Majuskel verwandelt, sondern beibehalten 
worden. Die Handschrift schreibt M (= 1000) stets mit großem Buchstaben, Reihen 
von C (= 100) mit großer oder mit kleiner Anfangsletter; vim Text wurde ın beiden 
Fällen immer Minuskel durchgeführt. An einigen Stellen setzt die Handschrift 
Abschnittszeichen ein, die in der Textwiedergabe fortgelassen wurden; sie stehen 
in Form eines gespiegelten großen P vor Dy 1, 20, Czu 3, 1, Czu dem virdin 3, 2, 
Czu dem vumftin 3, 3, Das 18, 2, Zaycem 49, 10, Nu 70, 20, in Form eines großen 
T vor Gorgyani 4, 18, In 4, 14. 64, 8, Der 15, 8, Ich 57,19. Die Initialen der 
Kapitelanfänge sind durch Fettdruck kenntlich gemacht worden. 

Zur Interpunktion der Handschrift sei folgendes bemerkt: Als einziges Satz- 
zeichen verwendet der Schreiber von A den Punkt. Diesen braucht er sehr reichlich 
und meistens sinngemäß, doch führt er seine Interpunktion nicht konsequent durch. 
Eine Vergleichung der Faksimiletafel mit unserem Abdruck (1, 1—21) ergibt ein 
ziemlich typisches Bild: Von unseren 29 Satzzeichen decken sich 21 mit Punkten 
der Hs., dazu kommt die Kennzeichnung des Satzanfanges 1,13 durch Majuskel 

Iv* 


LII 


(hier nach einer Abschreibelücke); 5 Satzzeichen der Hs. haben wir gestrichen, 
4 vor durch unde verbundenen, koordinierten Satzteilen (1,8. 9. 10. 16) und 1 vor 
einem Objektsatz (1,12). Die Verhältnisse im übrigen Text sind sehr ähnlich, 
doch stimmen die Satzzeichen durchschnittlich noch etwas häufiger überein. Wie 
üblich setzt die Hs. sehr oft einen Punkt nach und manchmal auch vor den römischen 
Zahlen, ferner nach Wörtern, die aus einem einzigen Buchstaben bestehen, nämlich 
y (5, 17. 58, 32) und, wie es scheint, e (1,9. 9, 25 u. ö.), wo allerdings die Punkte 
meistens auch vor einem Satzeinschnitt stehen (kein Punkt nach e 65,18). 


[!"] Hi hebit sich an dy heydenische cronike von der manchvalt 
des begenknissis und sitin unde wyse vil provincien di herno 
geschrebin sten. 


Eyn edil man und eyn wyser herre, Marcus genant, eyn burger czu Venedige, 
eyn merverer und eyn lant schower, der sayt manchirleyge wyse tat, werk, 5 
gewonheit, begenknisse manchirhande heydinschaft, di do wonen in manchin 
endin der werlde, in landin, in provincien, in insiln, di do gelegin sint kegin dem 
ufgange der sunnen unde nidirgange, kegin dem mittage unde der glich. Ouch 
sayt her eyner iclichin provincien ir gelege unde ir e und welchirleyge si ir lebin. 
Ouch sayt her von manchirleyge vrucht der lande unde sundirlichin von manchir- 10 
hande edilim [1”] gesteyne unde krude unde wuirze, wytane di sint unde wy 
dy wachsin unde wy man di vinde, also her selbe spricht das her mit sinen ougin 
geseen habe. Ouch helt her das vor wor das keyn mensche von Adams geczitin habe 
also vil gewandirt beyde czu lande und czu wazzir als her hot geton, unde also 
manchirleyge geseen an der worheit. Sundir di sache worumme her also vil15 
habe gewandirt unde ummegeczogin unde di werlt also beseen, alse her selbin 
spricht in sime buche, das her gemachit hot von den vorgesprochin dingin, wen 
sin vatir, her Nycolaus Polo, der vurte yn in koufinschacze in dy lant also 
verre bis si quomen czu dem obirstin keysir allir Tartarye, der do hyz Cublay 
caan. Caan bedutit eyn herre der herren. Dy herschaft der Tartarin di hub 20 
sich [I] in dem tusintstin jare c und Ixxxvij jare noch gotis geburte. Sundir 
Cublay, czu dem quam der vorgenante her Nycolaus Polo mit sime sone Marco 
Polo, der was der sechste keysir der Tartirn noch dem erstin keysir, der do was 
genant Cyngius, von des irwelunge und kore unde tuginde wirt herno gesprochin. 


lff. Ben. 1—19; Yule Prol.; V 3". 8ff. Narrat etiam conditiones ipsarum pro- 
vinciarum et fructuum terrarum ipsarum et specialiter animalium diversorum et lapidum 
preciosorum et specierum, que et quomodo gignuntur et inveniuntur in eis, prout ipse 
asserit se oculata fide vidisse, affirmans nichilominus, quod nullus homo &a conditione 
Ade tantum circuit de mundo, terraque mari, quantum circuit et vidit ipse. Batio 
autem, quare tantum circuit de mundo, est, sicut ipse narrat in suo libello, quem 
composuit de predictis, quia pater eius, dominus Nicholaus Polo, duxit eum ad mercandum 
in partibus illis, ita quod pervenerunt ad generalem imperatorem omnium Tartarorum 
qui vocatur (vocabatur L M) Cublay chaam V. 13. geseen habe fehlt. 20ff, vgl. 
unten 16, 13ff. Ben. 65; Yule I, 47. 


Deutsche Texte des Mittelalters XL. 1 


2 


Abir si quomen vor Cublay caan in dem tusintstin jare ccc unde in dem achtin 
jare unsirs herren unde blebin in syme hove in dinste mannich jare. also do 
si quomen widir czu Venedie unde urlob nomen und ouch kume irworbin von 
irme herren, worin vorgangin di jar gotis mccc ane vumf jar. in der geczaltin 
5czit, do hattin si sich vorczegin allir koufinschacz xxxiij jar von gebote irs 
her[/”]ren blebin si in den landin, do soyn si wundir unde wundir, di do sten 
geschrebin in deme genantin buche, di ich hi kurczlichin wil offinbaren. Abir 
di sache worumme si lizen von der koufinschacz, das was das gebot des genumetin 
keysirs, wen her si mit dynste in sinen sachin bekummerte, wen her st sundir- 
10 lichin lip hatte unde was yn geneygit durch ir truyge unde ir wisheit, czu vordirst 
wen her gar gerne sach di latinsche czunge. unde dorumme sante der keyser Mar- 
cum, wen her wuste das her manchirleyge czunge unde sproche kunde unde 
allir Tartirn sitte wol wuste unde vil provincien, umme das sante her yn wol 
xlvj jar stetis in manchir[2’]Jhande provincien beyde czu kunigin unde czu 
15 dem volke als sinen heymelichin und sinen getruwistin botin. Ouch erte der 
keyser yn unde sinen vatir her Nycklos Polo also grobelichin das di besten in 
des keysirs hove 8: vil sere nydin. Sundir do der keysir irwegit wart von grosir 
bete di si an yn gelegit hattin manchvalt, das her si wolde lozen und orlob gebe 
heym czu czinde kegin Venedie, do gab her yn czwu guldyne tofiln, do stunt 
20 ane geschrebin das si soldin vry sin wo si werin odir quemen bynnen syme riche, 
unde man solde yn gebin di kost alle den wek us mit ir geselschaft. Dorno do 
her yn gegebin [2"?] hatte vil gutir kleynote, do liz der keysir yn bereytin xiiij 
schif, eyn iclichis mit iiij mestin, und schickete den czwen kost und saczte ccce 
man in eyn iclich schif unde irkust di si soldin beleytin. Ouch legete her in dy 
25 schif groze ambasicas czu dem babiste unde czu den kunigen von Frankriche unde 
Hyspanien unde czu vil andirn der cristin, dy do worin gar geneme unde lib. 
Alleyne das her Marcus spricht von vil und manchirleyge provincien unde von 
iren wisin unde von begencnisse unde sittin der heydinschaft, idoch gemeynlichin 
unde czu vordirst wil her redin von v provincien, di do werdin geteylt in vil 


ıff. Pervenerunt autem coram Cublay chaam anno domini mcelxxviij (mcelxix 
W L M), steterunt vero in curia et servitio domini multis annis, ita quod, quando 
redierunt Venetias, a dicto domino licentia prius multis precibus impetrata, currebant 
anni domini mcelxxxxv (meccv M). Infra dictum vero tempus, quod fuit xxxvj annorum 
(quo dimissis mercationibus Z M, qui demissis mercationibus W) de mandato dicti 
domini, cum quo in partibus illis morati sunt, ipsi viderunt omnia mira et stupenda V. 
bf. von gebote irs herren Konstruktion dnd xowoüf 9. si fehlt. 12f. kunde 
in manchir provincien Abirrung des Schreibers wie rückgängig in 14. 13. Tartir. 
14. Nach manchir ist provincien und allir Tartir sitte wol wuste unde vil provincien 
umme das sante her yn wol xlvj jar stetis in manchir wiederholt. 15ff. tantum ipsum 
et patrem eius, dominum Nicholaum Polo, honorabat, quod allii barones de curia eius 
plurimum invideant (eis invidebant W L)V. 16. umme,. 17.si fehlt. 23ff. fecit ibi 
(intus Z M) poni victualia pro ij annis, imponens eis ccce homines pro eorum socie- 
tate. Imposuit etiam eis magnas ambasiatas ad papam et reges Francie et Hispanie et 
plures reges christianorum V. 25. von fehlt, erg. von N. 


3 


provincien und in czungin. Czu dem erstin so spricht her von Armenie, czu 
dem andirn mole von Persia, czu dem drittin mole [2°] von Turchia, czu 
dem virdin mole von Magi, czu dem vumftin mole von India. 


Von der cleynen Armenia. 


Armenie sint czwu provincien, eyne cleyne, di andir gros. Armenie di erste 5 
ist eyne cleyne provincie gar lustik vol allir spise und hot groze lute beyde 
yeger unde vogeler unde groze trenker und hot vil stete unde burge. Idoch 
ist is eyn crank lant unde undirtan der Tartirn. Ouch sint di lute von vil koufin- 
schacz. Sy sint crank an wopin unde sint ouch kleynlich unde czart. Do ist 
ouch eyne groze stat, Glaza genant, czu der vurt man alle spiczeryge unde tuchir 10 
was us allin provincien kumt, czu vordirst tut das di latinsche czunge. 


Von der grozen Armenia. 


Dy groze Armenie hot vil stete unde burge unde edile bat, [2%] do machst 
man gar gute unde gar schone bucarani. Si sint cristin, sundir si sint den Tartirn 
undirton. unde si ist mechtik unde veste in dem winter, sundir in dem somer 15 
so wonen di Tartirn do kegin orient mit irme vye, wen do ist gar gute weyde. 
Do ist ouch di archa Noe uf eyme gar hoen berge, do lit ouch uffe ewik sne. Und 
das ist eyne groze provincie; ir inwoner unde ouch der kleynen Armenie, di 
vor genant ist, di sint cristin unde haldin di krychsche e. 


Von Turchomania. 20 


Turchomania di ist gelegin bi den czwen Armenien. In der wonen dri sectin. 
Di erstin heist man Turchomanin, di haldin Machameti e unde habin eyn be- 
sundir sproche und eyn snode, unde sint eynveldic unde lebin von deme vie. 
Do sint gar gute [3] pfert unde mule. Di andirn unde di drittin sint Krichin 
und Armeni, dy wonen czu samene in den stetin und in den vestin, der do vil25 
sint, unde lebin von kunstin unde von koufinschacz. Ouch macht man do di 
bestin unde di schonstin tepte von der werlde unde sidin gewant unde von 
golde richelichin gewurcht schone und gar geneme. Sy sint undirtenik ouch 
den Tartern. Do ist Sabasten di stat, do gemartirt wart sente Blasius. 


4. Von der grozen am Rand mit Verweisungszeichen, wobei grozen, wie cleynen 12, 
irrtümlich: Ben. 20; Yule I, 1; De Armenia minore V 37”. bff. Armenia parva est 
provincia amena, habundans omnibus victualibus, habens homines magnos venatores 
et aucupes et maximos potatores, habet etiam multas civitates et castra V. 8. der. 
9. sunt viles in armis, corpore delicati V. 12. Von der cleynen am Rand mi Ver- 
weisungszeichen; Ben. 22; Yule I,3; De Armenia majore V 37". 13. mach. löff. est 
frigidissima in yeme, sed in estate moratur ibi exercitus Tartarorum orientalium, quisa 
habet pascua optima. Est etiam ibi in quodam altissimo monte Archa Noe. In quo 
monte sunt perpetue nives V. 17. di. 20ff. Ben. 21; Yule I, 2; De Turcomania 
va, 22f. primi vocantur Turcomani, tenentes longe (!. legem) Macometti et habent 
propriam linguam et turpem, sunt simplices, viventes de animalibus V. 

1* 


4 


Von der provincien Mosul und Gyorgiana und irn begenknisse. 


Mosul ist ein provincie gros und stost an Armenie dy groste kegin oriente, 
in der wonen beyde cristin nestorini unde jacobini scismatici. Der Armenie 
ist ouch by gelegin Gyorgiana kegin [3”’] dem nordin; ir inwoner sint cristin, 

5sundir scismatici. 


Von dem burne des vlisindin olys. 


Do ist eyn burne der do stetis vlust von ole in sotaner vollikeit das man 
czu stundin hundirt schif let unde vullit mit dem ole. Abir das ole ist uneze, 
doch ist is gut czu bürnen und czu der pfert schorf und czu vil crancheit czu 

10 heylin und gibt vil provincien licht des nachtis. Der kunig des landis ist stetis 
genant David ane wandil, unde, alse si sprechin, ir konig wirt geborn stetis mit 
eyme czeychin eynis adelaris in gedrukt in dy rechte scholdir. Gorgyani di 
sint schone lute und gute striter und almeystlichin mit bogen und bekurezt 
sam eyn pfaffe. In dy provincie mochte Alexander nicht kumen durch das 

15 groze gebirge das das lant umme beslust, [3] unde hot ouch keynen ingank 
ane eynen engin wek czwischin deme gebirge unde deme mere. Vor den wek 
buwete Alexander eynen grozen turm wol geczynnet (und hiez den turm den 
yseryn turm), das si nicht mochtin us kumen ouch ymant czu yn. In Gorgyana 
sint vil stete unde burge. Ouch ist do vilsydin, do werdin gewurcht gar schone 

20 tucher von golde unde von sydin. ÖOuch ist allis des genuk do von getreyde 
unde von kost und von koufschacz unde hot gar gute vogeler und ist gebirgit. 
-Idoch hot is veldis genuk und ist nicht undirtan den Tartirn. 


Von eyme monstir und von eyner wundirlichin vischeryge. 


Do ist ouch eyn berg, uf dem stet eyn monstir. an der hoe des bergis ist 
25eyn se, der ist vumf myle lank; in den se vallin vil wassir, [3%] czu vordirst 
Eufrates. In deme se vindit man nymmer keynen visch, alleyne das man dicke 
do ynne vischt. Sundir von deme aschetage bis an den ostir abint so vet man 
vil vische, das alle dy provincia genuk hot, und ist gelegin von dem mere allint- 
halbin xij tage reyse. In Mosil ist der patriarcha allir cristin di do legin kegin 


lff. Ben. 22; Yule I, 3; De provincia Mosul V 37T. 6ff. Ben. 22 u. 23; Yule I, 3 
u. 4; kein Titel in V. 10ff. Jorgianiorum rex semper vocatur David et antiquitus, 
ut dicunt, semper eorum rex nascebatur cum signo aquile inpresso in dextro humero. 
Jorgiani sunt pulcri homines et boni bellatores et maxime cum arcu, tonsi ad modum 
clericorum nostrorum V. 16ff. Juxta hunc ingressum edificavit Alexander maximam 
turrim cum arce, vocans eam turrim ferream, ut nec ipsi egredi possent nec alii ad eos 
ingredi V. 18. ouch] !. noch? ZH. 33ff. Ben. 23 u. 24; Yule I, 4 u. 5; kein Titel 
in V. 24f. Ad radices vero montis est quidam lacus girans vij (v W L M) miliaria, 
in quem multa flumina intrant et precipue Eufrates V. 29ff. In Mosul est patriarcha 
omnium christianorum orientalium sistimacorum (l. schismaticorum) et ordinat archiepis- 
copos et episcopos, mittens eos ad omnes provincias et civitates illarum partium, ut 
oportet, per totam Indiam et Cuchacham (Ancatä L M, Anchatö W) et Baldach V. 


1) 


orient, di ouch sint scismatici. Der patriarcha der wygit bischove unde sendit 
di in alle provincien und stete di do czu gehorn, als sich gebort, also wyt als 
India ist unde auch Atan unde Baldac. Ouch seczt her ebte und abseczt in vil 
clostirn di do sint. Ouch wirkit man do gar edil tuchir von sidin unde von golde. 


Von der stat Baldac unde von irem babiste. 5 


Baldac ist eyne groze stat, do der babist allir [4°] sarracen von der werlde 
pflit czu wonen. mittin durch di stat vlust eyn groz wassir von xviij tage reyse lank, 
uf dem kumt man uf das mer bi eyme tage. Ouch brengit man dar wundirliche 
koufinschacz. Do wirkit man ouch alczuschone und tuyre tuchir von golde unde 
von sidin unde von manchirhande figuren. In den jaren gotis mcelv Alau, der 10 
kunig der Tartirn in orient, Cublay chaan des obirstin keysirs bruder, alleyne 
das der babist hatte in der stat me wen hundirt tusint riter und unczelich vuz- 
genger, wen di stat ist di groste der rych, do her horte das do were in der stat 
groz schacz, do besamete her sich unde belegite di stat unde gewan si mit gewalt. 
kunig Alau der vant do eynen turm vol goldis unde silbirs [£”] unde edil ge-15 
steynes. Ouch vant her unczelich andir beheltnisse, do her grozen schacz vant. 
Noch ist das geloubelich das keyn herre noch mensche y gesee noch gehatte also 
grozin schacz bi den andir. Do Alau den michil schacz sach, das wundirte yn 
und sprach: ‘brengit mir den babist, der do obirwundin ist!’ Do der quam 
vor yn, do sprach Alau: ‘Mich wundirt diner wisheit das du host dine herschaft 20 
mit snodir gyrekeyt also bevleckit, wen du wol wustist das ich czukumftik 
was widir dich alse din vint. Hettis du dinen bayorn unde rittirn gegebin von 
dem schacze, lichte hettis du din lant unde dine lute beschirmit’. do sweyk 
der babist. Do sprach Alau: ‘nu ich see das du lip hast gehat also grozen schacz, 
so wil ich das du essis do von also [4%] du machst unde wollis’. Do liz her yn25 
beslisin in deme turme und gebot das ym nymant sulde gebin noch kost noch 
trank, des wart her vundin tot an dem virdin tage. unde von der czit bis her 
ist eyn czweytracht di di sarraceni han gemacht, das man keynen babist mak 
kysin eyntrechtlich. 

Bff. Ben. 25; Yule I,6; De Baldach et interemptione Calyphe V 37°. 6. stat 
fehlt. 6ff. Baldach est quedam maxima civitas, in qua habitare consuevit califfus, id 
est papa omnium saracenorum de mundo V. 8. per quem itur ad mare Indie (Idie/) V. 
10ff. Anno domini mccelv Alau, rex Tartarorum orientalium, frater Cublay cham, id 
est majoris imperatoris, licet haberet califfus (in Baldach W L M) plus quam centum 
milia equitum et pedites infinitos, cum sit magna (maxima W L M) civitas illarum 
regionum, audiens ibi esse thesaurum magnum, obsedit eam et cepit vi. Invenit autem 
Alau- ubi (l. ibi) turrim maximam plenam auro (ct W LM) argento (ac_L,et M) lapi- 
dibus preciosis et jocalibus infinitis, nec creditur unquam, quod (quod unquam W LM) 
homo nec dominus aliquis habuerit tantum thesaurum simul V. 18£. Tunc viso the- 
sauro Alau stupens dixit califfo ducto ante se (et LM) victo V. 24f. exquo video 
te tantum pecuniam (ac thezaurum L) dilexisse, volo, quod tu ex ea (eo L) comedas, 
quantum vis (potes L M) V. 25. erg. vil nach also? H. 


Von der ediln stat Thaurisio und von ir gewonbheit. 


Thaurisium ist eyne groze stat und ist gelegin czwischin Armenien unde 
Persydem in eyner grozen provincien no by Baldac und ist in gutir geschiknisse 
und gelege und Ahot ouch bi ir vil stete unde burge in der provincien, und umme 

5 di stat legin gartin, di do edile vrucht brengin, und wassirs genuk. Dy inwoner 
der stat di anebetin Machemet unde sint ouch undirtenik den [4] Tartirn 
unde lebin von koufinschacz. Do wonen ouch vil sectin der cristin, di sint scis- 
matici. Do kumen di kouflute von Mosul unde von Baldac unde von Crymosce 
unde vil Latiner. Man wirkit ouch do tucher von sidin unde von golde, do ist 

10ouch obirvlussikeit der ediln gesteyne. Dy latinschin koufman di gewinnen 
do groz golt, wen Thaurisium ist eyn stat von grozer koufinschacz. 


Von dem czeychin eynis bergis der do von der cristin gebete 
quam andirswo. 


Eyn califfus was czu Baldac, das ist eyn babist, der do hassite di cristin 

15 di do worin in der stat und in Thaurisio, der do vil unde genuk was, di do chaan, 
der obirste keysir, beschirmete, dem ouch undirtenik sint alle sarraceni der 
lant und ouch di vremdin [5"°] sectin di do wonen in den landin. Des gink czu 
rote stetlich der califfus mit sinen eldistin wi her di cristin brechte czu dem 
tode. Do irdochte der rotgebin eyner den rot unde sprach: ‘das ewangelium 
20 Cristi spricht: ‘‘das ir habit den geloubin als eyn senif korn und spricht dem 
berge: “ge von hynnen!””, das geschit.” Nu tu eynis unde bebote sy unde 
sprich das si den berg andirswo seczen, ob ir ewangelium wor ist und ym ge- 
loubin! Odir si sprechin das si keynen geloubin han, odir sprechin das ewange- 
lium si valsch, unde geloubin an unsen geloubin, odir si sterbin alle von diner 
25 hant.’” Des rotis wart der califfus vro unde bebote alle di cristin und saczte 
yn des x tage vrist. Des wurdin di cristin gar sere betrubit und vilen [5”] alle 
an ir gebet. Do irscheyn der engil gotis eyme heyligin bischofe der do was, 
unde hys yn das her bete eynen armen schoworchtin das der bete vor sy den 
libin got das her sy irloste, wen her were eyn vrunt gotis. wen der selbe scho- 
30 worchte der hatte im eyn ouge uz gebrochin, durch das geschrebin stet in deme 


lff. Ben. 30; Yule I, 11; De magna et nobili civitate Taurysio V 37°. 
1. hot fehlt. 4. habens circha se multas in provincia civitates et castra V. 
10. obirvluskeit. 12ff. Ben. 26—29; Yule I, 7”—10; De miraculo translationis montis 
V 37°. 14 ff. Fuit quidam califfus in Baldach ad mortem hodiens christianos, quorum 
erat in Baldach et Taurisio maxima multitudo, quos protegebat magnus cham, cui sub- 
sunt omnes illarum partium saraceni et alie multe secte in ibi habitantes V. 15. erg. 
Baldac nach stat. 29. wen her were eyn vrunt gotis wiederholt. 29ff. Cerdo enim 
ille eruerat sibi oculum propter evangelium, eo quod in aspectu cuiusdam pulcre mulieris 
emmentis ab eo solutares (l. sotulares) visa eius tibia fuerat scandalizatus, quamquam fe- 
cerat tamen indiscrete, erat tamen avidus auditor verbi dei et magne orationis et simpli- 
citatis V. 30. im fehlt, erg. von H. 


T 


ewangelio: ‘ist das dich ergirt din ouge, brich is us’, wen her hatte geseen eyner 
schonen vrowin an ir schinebeyn, di von ym hatte gekouft schu. Alleyne das 
her daran torlich tete, doch wolde her volbrengin dy lere gotis. her was ouch 
eynveldik unde stete an syme gebete. Do is quam an den czenden tak, do machtin 
di cristin eyne lobeliche processie unde gingen an den vuz des bergis mit deme 5 
schuworchtin, der vil an sine venie vor [5°°] das cruce. Califfus was keginwortik 
unde groze menyge der sarracenen, di do kumen worin czu vorspottin di cristin. 
Czu ir allir angesichte do irhub sich der berg snellichin von der stat unde saczte 
sich an di stat do califfus den cristin hatte bescheydin. Do califfus das sach, 
do wart her ouch cristin unde vil sarracene di do keginwortik worin. 10 


Von Persida und von ir gewonheit. 


Persida ist eyne groze provincia und von aldirs gar edile, sundir nu ist si 
sere vorgangin und vorterbit von den Tartirn. In Persida do ist eyne stat genant 
Saba, von der quomen di dry kunige czu anebetin Cristum. Der grab hot ouch 
geseen Marcus Polo, der do vor betrubit was; der vrogite das volk umme ir15 
wesin, di wustin nicht woris [5] von yn czu sayn, wen das si worin dry kunige, 

di in dryn engin mermel steynen wurdin begrabin. Persida provincia di ist 
geteylit in achte rych, das leczte rich der achtin ist genant Tunocain und ist 
gelegin bi deme durren boume, von deme andirswo wirt gesprochin. Das volk 
des richis di haldin Machametis e unde sint undirtan den Tartirn, unde Ahot20 
ouch vil stete und burge. do ist vil behendikeit unde kunste, czu vordirst an 
wirkin sydine tuch und guldyne, und ist kornis rych und wynis und allirleyge 
frucht und sidin, der do genuk gevellit, unde groze und edil pfert, di di koufman 
koufin gemeynlich umme czwey hundirt turnoyse unde werdin gevurt in India, 
do werdin si [6"°] vorkouft und sint lib gehat. Ouch sint do di besten unde di25 
schonstin esil von der werlt, di gar snelle sint unde sint ouch gute czelder und 
sint von xxx marken silbirs gemeynlich. Das volk des richis sint gar grymmege 
rouber, is ensi das von getwange der Tartirn si nicht enturren beginnen. Der 
abir wandirt durch das rich sibin tage reyse, der irvert vil jayt, unde unczeliche 
walt esile sint do. 30 


4ff. In decima vero die facia processione omnium christianorum soleniter et cerdone 
una cum eis ad radices illius montis coram cruce prostrato quo, (ubi W) califfus conve- 
nerat et saracenorum maxima multitudo deridentium christianos V. 5. bergis fehlt. 
8. allin. 1lff. Ben. 31, 33 u. 34; Yule I, 13, 15 u. 16; De Persida V 3$8r. 12ff. Per- 
sida est magna provincia et antiquitus nobilissima, sed modo est multum destructa 
per Tartaros. In Persida est civitas nomine Saba, unde magi venerunt ad adorandum 
Christum, quorum sepulchra vidit idem dominus Marchus Polo predictus, de quorum 
conditionibus illas gentes interrogavit, que nichil ei veri dicere sciverunt, nisi quod fuerunt 
tres reges, quiin tribus archis marmoreis sepulti fuerunt L 161"®. 20. hot fehlt; habet 
etiam multas civitates V. 25. et ibi venduntur carissime V. 


8 


Von deme riche Cretina genant, in deme man vint di edile ge- 
steyne di do turchin sint genant, und paradische eppil. 


Cretina das ist eyn groz kunigriche in Persida, do sendit der groze chaam 

noch siner lust eynen gebiteger. Do hoyt man us deme gebirge di edile gesteyne 
'5di do heysin turchicases, [6”°] in grozer obirvlussikeit. Do sint ouch vil ercze 
von lazure und von ysin das do genant ist anannum. Di lute des landis machin 
gar gute wopin, ydoch czu vordirst bogin di do sint genant turchiones. Dy 
wip des landis dy wirkin edil tuch von sidin unde von golde. In deme gebirge 
do gevallin di bestin unde di snellistin valkin von der werlde, also das keyn 
10 vogil yn mak entwischin in der vlucht, und sint mynner wen in andirn landin. 
Noch sibin tage reyse, in den do wirt eyn ebin lant des richis, in der ebin sint 
gelegin vil stete und burge und gar lustige jayt odir vank vil rephuner. 
Dornoch so kumt man an eyn groz gevelle, das wert czwu tage reyse, das hot 
vil vruchtbarer boume. Dorno kumt man uf eynebin, di ist groz, do wachsin 
15di datiln und di paradische [6] eppil und vil andir vrucht genuk der do hi 
nicht sint noch in andirn landin, das kumt von der kelde. Do sint gar schone 
wize rynder sam eyn sne und habin kurcze har unde slechte, czwischin den 
schuldirn do han si eynen hokir czweyger spannen ho und sint stark sam di 
elefant; si bygin ouch ir kny wen man si burdit, und wen si geladin sint, so sten 
20si uf, wen si sint geschickit czu der erbeit; si sint schone unde gar czam. Do 
sint ouch stere gar groz unde vet und gut czu essin; ir czayl ist also groz das her 
wigit xxx pfunt. In dem plane do legin vil stete unde burge. In den weldin sint 
grymmege lute, morder unde rouber, unde der sint czen tusint in der geselle- 
schaft, unde io eyner get noch dem andirn in der wys das si mogin mit irer spicze 
25 alsus geschikt [6%] umme tretin di wanderer das yn nymant moge enkumen. 
Dy selbin mit czoubir unde mit hulfe der tuvele so machin si vinster di luft, 


lff. Ben. 35f., 38f. u. 37; Yule I,17f., 20f. u. 19; De regno Gretinam V 38”. 
6f. gentes laborant ibi optime omnia arma defendentia et offendentia et precipue archus, 
qui vocantur turchienses V. 11.1, wert statt wirt? 11ff. Post vij dietas, quibus durat 
quedam planities regni sui (huius W L M), in qua sunt multe civitates et castra et venatio 
deliciosa multarum perdicum, invenitur maximus descensus (durans duabus dietis W LM), 
habens multas arbores fructiferas. Postea invenitur quedam magna planities. Ibinascuntur 
dactili et poma paradisi et alii multi fructus habundanter, qui nunguam apud nos sunt 
propter magnum frigus, quod est hic. Ibi sunt boves pulcerimi albi sicut nix et maximi, 
habentes pilos curtos et planos et ginbum (!. gibbum) inter scapulas altum duabus palmis, et 
sunt fortissimi ut camelli ad honera portanda, genuflectentes et surgentes cum honerantur, 
et sunt mansueti et (multum W L M)pulcriV. 22ff. In hac planitie sunt multe civitates 
et castra, in cuius nemoribus sunt (homines W L M) crudelissimi predones et sunt x 
(septem L M) milia in societate, incedentes unus post alium semper ut, sic multos sus 
acie circumdantes, nullus evadat manus eorum. Hii per incantationes demonum, in 
quibus sunt bene docti, faciunt obscurari aerem, que obscuritas durat aliquando vij 
diebus. In qua tali acie ordinata capiunt omnes homines et animalia, et homines senes 
occidunt et juvenes vendunt, et habent regem scelcris et prete (l. prede) consortem, cum 
quo regna plurima in multis provinciis depopulati sunt Y. 


9 


di do czu stundin wert vij tage. mit alsotanir spicze geschickit so von si vil 
lute, di aldin di totin sy, di jungin di vorkoufin si. Si han eynen kunig, des 
lastirs unde des roubis eyn kumpan; mit sotaner wis habin si vorwust manch 
rich in vil provincien. Der plan wert v tage reyse. 


Dornoch get man dri tage reyse, do keyn wassir ist wen bitter wassir. Do 5 
sint ouch keyne tyr wen walt esil. So kumt man in eyne wustenunge, di wert 
vir tage reyse, do vint man nichtisnicht gutis. Dorno kumt man czu eyner grozen 
stat, der stat burger di anebetin Machamet; do wirt tutya unde spodium in 
sotanir wys. [7] Si nemen di erde di sy vindin in eyner odirn der erden, unde 
legin di czu samene als eynen burnenden ovyn; obir des ovyns munt odir obir10 
dem ovyn loche do ist eyn yserin rost. Der rouch der us dem ovyn get, der 
gerynt und blibit hengende an deme roste, und das ist tutya. Abir das do blibit 
in dem ovyn als di asche, das ist spodium. 

Dorno kumt man uf eynen plan, der ist von vumf tage reyse. So kumt man 
an eynen grozen unde bosin nydir gestege von xx mylin. Dorno kumt man ozu15 
eynem plane von sibin tage reyse, do vint man wol wazzer unde boume genuk 
und vil datiln unde vil vremedir vogil, der wir nicht habin, gar wunniclich getan. 
Dornoch kumt man an das mer Occeanum, und uf deme [7] strande do Ilyt 
eyne groze stat, di hot eyne gute habene. di schif werdin gebundin und geheylt 
mit baste odir drote an das lant. Den drot brengit man us India, wen si nicht 20 
ysin habin. Umme das geschit den schiffin dicke schade von dem ungewittir 
des selbin meris. Czu der selbin stat brengit man von India sidin und guldin 
tuch unde vil spiczeryge unde edil gesteyn unde elefantis czene unde vil andir 
koufinschacze, di man von dennen vurt in andir lant. Uf der havin lit di selbe 
stat, di do ist eyn houbt eynis richis, di do haldin Machametis e und sint gar 25 
swarcz von der grozen hicze, di nicht wen czu rechtir czit burnt. Unde were 
das di lute in der czit nicht sich senketin in di wazzer, der do vil sint, so sturbin 
sy [7°] lichtlichin. Do sint ouch gar lustige wurczegartin wol von wazzere be- 
vucht unde vruchtsame boume unde gar lustik, in den si wonen in somer czit, 
wen si von grozer hicze nicht mochtin gelebin in den stetin, alleyne das 8 ir30 
vil han. Ouch habin si di vulle des getreydis, das seyn si umme allir gotis 
heyligin tak unde meyn is in dem merczen. In deme meygin ist durre alles 


Tff. Postea invenitur quedam civitas magna, cuius cives adorant Machomettum, 
ubi fiunt tutia et spodium hoc modo: accipiunt enim terram, quam inveniunt in quadam 
ven& terre, et ponunt eam in hore fornacis ardentis, supra quod hos est craticula ferrea, 
fumus inde exiens congelatur (coagulatur W L M) et haderet (!. adheret) craticule et 
hoc est tutia, fex vero remanens in fornace est spodium V. 14f. Postea invenitur 
quidam descensus magnus et malus xx miliariorum V. 16. planities duarum dietarum V. 
18ff. Postea invenitur mare Occeanum, et in ripa maris est quedam magna civitas, 
habens bonum portum, cuius naves ligantur filis factis de corticibus arborum nucum 
de India, quia carent ferro, et propterea naves sunt periculose propter maris illius 
tempestatem VY. 19. geheylt] !. geseylt? HA. 30. si fehlt. 32. alle. 


10 


das do grunit, von der hicze ane der palm boum. Das wip beweynit unde clagit 
iren totin man vir jar, io eynis an dem tage. Dorczu let si alle ires todin mannys 
vrunt. Dornoch vint man czwu wustenunge von xv tage reyse, do sint keyne 
wazzer andirs wen bitter noch keyne tyr wen waltesile. 


5Von dem plane uf deme do was der strit Darii und Alexandri, 
und von dem durren boume. 


[7®] Dornoch vint man eyn rich das ist genant Canocain, unde do ist eyn 
plan uf dem do was der stryt Darii und Allexandri. Ouch ist do eyn 
boum den wir heysin den durren boum, und ist michil groz und ouch dicke, di 

10 bletir sint uf eyner site grune, uf der andirn wys; her ist ouch genust und ru 
sam eyn castanea und hat idoch keynen kern. Bi hundirt mylen ist keyn boum 
bi ym wen czu eyner sitin uf czwenczik mylen. Di luft des richis ist wol getempirt, 
ouch ist is vollik von allir kost unde spise. Ouch hot is schone lute von vrowin 
und mannen und haldin Machametis e. 


15 Von Velgin und von deme gebirge. 


Velgius von Montogia der hat eyn rich, das genant ist Mulete. der liz machin 

[8”*] eynen schonen wurcze gartin als uf der erdin sin mochte, dorynne worin 
alczu schone pallas, geczirit unde gemolit von golde und obir vlussik an allir 
vrucht unde lust, czu vordirst von schonen juncvrowin, di do alczu wol sungin 
20 unde kundin allirleyge seytin spil, di ouch nicht andirs begundin czu allir czit. 
In dem gartin was keyn ingank wen durch eyne pforte eyner burg, di was mechtik, 

di hatte her gebuwit in dem ingange. In der burg hatte her unde generte eyne 
michil schar der kinder di her sach wol geschickit czu wopin. Ouch liz her si 
do leren Machametis e; in der vint man das man in dem paradyse vunde vil 
25schoner vrowin unde vlisinder wazzer [8”] unde wynis, mylch unde honygis 
unde allirleyge lust di man begeret; und dorumme hatte Velgius in deme gartin 
gemacht eyne vlutrynne di do hatte vir vlusse, das man geloubete das do were 
das paradys, do von her hatte gehort in der e, in das si begertin mit grozem 
vlize czu kumen. wen der selbe Velgius wolde eynen grozen herren totin, so 
30gab her eczlichin der kinder eyn tolyn trank; unde wen si enslifin, so wurdin 


l. beweyn. lff. Maritus mortuus plangitur ibi ab uxore iiij annis quoli- 
bet die semel congregatis cotidie in domo sua consanguineis et amicis defuncti V. bff. 
Ben. 40; Yule I, 22; kein Titel in V. 8ff. est etiam ibi arbor sola quam vocamus 
arborem siccam, et est magna valde et crossa, folia eius sunt ex una parte virida et 
ex alia alba, facit enim (etiam W L M) ritios (ricios W) sicut castanea, sed intus nichil 
est V (zu ricios vgl. ricci F, rici VA!; ital. riccio bedeutet auch ‚.stachlige Kastanien- 
schale‘‘, Meyer-Lübke, Rem. Etym. Wb.). 10. site auf dem Rand. löff. Ben. 
41—44; Yule I, 23—26; De Paradiso Velgii V 38*. 18. schone] e über der Zeile 
nachgetragen. 18ff. habundans in omnibus fructibus et deliciis, maxime pulcerimis 
puellis, scientibus optime canere et psallare et tangere omnia musicalia instruments 
et in omnibus deliciis vacantibus continue V. 


- 


ıl 


sy getrayn in den gartin, wen si abir irwachtin, so trebin si alle lust mit den 
juncvrowin. Noch der czit wen is Velgio duchte gut, so wurdin di jungin abir 
getrenkit alse vor, so truk man sy widir her uz; wen si denne irwachtin, so be- 
gertin s# abir des paradys. Sundir do Velgius sich liz predigin [8°] unde ge- 
loubin das her were eyn prophete gotis unde eyn geselle Machametis, do sprach 5 
her, wer do wolle kumen in das paradys, der muste ym syn undirtenik. Und 
were ouch ob ymant sturbe in siner gehorsam, der queme also vort in das paradys. 
do vant man vil di durch begerunge des paradys gingen in den tod unde mortin 
alle di Velgius gebot czu totin; umme das worin vil kunige unde andir groze 
herren di wurbin umme di vruntschaft Velgi und gobin ym rente. Dy bosheit 10 
irvrisch Alau, der vorgenante kunig der Tartirn von orient, in den jaren unsirs 
herren mcelxij und wart grobelich irczornt unde belegite yn in der burg, di 
do nicht stunt czu gewynnen, und lak do vor dry jar. Do gebrach ym kost uf 
der burg, do [8”] gewan si Alau und tote Velgium mit alle sinem volke. Dornoch 
was keyn Velgius me noch sotanir lute. Noch der burg ist eyn ander plan, schone 15 
unde lustik, und wert vij tage reyse voll allir kost unde guter weyde. In dem 
plane legin vil gutir stete unde burge, si haldin di e Machametis. 


Von grozim salczis gebirge. 


Das gebirge das do ist an dem ende des planes, ist allis gut salez, das vurt 
man in di provincien wol xxx tage reyse di do umme gelegin sint, und ist alsotan 20 
salcz das is alle di werlt irvullite, alleyne das is ist steynsalez und man is czuslon 
mus mit geczoyge von stole gemachit. Dornoch kumt man in eyne provincien 
(di lute dynen Machemet) di do schone ist und ist vol getreydis unde allir boume 
vrucht unde wyngartin; unde umme [9°] das das do sint gute wyn, so sint ouch 
do gar gute trenker. si han ouch keyne kleydunge wen von den hutin der tyr25 
di man do geveet, wen si sint groze yeger, unde das lant ist wol besaczt. 


Von der provincien do man vint di ediln gesteyne balasti. Der 
provincien kunig ist stetis von deme geslechte und von deme 
namen des grozen Allexandirs, unde von dem steyne do wirt 
lazurium von, unde von den ediln pferdin di man nicht darf30 
beslon, unde von valkin, unde von wibin di do bruche trayn. 


Baldasya ist eyn provincia in Persida und hot eyn sundirliche sproche unde 
haldin Machometum. Der provincien kunige sint alle noch der geburt von 


4. si fehlt. 14f. et extunc nunquam fuerunt tales asisini nec aliquis Velgius PV. 
18ff. Ben. 46; Yule I, 28; De maximis montibus salis V 38°. 16. vj (vijj W LM) dietisV. 
19ff. Montes Taycan, qui sunt in fine diete planitiei, sunt (omnes W L M) sal optimum, 
Quod portatur per provincias adjacentes ad xxx dietas et est sal tantum et tale, quod suffi- 
ceret toti mundo in perpetuum; infrangibile enim (autem W _L _M) est nisi cum instru. 
mentis factis de calibe. Postea invenitur quedam planities (provincia W L M), colens 
Machomettum, que pulcra est V. 26. terra est bene habitata V. 27ff. Ben. 47; 
Yule I, 29; De successione regum generis Alexandri V 38°. 


12 


Alexandirs geslechte. In der provincien gebirge do hoyt man vil edil [9°] ge- 
steynis di do heysin balasti, abir nymant tar si nemen ane des kunigis vorhenk- 
nisse. Ouch vint man in eyme berge do selbis eyn michil teyl steynis, us deme 
wirt das beste lasur von der werlde. Ouch ist do vil silbir ercz. Do gevallin 
5ouch edil groze pfert, dy do nymmer durfin keyner hubysin, wen si han gar 
veste hufe. Ouch vint man do edile valkin und snellis vlogis, di sint genant 
sagi unde lanerii. Unde di provincia ist vol allis kornis, doch ist is eyn kalt 
lant. di lute sint do in gewerre und in kyve gar vorsichtik unde bederbe in den 
wopin. Ir kleydunge ist ledir der tyr di si von (si sint ouch gute jeger), wen 
10 andir kleydunge di ist gar tuyr in dem lande. Idoch di ediln tragin bruche von 
lywote odir von sidynen tuchirn, und eyn iclichir legit noch [9°] siner geschiknisse 
hundirt vach odir Ixxx mynner odir me, czu wortin das ym der ars groz schine; 
wen das dunkit si wesin eyne edilkeit der eynen grozen ars hot, und wirt ouch 
geachtit deste schoner. 


15 Von monstirn der apgote unde von grozem czoubirne. 


Chesimior ist eyn provincie ouch in Persida unde hot di selbe sproche als di 
Persi und sint anebeter der apgote unde groze czouberer unde dEr tuvil dynst, 
also das si machin clar wetir vinstir und tunkil und andir vil dingis mit irme 
czoubir. Dy provincie ho? wol getempirte luft unde vil stete und burge, unde 
20kost wol di vulle. Ouch sint do vil clostir und eptyen und eynsidil der apgote, 
di alle gar herte buze trayn czu ere der apgote und [9”] haldin gar veste ir e. 
Dornoch vint man eyn groze wiltnisse von 1x tage reysin, in der keyn wonunge 
ist noch wurcz noch gras. 


| Von stern mit grozen horner. 

25 By Baldasya ist eyn plan von xij tage reysen, in dem ist edil weyde. Do 
sint ouch alczu groze stere, ir horner sint eczliche vj spannen lank, eczliche iiij, 
sumeliche iij spannen lank. Dy jeger machin us den horner groze schussilin, 
do man us ist. | | 


Von der mermelyn sule di do swebit czeychlich. 


30 _Gyganchai, des grozen chaan brudir, der was eyn kunig eynis richis, in dem 
lyt eyne groze stat, di ist genant Semarchaar, unde gar edile, in der wonen vil 
cristin unde sarraceni. Der kunig wart getouft, do buwite her und di [10] 


2f. scd extrahi inde non possunt sine licentia regis V. 8f. homines sunt 
industri guerrarum, probi in armis V. 10ff. Nobiless domine (domini L) 
portant semper brachas de lino vel panno bombacis, ponentes singule (singuli L) 
in bracha sua c brachia panni aut Ixxx et plus et minus secundum statum suum, quia, 
que (qui L) grosior est in Jumbis, pulcrior reputatur V. löff. Ben. 49 u. 50; Yule I, 31 
u. 32; De provincia Chesymur V 38°. 19. host. 24ff. Ben. 50; Yule I, 32; kein 
Titel in V. 26. eczlichs. 27. sumelichs. 29ff. Ben. 52; Yule I, 34; De miraculo 
ecclesie Johannis baptiste V 38°. 


13 


cristin eyne schibelechte kirche in sente Johannis ere baptistin. Do stunt 
eyne groze sul mittin ynne, di do truk das gancze dach, unde undir der sul lak 
eyn grozer mermel steyn czu eyner grunt vestin des pfilers. Der steyn was 
gewest eczlicher sarracen. Do der kunig was vorgangin unde tot, do quomen 
di sarracen unde clagetin syme son unde vordirtin den mermelsteyn, der yn 5 
was genumen mit gewalt. Der gebot den cristin widir czu gebin den mermelsteyn 
czwischin x tagin. Des worn di cristin gar betrubit unde botin den sarracen 
mychil geldis, das sy yn lizen den steyn ungevordirt und das dach der kirchin 
blebe unczubrochin. Abir sy mochtin dy bosheit der sarracen nicht irweychin. 
Das gynk [10”] den cristin gar no, das groze gebot des kunigis unde dy bosheit 10 
der sarracen, unde botin den heyligin herren sente Johannes das her syne kirche 
beschirmete, das sy icht wurde vorstort. Do der x tak quam, nu seet das wundir 
das do geschach! Der stender der irhub sich unde virrete sich von der grunt- 
vesten wol drier spannen ho unde stunt unwegelich, unde das dach bleyb stende 
unvorserit bis an disin hutegin tak mit deme stender hangende in der luft, stre- 15 
binde unwegelich von der arnunge sente Johannis baptistin. 


Von den vlysindin wazzern in den man vint jaspides und oal- 
cedoneos. 


Peyn ist eyne provincie unde weret v tage reyse und ist undirtan deme 
grozen chaam und ist allir spise vol unde hot vil stete und burge. [10°] Ouch 20 
ist is rich von sidin. Do ist ouch eyn wazzer, in deme vint man dy jaspis unde 
calcydonie di vulle. Ouch ist do eyn gewonheit: ist das eyn man get eynen 
langen wek unde blibit buzen xx tage, so mak das wip eynen andirn man nemen 
unde der man eyn ander wip. Dorno ist eyn andir provincie, genant Cyarchia, 
in der sint ouch vil stete unde burge, di haldin Machometis e. Alle dy provincie 25 
ist sant. Do sint ouch wazzer, in den vint man ouch obir vlussik jaspis und 
calcidonien, unde di dry provincien di sint groze Turchin. Noch der Turchin 
provincien ist eyn wustenunge von vlygendem sande, di ist also lank das man 
sy bi eyme jare kume durch czuhit, abir do si ist in dem smelstin, weret sy eyn 
monde. Dorynne ist keyn tyr [10®) noch wazzer noch krutecht. Dort hort 30 
man stetis der tuvil stymme unde spil geczoyge, allir meyst puken done. 


Tff. christiani vero (multa W L M) oblata pecunia saracenis, ne basim peterent, 
ne destrueretur tectum quod sustentabat, eorum malitiam mutare non potuerunt V. 
12 ff. Tunc adveniente termino decem dierum colupna elevavit se et elongavit se a basi 
spatio trium palmarum et immobili permanente tacto (l. tecto) stetit et stat usque 
hodie colupna in aere immobilis meritis (beati W L M) Iohannis batiste V. 17ff. Ben. 
5—57; Yule I, 37—39; De provincia Peyn V 39". 19. veret. 27ff. Iste tres 
provincie ultime sunt de magna Turchia. Post provinciam Circhiam est quoddam 
desertum de sabulo, durans per annum ad ambulandum, sed ubi striccius est, durat 
per mensem V. 29. odir. 


14 


Von den dy ir wip lygin den markt lutin durch di libe irer gote. 
Famul ist eyn provincie groz, unde do sint vil stete unde burge. Der provincien 
inwoner dy dinen alle den abgotin unde han eyne sundirliche sproche unde 
sint undirtenik den Tartirn, und ist vol spise unde vrucht der erdin, unde sint 
5alle mit luste bevangin unde gegebin der ytelkeit und der hobischeit und deme 
sange unde seytin spyl und pfyfin. Andirs ist nicht ir syn von grozer obirvlussi- 
keit. Dise provincie ist gelegin bi der vorgenantin wustenunge und by eyner 
andirn wustenunge di do ist von dryn tage reyse; und wen eyn markt sucher 
do wandirt, der wirt uf gehaldin von dem erstin der ym begeynt, [11] unde 
10 wirt gevurt in sin hus unde wirt wol gepflogin; so get der wirt us also vort und 
gebut dem wibe das si den gast vure in dy camere und si ym czu allim syme 
heymelichin willin gehorsam als ym selbir, und das tut sy vlisiclich und also 
lange als der gast wil blibin; das nymt der wert vor eynen grozen dynst und 
vrunischaft und kumt ouch nicht in heym, der gast der kume wek. Dy wib 
15 der provincie sint alczu schone. Abir do der groze chaam gewan di provincie, 
do gebot her das di gewonheit sulde abe gen und wandeln in eyne hubischir. 
Das betrubete das volk gemeynlichin sere unde wurdin des czu rote und gobin 
groze gobe deme herren unde botin yn das her sy [/1”] lize bi iren sittin unde 
gewonheit dy yn angestorbin were von iren alt vetirn, wen si nicht mochtin 
20 sich vorczigin der, wen umme das ir gote hettin yn gegebin obirvlusse irer noturft. 
Do widir rufte chaam das gebot. Ouch ist sotane gewonheit in der grozen pro- 
vincien di genant ist Gandi, di von irer groze geteylit ist in vij groze rich. 


Von salamandra und wo von salamandir wirt. 

Cyngincalas ist eyn groze provincie und hot in dy lenge xvj tage reyse und vil 

25 stete unde vil burge und ist den Tartirn undirtan. Das volk dynet den apgotin. 
Sumeliche dy haldin Machemetis e. Eczliche sint cristin und nestorini. Do 
ist eyn berg, der hot genge des stolis und anidanici und [71°] lazuris. Do wirt 
ouch salamandir sotaner wys. Das salamandra ist keyn tyr noch slange, als man 
spricht. Is ist eyn gank odir eyn odir in disim berge, by der der groze chaam 
30let grabin das do werde salamandra. Sy nemen dy erdin unde wyndin si, dorno 


lff. Ben. 59; Yule I, 41; De turpi consuetudine libidinosa erga forensem 
V 39’. 4ff. vacantes omni solatio et lascivie et curialitati et cantui et musicis instru- 
mentis, nullius (2. nulli) alio exercitio intendentes V. 10. omnibus necessariis laute 
(caute V) exhibitis vir inde statim exiens W 268”, 14. vrunschaft. 1öff. Magnus 
autem chaam optenta provincia voluit et mandavit hanc turpem consuetudinem curialem 
omnino dimitti; provinciales vero de mandato dolentes unanimi consilio habente 
per solepnem ambasiatam et preces et munera optinuerunt revocari preceptem, 
dicentes se non posse relinquere, quod a suis progenitoribus habuerunt, propter quod et 
(nur V) dii eorum abundantiam prestiterunt terrenorum V. 19. were wiederholt. 
23ff. Ben. 60; Yule I, 42; De salamandra et quomodo fit V 39". 26. christiani nestorini V. 
29. der fehlt. 30ff. Accipiunt autem de illa terra et tritant et postea conpingunt eam 
manibus. Tunc cohagolatur, postea sculpunt (!. scalpunt) eam, et tunc trahit fila sie ut 
lana, tunc illa fila scindunt minutatim et postea pistant in mortario et postea lavant V. 


1b 


queczschin sy dy erde czwischin den hendin, so gerynnet sy; dorno czucraczin 

si di erde mit den vingir, so czuhit si materie in vedeme sam di wolle, so nemen 

si dy vedeme unde czuslysin sy gar kleyne, unde dorno stozen sy dy materie 
also czuslyssin in eyme morser. Dorno waschin si di materie also begat. Abir 
in dem waschin so czuhit sich us di schedeliche erde, di vedeme abir dy do blibin, 5 
di czwirnit man und spint si sam dy wolle unde vlachs, us dem werdin tuch 
unde tobele; wen man di legit in eyn burnende vuyr, [11”] so werdin si wys 
sam eyn sne, und wen si durfin waschins von der ubunge, so werdin sy wys 
in burnendem vuygir. Der groze chaam sante deme babiste eyn tobeleam 
von salamandra gemachit, also gesprochin ist, das her mit deme bewunde das 10 
sweystuch Jhesu Cristi. 


Von vollikeit reubarbar. 


Oucur ist eyn provincie. Der provincien berge di tragin reubarbarum vollic- 
lich, das di koufman do koufin, unde wirt gevurt also wyt als di werlt. Das 
volk lebit der vrucht der erdin unde von der crude koufinschacz und sint der 15 
apgote dynst. Dy erbarste stat der provincie dy ist genant Capyon und ist 
gar eyne groze stat unde edyl. In der sint vil clostir unde abtye der apgote. 
[12"] Dy monche di haldin ir e gar strenge, unde ir lebin ist kusch und erlich. 
Ouch sint do dri cristin kirchin unde groz. Ouch sint do vil von der e Machometi 
unde sint den Tartirn undirtan. 20 


Wy sich irhubin und wenne unde by wes kunigis geczitin dy 
Tartirn. 


Alle Tartirn di worin undirtenik eyme kunige der was genant Preami, eyn 
alczu mechtiger kunig; do der sach das volk also sere czu nemen unde wonen 
uf der weyde und rich werdin (wen her nicht was iris volkis), do hatte her angist 25 
das si sich suldin widir yn seczin, und gebot das si sich suldin teylin unde czu- 
stroygin wyt in das rich. Das gebot nomen si vor ark unde czogin us syme 
riche und besamenten sich in sichirn landin unde korin yn eynen andirn [127] 
kunig us irem geslechte, der was Cyngius genant, der was eyn kluger wyser 
man unde was bederbe in den wopin, unde kronetin yn unde nomen yn czu 30 
eyme kunige unde herren. Der samente eyn unczelich volk allinthalbin der 


2. l. czuhit sich di? H. 12ff. Ben. 61f.; Yule I, 43f.; De provincia Sucur V 39". 
13. reubarum. 14. koufmam. 2lff. Ben. 64—69; Yule I, 46—51; De bellis 
Tartarorum cum Prejanni V 39r. 23f. Tartari omnes erant servi unius regis, qui 
vocabatur Prejanni (Pammy W, Priamus L, Preami M) potentissimus rex, qui videns 
eos multiplicari et in pascuis conmorari, unde divites fiebant, timentes (l. timens) eos 
rebellatores, cum non esset de eorum gente, mandavit (eos W L) dividi et dispergi 
per regnum V. 


16 


Tartirn unde sante czu Preami unde bat yn das her muste werdin syn eydym. 
Dy botschaft vorsmete und vornichte Preami als synis knechtis und nante 
yn synen widirspenigin knecht unde droygite ym das her wolde nydirn dy 
wirdikeit der her sich hatte undirwundin. Do das Cingius irvur, do czoch her 
5uf das rich und streyt mit ym uf eyme velde und irslug yn, und syn rich und 
achte groze provincien di her gewan in kurczer vrist unde gebot, das man keyme 
gevangin sulde we tun. Dy gesternseer dy [12%] wordin vor gevrogit, e man 
streyt, von Cyngius von dem ende des strytis. Do brochin sy eyn ror enczwey 
unde legetin dy teyl by denandir und hysin eyn teyl Preami, das andir Cingius, 
10und sprochin: ‘welchir teyl des roris stigit uf das andir von unsir czoubernisse, 
wen di geschit, der gewint.’ Do das geschach, do irhub sich das stucke das do 
was Cyngius genant, uf das andir ane ymandis hulfe. Do das di Tartirn irvurn, 
do wurdin sy gemant und gesigetin, als vor gesprochin ist, unde das geschach 
in deme jare gotis melxxxvij. Noch dem erbarn stryte irkrigite Cyngius dy 
15 vruntschaft und erbarkeit alle der Tartirn durch der manheit unde der gerechti- 
keit dy her bewyste den obirwundin provincien. Noch vij jaren, [12%] do her 
hatte belegit eyn hus, do wart Cyngius von dem obirwundiner Preami geschossin 

in das kny unde starb. Noch ym hilt das rich eyner der was genant Chui 
chaam. Noch dem quam Bachim chaam. Noch dem quam Mangu chaam. 
20Noch ym hilt das rich der was genant chaam. Der sechste der das rich 
hilt der Tartirn, do der vorgenante Marcus czouch us der Tartarye, das do ge- 
 schach in gotis jarn mcelxxxxv, der hys Cublay chaam, alse vor gesprochin 
ist, der was geweldiger wen keyner siner vorvarn. Ouch spricht her Marcus 
Polo in syme genantin buche das der keyser noch alle kunige der cristin unde 
25 der sarracen sint also mechtik alse Cublay chaam. Chaam, also [13'"*] vor ge- 
sprochin ist, das bedutit also vil als eyn herre der herren allir herren. Der groze 
chaam der regnyrit unde helt dy herschaft ewiclich in synen kindirn dy syn 
an val sint; unde wo her stirbit, wer is ouch obir c tage reyse, so begrabin sy 
yn io by Cyngius in eyme grozen berge, und wen sy yn brengin an dy stat do 
her sal begrabin werdin, so totin si alle di pfert unde kobiln us syme stalle unde 


4ff. Quo audito Chinaus (Cingwis W, Cinguis oder Cingnis L, Cingnis M $) eius reg- 
num invasit ipsumque bello capmali (l. campali) occidens eius regnum et viij) magnas 
provincias infra paucos annos aquisivit, neminem vietum permittens a suis ledi V. 6. he. 
Stelle um gewan her? N. llff. post incantationem autem pars vocata Cinchius 
super aliam nullo movente conscendit, quo presagio Tartari animati extiterunt victores. 
Hoc autem factum est anno domini melxxxvij. Chinaus vero multis vietoriose et invicto- 
rum (victoriose vietoriis L) et Tartarorum omnium gracia et amore propter sui bonitatem 
(probitatem W L) et justitiam, quam tenebat provinciis acquisitis, post vi) annos, & victo 
Prejanni spiculo in genii (l. genu) quoddam obsidendo castrum percussus, mortuus 
est V. 16. der. 17. hus für castrum. Cymgius. obirwundinde. 20. Post hunc 
regnavit alius, qui dietus est magnus chaam V. 25ff. Chaam enim interpretatur do- 
minus omnium dominorum. Magnus chaam semper regnat per successionem et, ubicum- 
que moriatur etiam longe c dietis, sepellitur cum Cincius in quodam maximo monte V. 


17 


al das volk das si irkrygin uf dem wege, und sprechin: ‘get und dynt ugerym 
gote in der andirn werlt!’ Do Mangu chaam starb, do wordin getot in sotaner 
wys me wen xx tusint lute. 


Wy dy Tartirn nemen wip und wy ir lebin sy. 


Dy Tartirn dy wonen alle czit uf den veldin wo sy vindin di beste [13”] 5 
weyde, unde machin husir yn von rickin; dy hus dy sini schibelecht mit vilezin 
bedakt, diman vuren mak. Unde han ouch ir karren, uf den si vuren ir ingetume 
und ir krankis gesinde.e. Dy manne dy undirwindin sich keynis dingis andirs 
wen gewerris und jagit. Abir dy wip di tun alle werk des husis bynnen unde 
busin. Sy essin allirleyge vleysch unde trinkin mylch von dem vie. Sy bewarn 10 
sich doran das keyner den andirn betrube an siner husvrowin odir an sinen 
tochtirn. Ir wip sint ouch vorsichtik unde gar gewerbik in alle deme das do 
gehort czu husrote, unde sint getruge iren mannen. Eyn iclichir mak habin 
also vil wip als her wil. Dy man gebin morgin gobe den eldirn irer wibe, abir 
di wip tun das [13°] nicht. Sy nemen ouch czu wibe ir swestir tochtir, ir stifmutir 15 
unde ir nevin husvrowin, wen si werdin witewe. Dy erstin dy haldin sy vor 
dy elichste. In iren hochczitin machin si groz fest. Idoch sint alle Tartirn der 
apgote dynst. Dy ediln Tartirn und di richin di tragin sidin gewant und guldin 
tuch, gevutirt mit vuchsin balgin odir mit buntwerke odir mit hamstern odir 
mit zobiln; eyn vuter eynis kleydis das do heyst robede, von zobiln vel, das ist 20 
bessir wen vir hundirt guldine floren. Ir wopin sint bogin almeystlich unde 
swert unde kulin. Ouch sint sy bederbe in den wopin unde creftik in allir erbeit 
unde angiste, in stritin unde gewerre, trocz ymandis von der werlde. 


Von der Tartirn gewonheyt wen si czien in dy [/3”%] hervart. 


Dy Tartirn wen sich dy samen in eyn her, so haldin sy sotane gewonheit. 25 
Der kunig seczt eynen houbtman alle dem volke, der schickit ym vorbas di 
do rotin vor tusint, di heysin cyliarchi. Dorno pentacencrathos, di do sint obir. 
vumf hundirt. Dorno centuriones, di do sint obir hundirt. Dorno quingenarios, dy 
do sint obir vumfezic. Unde decanos, dy gewalt habin obir czene. Unde wen 
der obirste houbtman wil das volk yrne sendin, so gebut her den vurstin also 30 


1f. Ite servite domino (deo W L M) vestro in alio mundo V. 2. Magu. 
4ff. Ben. 69 u. 70; Yule I, 52—54,; De habitationibus Tartarorum V 39°. 6£. faciunt 
domos de perticis rotundas, coopertas de filtro, portabiles W 169°. 6. sint 


fehlt. 16f. primam tamen uxorem reputant magis legitimam quam alias V. 20ff. fo- 
dera enim unius robbe (seu tunice L M) de pellibus zebellinorum valet plus quam tre- 
centos florenos aureos. Arma eorum sunt emses (l. enses) et clave et ut plurimum arcus; 
sunt etiam probi in armis et potentes in omnibus laboribus et angustiis belli et guerre pre 
omnibus de mundo V. 24ff. Ben. 70; Yule I, 54; De Tartaris euntibus in bello V 39°, 
27ff. Rex constituit unum capitaneum generalem, qui ordinat eos (eius W L M‘) millenarios, 
pentacontarcos, centuriones, quinquagencarios et decanos. Quando vult capitaneus gentes 
aliquo mittere, mandat principibus ordinatis omnes mitti per decimum, et quilibet scit 
vicem suam isto modo; exercitus vero semper custoditur & iiij partibus V. 
Deutsche Texte des Mittelalters XL. 2 


18 


geschikt: alle sendin bi den czendin sin volk do her obir ret, also weys eyn 
iclichir ab und czu. Das her wirt bewart an vir endin. Sundir wen das her 
czuhit eyn langen wek kegin den vyndin, so vuren sy nichtisnicht [/4*] mit 
yn wen eyn hutte vor den reyn und czwey legil mit mylche, und ab yn das ge- 

5 breche wert, so melkin si di pfert unde trinkin di mylch. Is geschit ouch das 
sy muzen darbin garer kost czen tage odir me, und di pfert ouch gebrechin 
han an vutir, sundir was sy irnaschin mogin uf dem velde. Ouch schemen 
sy sich nicht der vlucht, wen sy gedrungin werdin von iren vindin. den 
vindin tun sy dicker me schadin in der vlucht mit geschozze czu rucke wen 

10 stende, und in der selbin wys werdin sy dicke segehaft, alleyne das si geloubin 
das si gesegit habin; dennoch blibin si in der vlucht, bis das yn das geschos 
abe get. 


Von der pyne der gebrechin. 


Dy gerechtikeit ubin [14°] si in der wys. Der manslechtik wirt, der hot 

15 keynen vryde, noch ab her slo mit ysin odir mit eyme swerte, her treffe odir 

nicht, odir droyge eyme, der vorlusit sine hant. Der eynen wundit, der muz 

eyne sotane wunde nemen von deme gewuntin. Vor dube muz her Iydin sibin 

slege mit eyme steckin, und als sich stegit dy summe der dube, also meren sich 

di kulin slege bi sibin bis an sibin hundirt. Ist abir dy dube merclich sam di 

20 pfert unde der glich, so totit man yn. Ist aber das der dip wil dy dube widir 

gebin, so muz her nun stunt also vil widir gebin als der dube ist gewest; do mitte 

wirt her loz. Alsus totit man dy obiltetir: man teylit si mit eynem swerte [14%] 
von obin nydir bis durch den nabil. 


Von den valken unde gervalken. 


25 Noch der provincien Alcaym, do der berg ist do man begrebit alle groze 
chaam, do ist eyn plan, der ist von xl tage reysen; dy begen sich also wildener 
unde lebin der tyr und ritin dy hirse unde hyndin, was ir sint, unde sint den 


4. das] !. des? Th. 7ff. Non verecundantur fugere subsequentes inimicos, Si 
oportet, quos tamen plus ledunt (fugiendo V) sagittantes retrorsum et isto modo 
frequenter debellant hostes, credendo enim se vicisse fugientes, sagittis deficiunt 


W 270r. 8. werdin wiederholt. 9. vin-tun. 10. si geloubin] nämlich die 
Feinde, die wohl auch mit 11 yn gemeint sind. 13ff. Ben. 70; Yule I, 55; De 
jJustitia Tartarorum V 39°. 17ff. pro furto recipit vij percussiones cum baculo a curia, 


et sicut est furtum majus, sic percussiones ascendunt per septenarium usque ad cvij; 
si vero sit furtum notabile ut equi et similium, occidetur. Si vero reddere voluerit 
novies tantum, quantum furatus est, evadit V. 24ff. Ben. 71; Yule I, 56; De pro- 
vincia Alchaym et maxima copia falconum V 39%. 26.1.dy lute?’ N. 26ff. cum (cuius 
W L _M) gentes silvestres vivunt solum de animalibus et maxime comedunt quasi semper, 
cervos et cervas equitant omnes, et subsunt Tartaris. Post planitiem est mare Occea- 
num, in cuius ripe montibus nascuntur falcones peregrini copiose V. 27. lebinder. 


19 


Tartirn undirtenik. Noch dem plane ist das mer das do heyst Occeanum, an 
des meris strande gebirge do gevallin vremde valkin genuk, di let der groze 
chaam voen czu siner hant. In den neestin insuln do gevallin di vulle gervalkin, 
dy helt man ouch czu des grozen chaam hant; und wissit das di gervalkin di di 
cristin koufmans in di Tartarye brengin, di [14] brengit man nicht dem grozen 5 
chaam, wen her irer di guse hat, also gesprochin ist, sundir si werdin gebrocht 
den tartarischin kunigin der lant dy do legin kegin orient; und dy rich sint 
ouch geneygit kegin dem leytsterne, das sy dunkit das her sich wende kegin 
dem mittage. Alle dy insuln sint gelegin czu dem leytsterne. 


Von den lutin dy do sint ane bart, unde von den grozen ryndirn10 
und von tysme unde fasian. 


Noch deme plane v tage reyse so kumt man in eyn groz riche unde das ist 
genant Ergonyl. das volk des richis dy sint alle anbeter der apgote und den 
Tartirn undirtenik;; und sint vet und kleynesik sam dy affin und ane bart, ane 
alleyne uf [15”°] der obirstin lippin do han si eczliche gran. Di wip di sint wys15 
unde gar schone. Der vrowin man dy gebin gelt der vrowin eldirn, noch pruschim 
sitin koufin si ir wip. Ouch sint do cristin nestorini, der eczliche haldin Macha- 
met. Do sint ouch stete und burge unde der genuk, di do lebin der vrucht von 
der erdin und iris pflugis, wen do getreydis di vulle ist. Ouch begen sich di 
lute irer hende und koufinschacz. Do sint ouch walt rindir und der ist gar vil20 
unde gros sam di elefant und sint czumole herik, eyn har ist dryer spannen 
lank, und sint beyde wys unde swarcz. Ouch han sy geczemetir rindir genuk. 
Do ist ouch muscus vil, das ist tysym. Muscus in latine heyst [15”] das tyr 
das den tysym treyt, und ouch der tysym, und ist eyn gros tyr und ist geverbit 
sam eyne kacze unde di har sam eyme hirze unde hot czwene czene bobin unde 25 
czwene benydin unde di sint lank unde scharf, dy vuze sint ym sam eyner kaczen. 
In des tyris buche by dem nabil wechst ym eyn ufgedunsin verch czwischin der 
hut und dem vleysche, das nymt man her us und das ist gar gut tysim. Ouch 
sint do groze fasan, dy han lange czeyle czen spannen lank, und dy provincie ist 
xxxv tage reyse lank. 30 


10ff. Ben 72; Yule I, 57; De regno Ergonul V 39°. 14ff. et sunt pingues et parvi 
et simo (simio L M) naso et inberbes, nisi quod in labro superiori habent paucos pilos; 
femine sunt multum pulcre et albe, quorum (!. quarum) parentibus dant dotes viri earum 
V. 15. do han wiederholt. 18ff. Sunt etiam ibi civitates et castra satis, viventes 
de fructibus et agricultura, artibus et mercatura, habundant etiam in omni blado W 270°. 
23ff. Est etiam ibi muscus copiose. Muscus est enim fera magna ut catus coloris et 
pili cervini, habens tamen supra et infra binos dentes longos et acutos, pedes eius sunt 
sicut gatte (catti L _M) V. 29f. durat xxv dietis V. 


2% 


Von der provincien Gog unde Magog. 

Noch viij tage reyse ist Ergonil, eyn groz rych des kunigis Georgii des cristin, 
der do ist von deme geslechte Preami, von dem vor [15%] geret ist, der do vor- 
molis was der geweldigiste kunig, deme undirtenik worin alle Tartirn e sy ir- 

‚5 weltin eynen kunig us yn selbin. In deme riche sint genuk stete unde burge, 
und ist gelegin under chaam dem grozen. Dy provincie ist genant Candur, 
das volk ist cristin. Idoch sint do sumeliche diner der apgote und eczliche 
Machemetis volger; sy lebin des vys und der erdin vrucht. Das volk alle des 
richis sint dy wir heysin Gog unde Magog, sundir si numen sich Vergul, das 

10 ist Magog. Hy wontin di Tartirn do yn gebot der kunig Preami das si sich soldin 
czustroygin. Dy materie ist vor gehandilt. Der Georgius ist cristin, und ist 
der sibinde kunig von dem geslechte Preami. 


Von lazur unde zambeloctis. 


[15°] Hy ist di vulle von edilim lazur und von schonen zambelotis, das sint 
15dy tuch dy man macht von kemelyns haren. In dirre provincie wirkit man 
von sidin und von golde tuch, sam man hy tut von wolle, und alle ir wopin sint 
von sidin unde von golde richlich geczirit. Do sint ouch vil silber ercze. 
Dy provincie hat vil wazzers und ist vol von vogelin und ist gar lustik, unde 
der groze chaam der hot in eyner stat eyn alczu schone pallas und wonit do 
20 gerne durch der yagit wille, wen dy provincie ist vol birkhunre und faysan unde 
andir vogil, dy man voen mak. Do sint ouch v leyge krenyche: dy ersten sint 
gar groz unde swarcz sam dy rabin. Dy andirn sint wys und han [16"°] czeyle 
sam dy pfawen unde geougit, das houbt wys und swarcz, rot unde spicz, unde 
sint groz. Dy drittin sint mesik sam unse krenyche. Dy virdin dy sint cleyne 
25 und han czwey houbit, der houbt eynis hot keyn ouge, und ezzen mit deme blindin 
houbte und mit deme geougiltim so trinkin sy und seen. Si han ouch czene und 
munt sam eyn pfert. 


Von den wurczegartin unde von den pferdin des grozen chaam. 


In eyner stat dy genant ist Cyandai, do ist eyn schone pallas des grozen 
30chaam; syn gemach unde camere dy sint gemolt unde geczirt und ouch wol 


lff. Ben. 73f.; Yule I, ö8f.; De regno Georgii et gentibus Gog et Magog V 40". 
2. Ad octo dietas post Ergonil est... V. 9f. sed ipsi vocant (se W L M) Vergul, 
id est Gog, et Mongul, id est Magog V. 10f. Ibi habitabant Tartari, quando 
imperabat eis rex Pammii. Rex Pammii et magnus chaan semper invicem contra- 
hunt W 271", llf. Iste Jeorgius christianus est sextus rex descendens de genere 
PrejamiV. 13. azur. 13ff. Ben. 74; Yule I, 59f.; De auri copia V40'. 16ff. In ista 
provincia fiunt panni serici et auri sicut hic de lana et omnia arma V. 17.ercze silber 
ercze. 20. vn. 22ff. secunde sunt albe, habentes caudam cum (ut W L M) pavo 
oculatam, caput album et nigrum, rubeum et azurum, et sunt maxime. Tertie sunt 
sicut nostre V. 28ff. Ben. 75; Yule I, 61; De palatio et viridario et aliis dignitatibus 
magni chaam V 40r. 


al 


belegit mit lotigym golde. Sundir di stat ist wol dri tage reyse von Ergonil. 
No bi der stat do hot chaam eynen [16] gartin, der do in ym xv myle beslust. 
In deme gartin sint burne und vliz unde vil tier und vil wesin. Chaam, der dicke 
genante, der heldit do czu stundin ij° gervalkin und tusint valkin in eyner 
coye; unde wen her wil lust tribin do, so vurt her si mit ym unde eynen lebart 5 
an eynis pferdis halfter, der veet dem herren chaam welch tier her wil, und do 
mitte ezt her di gervalkin unde ouch dy valkin in der coye. Ouch hot der groze 
chaam bi dem gartin by czen tusint velt pfert. Der kobil milch trynkit nymant 
me wen der groze chaam, ane eyn volk das ist sundirlich begenodit von Cyngius, 
dem erstin chaam. Ouch trinkin der kobil milch alle dy do sint von chaam [76°°]10 
geslechte. Ouch hot der selbe chaam eyne groze stut von wizen pferdin, dy 
do gevallin von den stut pferdin. Dy pfert dy rytit nymant wen der groze chaam 
unde syn geslechte. In deme gartin ist ouch eyn groz hus czumole von rore 
gemacht, das ror ist allis drier spannen dicke und xv elin lank; unde das hus 
ist also gemacht das des ungewittirs macht ym nicht geschadin mak, und ist 15 
ouch also czu samene gelegit in eyne schibe das man is mak gar lichtlich czu- 
brechin und widir machin, wen is den herren gelust. Idoch wirt is gebundin 
mit sydinen bendin und wirt enpor gehaldin von hulczinen sulin. Ouch richt 
man das hus uf in deme monen junio, das [16”] ist in deme hoy mone. In julio, 
das ist in dem habir mone, und in deme augusto, das ist in der erne, so wonit 20 
do der chaam, dorumme das do ist czu der czit getempirte luft; czu andirn ge- 
czitin so legit man is und wirt vlislich bewart. 


Von den czouberern des grozen chaam. 


Wen der groze chaam ist in syme grosin pallas unde reyn wetir ist, so kumen 
dy czouberer vor yn geladin und machin mit irer kunst das is nicht reynt uf25 
das pallas. Si tun ouch me: si lozen nemen das gesinde alle das guldyne gevese 
von des herren tische unde seczen wol verre dor von in das pallas, so machin 
sy das gevese uf spryngin uf den tisch ane hulfe. 


Von den monstirn und [/7”“] von dem lebin der monche der apgote. 


In dem lande sint ouch vil unde groze clostir der monche dy do dinen den 30 
apgotin, als das der clostir eczlichis hot czwey tusintö monche, di do stetlichis 
nicht andirs essin wen wassir unde brot, und sint kusch und han eyn strenge 
lebin und eyn erlichis und schern stetlichis iren bart und ir houbt. 


3. wesin = wisin. 7. coyne. 9. sudirlich. 18. mit wiederholt. rich. 


19f. monen In Junio; erigitur in mensibus scilicet junio, julio et augusto Y. 21f. Alio 
vero tempore dissoluta et diligenter reposita custoditur V. 22. so legit] !. czulegit? N. 


23ff. Ben. 75; Yule I, 61; kein Titel in V. 29ff. Ben. 75; Yule I, 61; De monasteriis 
ydolorum V 40r. 31. tusin. | u 


Von der geweldikeit und von den festin des grozen chaam. 


Der groze chaam der let syn wartin stetlichis beyde nacht unde tak mit 
czwelf tusint ritern, nicht durch vorchte, wen man yn hat in grozer libe und in 
allir erbarkeit unde gehorsam obir alle kunige der werlt, sundir durch siner 

5 geweldikeit. 

Wen her ouch wil haldin eynen hof unde eyne wirtschaft mit sinen vurstin 
[17°] unde herren, so kumt dar unczelich volk, also das ane dy czwelf tusint 
unde ane das andir gesinde das ummesik ist, essin in dem pallas me wen czwey 
und virczic tusint burger dy dar kumen, di ouch yn eren mit vil gobe, dy han 

10lengut von dem herren. Dy diner des hovis sint groze bayorn und czu vordirst 
dy schenkin unde dy becker, dy han alle iren munt bedakt mit sydinen tuchirn 
das ir odem dem herren mache keyn unlust. Wen der herre trynkit, so sint 
bereyt alle spil geczoyge, der do vil ist, dy werdin do gehort eyn iclichis in syme 
done, unde alle diner dy boygin das kny. Des guldin gevesis und des silberyn 

15 ist do also vil das des nymant geloubite, her hette is denne geseen. Under den 
allin [17°] ist eyn gevese von purem golde und das ist michil unde groz vol 
edils wynis, us deme gevese scheppin alle dy bayorn des hovis, und alle bayorn 
und di obirstin herren di brengin io der man sin erste wip als dy herste und essin 
alle in dem pallas. 

20 Der groze chaam der macht in eynem iclichin jare czwelf fest. Das eyne 
ist siner geburt fest, unde in eynem iclichin fest kleydit her mit ym czwelf bayorn, 
den gipt her kleydir in der varwe siner cleydunge robe. Robe ist eyn edil tuch 
beneyt wol mit vyner perlin unde mit andirn ediln gesteyne. Der tuch do genuc 
sint und yo dem bayorn gipt her eynen guldin gurtil in allin festin. Dy genu- 

25 metin tuchir eyn iclichis ist von vumf tusint guldin floren durch der [17%] 
edilkeit des gesteynis dy dorin getragin syn. Abir in dem fest der geburt des 
grozen chaam do geschit czu vordirst di vor gesprochin cleydunge unde kukil 
vur und vil andirs dingis irbotin chaam czu eren, und dor czu sint geschickit 
xij bayorn czu seen und czu horin das das allis volkumen sy. Ouch an dem 

30 selbin tage alle Tartirn der werlde beyde groz und kleyne, man unde wip di 
bitten alle ire gote vor sin lebin unde vor syn heyl. 

Chaam und alle Tartirn der werlt dy machin eyn groz fest in den kalendin 
februarii, das ist in dem hornunge, und das fest heyst das wyze fest; in dem 
czyn sy an was ir ist wys gewant, und alle dy Tartirn, idoch czu vordirst alle 

lff. Ben. 86 —91; Yule II, 12— 17; De festivitatibus et conviviis V 40r. 8f. xl (xlij 
W L M) milia forensium V. ll. tuchrn. 20. xiij (xijj W L M) fiesta V. 
21ff. in quolibet festo induit secum xij milia barones, quibus donat singula indumenta 
coloris robbe sue (sive tunice Z M) et unum balteum aureum per singulos singulis 
festis, et multe robbe sunt ibi valoris (valentes singulle W L M) v milia florenos 
auri propter margaritas et alios lapides preciosos consutos. In festo autem nativitatis 
(magni W L M) chaam fiunt sibi predicta ensenia et petitiones (prestationes W) feudorum 


et aliarıum graciarum, ad quos sunt xij barones auditores ordinati V. 23. vyneperlin. 
24. fest. 31. bitte. 


23 


dy belenyt synt von chaam, dy gebin ym czu lipnisse groze [18’°] gobe von 
golde unde von silbir und edilim gesteyne unde ouch wyze pfert, und alle dy 
Tartirn dy nuge cleydin sich uf den tak. Ouch uf den selbin tak werdin chaam 
bedact me wen hundirt wize roz. Ouch sint do vumf elephant unde eyn camel, 
bedact mit sydin und mit guldin tuchirn, di do tragin den husrot und das guldine 5 
gevese und silberin und di czirheit des grozen chaam, und dy vurt man alle des 
tagis vor ym geladin mit der habe di do genant ist. Des wizen festis gar vru 
kumen alle kunige, vurstin, herczogin, markgrevin, grevin, bayorn und alle 
amachtlute der provincien. In der allin herren provincien do hot der groze 
chaam sine probeste, den alle amachtis lute allir der rich muzen gebin rechinschaft 10 
von allir [18°] czerunge der invart czu hove. Ouch muzen alle ammachtis lute 
beyde des hoves und des pallas selbin czu samene kumen vor yn, do her stet 
uffe gar eyner schonen unde hoen hymeliczin; so trit eyner der do czu geschickit 
ist, her vor unde rufit: ‘Neygit ugir hopt unde anebetit unsin herren!’ mit 
deme so vallin alle dy do keginwortik sint, gestract uf dy erde czu virmolin unde 15 
anebetin chaam. Dorno so ist do eyn wygerouchis vas bereyt und inczunt mit 
wygerouche vol, des rouch sich uf czut in di hoe, das stet uf eyme altir und 
do ist geschrebin der name des grozen chaam. Deme namen tun si alle groze 
wirdekeit und ere. Dorno so vurt man dar eynen lewin, der do czu ge[78°%]wenit 
ist, der tut ym ouch eyn michil ere und anebetit den grozen chaam in siner 20 
wys. 

Das fest beget man in eyner stat dy genant ist Cabale, do der chaam in der 
ezit wonit. Das ist in decembri des monis vor wynachtin, und in januario und 
in februario, und den dryn monen dy noch den andirn volgin. Das ist umme 
das das do umme dy czit ist das wetir getempirt czu rechtir moze. Alle dy tier25 
dy do gevangin werdin in der jayt, is sy von weme das sy, von grozen odir von 
kleynen in den dryn monen, dy selezt man unde werdin gevurt wol xltagereyse 
von dannen und werdin gehaldin uf das fest, und nicht alle das wiltbrete gesalczen 
sundir ouck das man lebin[/8”]Jdik von dennen brengin mac. Abir dy huyte 


2ff. et omnes Tartari enxeniant se invicem (nur V) isto die. Hac enim die enxe- 
niatur chaam plus quam centum milia equorum alborum. Sunt etiam quinque milia 
elefantes et quinquaginta milia cameli V. 7ff. Summo autem mane huius festi 
albi omnes reges, duces, marchiones, comites et barones et omnes officiales provinci- 
erum, quisa in qualibet provincia habet prepositos suos, quibus omnes officiales (omnium 
V L M) regnorum reddunt de omnibus expensis et introitibus rationem et quicumque 
audiunt appellationes, omnesque officiales curie et aule conveniunt personaliter coram 
eo, stante in altissimo et pulcherrimo solio W 272°. 8. kumen fehlt. 10. dem. 
11. der] 2. unde H.?P_ muze. 16. wy gerouchis. 22ff. hoc festum fit in civitate 
Cambalu, ubi moratur chaan mense decembri, januario, februario propter aerem 
temperatum, ad quam civitatem omnia anımalias venatione capta per quoscumque, 
magnos et parvos, infra istos tres menses ad xl dietas facit portari salsa et parata ad 
servandum usque ad tale festum vel viva, si capiuntur viva, longius autem captorum 
coris parantur et portantur ad festum et hec coria servantur pro coopertura utensilium 
curie in exercitu W 272°f. 24. u. 25. dy fehlt. 28. allo] !. alleyne? 29. oucht. 


24 


dy do von gevallin, dy gerbit man und vurt dy czu hove uf das selbe fest und 
heldit dy czu deckin den husrot des hovis in dem here. 


Von der jayt der tier des grozen chaam. 


Vor dy jayt des grozen chaam rotin czwene bayorn, vleyschliche brudir, 
5der eyn iclichir undir ym hot czen tusint man, eyn iclichir mit sinen hundin, 
also das do sint xx tusint hunde. So ist der groze chaam und eyst vil lewin 
di do groz sint, unde heldit dy uf dy jayt, dy do von naturen geverbit sin ge- 
streyft beyde wys und swarcz unde rot. Dor czu heldit her vil lebarte und lochs, 
und wen her czut uf dy jayt, so sint dy bayorn do von des herren gebote bereyt 
10 [19°] unde besamen sich mit iren undirtonen und mit iren hundin. Dy umme 
czien wol eyne tage reyse do si jagin wollin, abir dy lewin unde dy lebarte und 
ouch dy luchse di schickin sy mittin in den kreys, di voen alle tyr dy do sint, 
und das ist eyne schone jayt von der werlt. 


Von der beysunge der vogil. 


15 Der groze chaam wen der wilritin beysin, so vurt her mit ym x tusint volkis 
und andir v tusint dy han v tusint gervalkin, und andir vil mit sper- 
wern; abir dy gervalkin und dy valkin di vurt man nicht uf der hant, sundir 
sy vligin stetis, wen eyn iclich vogil der hat an sinem vuze odir an syme vlogil 
geschrebin den namen sines herren. Ouch sint geschict dor czu czwene bayorn, 

20 [19°] dy do stetis sint uf eyner hoe, czu den muz man brengin alle di hunde unde 
di pfert di vorlorn sint, odir di vogil odir was andirs vorlorn wirt unde vundin. 
Dy bayorn sint gar getruge in dem widir gebin, und dy vogil dy do sint vorlorn, 
dy gipt man widir by der schrift, und alsus wirt nichtisnicht vorlorn, wen 
dor uf ist gesaczt groze pyne uf dise dink, und noch der ordenunge des grozen 

25chaam sten czen tusint man in bescheydin stetin io czwene unde czwene czu 
reysin di vogil und czu lockin wen des czit ist, das man yn neme den roub. So 
sint do vir elefant dy tragin den grozen chaam in eyme hus, das ist gemacht 
von rore und ist bedact mit lewin hutin in der vare als vor gesprochin ist, 
gemolt und geczirt busin unde binnen mit [79%] gutim golde. Das hus mak 

30 man lichtlichin czunemen und uf richtin und nidir legin und czu samen legin 
und uf wyndin. Der herre der do genuc genant ist, der helt durch syne lust 
vil bayorn by ym und xxv gervalkin, dy her vrygit in der beysunge. Do ritit 
ouch bi ym eyn groze schar der bayorn. Ouch von dem huse mac man seen 
noch lust dy beysinde jayt der vogil; wen di jayt ende nymt, so kumt der herre 
6f. Magnus autem chaan nutrit multos leones et maximos ad venandum W 27Jr, 
12f. capiunt omnia animalia silvestria crossa et hec est pulcerima venatio de mundo V. 
13. !. alczu schone? Th. 14ff. Ben. 94; Yule II, 20; De multitudine venatorum V 40°, 
18. han. 20. dem. 29ff. potest faciliter destrui et construi, vel erigi vel deponi, 
plicari et explicari V. 


25 


uf eyn velt, do sint me wen x tusint geczelt uf geslagin siner lute. Abir sin geczelt 
das ist gar groz, des wonunge beheldet in ym wol m rittir; dem geczelde ist czu 
gevugit eyn andir geczelt, das hot bynnen eyn kuniglich gemach odir eyn sal 
und eyne camere des herren chaam. Ouch sint do by dem geczelde cameren 
unde [79%] vugirmuren vil, dy undir gesaczt sint eyn iclich mit vir sulin von 5 
edilm holcze. Abir dy cameren und der sal sint bedact mit den lewin hutin, 
als do gesprochin ist, vor des wetirs ungestuer, das man gar wol do mit bewart. 


Von der edilkeit und von der tuyre der vel czobelin, des cleynen 
tyris. 


Dy sal und dy cameren des chaam der do dicke genant ist, dy sint bynnen 10 
gevutirt mit hermelin und mit buntwerke und czobelin veln. Czobelin ist eyn 
tyr und das ist gar grymmyk und ist wilde und schone und groz sam eyn fayan, 
des vel ist gar tuyr, wen eyn rittirlichis vutir von zobelin gilt wol tusint floren. 
By desherren geczelt sint vilhuttin, do wonen sine husvrowin unde sine amygen. 
Do bi [20°] sint ouch andir huttin, in den man heldit dy gervalkin und andir val-15 
kin des chaam; alle dy snure der geczelt und der huttin dy sint sidin. Uf disim 
velde do wonit der herre czwene mone in der beysunge, und do ist lust unbegriflich. 
Ouch tar keyn koufman odir hantwerkis man haldin eyn hunt odir eyn krym- 
menden vogil bi xx tage reyse no dem herren. Dor no czut der chaam czu der 
grozin statCambalii genant, dy ist eyn houbt des richis des grozen chaam, do 20 
macht her eyn groz fest den burgern, das stet dry tage. 


Von der edilkeit und von der groze der stat Cambalii, di do ist 
eyn houpt des richis der Tartirn. 


Dy stat Cambalii dy ist groz unde hot xij pfortin, unde [20] vor eyner 
iclichin pfortin habin si gros gebuyde, in den si herbergin alle di koufmans unde 25 
dy marktsucher, der do kumt eyne ungeloubige schar mit ungeloubiklichir koufin- 
schacz von sidyn und von edilm gesteyne von India unde Magi unde von andirn 
vil provincien unde das meyste von Catay, also das man alle tage dar bi tusint 
karren von sidin brengit, wen do wirkit man alczugute sidyne tuch mit golde 
ingetragin; umme das kumen dar alle di neestin provincien. Dy stat dy hot 30 
ouch vil breyter strozen und wol geschickit glich eyme vadime gereckit unde 
" schone huser und vil pallas. Mittin in der stat ist eyn pallas, das heyst das pallas 


4ff. Sunt etiam circha dietum papilionem camere et camini multi, sustentati 
singuli iiij colupnis arborum aromaticarum V. 8ff. Ben. 94f.; Yule II, 20f.; kein 
Titel in V. llff. Zabolinus est animal quoddam ferum et silvestre pulcherrimum, 
magnitudinis fayane, cuius pellis est carissima, una enim fodera robe militaris de pellibus 
zabelinorum valet ij milia bysanti, id est mille florenos W 273°. 22ff. Ben. 96 u. 85; 
Yule II, 22 u. 11; De magnis mercaturis Cambalu V 40°. 23. Tatirn. 25. gebuyde] 


burgos V. 27. unde fehlt. 27f. de India et Mangy et aliis multis provincüs V. 


26 


der gerechtikeit, do uffe hengit eyne glocke; noch der dry stunt an slak so tar 

[20°] nymant us gen, is si denne czu eyme sichin odir czu eyner vrowen di do in 

erbeit get eynis kyndis, und das mus syn by lichte. Eyn iclich pforte wirt behut 

des nachtis mit m mannen, nicht durch keyner vurchte sundir der morder. Vor 
5eyner pfortin der stat Cambalii wonen wol czwenczic tusint huren. 


Von der muncze des grozen chaam. 


Der groze chaam der hot eyne muncze alleyne in Cambalii, unde dy pfenninge 
dy macht man von permynte, das ist geslissin von der nidirstin borkin eynis 
mulbomis, das ist sam eyn papyr, das ryst man noch der formen eynis pfenningis, 

10 dor in slet her eyn gebreche sinis ingesigils; den pfenning gipt man umme war, 
do tar nymant widir sprechin. Do ist ouch eyn andir [20%] muncze, di get in 
xxx sinen provincien by gebote des halsis. Abir der munczen gebreche ist man- 
chirhande: eyne gilt czwischin eyme kleynen turnoschin und eyme halbin ve- 
nedischin, di andir eyn venediger, dor no von dem venediger eyn halbin floren. 

15 Von der stigit di muncze uf x floren, wen do sint grad an iclichir muncze. und 
alle dy edil gesteyne, silbir unde golt das nymt der chaam von den koufmans 
unde von andirn lutin, und wen si ouch brengin di genumete habe, di ist ouch 
unczelich; unde wer das gut nicht antworte den tryselern, der were bestandin 
synis halsis. Das tut her umme das das di muncze also gesaczt eynen vorgank 

20habe. Da sint alle di dar gut [2/"] brengin, und antwortin is den tryselern und 
nemen di muncze von yn. 


Von den richtern allir provincien und von den loufern des grozen 
chaam. 

Der groze chaam hot ouch gesaczt xij bayorn di do schickin unde vorsichtik 

25sin allir der dinge der man bedarf in xxxiiij provincien, di sendit man czu den 

herren und czu den richtern, und eyn iclich provincie di hot iren richter. Sundir 


lf. post cuius trinum sonitum nullus audet exire V. 3f. Quelibet autem 
porta custoditur de nocte a mille hominibus nullius timore nisi latronum; in burgis autem 
Ganbalu morantur xx milia meretricum V. 6ff. Ben. 97; Yule II, 24; De moneta 
magni chaam V 4I”. Tff. Magnus chaam fecit (facit ZL M) monetam in Cambalu 
tamen, et fit de cartis factis de cortice interiori mori ad modum papiri, que scisam 
(scissa L M) ad formam denarii et sculta in ea forma sigilli domini expenderet (ex- 
penditur Z M), nullo recusante aut monetam aliam expendente per xxxiiij?" provincias 
dicetionis eius sub pena capitis (recusantes autem monetam dictam et aliam expendentes 
subiciunt penam capitis per triginta quatuor provincias ditionis sue L), forme monete 
diverse sunt, valentes singule a turnense parvo usque ad medium venetum (et usque ad 
unum veneticum L M) et a medio floreno usque ad decem florenos secundum gradus 
suos diversarum (singula L M) scilicet monetarum V. 14. eyn venediger] eyn wieder- 
holt. 19ff. hoc facit ut currat dicta moneta. Omnes etiam assignant predicta et acci- 
piunt a thesaurario dietam monetam V. 20. Das. 22ff. Ben. 98; Yule II, 25; De 
palatio maximo magni chaam V 4I". 25ff. mittentes ad singulas (singulos L M) 
dominos et judices, ut expedit, et habent singuli singulos judices et xij notarios et 
morantur ... V. 


27 


dy xij bayorn di do also geschickit sint czu werbin was dy provincien antrit, di 
wonen uf dem grozen pallas, das ist mittin in der stat Cambalii, di do ist eyn 
houbt des tartarischin riches. 


Von dem grozen pallasse und wopin des grozen chaam. 


Das pallas des kunigis das do ist ge[21”]Jnant Cambalii, das ist wol vir mylen 5 
wyt und hot in dem ummegange vir andir pallas, in dy man legit alle das hus- 
gerete und dy wopin des kunigis di her bedarf czu syme here; und das pallas 
das vorne kegin dem mittage stet, das hot xv pfortin, der tut man di mittilste 
alleyne uf czu dem ingange und usgange des kunigis. 

In czen tusint rickin und me sten stetis ij° pfert bereyt, besundirt nicht verre 10 
von den andir, idoch das vordirste von dem hindirstin by xxx mylen von den 
andirn geschickit. Dy pfert vutirn dy neestin stete und ouch di neestin nokebur. 
Do sint ouch andir stete di von dannen sint gelegin kegin dryn mylin, do wonen 
di loufer und vuzgenger, und alle di loufer di werdin ummegurt mit vil [21%] 
schellin; und wen der kunig wil sendin in eyne provincien, so rytin czwene, der15 
houbt und lip wol bewundin ist durch der snellikeit der pferde, di loufin also 
snel das si by eyme tage ritin iij° myle; und wen si kumen czu der ricke eyne, so 
lozen si di müdin pfert sten unde nemen geruwete, di si stetlichin vindin bereyt. 
Wer do abir wil sendin der loufer eynen, der louft ummehangin mit schellin mit 
dem bryve des herren; wen her sich neygit kegin deme gesacztin czele unde der 20 
schellin klank wirt gehort, alczuhant ist eyn andir bereyt gelich dem erstin und 
nymt den brif des herren, hen get her, also tut der dritte unde der vierde, und 
alsus tun si alle di wile der wek weret, bis an das ende. In der wys so weys [21®] 
der kunig und irvert nuge mer der provincien von x tage reyse czwischin eyme 
tage und eyner nacht. alle di loufer di holin iren solt von dem kunige. 25 


Von der vorsicht des kunigis di her hot czu den provincien und 
czu den armen stetin Cambalii. 


Der groze chaam der sent alle jar odir wen is yn gut dunkit, sine botin czu 
allin provincien czu irvarn ab si keynen schadin entpfangin habin an irem ge- 
treyde. und welche provincie den schadin hot geledin, der schonit her und let 30 
yn den czins des jaris und schickit yn kost unde samen von dem synen; wen der 
kunig hot groze schunen getreydis, gerstin, hirse und rys, das her heldit vier jar. 
Also selbis tut her an deme [22°] vie, ab der schelm das getotit; wen der kunig 


4ff. Ben. 84 u. 99; Yule II, 10 u. 26; kein Titel in V. 6f. Palatium autem 
regis quod est in (nur V) Cambalu, girat iiij°’ miliaria V. 10ff. In cedem (l!. decem) 
milibus et plus postis semper stant parati ducenta milia (ducenti Z M) equorum divisi per 
loca propinqua ad triginta miliaria ab invicem distantia V. 17. eyne] !. eyme? H. 
22. hes. 23ff. Et isto modo scit rex nova provinciarum a decem dietis infra unum 
diem et noctem L 165%. 26ff. Ben. 100f. u. 104f; Yule II, 27f. u. 31f.; De provisi- 
one bladi V 4Ir. 


28 


hot ouch vil herte allir leyge vies. her let ouch potin odir pflanczen bi alle den 

grozen wegin allir provincien boume bi denandir, umme das das man nicht 

irre ge, den do gebort wandirn durch di wustenunge. Her gibt ouch alle tage mit 

brote sin almosin bi vumfezic tusint menschin, di her tegelich spisit mit brote, als 
5 gesprochin ist, di do han czuvlucht czu dem pallas. 


Von den ediln burndin steynen und von der gar schonen bruckin 
unde von deme vorgultin pallas. 


In der provincien Cathay do ist eyn odere odir eyn gank in der erdin swarczer 
steyne dy do gar gute vugir tun; und alleyne das si han genuk holczis, doch han 
10si bessir vugir von [22”?] den steynen. Ouch kouft man si libir wen holez. Der 
groze chaam der sante mich Marcum Polo in eyne provincien kegin deme nidir- 
gange der sunnen; di vart volbrochte ich bi vier monen. do sach ich vil wundirs 
in der us vart und in der widir vart. Do ich czoch us Cambalii x myle, do sach 
ich eyne schone brucke gen ubir eyn schone und grozis wassir; di brucke di was 
15 allis von edilm mermilsteyne, der bruckin lenge was von drin hundirt schretin, 
abir di breyte hatte viij schrete, und hatte xxiiij bogin und pfiler also vil. Das 
lant das do umme Ilyt in mancher tage reyse, das hot vil kunstiger uf sydin und 
mit golde und ist wol besaczt; unde das volk ist wol menlich und von grozer 
koufinschacz und behendikeit. [22%] Do ist groz wyn wachs, des do nicht ist in 
20 der ganczen provincien Cathay wen do, und dorumme ist ouch do groz czu vart. 
Ouch sint do vil sarwortir, di do wopin machin dem kunige chaam. Wol xx tage 
reyse von dannen sint schone und lustige stete unde wol besaczt und vil kouferyge 
und vil behendikeit, doch czu vordirst an sidin. Ouch sint di gegenote vol spise 
und vrucht. Do ist ouch eyne groze stat, di ist eyn houbt eynis richis, do nu 
25 regnirit Mangala, des grozen chaam son. Buzen der stat ist eyne mure von v mylin 
wyt umme, do sint vlys, see, burne und gartin; bynnen der muren ist eyn pallas, 
bynnen wol begat mit geslagim golde. Abir byn der muren in dem gartin ist groze 
lust mit jayt, wen by dem pallas [22%] do wonit das gesinde des kunigis Mangale. 
Das lant ist von xx tage reyse, also gesprochin ist, das ist gar lustik und wol ge- 
30 mant unde vol getreydis und allir vrucht der boume und czumole mulbern und 
allir leckeryge. Das volk anebet di abgote. Unde do sint groze koufmans unde 
jeger, wen do ist vil wildis. Dorno ist eyn provincie dy ist slecht und ane gebirge, 


lff. per omnes etiam vias omnium provinciarum majores fecit plantari (arbores 
invicem propinquas L M), ut non errent transeuntes per deserta maxima. Omnibus 
etiam pauperibus verecundis de Cambalu providet de blado ad sufficientiam, facit etiam 
omni die elemosinam de pane circha 1 milibus hominum ad palatium confluentium V. 
6ff. Ben. 103, 106—108, 112 u. 114; Yule II, 30, 35—37, 41 u. 43; De lapidibus 
nigris ardentibus V. 4I". l6ff. Patria autem adjacens ad multas dietas habet multos 
artifices in serico et auro V. 17. da. 19. koufinschaczt. 29. Dant. 29ff. Terra 
vero est xx dietarum predictarum, multum amena et bene habitata, abundans in blado 
et omnibus fructibus arborum et maxime moris et omnibus delectabilibus V. 


29 


di ist czweyger tage reyse lank, di ist genant Abalet Magy und ist vol kornis 
und vil ingeber, di man vurit in vil provincien unde in stete unde in burge, und 
das volk anebet dy abgote und sint gute ammachtis lute unde koufmans. Dorno 
ist eyn andir provincie di ist gebirgecht, und ir tale sint gar lustik und ir velde, 
und czuhit [23’”°] sich kegin dem westin xx tage reyse. Dy provincie di ist vol 5 
burge unde stete, di sint alle diner der abgote; sy lebin der jayt, di ist do gut von 
beryn, wolvin, hirse und hindin, reen und manchirhande wildis. Ouch sint do 
vil tyr di do tysim trayn, do von vor ist geret. 


Von der groze und von der ordenunge des pallas der stat Cam- 
balii, di do ist eyn houbt des richis der Tartirn. 10 


Dy stat Cambalii, di do ist eyn houbt des richis der Tartirn, di hot umme 
begriffin xxiiij myle unde si ist vireckit. ir muren sint xx elin ho und x elin 
dicke, dorno nymt man der muren abe in der hoe, das sy beheldit bobin iij elin, 
und hot an iclichir sytin dry pfortin, und uf iclichir [23] pfortin und ‘deme 
gevirtin winkil do stet eyn pallas, also das in eyme iclichin virteyle sint v groze15 
pallas czu notdurft des heris und des hove gesindis des grozen chaam. By der 
stat mure do vlusit eyn groz wassir, bi deme wassir ist eyn grozer see, in den see 
vellit das vliz, unde in deme see ist vil grozer vische. By dem see in der mure 
der stat ist eyn keysirlich pallas und eyn hoys, das hot xv pfortin kegin deme 
mittage; dy pforte di do mittin stet, di wirt nymmer geoffnit wen czu deme 20 
uzgange und ingange des kunigis. Abir di mure di do get umme das pallas, di 
beheldet umme iiij myle, unde des pallas zal der groste der begrifit wol vj tusint 
man in der wirtschaft. Abir dy andirn zale, der vil ist, und ka[23”]meren di 
sint bedakt mit golde unde mit silbir und gemolt gar schone und geczirt, also 
das das glynstert kegin der sunnen. Ouch sint bi deme pallas vil wesin und gartin, 25 
do sint ouch vil hirisse unde wildis, do sint ouch vil tisym tyr. Sundir das pallas, 
wesin, gartin und der see sint beslossin mit eyner grozen muren, unde busin 
der mure ist eyn ander mure, bynnen der muren sin viij pallas michil unde groz, 
und in der gevirtin muren do di czwu muren czu samene tretin, do stet der tresil, 
nin de man legit den schacz des grozen chaam. 30 


Von dem berge unde von deme pallas dy do stetis sint grunende. 


By dem pallas by dryn mylin no do lyt eyn grozer hoir berg von hundirt 
elin ho [23%] und hot umme eyne myle; den berg hot der groze chaam lozin uf 


3. gentes sunt idolatre, artifices et mercatores V. 7f. Sunt etiam ibi multe 
bestiole (bestie Z M) de musco V. ff. Ben. 85 u. 84; Yule II, 11 u. 10; De mire- 
bilibus ceivitatis Cambalu V 41°. 18ff. Justa (l. juxta) lacum vero in muro civitatis 
et (l. est) palatium imperiale altissimum, habens xv portas ad meridiem V. 22f. cuius 
aula major capit vj milia hominum convivantium V. 28ff. alius murus, intra quem 
sunt viij alia palatia maxima circa quadrum quadri muri bina per (et L M) singulas frontes 
disposita, in quibus reponitur thesaurus magni chaam V. alff. Ben. 84f.; Yule II, 
10; De pulcerrimo monte V 41°. 


30 


unde nidir beseczin mit boumen di do wachsin unde grunen, und stetis vol vrucht 
ist. do hot her ouch eyn pallas, das ist groz und schone allinthalbin bynnen unde 
buzen grune gemolt, und czu stundin so hot der chaam do groze lust, unde der 
berg heyst der grune berg. No bi dem pallas uf dem selbin berge liz der selbe 
5herre buwen eyn andir pallas glich deme czumole gemolt, in deme helt her den 
hof synis erstin geborn sons, der noch ym sal regniren, der genumit ist Temul. 


Von den wybin und amygin und von jungen dyrnen des grozen 
chaam. 


Der groze chaam der do nu helt das rich in deme jare [24°] unsirs herren 
10 mccxxv, der hot iiij eliche wip, di do heysin kunigynnen, der iiij ist eyne ym dy 
neeste in der eschaft und in allin eren dy herste; der erste kint das beheldit dy 
herschaft noch dem vatir, und ob is queme also das der erste sturbe, so were 
der erste noch ym, der selbin mutir kint, des richis eyn erbe. Abir dy andirneyn 
iclichir hot sinen hof besundir und eyn iclichir der hot ccc juncherren, sundir 
15 den ist uz gelicht, unde vil juncvrowin unde vil andirs gesindis, also das eyn icli- 
chir helt in syme hove x tusint menschen. So hot ouch der kunig c gallyn, das 
sint czu wip odir amygin, junc und schone und uz irwelt von deme ganczenryche, 
der allin helt her vj in siner kameren [24] dry tage, noch dem nymt her andir 
vj. Von den iiij husvrowin do von gesprochin ist, hot her xxij sone, der sint 
20 vij kunige in grozen kunigrichin. Di andirn unde dy sone der czu wip, der do sint 
xxv, dy sint groze bayorn. 
obir eynem wassir das do breit ist eyner halbin mylin und lank Ixxx tage 
reyse, do ist eyne brucke von steynen. der bruckin breyte ist von viij elin und 
di ist bedact mit schonem holcze wol gemolt, der bruckin pfiler sint von mermyl 
25steyne; uf der bruckin sint vil stete der koufmans, das der scheffer des herren 
chaam nymt tegelichis von den stetin der koufmans also uf der bruckin beslagin 
tusint bysante, di sint also gut als v guldin floren. uf dem wassir by der bruckin 
ist eyne [24%] groze stat genant Zyndyfa und ouch vil andir stete unde dorfir 
di groz sint, do ouch ist koufinschacz also vil das das ist ungeloubelich der is 
30 nicht geseen hot, beyde von golde und von edilm gesteyne unde von sydin. 


5f. in quo tenet curiam filius (fili Z M) primogeniti mortui PV. Tff. Ben. 
82f. uw. 115; Yule II, 8f. u. 44; De uxoribus, filiis et concubinis magni chaam 
V 41°. 9. das rich wiederholt. 10. mceclxxxxv V. l1lff. cuius primogeni- 


tus aut primogeniti mortui filius semper regnat post (ipsum L M). Quelibet autem 
per se tenet curiam magnam, habentes singule ccc domicellos castratos et multas 
domicellas et multam aliam familiam, ita quod quelibet tenet in sua curia x milia 
hominum. Habet etiam rex centum concubinas juvenculas pulcerimas et electas de 
toto suo regno V. 13. dy] !. der ?N. 21f. bayorn obir] vgl. barones Super mit 
rubrizierter Majuskel V L M. 27. v° florenos aureos V. 


31 


Von der wustenunge und von grozem rorechte und von Tore unde 
von bozer gewonheit der juncvrowin. 


An dy ist ouch eyne groze provincie dy ist genant Tebet, di ist vorhert von 
deme grozen chaam. Dy provincie hot eyn wustenunge von xx tage reysin, di 
wustenunge hot vil wildis unde ist vollewin. in dem ingange der wustenunge ist 5 
rorecht, das ror ist von xv elin lank unde drier spannen dicke; wen das ror wirt 
gebrochin von den wanderern [24”] dy do durch czien, unde werfin is in eyn vügir, 
so prastilt is also lute das man is obir vil myle horit; des irschreckin dy tier ge- 
meynlich unde vlien, andirs mochtin dy wanderer nicht czien sichirlich durch dy 
wustenunge. Si muzen ouch tragin alle ir spise der si durfin xx tage reyse, der10 
hot gebreche das lant. Dorno in der selbin provincien sint vil stete unde borge, 

di han dy gewonheit das sy keyne juncvrowin nemen czu der e. Unde dorumme 
haldin sy uf dy markt lute dy do wandirn, unde bittin dy das sy do sumen wy 
lange sy wollin, unde nemen ir tochtir czu yn unde gebruchin ir noch iren willin. 
wen abir dorno das sy wil uz gehin, so trayt czu dem feste eyn icliche umme den 15 
hals allis [25"°] das kleynote das ir gegebin ist von den markt lutin, und welche 
allir meyst treyt der czeychin der unkuscheit, dy ist gehaldin vor dy beste. Der 
provincie volk sint anbeter der abgote unde lebin des pflugis und der jayt, der 
do genuc ist, unde ir kleydunge ist von der tier vel. Do ist ouch tismys vil. 


Von cynomyn und von der muncze und von grosin hundin unde20 
von grozen valkin. 


Dy provincie di ist geteylt in viij groze ryche und hat vil burge und stete, 
und do ist vileynomyn. do sint ouch vliz in den man vint golt genant de Palyola. 
Dy muncze der provincien ist eyn korelle, dy ist do gar tugir. Do wirkt man ouch 
vil guldine tuch und von sydin unde [25”] burcarani. In Zedandi do wachsin 25 


lff. Ben. 116; Yule II, 45; De provincia Thebeth V 41°. 3. Est etiam preter 
hec quedam magna provincia nomine Thebet L 166”. vohert. öff. In cuius 
deserti introitu est arundinetum maximarum arundinum, longarum xv brachiatis et 
crossarum tribus palmis, quas transeuntes frangentes et (in ZL M) ygne calefacientes, 
eorum (l. earum) sonorum strepitu, qui a multis miliariis auditur, terentur et fugiunt 
animalis fera et sic transeunt (homines L M), aliter nunquam possunt (transire LM) V. 


7. gebrochin fehlt. 9. unde wiederholt. 14. villin. 16f. Et que plura (plurima 
L) portat signa sue deflorationis scilicet jocalia, (est L) melior reputata, citius (ac melius 
L) maritatur V. 20ff. Ben. 117; Yule II, 46; De mastinis et avibus et nigromanticis 


(Randtitel) V 42”. 23. panlyola. 23ff. Sunt etiam ibi multa flumina ubi invenitur 
aurum de paliola.. Moneta ipsius provincie est corallus, qui est ibi carissimus. Ibi 
etiam sunt multi panni aurei (et Z M) serici (et L M) bucarami et zendadi. Ibi sunt 
(nascuntur ZL M) multe species, que nunquam apud nos sunt nec vise sunt. Sunt etiam 
ibi multi mastini, magni ut asini, et alii canes ad venandum multarum formarum et 
falcones lanerii optimi; gentes huius provincie sunt maximi nigromantici et astrologi 
et subsunt magno chaam V. 


32 


manchirhande wurcze dy keyne wys disit des meris sint geseen. Do sint ouch 

groze mascyni, das sint vorloufe, sam dy esil und andir hunde genuc, dy do gut 

sint czu der jayt, in manchirhande forme, unde do sint gervalkin und gyrsyn di 

gar gut sint. Das volk der provincien sint groze czouberer und usrichter des 
.5 gestirnis unde sint undirtenik dem grozen chaam. 


von perln und von turchin und von manchirhande muncze und 
von neylikyn und von czuckir und von golde. 
In der provincien Gagdy dy durch ir groze ist geteylit in vij ryche, das ist 
das rich do man vint genuc der perln unde der turchin. Idoch tar sy nymant 
10 nemen ane loube des grozen chaam by dem halse vor[25%]botin. Dy muncze 
dy sy haldin vor dy groste, dy ist in deme gewichte eyns sagii, des pfenningis 
also genant von golde, und ist also gut sam eyn floren. Dy mynste muncze dy 
wirt von gesotem salcze und das gegossin in formen, als man tut in Rusyn, der 
. ist also gut als eyn sagi dy muncze also genant. Sy habin ouch tyr di do machin 
15tysim. Do ist ouch eyn see in deme man vindit dy guse. Dy provincie hat vil 
wyngartin und wynis, alleyne das sy machin gar ediln wyn von ryse und von 
andirm kruyde. Ouch ist do vil ingebers und cynomyns und andir kruyde dy 
wir nicht han geseen noch gehort nennen, und do sint neylikyn dy do wachsin uf 
kleynen struchin. Do ist ouch by der provincien Gagadi eyn andir pro[25”]- 
20 vincie x tage reyse lank, gar riche in sotaner habe als gesprochin ist. Do sint 
ouch vıl burge unde stete und sint alle anbeter der abgote. Do ist ouch eyn groz 
wassir, das hot goldes di guse von Paliola genant. Dy provincie und dy vordirste 
provincie Gagadi dy han di selben gewonheit czu lygen ir husvrowin den markt 
lutin alse gesprochin ist in der provincien Camul, das tun si in der libe irer gote. 
25 Doch legin dise und dy Gaddyte dar czu: also lange do stet eyn czeychin das 
der markman hot do gesaczt obir dy tore des husis, dy wyle kumt der wirt nicht 
in das hus wen her wil den gast lozen vroude trybin mit dem wibe, der her 
hatte by truygin bevolin das sy sulde deme gaste dinen unde ge[26”*]Jhorsam 
syn in allin dingin, doch czu vordirst in der kamern, als ym selbir. 


30Von der ebrechunge vorlegin den husvrowin und von der un- 
gehortin muncze. 

Eyne groze provincie genant Caraam dy Iyt noch der provincien, di durch 

ir groze ist geteylt in vij riche. In der rich czweyger regniren czwene sone des 


6ff. Ben. 118; Yule II, 47; De magna provincia Gaddi V 42. 8f. In provincia 
magna Gaddi, que propter sui magnitudinem visa (l. divisa) est in vij regna magna, 
est lacus, ubi capiuntur perne copiose et lapides turchienses V. 13. Nach der fehls 
eine Zahlangabe, vgl. parva vero fit de sale cocto et trajı: ctato in formis, de qua Ixxx valent 
unum sagum V. 15. erg. perlen nach vindit?; der Satz fehlt in den lat. Hess., doch vgl. 
zu 8f.! 25ff. Addunt et isti et Gadditeri, quod, quam diu stat quoddam signum, quod 
ponit forensis supra hostium domus, dominus domus non revertitur ad domum suam PV. 
30ff. Ben. 119f.; Yule II, 48f.; De magna provincia Carraam V 42. 


33 


grozen chaam. Do ist eyne groze stat und ist von grozer koufinschacz und von 
hantwerke. In der ist eyne gewonheit das der man gestat das si mit eyme andirn 
gemeynschaft habe, und wirt eyn hanerey. Das volk dynet den abgotin und sint 
undirtenik dem grozen chaam. Do get eyne muncze von syme gebote gemacht 
von eyme [26°] krute das man brengit von dem mere von Indie, und ist wys 5 
und hot also groze wurczelin das von den werdin schone unde groze schussiln. 
Man ist do ro vleisch gestozen mit vil knobelouchis unde eyner wurcze. 1xxx 
pfenninge gewichte gemacht von dem krute burgil, dy tun eynen sylberyn sagum 
also genant. Abir der guldin sagum den achtit man also gut als eynen guldin 
floren. Dy provincie ist von x tage reysin, das ist das erste rich und ist das vij teyl. 10 


Von grozen slangin und vil goldis und manchirhande. 


In dem andirn teyle der provincie das do ist das andir rich, in deme ist eyn 
vlisinde wassir, das treyt golt von Paliola unde des genuc; andir golt vint man 
ouch in dem gebirge, das ist [26°] abir grobir wen von Paliola. do ist goldis also 
vil das man gibt eynen guldin sagum vor vj sagin silbirs, alleyne das das golt 15 
wert were wol achte silbir sagi. Sy sint ouch undirtan dem grozen chaam, des 
son do heldit dy herschaft. Do get ouch dy selbe muncze von dem krute burgil, 
das man brengit us India von dem mere. In der provincien sint slangin groz, 

x elin lank unde x spannen dicke. Dy han czwey kny bi dem houbte unde lewin 
vuze unde eyn krumme klawe. Sy han houpte und munt also groz das eyne 20 
vorslindit eynen ganczen man, sy han ouch groze czene. Dy slangin sint deme 
menschin gar schuylichin an czu seen und andir tyrn. Ouch ist dy slange deme 
lewin widir, sy get in dy lochir do sy [26”] han ir jungin odir do sy yn selbin 
vint, so leyt sy sich mit ym uf in grozem widir. Alsus veet man dy slangin: sy 
get des nachtis und suchit roub, des tagis lyt sy in der erdin vor der hicze; wen 25 
si get durch den sant, so macht sy eynen grozen wek und vustappin sam eynes 
grozen weges. So sint dy jeger und slon starke pfele tyf hi und do in den wek 
und bindin an eyn iclichin pfol gar scharfe swert und lange. wen abir dy slange 


2. erg. siner husvrowin nach man, vgl. in qua est consuetudo, quod vir permittit adul- 
terari uxorem (suam L M) V. 4ff. ubi de eius mandato currit moneta facta de 
portulacis (pculatis oder pculacis L S, pticularis M), que portantur de mari Indie et sunt 
albe et tam grossum fustum habent, quod inde fiunt pulcre et magne scutelle V; zu por- 
tulaca vgl. Einleitung, S.XXVII. 5. vys. Tff. Ixxx denarii de portulacis facti valent 
unum sagum argenteum, sagum (l. sagus) vero argenti ponderat ij venetis, et viij sagi 
argentei valent unum sagum auri V. 1lff. Ben. 120; Yule II, 49; De maximis et’ horri- 
bilibus serpentibus V 42T. 17. den. 19. kny] tibias V. 21ff. est igitur terribile 
eos videre non solum homini sed aliis animalibus, sed etiam leonibus, quorum cavernas 
et catulos sed etiam ipsum inventum leonem serpens invadere non veretur. capitur autem 
sic: vadit de nocte circuens predam, de die autem moratur sub terra propter calorem, 
vadens maxime per sabulum, facit magnam viam et vestigia sicut veges magna. Tunc 
venatores figunt profunde fortes palos hinc inde per viam eius V. 


Deutsche Texte des Mittelalters XL. g 


34 


widir kert czu irme loche, so wundit si sich; wen si das vült, so welczirt sisich vor 
czorne unde wetagin und alsus almeystlich sterbin sy. Der slangin galle dy ist 
gar wert gehaldin: wirt ymant gebissin von eyme tobindin hunde, trinkit her do 
von, ym wirrit nicht [27"*]. Ouch ist dy galle vrowin gut, wen sy vurdirt sy sere 
5an der vrucht. Dy galle gestroygit uf eyn swulst welchirleyge dy sy, dy seczt 
sich also vort. Der slangin vleisch das ist ouch tugir, wen si sprechin das is gut 
si czu essin. Das volk ist undirtenik dem grozen chaam. Czu strite gebruchin 
si platin von wesins ledir gemacht und grellin unde schilde und armbrust. Ouch 
sint si gar arge abgoter und bose lute, idoch sint si sere betwungen von der 
10 tartarischin herschaft. Sy han ouch wol gute pfert, dy do gevallin, di man ouch 
vurt in India czu vorkoufin. 


Von guldin czenen und von den mannen di do legin in kintbettin, 
und von vil goldis. 


Noch der provincien Caraam ist eyn provincie Ardadam, di do [27”] ist un- 
15 dirtenik dem grozen chaam. Alle di do wonen, di sint rittir und bewerren sich 
mit keynen dingin wen mit der jayt und mit der hervart; alle andir ding tun di 
wip di do gehorn czu der nerunge. Si lozen alle yn machin guldine czenen, in 
den beslizin si di rechte czenen in dem munde. Unde wen das wip eynis kindis 
genyst, alczuhant get si us dem bette unde der man legit sich in dy stat und 
20 pflit des kindis als eyn mutir, ane das her das kint nicht soygit, das wert xl tage. 
Des suchin yn sine mok unde vrunde glich eyner di do lyt indemekintbette, unde 
libekosin mit ym unde vroygin sich mit ym unde machin gros fest, unde sprechin: 
‘also gebort is dir czu habin sorge des kindis me wen das wip’. Ir gemeyne kost 
ist vleysch unde [27%] rys, der trank wyn von ryse gemacht und von krude. Dy 
25groze müncze ist von golde, di mynste von dem krute als do vor gesprochin 
ist, wen si habin keyn silbir, sundir goldis han si genuc, das si gebin eynen sagum 
von golde vor v silberin sagos. Das volk betin nicht dy apgote an sundir den 
wirdigistin unde den eldistin des husis unde sprechin: ‘wir sint alle von disim 
entsprossin’. sy han keyne buchstabin odir schrift. Iren kouf bevestin si mit 
30eyme steckin der do gespaldin ist mittin enczwey und gemerkit; wen di scholt 
vorgoldin ist, so rysit man den steckin enczwey. Ir wonunge ist in den weldin 
und in dem gebirge do man nicht czukomen mak, und in bosir luft in der keyn 
vremit mensche [27] lebin mochte. Unde umme das das dy provincie darbit 
silbirs und hot vil goldis, so kumen dar dy kouflute unde brengen dar silbir unde 
35 gewinnen groz gut; si gebin v sagos silbirs, di sint also gut alse x veneczier, di 
machin eynen sagum von golde, der ist also gut als eyn floren. 


4ff. facit etiam faciliter periere (l. parere). De serpente est etiam pondus unum 
(unius dinarii V) dispersum modicum super quodcumque apostema, curat statim L 167’. 
5. ey. 12ff. Ben. 121; Yule II, 50; De provincia Ardadam et consuetudine habi- 
tantium V 42r, 16f. omnia alia ncgotia eorum faciunt uxores V. 22f. dicentes, 
quod opportet eum partem laboris habere cum uxore de nato puero V. 34. das. 


35 


Von deme gluk in strite der Tartirn und in welchir czit si czu 
dem erstin gebruchtin der elephant. 


In dem jare unsirs herren mcelxxij, der vorstorunge des richis Caraam, 
was in der selbin provincien eyn grozer strit, do der groze chaam hatte gesant 
dar in dy provincien czu eyner warte siner bayorn eynen der do genant was 5 
Nascardus mit czwelf tusint geretin. Do was der [28°] kunig des richis Balgana 
unde Myne di do czu samene stozen mit Caraam, di vurchtin das di Tartirn 
weren kumen und woldin yn des richis entweldigin. do richte her sich czu Bal- 
gana unde Myme mit grozer macht kegin Nascardum und hatte in syme here 
xl tusint geretin und ij tusint elephante, uf eyme iclichin was eyn hulczin berk- 10 
vride mit allim geczuge und bynnen dem berkvride was der meystir des tyris, 
und legite eynen strit widir Nascardum. alleyne das Nascardus vurchte sich 
umme das das her wenik hatte volkis, doch das czu vordirst das di Tartirn 
nicht woren gewonit stritin mit den elephantin, doch czogin di Tartirn menlichin 
uf dasher. Nascar[28”’]Jdus von scharfim synne legite sich bi eynen walt do groze 15 
boume bynnen stundin, wen dy elefant wurdin des stritis mude, das si vlogin 
also belast mit czynnen und styzen sich an dy boume, das dy berkvrit czu- 
brechin. Do der Tartirn pfert gesogin di elefant also geburgit, di si nyme geseen 
hattin, do wurden si schüge unde woldin nicht kegin den vindin, wy man si gar 
sere mit den sporen twunge. Do trotin dy Tartirn von den pferdin unde bundin 20 
di pfert unde gingin czu vuze uf di elefant mit gewalt unde wuntin dy und di 
lute; noch si vurchtin steyn noch geschoz noch keynerhande wer. Abir do dy 
elefante vultin di wundin, do czustobin si und vlogin in den walt und brochin 
alle das czymmer werk das uf si gebuwit was [28°]. Do das di Tartirn irsogin, 
do lifin si gar snellichin czu iren pferdin di do gebundin stundin, und sacztin 25 
sich do uf, und mechticlich volgetin si den vindin und slugin si und vingin und 
gewunnen den strit. Do der strit ende nam, do gingin si czu dem walde unde 
nomen di elephant. Und dornoch begunde der groze chaam und di Tartirn ge- 


lff. Ben. 122—124. Yule II, ölf. De maximo hello magni chaam contra (!) 
Nescardum (Randtitel) V 42°. 3ff. Anno domini mcelxxij occasione regni Cararam 
fuit in ipsa provincia magnum bellum, cum enim magnus chaam misisset illuc ad (ipsius 
L M) custodiam quendam suum baronem nomine Nescardim cum xij milibus equitum. 
Rex regni Balgana et Mien, que (quod L M) confinat (l. confinant ?) cum Cararam, timens, 
ne Tartari venissent ad auferendum eis (ei L M) regnum Balgana et Miem, paraverunt 


(paravit L M) se ad eundum contra Nescardim V. 7. di vurchtin] näher liegt der 
vurchte, doch schwanken auch die lat. Hss. zwischen Sing. und Plur. 8. her 
fehlt. 12. logite, vgl. et posuit campum contra Nescardim V. vuchte. 1öff. De 


industria tamen posuit se juxta (quoddam Y M) nemus, ubi erant maxime arbores, ut 
elephantes prelio fatigati fugerent illuc castris ligneis onerati et ruentes in arbores 
fregerunt (frangerent M) castra L 167"®. 16. das si fehlt, erg. von H. 18. si 
fehlt. 20ff. Tunc Tartari, descendentes et equos ligantcs, pedestres agressi sunt 
hostes. Elephantes tantummodo vulnerantes et non homines, lapides et tela jactata 
de castris non timebant V. 

5* 


36 


bruchin der elefant czu strite, und do undirbrach der groze chaam ym das rich 
Bulgana und Myme. 


Von der provincien di do gar nidir Ilyt, und von golde ist obir- 
vlussik. 


5 Wen di provincie ist gelozen, so vint man eyn nidir trit der do groz ist und wert 
iij tage reyse. in dem ist keyne wonunge der lute. ydoch ist do eyne site: do wirt 
eyn [28%] markt, der stet iij tage in der wochin; hi kumen sumeliche walt lute; 
von deme gebirge do keyn man kumen mak, di kumen; der wonunge von grozer 
hoe und wiltnisse ist unwissik alle den ummegelegin landin. di brengin czu dem 

10 markte vil goldis das do gewechst in dem gebirge, unde wandiln das in silbir 
unde gebin eyn guldin sagum, der do ist also wert als eyn floren, vor v sagis 
silbirs, di do geldin x venediger. 


Von dem grozen riche Myen und von den turmen bedact mit 
silbir und mit golde. 


15 Noch der provincie Ardadam do ist gar eyne groze provincie Myen das man 
si helt vor eyn rich, und das stozit an India kegin dem mittage. Des ry[29]- 
chis xv tage reyse sint czu wandirn ane wonunge der lute. Ouch sint do vil 
welde und do sint vil unczelichir tyr und elefant unde eynhorn. Noch den xv tage 
reysin ist eyne groze stat, di ist genant Myen, di ist eyn houbt des richis; das 

20 volk des richis unde der stat sint diner der apgote und sint undirtenik deme 
grozen chaam. Abir der kunig disis richis der was vormalis gar rich. der liz buwyn 
vor syme tode czu eyme gedechtnisse ewiclich und vor sine sele uf sin grab das 
her ym hatte bereyt, czwene turme von steyne x schrete ho unde woren in der 
hoe kryngelecht, und czu obirst hattin si vil glockilin beyde von silbir und von 

25 golde, di do klingetin. Der turme eyne der hot eyne decke [29°] von purem 
golde eynis vingirs dicke, der andir von silbir. Do abir der groze chaam gewan 
di provincie, do der sach alsotane werk, des wundirte yn und liz alsotan czirde 
nicht czubrechin. Dy provincie dy hot eyn sundirliche sproche und hot vil 
welde und vil wildis und czu vordirst elefante und wilde rindir unde groze bocke. 


= — 


ff. Ben. 125; Yule II, 53; De hominibus silvestribus V 42°. sff. Dimissa 
provincia Ardadam invenitur quidam maximus descensus, qui durat duabus dietis et 
dimidia; ibi nulla est habitatio hominum, tamen ibi est quidam locus, ubi fiunt mundine 
(l. nundine) tribus diebus in edomada (septimana L AM), quo conveniunt quidam homines 
silvestres, de montanis juxta inaccessibilibus venientes, quorum habitacula pre altitudine 
et deserto ab hominibus omnibus ignorantur confinibus V (ab omnibus confinibus igno- 
rantur M). 13ff. Ben. 125f.,; Yule II, 53f.; De regno Myen et pulcerrimo sepulcro 
regis eius V 42°. 28f. habet multa animalia silvestria et maxime elephantes V. 


37 


Von der provincien Malgana in der obirvlussik rys gevelt und 
side und spica und galigan, yngeber und czucker und groze ochsen. 


Malgana ist eyne groze provincie, di hot eyne sundirliche sproche und stozit 
an India kegin dem mittage. do wechst vil rys und ist vol vys des sich das volk 
generit beyde vleyschis und der mylch. [29°] do ist vilsyde, spycanardi, galigan, 5 
ingeber, czuckir und vil andir gutir krude. Do ist ouch vil goldis und elefant 
und waltesil. Si molyn alle tyr in manchirhande forme und varwe di do nicht 
abe get, beyde vogil und andir tyr, als eyns aren und eyns trachin antlicze und 
den ganczen lichnam mit grozer behendikeit. Das mak man also vornemen, 
das di lute des landis sich selbir molin in also manchirhande forme der vogil10 
und der tyr, und welchir allirmeyst hot des gemeldis, der ist geacht der schonste. 


Von den wibin di geczirt sint mit golde und mit silbir und von 
vil wurczen. 


Mau ist eyne provincie in orient, do di sunne uf get, di ouch undirtenik ist 
dem grozen chaam. Das [29%] volk ist abgoter und han eyne sundirliche sproche 15 
und essin vleysch und ist vol allir kost und allirleyge krude und goldis und silbirs 
obirvlussikeyt. man und wip trayn guldyne odir silberyne bruch rymen, sam di 
man tun in dutschin landin von ledir. Si tragin ouch in iren schinebeynen von 
golde und von silbir fusalia. 


Von der muncze gemacht von burgil dem krute und von schonen 20 
lutin. 


Von Amau viij tage reyse do lyt eyn provincie Tholomaya genant. Do ist 
eyne sundirliche sproche. Der groze chaam hot dor obir czu gebitin. In der sint 
vil burge und stete. Das volk anebetit dy abgote und sint brun, wen si wonen 
kegin deme [30”°] oriente, und sint menlich in den wopin. si burnen ouch ir totin, 25 
abir dy gebeyn dy legin si in hulczyn schryn unde begrabin di in deme hoestin 
gebirge, das si noch mensche noch tyr moge vindin. In der provincien ist dy 
gemeyne müncze von portulacis, das ist von deme krute borgil, das man brengit 
von India. 


lff. Ben. 127f.; Yule II, 55f.; De provincia Balgana V 42°. 4. rys; habundat 
enim in riso et animalibus, ex guorum carnibus, lacte et riso gentes vescuntur V. 
Tff. Picturis etiam indelebilibus formis diversarum avium et animalium, ut puta aquile 
(et L M)) draconis, expressis facies et totum corpus depingunt homines sutiliter hec 
provincie, et qui plures habet picturas, pulcrior reputatur V. 12ff. Ben. 129; Yule II, 
57; De provincia Aimu V 43”. 17 ff. homines et mulieres portant brachialia in brachiis 
de auro et argento, sicut portant Theotonici de corio cocto (quod dicitur armleder LM SS), 
portant etiam in tibiis fusalia de eisdem V. 20ff. Ben. 130; Yule II, 58; De provincia 
Calomari V 43". 22f. Longe ab Amu (a Nam L, ab Aman M S) viij dietis est quedam 
magna provincia nomine Colomari, que habet propriam linguam et subest magno chaam V. 
27ff. In ipsa provincia currit moneta usualis ex portulacis Indie facta V. 


38 


Von den tuchirn dy gemacht sint von barkin der boume, und von 
den gar starkin lewin und von den kunen hundin und von den 
lutin dy sy totin. 


Cyngui ist eyne provincie ouch keyn deme orient, di ist von xij tage reysin, 
5 unde Tholomaya ouch von xij tage reysin, dy do stozit an dise provincie, und hot 
eyn sundir[30”J]liche sproche und hot ouch vil burge unde stete; und das volk 
sint abgoter und sint undirtenik deme grozen chaam. der provincie hobt stat 
ist groz und ist genant Funyglu, do macht man schone tuch unde kunstik von 
der boume ryndin odir borkin, das czien an sich dy ediln in deme somer. Do sint 
10 ouch vil schedelichir lewin, also das keyn mensche tar des nachtis slofin buzen 
husis noch dy schifmans in deme mere no by dem lande, wen dy lewin alle 
suchin di haven, do man czu lande moge kumen; wen si begrifin, den totin sy. 
und alleyne di lewin do gar groz sint unde grymmyk, doch sint di luyte der pro- 
vincien unde di hunde also kune das eyn man und czwene hunde di totin eynen 
15lewin in der wys: [30%] wen der man vint den lewin in dem walde, so hot he 
sich gewarnet eynis bogin und geschoz und czweyger hunde gekoppilt, und wen 
her strichit den strik abe, so louft der eyne den lewin an bi den hessin und bisit 
yn, der andir bisit den lewin an vorne, so ist der man do und schuzit yn czu der 
sitin. des sint di hunde gewent das sy sich also bewarn das sy den lewin vorsern, 
20 und blibin selbin unvorserit von dem lewin. wen das der lewe siet das ym so 
gelogit ist, so suchit her eynen boum dor an her sich moge hindirwert gestugirn; 
wen her den vindit, so wirt her sichir vor des hundis bisin und das geschoz 
unde wirt widir kune. so sint denne di hunde unde legin deme lewin mit macht 
czu, so ist der man ouch sichir und schust [30%] den lewin hindirwert, also wirt 
25 der lewe gevellit; wen der lewe von vurchte und von der hunde geschrey kerit 
her sich nicht umme kegin deme geschozze. 


Von vil sidin und von guldin tuchirn und von salcze wundir- 
lichin gemacht. 


Dy stat Cantasii dy ist no bi der provincien Cyngui und ist gar edil unde groz 

30 und ist eyn houbt Catay; do ist der sidin di vulle. Do wirkit man di guldin tuch 
und vil zendalyn. Von denne dry tage reyse do ist eyn andir groze stat Cyangula 
genant, do macht man vil salczes in der wys: Do ist erde, dy vurt man czu samen 


lff. ben. 131; Yule II, 59; De provincia Quingiu et magnis leonibus V 43r. 
20ff. leo igitur, so videns ab hostibus undique circumsectum (circumseptum L M), querit 
arborem, cui valeat renibus (genibus Z M) adherere, qua inventa quasi jaım securus de 
morsibus et sagittis resumit audaciam, quam jam perdiderat morsibus et latratibus 
canum et ex vulneribus sagittarım. Tunc canes eregime (?) leonis conbinati ipsum au- 
dactius agrediuntur et fortius homo etiam eum securius sagittat a tergo, et sic leo deficiens 
moritur, presertim cum ex timore et clamore latratus canum non advertat a tergo 
de homine sagittam (?, -ari?, verwischt) V. 22. das. des. 27f{f. Ben. 132 
—139; Yule II, 60—64; Deo sale de terra facto V 4’. 


39 


uf den andir, so gust man uf dy erde gar lutir vrisch wassir, und das wassir gesegin 
durch das ertriche das [31”] nemen si unde sidin is, so gerynt is unde wirt gar 
gut salez und wiz. Das ist umme das das si verre sint von deme mere und verre 
von Cyangula wol xj tage reyse. Do ist eyne andir groze edil stat genant Candysi 
kegin deme mittage, di vor der herschaft des grozen chaam hate eyn kunig und 5 
xij stete undir ir. Dy stat unde das rich hot vil schonir gartin und vrucht obir- 
vlussik. Von Candysi dry tage reyse so lyt eyn edil groze stat, di ist genant 
Ymgay; di hot eyn groz vliz, das teylit sich enczwey, das eyne get kegin eyner 
grozen provincien, di ist genant Mangi, di lit kegin orient. di ist also groz, were 
das volk gut in den wopin, si suldin yn undirbrechin alle dy werlt von der [31”]10 
grosin mennyge des volkis. Si sint alle undirtenik deme grozen chaam, der hot 
ouch di provincien geteylit in viij groze rich. Das andir teyl des vlizis das get 
kegin der sunnen nidir gank czu eyner grozen provincien Cathay, di ist gelegin 
kegin uns. Uf deme wazzer varen also vil schif der kouflute das das wundir ist 
an czu seen, di do trayn krude und andir war. Dy herschaft der stat und des15 
richis Cyngui di ist von xvj tage reysin, und in dem rume sint vil burge und 
stete und wonunge. Di lute allir der stete und der riche sint alle abgoter und sint 
undirtenik deme grozen chaam. Noch den xvj tage reysin so vint man eyn wassir 
Cakomoya genant, das ist wol eyner myle breyt unde ist [31°] also tyf das groze 
schif dar ynne sigiln. Uf deme wazzer hot der groze chaam xv tusint schif, der 20 
treyt eyn iclichis xv hundirt pfert unde man unde xx schifmans. Dy schif helt 
der groze chaam czu obir vuren das her und das ym noturf ist, und wen das man 
sy muz sendin uf di insiln des grozen meris. Uf dem wassir sint czwu groze stete 

hi unde do bi dem mere Occeanum no bi eyner tage reysin. Das lant was vormalis 
des kunigis Preami; und wen man kumt obir das wassir, so kumt man in eyne groze 25 
provincien Mangi genant, von der man vorbas me sagin wil. 


Von richtum und macht des kunigis der provincien Mangi und 
wy sı wart gewunnen. 


In der provincien Mangi [31”] do was eyn gar richir kunig und ouch stark 
und mechtic vor allin di do hi gewest sint uf deme ertriche ane den grozen chaam. 30 
Abir das volk des richis was weych und achtin des wopis nicht, sundir si gobin 
sich czu der muzikeit und czu allir wertlichir wollust. Si vurchtin nymandis, 


3ff. Longe (... longe LM) a Ciangla xj dietis est (dietis. Est L M) alia magna et 
nobilis civitas nomine Tamdifi versus meridiem, que (quam L M) ante dominum 
(l. dominium ?, dominus L M) magni (magnus L M) chaam habebat regem (regere L) et 
sub se xij civitas (l. civitates) V. 6. ir fehlt. 10. vopin. 12ff. Alius fluvius, pars 
dicti fluvii, vadit versus occidentem et (ad L M) provinciam maximan Cathay, que est 
versus nos V. 13. ist fehlt. 16. Xingui Y, Cyngay L, Xyngay M. rume] ur- 
sprünglich gerume, ge wegradiert. 21. xv equos V. 27{f. Ben. 140; Yule II, 
65; De maxima provincia Mangi V 43". 30. mechtit. 31. !. des wopins oder der 
wopin? 31f. erant effeminati, non curantes de armis, sed luxurie vacabant et omnibus 
deliciis L 168”. 


40 


wen ir lant ist mechtik und ir stete han groze grabin vol wassirs, und werin si 
kune gewest, alle di werlt hette nicht gewunnen di provincien. Idoch ir kunig, 
alleyne das her was eyn wiber, doch was her also gerecht das di ingenge 
kume wurdin czu geton und blebin ane schadin offin, und was ouch also barm- 
5herczik das her in eyme iclichin jare liz generin xx kindir di dy eldirn hattin 
vor[32”jwurfin, alse man hy kindir seczt vor di kirche, und der gap her ecz- 
lichis den richin und den ediln di do keyne kint hattin, in irwelte kindir iris 
erbis. Dy andirn gap her us und gap yn ir noturft, und von den quomen vil 
tuginthaftigir lute. Der kunig hatte tusint jungelinge und also vilkemeryrschin, 
10dy do dymtin in syme hove. 


Wy di provincie Mangi gewunnen wart. 


Abir in dem jare unsirs herren nıcclxviij der groze chaam der wolde ym 
dy provincien undirbrechin. Der sante dar obir mer eynen bayorn der wol 
kunde czu orlege, der was genant Bayan, sin czu name hundirt ougin, in vil 

15 schifin und mit grozer mennyge und mit allim gerete. Do gewan Bayan in [32”] 
kurczer vrist xij stete in der selbin provincien. Dorno czouch her vor eyne ge- 
waldige stat des kunigis, Quynsay, do was sin hof und he selbin. Do der kunig 
sach also groz volk, do vurchte her sich, als di blodin pflegin, unde bereyte tusint 
schif mit den synen unde bebotite sin volk unde sprach, wer do wolde, das der 

20 vlog uf di insiln di do legin in dem mere Occeani, und lizin das rich in der hute 
der kunigynnen. Abir der kunig quam nymmer widir. Sundir dy kuniginne di 
werte sich gar lange mit wisheit, also lange das si gedochte das ir man ir hatte 
gesayt und von ym hatte gehort das her vormalis irvarn hette von den astrologi, 
den sternen irkennern, dy ym saytin das di stat und di provincie mit nichte 

25 mochte [32°°] undirgen wen von eyme menschin der do hatte hundirt ougin. do 
liz di kunigynne irvarn den namen des vurstin der vinde. Do si horte das her 
were genant hundirt ougin, do sante sy noch dem vurstin und irgab sich deme 
grozen chaam. Do das irvrischin alle stete und das gancze lant Mangi, und si 


2ff. Rex tamen eorum, licet luxoriosus, tamen erat adeo justus, quod stationes vix 
nocte (nur V) claudebantur, sed manebant aperte indepnes, et adeo erat misericors, quod 
quolibet anno nutriri faciebat xx milia puerorum a parientibus projectorum, quorum alios 
faciebat a divitibus et nobilibus filiis carentibus in filios adotari, alios et alias eorum 
(eodem L M) modo projectas (projectos L M) matrimonio copulabat, eis in omnibus neccs- 
sariis providendo, ex quibus multi erant postmodum valentes viri V. 3.do man zu 
helt auf dem Rande mit Verweisungszeichen, das zwischen ingenge und kume verweist. 
8. ir ir. 9. Jungeling®. 1lff. Ben. 140; Yule II, 65; De subjugatione Mangy 
V 4gr. 13f. misit illuc per mare quendam suum baronem (industrum gwerre L M) 
nomine Baiam, cognomento e oculi V. 16f. ad maximam civitatem et caput regni 
nomine Quinsay V, ad maximam civitatem regis nomine Quynsay L M. 19f. das 
der vlog] das auf dem Rande mit Verweisungszeichen, vlog aus vloch verbessert. 
28. Stelle um irvrischin das? 28f. Tunc omnes civitates et castra terre (et tota 
terra L M) Mangi fecerunt (fecit Z M) similiter V. 


41 


irgobin sich ouch. Des nam der groze chaam di kunigynnen czu yın und hilt 
sy, als sich geborte, in grozer wirdikeit. 


Wy man in eyme wege mak alleyne kumen in dy provincien Mangi, 
und von grozem salczwerke und von vil stetin der provincien. 


Dy erste stat dy do ist in der invart der provincien Mangi, di ist genant Cur- 5 
gagiu, di ist groze und edil. das volk der stat und allir der provincien sint epgoter 
[32°] unde vorburnen ire totin, das tun ouch alle epgoter. Di stat hot vil schif 
uf eyme wassir das do vluzit bi der stat, das heyst Caramora. In der stat, wen sy 
no gelegin ist deme mere, gevellit also vil salcz das is xl stetin genuc ist. Von 
dem saleze nymit der groze chaam groze rente. Czu der stat und czu der grozen 10 
provincien Mangi, di von ir groze ist geteylit von dem grozen chaam in viij groze 
riche, ist keyn ingank, wen das mer unde groz gebirge di provincien hot umme- 
slossin allinthalbin, wen an eyner stat do get eyn wek durch der stat pforte 
Corgagiu, und der wek ist czu mole eyn steyn wek bi eyner tage reyse und hot 
hi unde do groze grabin vol waz[33’*]zers. Obir eyne tage reyse von Corgagiu 15 
an dem houbte des wegis lyt eyne stat, di ist schone unde groz und ist genant 
Panghi. in der und ouch in der gegenote dy do bi lit, do get eyne muncze di ist 
gemacht von permynte von dem geheyse des grozen chaam, unde do ist obir- 
vlussikeit allis das man darf czu der noturft. Obir eyn andir tage reyse kegin 
Panchi do lit eyn andir stat, di ist genant Ym. do ist groze jayt allis das man 20 
voen sal, czu vordirst der faysan; der gibt man dry vor also vil silbirs als do 
wert ist eyn venediger. Von der stat Ym v tage reyse bi dem mere Occeanum 
bi dem legin andir stete bynnen den v tage reysin, in den groze kouferie ist, 
almeystlich salezis. Do ist ouch eyne groze [33"] stat Cangui, di hot in ir her- 
schaft xxvij guter stete, di sint von grozem richtum und koufinschacz. Abir 25 
der stat herschaft di hilt ich ynne Marcus Polo, eyn dichter disis buchis, von 
deme geheyse des grozen chaam dry jar. 


Wi di Tartirn han genuczt der blidin. 


In der grozen provincien Mangi ist eyne provincie schone und von grozer 
lust, Nangi genant, dy ist vol allis das eyn mensche von syme herczen begerin 30 


3ff. Ben. 141-145; Yule II, 66—68; De prima civitate Mangy V 43°. 6. vol 
volk; volk auf dem Rande, neben vol im Text. 10. nym. 13f. viam que est ante 
portam huius civitatis Corgangui V. 14. reyse auf dem Rande. 15. von fehlt; 
& Corgangui V. 18. chaaam. 19. kegin] a V. 20ff. ubi est maxima venatio 
omnium venatilium et maxime fasianorum, ubi tres fasiani dantur pro tanto argento, 
quantum valet unus venetus L 168"*®. 21. den. 22. eyn auf dem Rande mit Ver- 
weisungszeichen. venediger über unterpungiertem d ein c. 26. ynne auf dem Rande 
mit Verweisungszeichen. 26f. jubente magno chaam pro ipso domino pro tribus 
anniıs V. 28ff. Ben. 146f.; Yule II, 69f.; De magna et nobili provincia Mangy 
V 43°. 30f. habundans in omnibus bonis vite V. 


42 


mak, do sint vil webir der sidin tuchir und der guldin und vol allir kost. Do ist 
ouch eyne stat edil und mechtik, genant Xayansu, di hot undir ir xij stete; di 
stat ist also mechtic wen si umme geczunt ist mit wazzer und mit seen an dryn 
endin. Noch dem das di gancze provincie Mangi wart gewunnen und besessin 
5 [33°] lange von deme grozen chaam, do was keyn der Tartirn der do kunde 
vindin di list wy man di stat gewunne. Des was der vurste des hers vorczayt 
und entpot deme grozen chaam das ym were unbillich di stat czu gewynnen mit 
strite odir mit hungir, wen man ir nicht mochte gewern, man spisete si von andirn 
landin wazzirs halbin. Do das gebotschaft wart dem grozen chaam, des wart 
10 her betrubit bi der botschaft ; do stunt bi her Niclos und Marcus sin son, der disis 
buchis eyn dichter ist, und sprochin: ‘herre, ist das gebut ugir groze wirdikeit 
czu machin eczliche werk alse blidin, tumeler und der glich, der di Romer ge- 
bruchin in urloge, di wolle wir dir us legin unde machin, mit den machstu wol 
di stat ge[33”]wynnen.’ Do der trabrochis, das ist di werk, worin czwu gemacht 
15und in das her gevurt, von dem erstin steyn wurfe do wurdin irschreckit di 
widir spenigin, do si alsotane werk irvrischin in den landin di si nyme hattin 
geseen, des irgobin si sich alezuhant dem hergrebin. Dornoch besaz der groze 
chaam di obirswende groze provincien Mangi ane ymandis widir rede. 


Von deme grosten wassir der werlde und czusuchin der schiffe. 


20 Von der stat Xayanfu wol kegin xv mylin verre lyt eyne stat nicht groz, 
sundir si ist groz von sygelaczyn und ist genant Singui, in der ist groze koufin- 
schacz allir habe, von deme das do ist eyn mechtigis vlizende wassir von der 
werlde, und das ist genant Quyam [3f’] und das ist wol x mylin breyt an 
sumelichin enden, vj mylin an dem smelistin. Dy lenge ist von hundirt tage 

25reysin, und ist von also grozer sigillaczyn das di obirstigit alle sigillaczin alle 
der wazzer bi dem mere, wen ich Marcus sach czu eyner stunt in der havin bi 


lff. Hec autem civitas est adeo fortis, quod aquis et lacubus a tribus partibus cir- 
cumspecta (circumseptis Z M) tribus annis post captam provinciam totam Mangi et semper 
a magno chaam obsessa nullo Tartarorum capi poterat arguto (l. argumento). Quam prin- 
ceps Tartarorum (exercitus L M), desperans se non posse capere civitatem, nunciavit 
magno chaam sibi esse impossibile prelio aut fame vincere civitatem, presertim cum ei vic- 
tualia per aquam nequeat impediri V (Z hat principes und Plur.). 3. geczunt ist] 
ist, klein über der Zeile nachgetragen. 11. da. 11ff. si jubebat (jubeat Z M), domine, 
vestre magnificentie majestatis quasdam machinas, quibus utuntur homines in Ytalia, 
fieri, faciamus (faciemus L M), quibus civitatem poteritis obtinere. factis autem duobus 
trabochis et in exercitu portatis, ad primos lapides, quos injecerunt in civitatem, sic 
teriti sunt (fuerunt L) rebelles, maxime cum nunquam in illis partibus talia sensissent 
nec vidissent, quod statim se preceptis capitanei exercitus reddiderunt V. 14 czwu 
Th., czu He. 19ff. Ben. 148; Yule II, 71; De multitudine navigi V 43°. 
21ff. Ibi est maxima mercatio omnium rerum, eo quod est ibi maximus fluvius de mundo 
nomine Quiam, est autem latus alicubi x miliariis et, ubi minus est latus, vj miliarıis V. 


43 


_ v tusint grozer schif. Das wassir vlusit durch xv groze provincien di do legin 
bi des wazzers ubir, und treyt manchirhande war, czu vordirst von sidin und von 
kruyde, also das alle di schif bi dem mere so vil nicht entragin. 


Von deme getreyde das man brengit czu dem hove des grozin 
chaam. 5 


Uf dem wazzer do lyt eyne kleyne stat, Caymgui genant, do vurt man hyn 
von deme riche das dor an stozet, ummeslich vil [3£”] getreydis und rys, als das 
man von obirvlussikeit des getreydis by no gipt spise dem ganczen here des 
grozen chaam eyn jar. Das getreyde wirt gevurt czu der stat Cambalii obir vlizinde 
wazzer unde sce di do czwischin legin, mit schiffin und mit grozer erbeit in10 
Cambalii, di do ist eyn houbt stat des richis der Tartirn unde das groste pallas 
des grozen chaam und der groste hof und do her allir lengist lyt. Mittin in dem 
wazzer bi der stat Caymgui do lyt eyn werdir, uf deme ist eyn monster der monche 
unde sint epgoter; di lebin in grozer hertikeit und der monche ist czu dem 
mynstin czwey hundirt. Cymgiamsu ist eyne stat no bi Caymgui in der pro-15 
vincien [34°] Mangi, do man wirkt guldin unde sidin tuch. Abir in dem jare 
unsirs herren mcelxviij do was in der stat eyn houbt man gesaczt von deme 
grozen chaam und der was genant Nestorinus Morsachis, der liz do buwin ij 
kirchin di do gar schone worin, di do noch han di cristin nestorini. Do Bayam, 
der do genant was hundirt ougen, gesant wart, eyn vurste des grozen chaam, 20 
das her ym undirtenik machte di provincien Mangi, do sante der Bayam eyn 
groz her cristiner lute di do heysin Alani, di suldin gewinnen eyne stat derselbin 
provincien Mangi, di was genant Cyngui, di do gros und edil ist, unde ist gelegin 
von der stat Cyngiasu dri tage reyse; czwischin den sint gelegin vil andir stete 
unde burge von grozer kou[3f®]finschacz. do abir di Alani hattin gewunnen 25 
dy stat, do irgobin sich dy lute der stat, do trunkin di Alani den ediln wyn, des 
si do vil vundin und allir spise genuk; do mit slifin sy, wen sy worin trunkin 
wurdin. Abir di burger worin bi yn selbis, do sy das soyn, do slugin si alle di 
vremdin czu tode. do das irvrisch Bayam, do sante her dar vil me volkis und 
gewan den strit und gebot alle di czu totin di do worin in der stat; also wurdin 30 
gerochin di Alani. 


1. xv (v L M) milia V. provimcien. lff. Hic enim fluvius transit per xv 
magnas provincias, que sunt juxta eius ripariam (ripam L M), portans plures mer- 
cationes et maxime sirici operis et etiam specierum, quod omnes naves citra (circa L S, 
fehlt in M) mare tot mercationes non portant V. 4f. Ben. 149—151; Yule II, 
72—174; De civitate Cayguy V 43°. 8f. pre sui copiositate prebet pro majori 
parte anni sufficiens alimentum quasi toti curie magni chaam V. 9. gewurt. 
18. quidam christianus nistorinus nomine Morsachis V. 28ff. Cives autem 
sopitos invadentes omnes nullo evadente occiderunt. Quo audito Baiam, missa illuc 
gente majori et capta prelio civitate, omnes multitudines (in ultionem L M) Alanorum 
oocidi mandavit V. 


44 


Von eyner grozen stat do ouch wechst rebarbarum, und do sint 
vil erczte und naturliche meystir und do wechst yngeber. 


Syngui ist eyn edil stat und eyn groze stat, si behelt umme xl myle und ist 
gelegin in der provincien Mangi. in der [35°] stat ist also vil volkis, tuchtin si 
5czu den wopin als si nicht entugin, si undirbrechin yn alle di werlt. Idoch sint 
do gute erczte. Syngui di stat dy hot vj steyn bruckin also gros das undir eyner 
iclichin bruckin mak geen eyne groze galeyde. In deme gebirge der stat do 
wechst vil yngebers unde reubarbar. Des vrischin yngebers gipt man 1x pfunt 
vor also vil silbirs als do wigit eyn grozer veneciger, unde di stat hot ouch undir 
10ir xij groze unde edil stete von grozem richtum unde von koufinschacze. Man 
wirkit ouch do guldine tuch und sidine, di das volk do selbis an sich snydin, 
und di stat heyst Syngui, das bedut eyn stat der erdin, wen in der stat ist allis 
des genuk [35”] das di erde treyt. 


Von der edilkeit und groze der stat Quinsay di do ist eyn houbt 
15 der provincien Mangy. 


Quinsay di lit von Singui v tage reyse, czwischin den czwen stetin legin andir 
stete von grozer habe unde koufinschacze, sundir di stat Quinsay ist also groz 
als keyne stat uf dem ertriche. Dy hot umme hundirt myle. Quinsay lutit in 
unsir czunge des himels stat, wen durch ir edilkeit und von dem also grozem 

20 gute und von koufinschacze mak si wol heysin des himels stat; si ist eyn houbt 
der provincie Mangi. Abir ich Marcus Polo was in der stat und vrogete gar 
vlislich von der stat wesin. Dy stat ist czumole gebuwit uf das wassir sam Venedie 
di stat, [35°] und umme das hot si xij steynyne bruckin, undir der iclichin mak 
geen eyn groz schif von der hoe der bruckin, wen ane bruckin mochte man nicht 

25 geen in der stat. 

In der stat sint ouch xij amachte, der sint ezu vordirst xij schicht, und eyn 
icliche schicht hot czu dem mynsten xij meystir, di deme amachte czu vordirst 
vor sint, in eczlicher xx und in eczlicher xl, dy rotin vor dy schichte unde 
schicken eyn iclichis als is syn sol. Dy meystir dy enerbeytin nicht, sundir sy 

30lozen andir erbeyten. Dy cleydin sich also hubischlich das eyn iclichin gedunkit 


lff. Ben. 152; Yule II, 75; De civitate Syngui V 43”. 3. Syngui] die kleine 
Majuskel S ist verbessernd in den Leerraum einer großen Ziermajuskel C gestellt; vgl. u. 6 
und 12. 5f. sunt tamen ibi boni philosophi et boni medici V. 8. röbarbar. 
9. veneciger] ce undeutlich aus wegradiertem d. 10. xvj V. 10f. fiunt etiam ibi panni 
aurei et serici, quibus gentes ille communiter induuntur V. 14ff. Ben. 153; Yule II, 76; 
De maxima civitate Quinsay V 44”. 23f. et ideo habet xij milia (duodecim L M) 
pontes lapideos, sub quorum quolibet transire potest magna navis pre pontium alti- 
tudine V. 26ff. Sunt etiam per civitates (l. civitatem?, in civitate Z M) xij artes 
mechanice (principaliter Z M), quarum quelibet habet xij stationes, et in qualibet ad 
minus sunt xij magistri principales, et in aliqua viginti et in aliqua xl, qui presunt 
stationibur, de singulis proinde disponentes V. 


45 


das her sieyn kunig. Do sint ouch vil und alczu vil und also groze koufinschacze 
das is umbegriflich ist, der is nicht ensee [35%]. Dy stat hot ouch schone und 
alczu schone wip, der lebin gar kleynlich unde czart ist. Dy stat ist ouch gelegin 
von dem mere Occeano xxv myle. Do ist ouch gesaczt und ist eyne gewonheit 
do selbis das eyn iclicher, wy riche her ouch si, sal tribin das hantwerk in syme 5 
huse das syne vorvarn han getrebin. Di stat ist czumole belegit in den strozen 
mit gehowen steynen, das man sich nicht enstoze. Di burger essin vleysch beyde 
von unreynen tyren und von reynen. Si koufin unde vorkoufin mit der muncze 
gemacht von bryvelin von dem gebote des grozen chaam. di muncze macht man 
also: man nymt di mittilste barke eynes mulboumys unde legit di czu samen 10 
und macht dor us, sam [36°] man tut mit uns, das papir, do von man macht 
buchir, alse man tut unse papir; di buchir ryst man noch eyner formen eynis 
pfennyngis, dor yn slet man das gebreche und czeychin des grozen chaam. di 
muncze ist geneme von alle dem das man koufin und vorkoufin wil. 

Uf eyner iclichin bruckin sten des nachtis stetis x wechtir durch boser lute15 
wille, das di nicht schadin tun, und ouch das di stat sich nicht vornugire. Ouch 
ist in der stat eyn berg, uf deme lit eyn turm, und in des turmis hute ist eyn 
tabele gar schellebar ; und umme das di stat ist von holcze gebuwit und enpurnet 
dicke, und wen das dy wechter des turmes seen, so slon si an dy [36”°] tabele, 
das irschillit wite, so kumen di lute unde helfin leschin. Ouch ist bynnen der 20 
stat gar eyn lustik plan, der ist wol x mylen wyt und ist beslossin, in dem legin 
schone pallas und gar schone husir, dy husir sint der ediln burgir, di sint von 
wundirlichim werke. welch burgir wil wirtschaft machin odir hochezit, der kumt 
dar, so vint her allis genuc des husrotis das her bedarf; und wen di stat almeyst- 
lich ist hulczin, als vor gesprochin ist, so sint hin unde her gemurte pallas und der 25 
genuc, umme das wen is burnit in der stat, so vlochint eyn iclichir sine habe in 
di pallas, das her sichir si vor das vugir. 

Von der stat bis an das mer Occeanum do vlust eyn grosis wassir, do sigilt 
man uffe bis czu der stat mit grozin schiffin [36°] von India und von vil andirn 


lff. Sunt autem ibi tante et tam magne mercationes, quod sunt incredibiles (est 
incredibile ZL M) non videnti. Habet etiam hec civitas pulcras et pulcerimas mulieres 
delictiose viventes, utentes multum stufis, de quibus sunt in civitate tria milia V. 
2. ist. 6f. Civitatis autem strata est tota (Civitas autem tota strata est M) 
siliquata lapidibus ad lutum evitandum L 169°. 10. ey. 10ff. Medium nam 
corticis mori tollitur et taliter paratur sicut apud nos papirus, quod flunt (fiunt LM) 
inde carte (sicut L M) papirus nostra, ille igitur carte scinduntur ad formam denarii, 
et inponitur (inprimitur L M) ibi signum magni chaam et expenditur pro pretio om- 
nium vendibilium V. 16ff. Est etiam in civitate quidam mons, supra quem est 
turris et in turri custodia, habens quandam tabulam sonoram, que valde longe auditur, 
ut succurrant homines ad ignem extinguendum, eo quod civitas est pro majori parte 
lignes et quia in civitate sepe accenditur ignis V (... tabulam sonoram, et quia in 
civitate ignis frequenter accenditur, eo quod civitas in majori parte et lignea, ideo 
custodes pulsant illam tabulam, que valde remote auditur, ut succurrant .. ._L 169°). 
2l. xxx (x L M) miliaria V. 25. hin auf dem Rande mit Verweisungszeichen. 


46 


provincien. Der groze chaam der hot geteylit di provincie in ix große rich, di 
do vyl richir und mechtigir sint. /n der stat Quinsay, di do ist das houbt allir 
der provincien, do wonit eyner von den ix kunigin, di do undir yn han czu dem 
mynstin c stete unde xl. In eynem iclichin riche der ix hot der groze chaam 
5synen probist, deme eyn iclicher der ix kunige mus gebin rechinschaft von alle 
der rente und kost. In der provincien Mangi sint tusint und cc stete, in den ist 
ouch hute gesaczt von deme grozen chaam, das di stete odir di provincie sich 
nicht mogin vornugyren. alle di huter der provincien di sint Tartirn uz dem 
here des grozen chaam beyde [36%] czu vuze und czu pferdin in also grozer 
10 mennyge das das were ungeloubelich, der is nicht geseen hette. Das volk der 
provincien Mangi di haldin sich sere czu der sterne bekentnisse, unde dorumme 
wen ymant geborn wirt, so schribit man das jar und den tak, di stunde und das 
punct der gebort unde di czit des monis, umme das eyn iclichir wisse sin wesin 
und sine werk; sundir di czeychin und der planete und der gesterne louf do 
15 nemen si rot von den meystirn di do heysin astrologi; wen si icht nugis wollin 
beginnen, noch der rote schickin si das. 


Von eyme grozen pallas Quinsay. 


Bynnen der stat Quinsay, dy do ummeslich groz ist, [37"°] lyt eyn plan; der 

plan der ist x milen wit und eyn hoe mure. bynnen dem plane sint schone gartin 

20 und vil gutir vrucht, do sint ouch ynne vil gutir burne unde gute see, di trayn 

edile vische. Abir mittin in dem plane ist eyn groz und alczu schone pallas als 

is mak sin uf der erdin, das liz buwin vormalis eyn kunig genant Symifey, eyn 

herre allir der provincien Mangy. Das pallas hot xx kunigliche gemach alle von 

eyner groze und alle gemolt wol von loytigim edilm golde, und in eyme iclichim 

25 gemache mochtin wol essin tusint man. Ouch sint in deme pallas grosir kameren 
tusint. 


Von der czal der vugirstete Quinsay. 


In der stat Quinsay sint tusint tusint und vj tu[37”]sint vugir. Do ist 
ouch eyn cristin kirche nestorinorum. Do ist ouch eyn unvorgenclichir site 


2. vyl zwischen den Spalten. nach sint ausgestrichenes vil. Von; In civitate V. 
3. qui habet sub se V. 4. Zwischen ix und hot stehen die ausradierten Wörter 
bzw. Wortteile ich ouch, zwischen hot und der steht radiertes do. 13. icliclir. 
13ff. ut quilibet sciat statum suum et opera secundum sidera (signa et L M), planetas 
et cursum siderum consulendo prius astrologos, cum ad (aliquid L, aliud M) novi inchoant, 
sciunt et semper faciunt ordinare V. 17ff. Ben. 153; Yule II, 76; kein Titel in V. 
18f. Intra civitatem maximam Quinsai est quidam locus, muratus alto muro, girans x 
miliaria V (gyrans x miliaria, muratus alto muro M). 19. 2. und hot? 25. x milia 
hominum V. 27ff. Ben. 153; Yule II, 76; De pontibus (/) Quinsay V 44’. 28.In 
civitate Quinsay sunt mille milia et sex centum milia foculares V. 29ff. est etiam inevicta- 
bilis et inrefragabilis (irrefrangibilis L) consuetudo, quod omnes oportet habere scripta super 
portam domus omnia nomina ibi habitantium et animalium, que quilibet possedet. P. 


47 


das sclichtr mus habin obir der pfortin des husis beschribin allir der namen di do 
ynne wonen, unde des viis das si habin; unde wen der eyne stirbit, czuhandis 
wischit man sinen namen abe. wer ouch wandilt sine herberge, der muz sinen 
namen abe wischin und schribin do her wonit. Ouch alle di geste di muzen 
schribin iren namen und di mit yn sint in der herberge, und den mon unde den 5 
tak an deme si sint geherbigit. 


Von deme unczeligim czuckir. 


In der provincien Mangi ist me czuckirs wen in allir der werlt. Abir dy rente 
di do hot der groze chaam in der provincien Mangy, und ouch in der stat Quinsay 
hot der groze [37°°] chaam czu rente alle jar alleyne von salcze Ixxx tusint comanos 10 
von purem golde. eyn iclichir comanus ist also gut sam I1xxx tusint sagi guldiner, 
abir eyn sagus der ist also gut als eyn floren und eyn wenic bessir. Ixxx comani 
machin tusint tusint sagi und vj tusint me. Von czuckir und von andirm krude 
ist do me wen in der ganczen werlt; von allim deme czuckir unde krude gibt 
man czu hove io von deme comano iiij pfunt, abir von der sidin dy man do begat, 15 
io von deme c das x teyl. Ich Marcus Polo, eyn dichter disis buchis, han geseen 
rechin di rente des grozen chaam alleyne in deme riche Quinsay, das do ist das 
ix teil der provincien Mangi, ane di rente di gevellit von dem salcze. Dy rente 
[37] di der groze chaam hot in deme eynigin riche Quinsay czu samene ge- 
slagin und gereyt ane das salez, ist cc und x tusint comani goldis, di sint also 20 
gut als xv tusint sagi goldis und vj hundirt tusint; eyn sagus der gilt me wen 
eyn floren. 

Von der grozen stat Quinsay eyn tage reyse ist eyn lustiger markt vol husir 
unde gartin, gar vruchtsam unde allis gutis vol, und do ist eyne groze stat genant 
Capyngam von grozem richtum und koufinschacze. das volk der provincien unde 25 
allir der provincien di genant sint, von der begencnisse nicht ist gesayt, si sint 
alle epgoter. Von der stat Capingam dry tage reyse sint also vil wonunge bi den 
andir gelegin das dy dy do czien, gedunkit das [38’°] si gen durch eyne stat. 
Do sint ouch unczeliche schone gartin vol aller vrucht unde krude unde wazzer 
gar vruchtsam unde allir spise di vulle, an das do ist vil roris, das do in di dicke 30 
hat dry spannen odir vire, in dy lenge xv schrete. Dornoch ist eyne groze stat 
genant Cyngui, und von der iiij tage so vint man vil burge unde stete. Abir 
di provincie von iiij tage reyse hot noch pfert noch esil noch schof. Idoch hot si 


1. iclichir fehlt. 4. geste] hospites V (hier Wirte). Tff. Ben. 154f.; Yule II, 
78f.; kein Titel in V. 8ff. Redditus autem quos magnus chaaen habct in provincia 
Mangi, nec non in civitate Quinsay, sunt isti L 169"®. 13. quinque milia milia sagiorum ct 
sex centum milia plus V. 15. tres libras et dimidium de quolibet tomano V. 21. milia 
miliaria Y, quindecim milia L M. sagus eyn mit Verweisungszeichen. 23. qüsay. 
23f. Post unam dietam a civitate maxima Quinsay est contrata amenissima plena 
domibus habitatis et viridariis L 170'®. 30. an das] Inter alia V. 31. eyne fehlt. 
33. non habet pecudes nec arietes V. noch schof] noc mit kleinem h über c. 


48 


ryndir, czegin, swyn und allis andirs vys genuc. Dornoch ist eyne groze stat 
Cyangiam genant, di lyt uf eyme grozen berge ho, der berg geteylit eyn wazzir 
in czwey, di vallin in das mer Occeanum. Noch dryn tage reysin ist eyn stat 
Cogio genant, di ist di leczte stat der provincien [38”] des richis Quinsay. 


5Von den lutin di do lute essin, und von yngeber und von der 
blumen di do glich ist dem safferan, und von vil lewin und 
cezuckirs. 


Wen man di stat lest Cogio, so get man sechs tage reyse, so kumt man an 
vil burge und stete. Dy provincie ist genant Sugi, di hot vil gebirgis und ouch 
10 waldis und veldis genuc, si ist vol allir spise und allis czamen vies und wildis 
und allir vogil und allir krude und doch ezu vordirst yngeberis. Ouch ist do 
eyne blume gelich dem safferan und verbit sam safferan und ist doch keyn 
safferan. Dy lute der provincie sint epgoter. wen si czien in den strit, so totin 
sy di lute und trinkin ire blut und essin ire vleysch [38°] gar gyczlichin und 
15haldin das vleysch vor das beste. abir totir lute vleysch des enessin sy nicht. 
Si merkin sich ouch an deme antlicze mit eyme glundin ysin ane der houbt- 
man unde gen alle czu vuze unde tragin grellin und swert und si sint grymmik. 
Mittin in der provincie ist eyne groze stat Quilynsu genant, bi der stat vlusit 
eyn groz wassir; unde dy stat hot dry groze steyn bruckin, di czu beydin endin 
20 sint gevugit in di stat mure; di stendir der bruckin di sint von mermilsteyne, di 
lenge der bruckin ist eyne myle, di breyte viij schrete. Dy stat ist von vil unde 
grozer koufinschacze. Do sint ouch huner ane vedirn unde swarcz, abir si sint 
gehart sam dy caczin, ir eyger unde ir vleysch sint gut ezu [38”] essin sam unse. 
Do sint ouch vil schedelichir lewin, umme das ist das wandirn do czwivilhaft 
25 unde schedelich. Noch den vj tage reysin obir xv myle do lyt eyne stat di ist 
genant Uynquem, do gevellit vil czuckirs, des ist in den landin vil; das brengit 
man czu dem hove des grozen chaam czu der stat di do heysit Cambalii, di do 
ist eyn houbt des richis der Tartirn. 


Von camfir und von perlin und von andirn ediln steynen und von 
30schonen schussiln und von eyner grozen havin des meris und von 
grozer koufinschacze unde von grozer rente. 


Wen man kumt von Uynquem obir xv myle, so kumt man czu eyner stat 
di ist Fungum genant, und ist eyn houbt des [39"°] richis Chontan, das ist das 


bif. Ben. 156f.; Yule II, 80f.; De provincia Fugu et zinzibere V 44”. 9f. que 
est montuosa et campestris V. 16ff. Signant autem facies suas ferro candenti 
euntes ad pugnam. Et preter capitaneus omnes vadunt pedestres, utentes lanceis et 
ensibus, et sunt homines cerudelissimi L 170rb, 24f. et ideo transitus est dubius P. 
29ff. Ben. 157; Yule II, 81; De prima civitate regni Conchan V 44®. 


49 


ix teyl des richis der provincien Mangy. In dirre stat heldit der groze chaam 
groz volk umme das das sich das lant nicht umme tu. mittin durch di stat 
vlusit eyn wassir, das ist wol eyner halbin myle breyt. Di stat ist von grozer 
koufinschacze unde von gute allir habe der erdin unde des meris, perlin unde 
andirs ediln gesteynis, das man allis brengit in India obir das mer Occeanum 5 
von deme wassir. wen man den kumt obir das wassir v myle, so vint man vil 
wonunge, burge unde stete unde allir spise genuc. Idoch ist di provincie gar 
birgecht unde puschecht, do sint ouch boume di do tragin camfıir. 


Von eyner grozen havin in di vil spiczeryge kumt. 


[39°] Zaycem ist eyn stat di lit von Fungum v tage reyse, do ist eyn havin 10 
in di sigiln dy schif di do kumen von India. Di havin ist di andir havin der werlt, 
wen do kumen czu samen me schif und koufmans wen in keyne havin der werlt. 
Dorumme hot der groze chaam do grozen genys, wen her nymt von allir behendir 
und subtilir koufinschacz als von edilm gesteyne den czendin, das nemen uf di 
koufmans des grozen chaam, io von dem hundirstin den czendin, als gesprochin 15 
ist. Abir di schifherren di nemen von iren vrachtlutin von der selbin war io von 
dem hundirstin das xxx. Abir von der grobin war als von pfeffir unde von dem 
holcze alloes und von andir spiczeryge [39°] nemen si das xl von eyme iclichin 
hundirt; unde di koufmans di rentin dem hove des grozen chaam unde den schif- 
herren von schifloge bi der helfte alle der war. Das volk des landis sint alle20 
epgoter und ist obirvlussik allir spise. Do ist ouch eyn stat, do macht man gar 
schone schussiln von dem krute portulaca borgil, das man brengit von India. 
Von dem selbin krute werdin pfennynge gemacht in manchin provincien, als 
do vor gesaczt ist. Dis volk hot ouch eyn eygin sproche und ist der riche eyn 
undir ix in der provincien Mangy. Abir der groze chaam der hot do groze rente25 


lf. In hac enim civitate tenet magnus chaaen maximum exercitum, ne terTa 
possit rebellare (rebellari V M) L 170”, 9ff. Ben. 158; Yule II, 82; De civitate 
Alacen et portu eius nobili V 44°. ılff. Portus iste est secundus portus de mundo, 
ubi conveniunt plures naves et mercationes quam ad aliquem portum de mundo, de 
quo (Unde L M) magnus chaam habet maximos redditus. Nam de omnibus mercaturis 
subtilibus ut puta pernarum et lapidum preciosorum solvunt per singulas naves merca- 
tores curie magni chaam x pro quolibet centenario, naute autem accipiunt a mercato- 
ribus per singulas naves de mercaturis subtilibus xxx pro quolibet centonario, de merca- 
turis autem grossis puta piperis, lignis aloe et aliis speciebus solvunt xl (libras L M) pro 
singulis centenariis. Et sic mercatores solvunt curie magni chaam et nautis pro naulo 
quasi medietatem omnium mercationum V. 14. nenen. 16. vruchtlutin, verb. 
von H. ver. 21£ff. ubi fiunt pulcherrime scutelle de portulacis de India portatis, de 
eisdem portulacis fit in aliis (aliquibus Y) provinciis moneta usualis L 170°“. 


Dentsche Texte des Mittelalters XL. 4 


50 


in deme riche von edilm gesteyne unde kruyde, des do ist di vulle. Vorbas 
me ist czu re[39”]din von India. 


Von eyner insiln Indie und von deme guldinen pallas und von 

rotin perlin und von dem here des grozen chaam das den sik 

5vorlos, unde von den viij steynen di gevundin worin in dem 
vleysche viij gevangin. 


Zympagu ist eyn insula in India kegin orient und ist gelegin in der tufe des 
meris und von deme lande tusint myle und me, und ist eine groze insula. Der 
insiln volk ist epgoter unde sint gar schone lute unde wol gesit; si han eynen 

10 kunig der nymande stet czu gebote; goldis ist do also vil das is keyne moze ist. 
Nymant mak das gewynnen, wen das mer muz man nicht besigiln. Der kunig 
hot do eyn pallas wol groz, das ist bedact mit korli[20”Jchim golde allinthalbin, 
und das dach ist wol czweygir vinger dicke; di tenne der kamern di sint belegit 
mit golde, und ouch di tenne der kuniglichin wonunge sint belegit richlichin 

15 mit golde, der wonunge der do ouch genuc sint in dem pallas. Di venstir und 
di torin sint geczirit mit wol tugindym golde, ir tuygir und ir werde ist nicht czu 
wegin. uf der insiln voet man di rotin perlin mit eyme kessir, als man czu uns di 
mutirlosin strichit, di do bessir sint wen di wizen, di sint wol groz und kulecht. 
Der grozen wizen perlin vint man do genuc. Man vint ouch do vil edils gesteynis 

20 manchirleyge. 

Der groze chaam der do hiz Cublay, do her horte von dem riche der [40°] 
insuln, do sante her czwene vurstin mit eyme grozen here czu der insuln, do- 
rumme das si ym di insuln undirtenik machtin; unde alleyne si vil wol vor- 


lf. Amodo (mit ungewöhnlich großer Majuskel in M) dicendum est de INDIA. Ego 
autem, Marcus Polo, civis Venetiarum, auctor (huius libelli Z M), fui etiam (?) moratus ibi 
longo tempore inquirens (et occulta [!. oculata] fide videns eius conditiones Z M, ut sequitur 
L)V. 3. guldine. 3fif. Ben. 160 f.; Yule III, 2f.; De India et primo de Zimpagu et 
pernis rubeis et pulcerrimis V 44”. 7f. ZYNPAGU est quedam insula in India ad 
orientem, que in alto maris sita (est L M) distat a terra mille v° miliaris, est sutem 
insula magna, cuius gentes sunt ydolatre V. 13ff. omnia pavininta (l. pavimenta) 
camerarum cooperta sunt auro, nec non et pavinints aularum plurimum, que habet 
palatium, fenestre vero et hostia ornantur auro optimo, valor autem vel pretium palatii 
(nur V) est inextimabile. In insula autem capiuntur et piscantur (nur V) perne rubee, 


que valent plus quam albe et sunt crosse (et rotunde Z M) V. 17. veot. perlin rotin 
mit Verweisungszeichen. 18. mutrrlosin. 23f. zwischen vor und wustin 
ausgestrichenes wor. 23ff. Et licet multa vastassent, cum descendissent ad 


terram, tamen discordia interveniente, que inter eos ante (inter omnes V) orta est, 
nullum fortunium (fortilitium P_M) per longum tempus, quo ibi steterunt, capere poterant 
(potuerunt Y) nisi unum castrum, cuius habitatores omnes capite plexerunt exceptis 
octo viris (juvenibus Y), quorum carnes nullo ferro scindere poterant (potuerunt V), eo 
quod singuli eorum habebant lapides (preciosos V) inter carnem et corium incarnatos 
sive inclusos (in V) brachio. Quo audito principes (princeps V M) ablatis et (sibi V M) 
retentis lapidibus eos mactari jussit clavis ligneis ut boves. Vento autem aqilonari 


bl 


wustin do si quomen czu lande, doch von dem urloge das sich irhub von der czit, 
hattin si keyn gevelle unde mochtin nicht gewinnen wen eyne burk. den burk- 
lutin slugen si di houbt abe ane viij, der vleysch man nicht mochte gewinnen 
mit keynem ysin, von dem das der eyn iclichir hatte czwischin hut unde vleysch 
edil gesteyn lozen bewachsin odir hattin an iren armen. Do di vurstin das 5 
ynner wurdin, do nomen si di steyne und lizen si totin mit hulczin kulin sam 
diryndir. Do abir der nordin wint begunde czu ween sere [40°°] unde sterklich, 
do wurfin sumeliche ir habe und karten widir umme und vlogin, sumeliche wurdin 
schifbruchik, und der quomen czu der vinde lande xxx tusint mensche, didoalsdy 
totin in der vinde lande sich soyn, als di vorsmachtin und ane were; dy enwustin 10 
nicht was si tun soldin, und hattin sich vorczegin allis trostis. Abir der kunig 
der insuln mit syme volke ging czu schiffe, und do her eyn wenik vort quam 
mit den schiffin, do lys her di schif ane lute unde negite sich czu den vindin 
unde wolde si anevertigin. di xxx tusint vlogin czu den schiffin des kunigis 
und vundin si ane hute unde quomen czu schiffe und sigiltin und vundin eyn 15 
groze stat und eyn hobt der insuln. der stat pforten di burger stetis offnitin, 
[10] do di burgir soyn dy banyr erer lute, di sy dochtin das sy vlogin odir widir 
quemen mit den schiffin, umme das hattin si keyne achte der vinde. do worin 
di xxx tusint do und gewunnen di stat und slugin dy manne uz der stat, abir 
di wip behildin sy byn der stat und machtin yn di bequeme czu irme dynste. 20 
Sundir der kunig und syn volk di richtin czu andir schif von andirn stetin ge- 
numen und umme legite di stat und lak do vij monde. Dy stat ist geheysin 
noch deme namen der insuln Zympagu; und alleyne das sich di bynnen der stat 
mechtlichin und menniclichin wertin, doch was di hute des kunigis also wol 
besaczt das nymant czu der stat noch von der stat kumen mochte der do bot-25 
schaft brechte [£/"] deme grozen chaam von yn, wy is umme si stunde. do si 
das soyn das si an deme schadin worin, do mustin si bi not sich irgebin dem 
kunige. Idoch dingetin si uz den lip. Und das ist geschen in dem jare unsirs 
herren mcelxix. 


Tr 


fortissime flante et navibus tempestate jactatis, quidam eorum (quedam earum V M) 
ad propria redierunt, quedam vero naves confracte sunt, de quibus evaserunt ad 
terram inimicorum trigints milia hominum, qui sic mortui in terra inimicorum se vi- 
dentes tamquam famelici et inermes, ignorabant quid agerent omni auxilio destituti. 
Rex autem insule cum suo populo navibus accessis, que (quas YV), cum (ad YV M) littus 
pervenissent, sine custodia dimiserunt, aggessuri (agressi V) illos triginta milia, qui (iner- 
mes in ipso litore residebant, ipsi autem triginta milia V) fugientes ad inimicorum naves 
pervenerunt L 170'*f. 

3. gewinnen] !. gewunden’ N. 8. Erg. uz nach habe? Nach widir Loch von 
der Breite eines Buchstabens. karten fehlt, erg.vonN. 13. her fehlt. lute] !. hute?’ ZH. 
2lff. Rex autem et populus aliis navibus ab aliis supra (l. suis) civitatibus procuratis 
(congregatis L M) obsedit septem mensibus civitatem, que ex nomine insule vocatur 
Zimpagu V. 

48 


52 


Von der manchvalt der epgote und von manchir hande edil vrucht 
brenginde boume und von vil goldis und von den lutin di do 
essin lute. 


In der insuln sint vil epgote in manchirhande formen und gesteltnisse, eczliche 
5sint also di rynder, sumeliche sam di bocke, eczliche als di swyn odir hunde 
odir ster, sumeliche han ij hende, sumeliche iij, eczliche iiij, sumeliche x, mynner 
odir me, und der epgot der do vil houbte hot und vilhende, der ist der geweldigiste 
und ouch der tugintsamste; [£1”] unde wen si werdin gevrogit worumme sy 
also manchirleyge ir gote, so han si eyne valsche bewisunge unde sprechin: 
10 ‘wir wollin haldin di gewonheit unsir eldirn.” Das volk ist alczu greslich den 
vremdin lutin: wen si eynen voen, so beschaczin si yn, und mak her des gutis 
nicht gebin noch di beschaczunge, so totin si yn und sidin yn unde ladin czu 
der sundirlichin wirtschaft ir nokebure und ir moge unde vrunde di si mogin 
gehan; so kumen si gar vrolichin czu der wirtschaft mit gesange unde schreckin 
15unde iclich spil das si irdenkin mogin, und essin di spise gar giczlichin unde 
sprechin das allis andir vleysch si osmeckic kegin menschin vleysche. Von deme 
mere Occeanum, in deme di insule [21°] lyt, sprechin di wisistin di do pflegin 
czu sigiln, das is habe vij tusint insuln und cccc unde xlviij insuln, der ist das 
meyste teyl besaczt. In alle den wechst kume eyn boum der do nicht si von 
20edilm ruche, der do di guse wechst, und sint von grozem nucze. In den insuln 
wechst vil wys unde swarcz pfeffirs unde allirleyge kruyde genuk. Do wechst 
ouch vil goldis also vil das is ist ungeloubelich, man se is denne; unde wen dy 
insuln verre sint von deme lande unde ouch von India, dorumme mak man kume 
odir nicht czu den insuln brengin von den koufman von der provincien Mangy 
25 bis dar. 


Von vil elefantin und vil aloe unde von dem ediln holcze [41”] 
ebano und von deme kunige vil kindir habinde. 


Wen man vert von Zympagu, so sigilt man kegin deme awende v tusint 
myle, so vint man eyn andir insuln, di heyst Cyambu, und di ist gar groz und rich 


lif. Ben. 162; Yule III, 4; kein Titel in V. 6ff. Quedam etiam habent 
duas manus, quedam iiij”’, quedam decem et plus et minus, et ydolum habens plura 
capita et plures manus est potentius et virtuosus (virtuosius L M) secundum eorum 
falsam assertionem. Quando queritur ab eis, quare sic diversificant deos suos, dicunt, 
quod volunt tenere consuetudinem progenitorum suorum V. 12ff. vicinos et amicos 
et cognatos ad tam singulare convivium invitant, ad quod cum plausu et ludo euntes 
avidissime comedunt V. 19. nicht] t über der Zeile nachgetragen. 20. insul. 
21f. wecht ouch wechst ouch. 22ff. Sed quia ipse insule multum distant ab 
omni terra et etiam ab India, ideo vix inde possunt adducere (educere L M) mercatores; 
per annum vero (unum L M) oportet ire et redire mercatores a provincia Mangy usque 
illuc V. 26ff. Ben. 163; Yule III, 5; De provincia Ciamban V 45”. 28f. mille 
quingentis miliariis V,; mille centum et quinque miliaria L M. 29. insuln] provincia 
V, insula Z M. 


63 


von golde und andir habe. Das volk ist epgotir und han eyne sundirliche sproche 
unde eynen kunig. In deme jare unsirs herren mcclxxvij der groze chaam horte 
von dem grozen richtum der provincien, der sante dar groze mennyge volkis 
ym czu undirbrechin di insuln. Sundir dy burge und lant dy woren also veste 
das sy nicht enschufin, unde wen alle jar si pflogin vil und genuc allis das do 5 
grunte, czu teylin, do war? eyn sune gemacht; do gelobite [42"°] der kunig der 
insuln gebin alle jar czu rente deme grozen chaam xx elephant, dy grostin der 
provincien. Abir ich Marcus Polo, eyn dichter disis buchis, was uf der insuln in 
deme jare unsirs herren mcelxxv und vant den kunig der provincien gar alt, 
wen von der schar der wip di her hatte, hatte her ccc unde xxvj kindir beyde 10 
wibis namen unde mannes namen, von den worin kumen ij hundirt menschen. 
In der provincien sint vil elephant und do ist vil holczis aloe. Ouch sint do vil 
welde von swarczin ebano. 


Von vil pfeffirs und muschatin und andir kruyde. 


Wen man kumt von Cyambu, so muz man sigiln tusint und v hundirt myle, 5015 
kumt man uf eyne groze insuln, di ist ge[£2”]nant Java, di ist von iij tusint mylen. 
Der kunig der provincien mit alle sinem volke ist eyn epgoter und sint nymande 
undirtenik. Do ist groz richtum von allir wolrichendir habe, czu vordirst pfeffirs, 
tisym, spike, galigan, kubebin, neylichin, und do ist groz gewin der koufman. 
Abir di provincie di mochte der groze chaam noch nicht gewinnen. 20 


Von vil goldis und elephanten, von burgil Indie. 


Wen man kumt von Java, so muz man sigiln vij hundirt myle, so ist eyn 
obirswenke und eyn gar riche provincie, di ist genant Alcay, di hot eyne eygine 
sproche und eynen kunig, das volk anebetit di epgote. Si gebin nymant rente, 
wen si habin invart do man nicht czukumen mak, und do sint tyr [42%] glich 25 
dem menschin, di man ist. Do vint man ouch goldis obirvlussikeit. Do sint 


2. mcelxxvij L M. 4ff. Civitates autem et castra provincie erant fortia talıter, 
quod gentes chaam nullam capere potuerunt. Sed quia anno quolibet multa et maxime 
omnia virentia destruebant, facto pacto rex provincie promisit dare pro tributo annu- 
atim magno chaam xxx (viginti LM) elephantes majores de provincia V. 6. czu teylin] 
I. czu czuteylin? H. war. Yff. inveni regem provincie antiquissimum, qui ex 
multis uxoribus, quas habebat, iij°xx sex filios susceperat (habuit ZL M) conputatis 
maribus et feminis, ex quibus jam descenderant centum quinquaginta homines V. 
l4ff. Ben. 164; Yule III, 6; De provincia Java et specierum copia V 45’. 15. muz fehlt. 
löff. Recedendo de Ciaban (l. Ciamban) navigare oportet mille quingentis (mille et quar- 


dingenta L, Mccce M) miliariis et tunc invenitur magna insula V. 16. kvnmt. 
2lff. Ben. 165; Yule III, 7; De provincia Alchay et moneta de portulachis facta 
V 4ör. 25f. ibi nascuntur quedam animalia que domesticantur (domitantur L M) 


et sunt similes (!. similia) hominibus V. 


54 


ouch elephant, do wechst ouch das krut borgil also dicke an deme stamme, 
unde wen das gedorrit, so dreit man dor us gar schone schussiln, do man uz essin 
mak. von dem selbin krute ryst man glich eyme pfenninge und ist gehaldin in 
der provincien unde in manchir gebe, als vor gesprochin ist. Abir di provincie 

5umme das man nicht dar kumen mak, so ist do wenik volkis. Doch ist do vil 
goldis, sundir is ist do unnucze. 


Von grozer obirvlussikeit allir wurcze. 


Wen man us der provincien Alcay sigilt eynen tak, so kumt man in eyn andir 
insul, Pentaym genant, di ist gar puschecht und unbesaczt. [42”] Ouch sint do 
10 vil welde der ediln wol richindir boume und allir ediln wurcze. Mittin czwischin 
den insuln Alcay unde Pentaym durch !x mylin do muzen di schifman hebin 
di sigil der schif und di schif obir hebin, wen do ist wenik wassirs; do is gar tif 
ist, do ist di tufe von iiij schretin. wen man abir dor obir kumt, so vint man 
eyne insule, der insuln stat ist das hobt des richis und ist genant Pancayn sam 
15 das riche. Das volk des richis und alle der insuln sint alle diner der apgote. Dy 
insule hot eyne eygine sproche und eynen kunig. Dy provincie treyt obirvlussikeit 
allir kruyde. 


Von vil wurczen di uns sint unbekant, und von den lutin di do 
lute essin. 


20 Wen man hot von Pancaym c myle [43'°] gesigilt, so vint man eyne groze 
insuln di geheysin ist Javamayn, di hot umme tusint stunt tusint myle, und ist 
geteylit in viijriche; der hot iclich rich sinen kunig, und sint alle epgoter, und do 
ist di vulle allir wurcze und di hi dise syt ny sint geseen. Dy insule di ist kegin 
deme mittage also verre gelegin das man den leytstern nicht me geseen mak. 

25Ich Marcus Polo bin do gewest und han do uf der insuln lange gewonit unde han 
umme geczogin vj rich der viij riche, umme das weys ich wol ir handelunge. 
Das erste rich der insuln ist genant Ferlochi, wen di sarracenischin koufmans 
dy han vil czu schaffin mit dem volke des richis an koufinschacze. Und dorumme 
han si [43°] entpfangin Machametis e di do wonen bi dem mere, do di Sarra- 

30 cenen sigiln czu der selbin insuln. Sundir das andir volk der selbin insuln di do 


lff. nascuntur etiam ibi portulace tante grossitudinis in stipite, quod in ligni 
duritiem conversi stipites earum fiunt ex eis pulcerime scutelle utiles ad pulmen- 
tum ministrandum (ad comedendum L M). Ex his etiam portulacis siccatur (secatur L M) 


et scinditur ad formam denarii moneta pluribus provinciis usualis V. Tff. Ben. 
166; Yule III, 8; De insula Penthaim V 4ör. 8. sigilt Alcay. eynen tak] 
quingentis miliaris eundo semper per meridiem V. 10ff. in medio autem 


istarum insularum scilicet Alchay et Pentaym per xl (sexaginta L M) miliaria oportet 
nautas inde transeuntes levare attemones (l. artemones) navium, quis aqua est pauca 
ibi V. il. ix mylin. 14 f. cuius civitas est caput Tegni, et ipsum regnum (nur V) 
vocatur Pentaym V. 18ff. Ben. 167; Yule III, 9; De insula Janamen ubi non apparet 
articus V 45". 21. girat autem ijMM (duo milia Z, MM M) miliariis V. 30. dan. 


65 


wonen in deme gebirge, dy han keyn e; di lebin sam das vy wen also vil was 
des morgins si czu dem erstin anseen, das betin si an den ganczen tak. Siessin 
vleysch allir tyr, sundir menschin vleysch essin si allir libist. 


Von vil elefantin und wundirlichin eynhorn und von affin men- 
schin gelich und von swarczen sperwern. 5 


Das andir rich der insuln das ist genant Basym, des richis lute sint epgoter 
und han eyne sundirliche sproche unde eynen kunig. Sundir si sint ane e unde 
lebin als das vy. Si sprechin das si sint undirtenic dem grozen [43”] chaam, 
doch sten si ym nicht czu gebote, wen das si wollin. Do sint ouch elephant, do 
sint ouch vil eynhorn, dy luczil cleyner sint wen di elephant, sundir sy han hor 10 
sam di buffil odir das wisint unde vuze als eyn elephant, das houbt sam eyn 
swyn krum czu der erdin; sy wonen gerne in deme wazzir und in den pfülin und 
han eyn horn mittin an der stirnen unde das ist grob unde swarcz, ir czunge 
scharf sam dorn von langin stichiln, mit den tun si we beyde lutin unde tyern, 
und di sint schuylich obil an czu seen sam di merwundir. Do sint ouch affin 15 
in manchirleyge formen, eczliche sint cleyne unde han alle ir gelit gelich eyme 
menschin; des sint eczliche di wollin der genyzen unde totin di und bepfluckin 
si odir [43”] enthern si unde lozen yn di berte und lozen si dorrin, das si icht 
vulen, unde formyrin sy noch eyme menschin und vuren si denne in di werlt 
und machin das di eynveldigin geloubin das also cleyne lute sint in der werlt. 20 
Do sint ouch hin und her vil hebiche gar groz unde swarcz sam dirabin, di ouch 
gar beysik sint. Dis allis vint man in deme andirn riche. 


Von ungehortym wyne unde von indischin nussin und von den 
lutin dy do essin lute. 


Das dritte rich dirre insuln Javamaym di ist geheysin Samaria; in den landin 25 
was ich Marcus, eyn dichter disis buchis, eyn monde durch des sturmis unge- 
wittir in dem mere, das wir nicht sigiln mochtin. Do ginge wir czu lande [44] 
unde buwetin hulczine burge, wen wir vurchtin di lute di do vrylichin lebin 
und ane e, unde wen si ouch sint epgoter unde essin allirleyge vleysch, czu vor- 
dirst und allir libist menschin vleysch. In dem riche so siet man nymmer den 30 
leytinc, wen das lant allir sich czuhit czu deme mittage. Si han di vulle do der 
gutin vische, si darbin abir des kornis, abir rys han si genuc, si han ouch keynen 


4ff. Ben. 167; Yule III, 9; Deregno Basimy V 45°. 7. e fehlt; nulla tamen 
utuntur lege nisi bestiarum V. 9. tamen in nullo serviunt ei nisi ad placidum 
(placitum L, palatium M)V. 15. Sunt hec animalia (sic L M) monstruosa ita turpia 
ad videndum V. 23ff. Ben. 168; Yule III, 10; De regno Samana V 45°. 
25. Jamanaym. 27. nicht] t klein über h nachgetragen. 28ff. timentes illos 
homines, qui bructaliter viventes, nulla lege utentes, cum sint ydolatre, comedunt 
omnem carnem et precipue humanam. In hoc regno nunquam apparet articiis (l. 
articus), cum omnino terra vergat ad meridiem V. 31. allir] 2. allis? 


b6 


rechtin wyn, abir si han wyn also: wen do ist eyner leyge boum glich dem boume 
der do dattiln treyt, der hot vir czwige an iclichim boume. abir der boum in der 
rechtin czit des jaris ungerissin, dy risin sich an den czwelgin von naturen und 
truft dar uz in eynen eymer der gehangin [44°] ist an den czwelk, by eyner 

5 nacht vol. wen abir di vuchte sich ezuhit in den stammen, so gusit man in di 
risse wassir, so begint is widir czu trifin also vor. Des saffis gebruchin sy vor 
wyn, des han si genuk beyde von wizin unde rotin, und ist gut unde bequeme 
czu trinkin und wirt ouch gehaldin vor wyn. In deme riche ist di vulle der nusse 
von Indie genumit unde sint gar groz. 


10 Von eyner bosin gewonheit der di do essin ire moge. 


Das virde rich dirre insuln das ist genant Dagrayam; di lute sint epgoter, 
si han eyne eygin sproche unde eynen kunig unde sint gar grymmik und sint 
sam das vie. Ir gewonheit ist, wen ir eyn sichit, so bebotin si eczliche meystir 
und vrogin ab der siche moge genesin [4%] odir nicht. So begynnen di meystir 

15czu czoubirn. So sint di moge do und sendin noch den di di kunst han czu totin 
den sichin; wen di kumen, so legin si ym eczwas uf den munt des sichin, so ist 
der eyne unde helt den sichin bis das her vorstickit und stirbit. So sint do di 
vrunt des totin gesamynt unde kochin das oz und essin das und alle das mark 
allir gebeyn und sprechin, is si bessir und erlichir geessin wen gevulit, und wer 

20 das dy mog sturbin tot von hungir, ir sele lede groze not von deme in der andirn 
werlt. Abir ir gebeyne di legin sy heymelichin in di hol der berge, das si keyn 
mensche odir tyr moge vyndin. wen ouch di lute voen ymant der do nicht ist 
von irem volke, und mogin di nicht gebin [£4”] ire beschaczunge, so essin si 
yn und wirtschaftin in vroudin. 


25Von hundischin lutin und von vil spiczeryge sundirlichin von 
camfir. 


Cambu ist eyn rich der insuln, do ist di vulle allir wurcze des ediln ruchis, 
ouch ist do vil camfirs. Ouch sint do vil keczer. berty sint eczliche struche von 


1. leyge fehlt. lf. der do dattiln treyt wiederholt. lff. Nam est ibi 
quoddam genus arborum sicut palme, habens iiij’" ramos per singulas arbores. Hec 
arbor certo tempore anni ut (non L M) scissa, conduntur (l. conscinduntur) rami eius, 
qui distillantes fortiter paratum (parvum ZL M) urceum ad ramum ligatum infra 
unam diem et noctem implent. Cum autem distillatio transit, arbor (arbori L M) ad 
radices aqua infundetur (infunditur Z M), et tunc sicut primo distillat V. 6. nacht] 
t klein über h nachgetragen. 10ff. Ben. 169; Yule III, 10; De regno Dragaram 
V 45°. 12f. sunt crudelissimi et (bestiales aut L) bructales V. 21. si fehle 
21f. Ossa enim (autem V M) eius reponuntur (reponunt V) in montium cavernis occul- 
tissimis, ne ab aliquo homine aut bestia valeat inveniri L 171%. 25ff. Ben. 170; 
Yule III, 11; De regno Lambu V 45°. 27. Quintum predicte insule regnum est 
Lambu V. 28ff. Sunt etiam ibi derce (berci oder berti L, berti M) copiose, berci 
sunt enim quedam arbuste aromatice gignentes semen. Semen igitur seminatur, et 


67 


gar edilm ruche, di brengin samen; den samen den seet man, so wachsin dy 
berty und pflanczit sy, so let man si wachsin in das dritte jar, so czuhit man 

si uz mit der wurcziln und sint gar nucze czu vil dingen. und ich Marcus Polo 
was in deme riche und brochte kegin Venedie den samen, der wolde nicht gedygin 
durch der kelde wille, wen her wil han groze hicze; wen do her gevellit, di erde 5 
di ist heys, [45°] wen si lyt uf dem mittage also verre das man des leytingis 
nicht ensiet. Das volk ist epgoter. Do sint lute di do han lange helse und das 
antlicze glich eyme schofe, di wonen nicht in stetin sundir uf deme gebirge 
und sint gar grymmyk und lebin gar vilichin. 


Von alczu gutim camfir und von vilrys und von wyne gemachit10 
von palmboume und von alczu gutim mele das do wechst in den 
boumen. 


Der kunig in deme riche der insuln der ist genumit Fonfur. do wechst der 
beste camfir von der erdin, den kouft man das man yn widir wygit mit golde. 
sihan keyn korn noch wyn von wynstockin, sundir si han wyn von palm[45”]15 
boumen odir der gelich, unde der ist gar gut. Si han ouch gar groze bounıe, 
der barke ist gar nucze, unde czwischin der barkin und deme holcze do ist mel 
und ist gar gut czu wirkin czu dunnem brote. Unde ich Marcus Polo vor genant 
habe gessin von dem brote und ist gar gut czu essin. Ich han geret von vj 
riche di ich habe geseen in der vor genantin insuln, abir von den andirn czwen 20 
do wil ich nicht redin von, wen ich in den nicht bin gewesit. Sundir di vj riche 
di sint eyn groze insul Javamayn, di han ich Marcus Polo umme wandirt. 


Von wundirlichin luytin mit hundis houbtin und von vil und 
manchirleyge edeler spiczeryge. 


Von der insuln Javamayn verre sint andir czwu insuln by [25°] ij hundirt 25 
mylin wassir wegis. Der insuln eyne heyst Neturam, di lute han keyne e unde sint 


nascuntur berci et sinuntur (? soL) crescere (et L M), postmodum plantantur et dimit- 
tuntur usque ad triennium, et postmodum carpunt eum (eos _Z M) cum radicibus, et sunt 
multum utiles V. 

5f. wen her wil han groze hicze wen do her gevellit. di erde di ist heys wiederholt. 
7f. sunt etiam homines habentes longum collum uno (l. imo? ymo L M)) semisse et facies 
omnino caninas V. 10ff. Ben. 171; Yule III, 11; Deregno Fansur V 45”. 13. Sex- 
tum regnum huius predicte insule vocatur Fansur V. 17f. est autem valde bona 
ad faciendum crustas pro turtis V. 2lf. Hec autem sex regna sunt in insula 
(magna immo V) maxima Javameyn L I172r«, 23ff. Ben. 172f.; Yule III, 12f.; 
De insula Necineram et maxima copia sandalorum V 46. 25ff. Sunt due alie insule 
longe ab insula Janamein centum quinquaginta miliaribus per mare, quarum una vocatur 
Necineram. Gentes Necineram nullam habent legem, sed sunt ydolatre, viventes more 
bestiarum V. 26. lute fehlt. 


68 


epgoter unde lebin sam das vie unde gen alle nact beyde wip unde man und han 
groz obirvluz des holczis das do heyst lignum sandali rubri, unde der nusse 
von India und andir vil wurcze und kruyde di uns unbekant sint. Der andirn 
insuln name ist Angwertam. Sundir di insule ist gar groz, di lute sint epgoter 
5und lebin czumole vilichin. Si han keyn korn, si essin rys, des han si vil, unde 
trinkin milch und essin allirleyge vleysch, czu vordirst menschin vleysch, unde 
sint gar valsche vorretir unde sint von bosir list. sy han houbte czu mole glich 
den rodin, ougin unde czene czumole glich den hundin. Abir di insul [45] 
ist rich von allin unde wol richindin unde ediln wurczin und han vil gutir vrucht 
10unde wurcze di uns sint unbekant. 


Von carbunculn und sundirlich von eyme carbuncul der do groz 
ist, und ouch vonvilandirn ediln gesteynen als saphir, topazion, 
und von naktin lutin di do essin menschin vleysch, und von Tys 
unde von eyme samen der do heyst susyma, und von palm wyne. 


15 Do ist eyn andir insul, di heyst Sylanche, di czuhit sich kegin dem awende 
gelegin verre von Angwerram wol hundirt myle. si ist von den lecztin und von 
den grostin insuln der werlde, di hot umme ij tusint myle und cccc myle. si ist 
ouch vormalis grozer gewest; wen der nordin wint mit [46°] syme sturme unde 
des meris irgysunge hot des landis vil ingewaschin, als di merner sprechin, als 

20ouch mappa mundi bewist. Dy insul begreyf vormolis iij tusint myle und vj 
hundirt myle. Das volk der insuln hat eyne eygin sproche unde alczu riche 
eynen kunig und ist nymans undirtan. man unde wip gen bloz, abir czu bedeckin 
ir schemede tragin si eyn wenik ledirs. Si sint ouch darbinde allirleyge kornis. 
Rys han si genuc und des wynis der do truft us dem risse des czwigis der palmen, 

25 als vor gesprochin ist, wy man troppin veet und trinkit. Der wyn ist gar gut und 
ist czweyger leyge, wys und rot. Si han ouch vil des samen susymam, us deme 
slon si ol, unde [46”] sint epgoter. Si essin ouch alle vleysch als di vordirstin, 
doch sundirlichin menschin vleysch. 

In der insuln vint man di bestin rubyn und carbunkil. In der ganczen werlt 

30 vint man ir nicht me der carbunkil wen do. Man vint ouch do gar gute saphir 
unde topazin und ametistin unde vil andir edil gesteyne. Der kunig der insuln 
hot den schonstin rubyn der do y geseen wart von menschin ougin, wen her ist 
lenger eyner spannen unde dicke sam eyn arm eynis menschin und luchtit sam 
eyn licht unde burnit glich eyme vugir und ist allis wandils ane. Der groze 

35chaam der sante czu ym sine trefliche botin, das dy betin den kunig das her ym 


7. han fehlt; habent etiam per omnia capita similia canibus mastinis V. 9. Das 
erste unde streichen? Hec autem insula habundat similiter in omnibus speciebus aro- 
maticis V. 1lff. Ben. 174; Yule III, 14; De insula Selanthe V 46T. 12. gesteyne. 
16f. Est autem de melioribus et majoribus insulis de mundo L 1722. 21. sproche 
eygin mit Verweisungszeichen. 27f. comedunt de omni carne et specialiter 
humana V. 34. rubet ut igni3 et caret omni cacula (? macula L M) V. 


59 


gebe den rubyn odir ym vorkoufte und neme [46] dor vor eyne stat. Do erte 
der kunig di botin als is wol czymete, und gab yn des eyn antworte, her wolde des 
rubyns nicht vorkoufin, das man ym ouch wolde vj stete dorumme gebin, her 
wolde yn ouch nymande gebin, her were ym gelozen von synen eldirn czu eyme 
sundirlichin spile unde kleynote. Das volk in dem lande, alleyne si sint gar rich, 5 
doch sint si untuchtik in den wopin, und wen yn anstet eyn urloge, das vol- 
brengin si mit gelde. 


Von der czit wen man vint unde gewynnet di perlin, und von 

deme kunige der do hot v hundirt wip, und von den di sich lozen 

burnen mit deme todin kunige, und von den di sich lozen totin10 

durch di libe irre gote, und von wundir widir di totir sente Tho- 
mas des apostols. 


[46%] Nu ist geret von der grozen insuln Javameyn, di do geteylt ist in viij 
rich, und von den andirn czwen insuln, di do groz sint und legin biir. Nu ist czu 
sprechin von India. Ouch wisse das do sint dry Indie, dy groste, dy kleynste, 15 
dy mittilste. Nu ist czu sprechin von der grostin, do sente Thomas der apostol 
ynne starp, do man spricht das sin corpir lege, czu des grabe unsir herre vil wundirs 
wirkit, von den allin nicht wen von czwen hi wirt gesprochin. 


Hy hebin sich an di wundirwerk di man spricht von India. 


Wen man sigilt von der insuln Selanche lx myle kegin dem awende, so kumt 20 
man czu eyner grozen provincien, di ist genumet Maaboy, di heyst di groze Indie 
unde di beste, wen si ist di richiste der [£7"°] werlde. Dy lute sint epgoter, si 
han eyne eygine sproche und eynen kunig, man und wip di gen alle czit nact 
ane di schemde, di bedeckin si mit eyn wenic tuchis odir mit ledir. Abir ir kunig 
treyt an syme halse eynen guldin bortin vol mit smaragdis unde rubyn und saphir 25 
und andir edil gesteyn, umme das alleyne das her moge sine schemde bedeckin. 
her treyt ouch an dem halse eyne sidine snur geczirt mit c und xiiij grozer vyn 
perlin und mit eyme rubyn. her spricht ouch awint unde morgin c gebet und 
xililj czu ere siner gote. her treyt ouch gehangin an synen armen unde an sinen 


lff. Rex igitur honoratis nuntiis respondit, quod rubinum nunquam venderet 
etiam pro vij (sex L M) civitatibus nec cuiquam donaret suorum progenitorum carissi- 
mum et antiquum (antiquisimum L M) sibi jocale (singulare L M) relictum V. 
8ff. Generaltitel und kurze Übersicht des Folgenden ohne Entsprechung bei Ben. und 
Yule; kein Titelin V. (De India majori et beato Thoma apostolo L 172”®.) l5ff. Scien- 
dum est autem, quod sunt tres Indie scilicet major et minor et media. Nunc igitur de 
majori dicendum est, in qua mortuus est beatus Thomas apostolus et in ea dicitur esse 
corpus eius, ad cuius sepulecrum dominus multa miracula operatur (operatus est L M), 
ex quibus hic duo narrabuntur (nominantur LM) V. 19ff. Ben. 175; Yule III, 
16f; De maxima provincia Maabar, que vocatur major India V 46r. 


60 


schynebeyn dry alczu gute czirheyt von edilm gesteyne. Der kunig hot ouch 
vumf hundirt wip und helt [47”] gros gesinde, knechte unde geselleschaft, di do 
stetis mit ym essin und ritin; unde wen der kunig stirbit, so burnet man sinen 
corpir mit grozer erbarkeyt. Do ist ouch groz volk gesamit, so sint vil der ge- 
5 selleschaft unde ouch der knechte di sich legin in das vugir und vorburnen willic- 
lich mit dem kunige, und sprechin das si also werdin dynen und czu gevugit irme 
herren in geme lebin, als si sint in disym lebin gewest. 
In dem mere disis richis do vint man perlin groz und schone, dy vint man 
in der wys. Sich werfin czu samen vil koufmans, di mytin vil schif und di wol 
10swymmen kunnen, und wise vischer der perln. Sy mytin ouch czouberer der 
vische; unde were das di vische nicht wurdin beczoubirt, [£7”] so mochte nymant 
do gewatin noch geswymmen, her enwurde vorczert von den vischen. Dy czou- 
berer han stetis xj man czu den perln, di alle awende vorstorn di czouberyge, das 
ymant moge di perln voen an ir keginwortikeit; abir den swymmern odir den tu- 
15chern, den klugin dy do sich vorsten uf di sneckin husir odir muschiln in den do 
wachsin di perln, czu samen gesamet mit den koufmans di varn Ix myle uf das 
mer, do schizin si irn ankir. so lozin sich di tuchir in den grunt, do vindin si und 
voen ostreas, das heysin sumeliche sneckin schalin odir muschiln unde sumeliche 
eyn tyr in dem mere in deme wachsin di perln. Das vischin wert von den kalendin 
20 aprilis bis mittin in den meygin, do get is uz. Abir von dennen [£7”] obir ccc 
myle so vint man perln von den kalendin septembris bis mittin in octobrem, 
in den czitin so veet man si in der wys als man hot vor gesprochin; abir das tyr 
wirt nymmer gevangin das di perln brengit unde gebert, und der perln wirt also 
vil gevangin das das wundir ist. Dy koufmans gebin deme kunige di czende 
25 perlen. 
In disim riche gevallen nicht pfert, sundir di man dar brengit, di sterbin 
bynnen deme jare odir werdin vorterbit; und dorumme der kunig gipt alle jar 


8. man wiederholt, aber subpungtert. 8ff. In mari huius regni capiuntur perne 
pulchre et grosse in maxima quantitate hoc modo. Multis enim mercatoribus insimul 
sociatis (ipsi V) conducunt multas naves (sive barchas V) et homines natatores et gnaros 
piscandi pernas L 172%, 9. wys fehlt. 12ff. Incantatores hii habent semper de 
pernis decem (decimam V M), qui omni sero destruunt incantationes (incantationem V), 
ne perne in eorum absentia capiantur, et natatoribus (capiantur. Natatoribus V) igitur 
gnaris hostriarum, in quibus gignitur margarita vel perna, et incantatoribus simul cum 
mercatoribus congregatis ascendunt de terra in mare (ascendunt citra mare V) sexaginta 
miliaribus, et ibi projectis anchoris vadunt natatores ad fundum et ibi inveniuntur 
(inveniunt Y) et capiunt hostias gignente (l. hostreas gignentes) intra se pernas. Piscatio 
hec durat a kalendis septembris (aprilis V) usque ad medium maji, alias nulla invenitur 
perna. Sed inde ad trecenta miliäria inveniuntur a kalendis septembris usque ad medium 
octobris. Istis temporibus capiuntur perne hoc modo in maxima quantitate et mirabili ha- 
bundantia, alias autem nunquam. Mercatores autem dant (regi V semper V M) deci- 
'mam pernam L 172’af. Der Übersetzer hat die lat. Konstruktion verkannt, eine Emendation 
verbietet sich daher. 14. voen fehlt. 22. weet. 23. mymmer. 26. gevallen 
fehlt; In isto regno non nascuntur equi P. 


ru en a - 


61 


grozen schacz umme pfert, der kouft her czwey hundirt tusint, di do werdin 
gebrocht uz der provincien Kurnos unde Quysi unde Dufar unde Sor und Edem. 
In den landin gevallin gute pfert, der gipt man eynis vor v hundirt sagos [48"*] 
goldis. Eyn sagus ist also gut und bessir wen eyn floren. In deme riche ist ouch 
eyn sitte: wen ymant gebricht do umme her sal sterbin noch irre e, so sint sine 5 
neystin vrunt und bittin gar vlislich den kunig; noch grozer und langer bete 
so gestat her deme bosin teter das her sich moge selbin totin czu ere deme apgote 
den her irwelit. so sint do sine libistin und bindin ym an den hals xij scharfe 
swert unde vurn yn gelegit in eynen schonen sark obir alle di stat unde rufin: 
‘dirre wil sich selbin totin czu ere dem apgote’. und wen si kumen an di stat do 10 
das gemeyne gerichte ist, so ruft her: ‘ich bin der sich selbin wil totin czu ere des 
apgotis’. so legit man yn von [48”] der bore, so totit her sich mit der swerte 
eyne; wen der tot ist, so sint di vrunt do und vurburnen das oz unde machin eyn 
groz fest. 


Von den wibin di sich vorburnen lebinde mit iren totin mannen.15 

Wen euch ymant stirbit in der provincien, so sint sine vrunt do unde vor- 
burnen den corpir und machin obir yn eyn groz fest. so ist eczliche husvrowe di 
do spricht, si habe yn allir libist gehat, di legit sich williclichin czu dem manne in 
das vugir; also irvert man das si libe habe getrayn czu ym. In dem gebirge der 
grozen insuln do wonit eyn volk, das anebetit eynrynt; noch siessin rynt vleysch, 20 
si totin is ouch nicht, und mit deme unslet do besalbin si sich mit und alle iren 
husrot. Do [48°] ist ouch eyn volk undir yn in dem andirn teyle Indie, das do 
heyst Goym, das do kumen ist von dem geslechte di do totin sente Thomas den 
apostil. 


Das wundir sente Thomas des apostols. 25 
Di mogin mit nichte gen in di kirche sente Thomas noch keyn ir betin, wip 
odir man, in der her rastit. Di essin rintvleysch, ab das rint si von syme eygin 


l. circha x milia V; ducentos et decem milia L 172°; CCxM M 155". A4ff. Est otiam in 
hoc regno consuetudo, quod, quando aliquiscommittit excessum, pro quo mori debet secun- 
dum legem eorum, ad longam precum instantiam carorum eius et moritur (morituro 
L M) concedit rex, quod possit se ipsum occidere ad honorem talis optati ydoli. Cari 
autem eius ligant ad collum eius xij gladios acutissimos et ducunt eum positum in pulcro 
feretro per totam civitatem, proclamantes quod talis vult se occidere ad honorem talis 
ydoli, pervenientes autem ad locum ubi fit communis justitia, ipse clamat ut supra et, 
de feretro depositus, peroutit se et occidit cum altero dietorum gladiorum V. 1öff. Ben. 
175; Yule III, 17; De consuetudine mortuorum V 46°. 16. sint fehlt; Quando aliquis 
moritur in ista provincia, conburitur cadaver a consangwineis L 172°. 20ff. nec bovem 
comedunt nec occidunt, sed de eius pinguedine ungunt se et omnia utensilia sua V. 
25ff. Ben. 175; Yule III, 17; De consuetudine Indorum V 46°. 26. betin] 7. erwägt 
botin als Subst. oder Verb entsprechend dem mittere der Quelle. 26f. Isti nullo modo 
possunt intrare, nec alius (aliquisZ M) aliqua vi humana potest eos aut aliquem eorum 
mittere in eccelesiam beati Thome apostoli, que est ibi, ubi est etiam corpus eius V. 


tode vorgangin, andirs nicht. Der kunig von Indie unde alle syn volk siczin uf 
der erdin, und wen man si vrogit worumme si nicht ho siczin, des gebin si eyn 
antworte: ‘wir sint geborn von der erdin und muzen widir erde werdin, dorumme 
sulle wir di erde sere eren’. Di lute stritin stetis nact. sy han keyn korn ane 

5[48”] rys, des han si genuc. wen si nact stritin, so han si nicht me wen grellin 
und schilt. 


Von der gewonheyt der Indin mit irn apgotin und der manchir- 
hande sitin di do sint ungehort. 


Das volk von der grozen Indie di totin keyn tyr, abir wen si wellin vleysch 
10essin, so lozen si abe tun eyn tyr eynen vremdin, der do nicht ist von irer e. alle 
man und wip di waschin sich, des morgins essin si, abir andirs essin si nicht; wer 
ouch were der sich nicht wusche, der wurde gehaldin sam eyn keczer. Unkuscheit 
ist nicht gehaldin vor sunde. Do sint ouch vil monstir der apgote, di monche 
sint von grozer hertikeit. In di klostir oppirn vil ir kindir in der apgote ere den 
15 si getruwin und allir meyst [£9"°] geloubin ; unde wen di monchi machin der epgote 
fest, so laden si di juncvrouwin des wichbildis czu deme feste, so singin si unde bleyn 
sam di schof vor dem apgote des das fest ist. so sint di juncvrowin do unde seczin 
bereyte kost vor den apgot und sten do so lange singinde und bleynde alse man 
mochte di kost wol han vorczerit, unde sprechin das der got habe gessin und 
20 vorcezerit di substancie der do gebrochtin kost. Unde wen das geschen ist, so 
czien di juncvrouwin eyn icliche iren wek; also dinen di juncvrowin dem apgote, 
bis das si sich vorandirn. Das volk von Indie tok nicht in den wopin. Do geschit 
ouch groz gerichte von manslachtunge und von dübe. [49°] Dy do trinkin wyn, 
di vorspricht man unde vornichtit si, ouch mogin si nicht geczugin. Di do sigiln 
25obir mer, di helt man ouch glich den, wen man spricht, si sint vorcezwivilt. Is 
reynt do nicht, sundir gar seldin wen in dem hoy mone odir in dem habir ouste 
und in dem snete; unde entete der reyn, so vorterbite dy groze hicze unde tote 
allis das do lebit. Dorumme gen di lute stetis nact. Ouch sint do behende meystir 

in der naturn, di wir heysin philosophi, und di sich vorsten uf das gestirne, 
30 astronimi, und augures di sich vorsten uf der vogil quittiln und gesank, unde 


7ff. Ben. 175; Yule III, 17; De gestis et moribus Indorum V 46”. 10ff. Omnes 
mares et femine lavant se mane et sero, alias non comedunt. Quicunque autem obmit- 
teret lavari (sine lotione L M), reputantur (reputatur L M) sicut hereticus V. 
löff. Quando vero monachi illi faciunt festam ydolorum suorum, congregant vir- 
gines patrie ad festum, et ille cantant et ballant (balant/ Z M) coram ydolo, couius 
est festum V. 21f. virgines enim sic serviunt ydolis, donec nubunt V. 23ff. Qui 
bibunt vinum, sunt infames nec reciperentur ad testimonium V. 25ff. nunquam 
pluit ibi nisi raro, scilicet in junio, julio et augusto P. 28ff. Sunt etiam ibi optimi 
philosophi naturales et astronomi, auguriis intendentes et incantationibus demonum et 
divinationibus V. 


63 


czouberer di den tufil kunnen ladin. Do sint ouch vil austures, di vogil also 
genant, und di sint swarcz sam [49°] eyn rabin, di sint gar gut czu beysin. do 
sint ouch vil vogil di man in unsirn landin nicht envindit. 


Wo und wy man vindit adamant. 


Kurfali ist eyne provincie gelegin kegin dem mittage gar verre von India der 5 
grostin. Der insuln volk ist epgoter. Do ist eyn sundirliche sproche und eyn 
kunig, der ist nymande undirtan. Sy lebin des vleyschis, rys unde der milch. do 
ist gebirge, uf deme vint man vil adamandis, nyrne me uf der erdin vint man den 
adamant wenne do in der wys: wen das gebirge ist gar groz unde ho und schuyelich 
uf czu gen von den slangin der do wol vil ist, unde dorumme wen der reyn kumt, 10 
so wescht der reyn her nydir von deme gebirge di ada[49”]mant, di vint man in 
den rissin in den das wassir nidir vellit. Ouch sint in deme gebirge dife grubin, 
czu den man nicht kumen mak; wen man uz den wil habin den adamant, so wirft 
man in dy grubin groze stucke vleyschis, so sint dy aren di do uf deme gebirge 
ho han genyst, no do bi, der kumen vil her nidir und vuren das vleysch ho uf; 15 
an dem vleysche hengin di adamanten. so sint di lute do unde merkin wo sich di 
aren nidir losin czu genyzen des vleyschis, und gen dar, so vindin si den adamant. 
si vindin ouch dicke den adamant in der aren nyste, di di aren von gyczekeit 
hattin vorslundin. Do sint gar vil wizer aren. Dy herren der provincien di nemen 
di ada[50’Jmant von den di suchin, unde nemen di grostin unde di bestin. do20 
sint ouch di bestin bucarane, das sint di tyr di do vil mylch gebin, di sint do di 
bestin und di bequemstin di in der werlde mogin syn. Ouch sint do di grostin 
ster von der werlt. 


Von dem lichnam sente Thomas des apostils und von dem czeychin 
und von der ynnekeit der Sarracen kegin dem apostol und von der 25 
gewonheit der epgoter. 


Der licham sente Thomas des apostol ist in der provincien Maabar odir Maaboy 
in eyner kleynen stat, di gar veste ist von dem lege. Ouch han di Sarraceni der 


3. nicht] t über der Zeile nachgetragen. 4ff. Ben. 176; Yule III, 19; De provincia 
Cinfoli V 46°. 5f. Cinfoli est quedam provincia vergens ad austrum, longe ab India 
majori mille miliariis V. 8. erg. eyn nach ist? hie sunt montana V. 12. das 
wiederholt. dise. 12f. Sunt etiam ibi loca profunda montibus circumdata et inacces- 
sibilia hominibus V. 20. erg. sinach den di? H.; barones autem provincie acipiunt & 
colligentibus adamantes omnes meliores et grossiores. Ibi etiam sunt (fiunt L M) 
meliores et subtiliores bucarami (?, bucarini L M) de mundo, sunt etiam ibi majores 
(? zerfressen; der Satz fehlt in L M) arietes de mundo V. 24ff. Ben. 177; Yule III, 18; 
De miraculo corporis beati Thome V 46”. 27ff. Corpus beati Thome apostoli est in 
provincia Maabar seu Maaboy in quadam parva civitate, que est multum fortis ratione 
sui situs V. 


64 


lande groze ynnekeit czu sente Thomas, und ir vil suchin sin grap sam di pilgeryn 
"und [50] sprechin das her si gewest eyn groser prophete unde eyn heyliger man 
us irme geslechte geborn. Abir di cristin in den landin di gen dar von grozer ynne- 
keit di si han czu dem grabe sente Thomas, unde nemen der erdin do her uffe 
5starp, di do ist rot, und tragin dy mit yn. und wen eyner sucht, so nemen si di 
erde und myschin si mit wassir; wen das der siche trinkit, alczuhant wirt her 
gesunt. 
In deme jare unsirs herren mcelxxxviij, do eyn bayor hatte obirvlussikeit 
des rys, des ouch alle di provincie genuc hot in Indie (wen do ist keyn korn), 
10 und das obirge in syner eygin schunen nicht mochte behaldin, do gebot her den 
rys czu legin in dy huser sente Thomas, dy do [50%] legin bi der kirchin czu nucze 
der cristin peregryn. do si das hortin, do botin di cristin den bayorn das her des 
nicht entete durch der ere sente Thomas, das icht di peregrynne ledin gebreche 
an herbergin. her vorsmete di bete und hys den rys in di husir schuttin. des 
15 nachtis do irscheyn sente Thomas dem bayorn unde droyte ym mit eyme bosin 
tode, is enwere das her den rys lize andirs wo gizen und ledigite sin hus. Der 
herre des sere irschrak und offinbarte das gesichte und liz den rys andirs wo gizen, 
des gobin di cristin lop gote und dem gutin herren sente Thomas. Der heylige 
herre sente Thomas in den richin hot gewurcht vil wundirwerk. Das volk der 
20 provincie sint alczu swarcz, nicht [59%] alleyne von der naturen sundir von kunst. 
wen di jungin geborn werdin nicht gar swarcz, so salbin si di unde waschin di 
mit dem ole das do genant ist susannan, das machit eynen wyzen gar swarcz 
gehaldin. Ir epgote di molin sy swarcz und den tufil wys, und sprechin, got und 
di heyligin sint swarcz, abir dy tufil sint wys. unde wen si czien in eyne hervart, 
25 dy geretinde vuren uf der pferde hor gebundin eynis wildin ryndis hor, sundir di 
vuzgenger di bindin des ryndis hor mit irem eygin hore an den schilt und sprechin 
das sy nicht mogin werdin obir wundin von den vyndin noch gewunt von der 
heylikeit des ryndis, und umme das [51°] sint di rindis hor do gar tugir. 


Von den epgotern czu India di do mydin alle sunde, und von un- 
30geloubelichir hertikeit iris lebins und von andir gewonheit di 
sy haldin. 


Wen man czuhit von dem grabe sente Thomas, so kumt man czu eyner grozen 
provincien, di sich czuhit kegin dem awinde, di ist genant Abrassanyni. dihaldin 
ire worheit an iren redin vor allin di nu lebin, und hassin di login vor alle ding. 


19. vol. 19ff. Gentes huius provincie sunt nigerime non tam natura quam arte. 
Natos enim infantes non multum nigros ungunt et lavant cum oleo susimä, quod facit 
denigrare, pulcriorem, qui fuerit nigrior, judicantes (quod fuerit [fuit M] nigrior judi- 
catus LM) V. 20. vor. 29ff. Ben. 178; Yule III, 20; De provincia Lar V 47", 
32f. Recedendo a sepulcro beati Thome invenitur quedam maxima provincia vergens ad 
occidentem, que vocatur Lar, in hac provincia sunt gentes, qui (que L M) vocantur Ebra- 
sanimi V. 


65 


Ouch sint si gar kusch, si beruren nymmer keyn wip ane ir eygin wip. Si sint 
ouch wol mesik an tranke und an kost und sint abeziende den lichnam, si essin 
ouch nymmer vleysch noch trinkin wyn, si abtun [5/”] ouch nymmer keyn tyr. 

Si sint epgoter und anebetin eyn rint, si merkin der vogil quittiln unde gesank 
unde das gestirne. Sy tun keyn groz dink odir kouf noch keynen markt wen 5 
noch den puncten der sterne, si sint gar wise und vornumftige lute busin den 
bosin siten von den vor gesprochin ist. Si essin gar sitelichin und ordelichin. 
Ouch han si vil begebiner, di do haldin ir e unde dinen den gotin und leren ir 
gewonheit. Si lebin gemeynlich ij hundirt jar, das kumt von dem getempirtin 
und geregiltin lebin das si han, ouch essin si nymmer, is ensi den ir noturft, noch 10 
trinkin. Ire begebine di haldin gar eyn strengis lebin in der libe irer gote, si gen 
czu allin cziten bloz czumole [57°] und sprechin das sy sich keynes dingis sche- 
men, wen si keyne sunde doran han. Si trayn eyn gegozzin rint uf irem houbte 
gebundin, das si anebetin. Mit der salbin di man machit us rindis marke, do salbin 

si sich mitte gar wirdiclichin. Si essin nymmer ir kost wen von durren bletirn 15 
der paradischin eppil, nicht us keyner schussil noch von keyme teller noch von 
keyme grunen blate, wen si sprechin, allis das do grune ist, das habe eyne sele; 
umme das tun si keyn vie ab; widir ir e tun sy nit nichte, si slofin ouch bloz uf 
der blozin erdin. 


Von vil pfeffirs und rys und czuckirs und papegogis und von20 
alczu heysin vlisindin wassirn. 


Sorlym ist eyn rich wol groz und Iyt [51%] von Amaabar v myle, dosintcristin 
und nestorini und vil judin, das rich hot eyne eygin sproche und eynen kunig 
und sint nymande undirtan. do ist also vil pfeffirs das berg und tal ist vol. Der 
pfeffir wechst uf den heymischin struchirn, si dorren den pfeffir in dem meygin 25 
und in dem habir ouste und in deme hoy mone. Dise provincie di ist rich von 
dico, des brotis, das macht man alsus: si nemen eyne wurcz und legin dy in eyne 
tyne unde lozen si legin also lange das si von ir selbin vulit; dorno legin si dy 
wurcz in di sunne, dy do in grozer hicze ist, und wirt gebrotin, so ribin si di wurcz 
und czuslissin si gar cleyne und machin dor us brotelin, von [52"°] der grozen 30 


l. sin. lf. sunt etiam multum temperati in cibo et potu et homines magne 
abstinentie V. 3. mymmer. 7. siten fehlt; sunt etiam multum sapientes et 
rationabiles homines extra istos pessimos ritus V. 11. Iire. 18.abap. nit]t 
über der Zeile nachgetragen. 20ff. Ben. 181; Yule III, 22; De provincia Corbam (Corbim) 
et pipere multo V 47. 22. Srlym. a Maabar quingentis miliaribus L 173%, 
26ff. habundat etiam hec provincia in multo indico, quod fit ita: decipiunt et quan- 
dam herbam et ponunt in tina tam diu ibi (?verwischt) dimittendo, donec per se 
destruit aut putrefacit, postea ponunt eam ad solem in magno fervore eius et bullit, 
postea scindunt eam minutatim, facientes de ea panniculos. Pro maximo autem calore 
et quasi inportabili sunt ibi fluvii adeo calidi, quod ovum in eis positum statim coqui- 
tur V (die ganze Stelle bis panniculos fehlt in L, M und S). 

Deutsche Texte des Mittelalters XL. 5 


66 


hicze und di nicht ist wol czu lidin. Ouch sint di wassir also heys das eyn ey do 
in gelegit wirt gar. Ouch sint alle tyr do ungestalt. Do sint ouch papagalli, das 
ist papegoge, di sint wys als eyn sne, di han rote snebele und rote vuze. Do sint 
ouch andir papagalli von manchirleyge var unde gar schone gestalt, vil schoner 

5 wen unse. allis das do ist, das ist ungestalt beyde vie unde vogil, dor czu ist un- 
geschaffin vil me wen czu uns, und das ist allis von der grozin hicze, di do un- 
getempirt ist. Sy han keyn korn, sundir rys des sint si rich, sy machin wyn us 
ezuckir, des do vil ist, sus han si allirleyge spise genuc. 


Von affin di do glich sint den luytin, [52°] und von grymmigin 
10 kaczin und von andirn wundirlichin tyrn. 


Coman ist eyne provincie, eyn teyl der Indie, von der czu varen obir mer 

xxx myle, so hebit sich an widir bewisin der leytstern nicht eynis armis ho obir 
deme wassir. In der selbin provincien der leytstern ny ist irschenen, von dem 
das si sich alczu vil uf den mittak czuhit; und wen di provincie ist gar puschecht 
15 unde unbesaczt, so sint do gar grymmige tyr und von schuygelichir selczamekeit. 
Do sint ouch affin glich den lutin. Do vint man schuyliche und grymmege kaczin. 


Von vil pfeffirs und yngeber und von andirn kruyde di uns sint 
unbekant. 


Helli ist ouch eyn rich wol ccc myle [52°] von Coman, das hot eyne sundirliche 

20 sproche unde eynen kunig und wenic lute, di sint epgoter. Das rich ist alczu 

rich und alczu veste, man mak is nicht gewynnen, ouch mak man nicht wol dor 

czu kumen. si vurchtin nymant, si dinen ouch nymant, si sint rich von yngebere 
und von andir krude. 


Von grozen roubern und von obirvlussikeit allir spiczerie. 


25  Melyabar ist eyn groz rich in der grozin India und hot eyne sundirliche 
sproche und eynen kunig und dynet den epgotin und sint nymande undirtenik, 
und ist gelegin kegin dem awinde; hi irschinet der leytstern czweyger arme ho. 
In disim riche und in dem riche Casmar do sint me wen cc roubschif, di roubin 


5. dor czu ist Dor czu ist. 5ff. Omnia enim bona eorum nec non et ani- 
malia et aves eorum sunt deformia a nostris, et hoc accidit propter maximum et 
intemperatum calorem illius patrie V. 9ff. Ben. 182; Yule III, 23; De provincia 
Coman V 4’r. llff. Coman est quedam provincia, pars Indie, in qua eundo per mare 
xxx miliariis incipit rcapparere tramontana sive articus uno brachio super aquam; 
predicte provincie, quibus nunquam apparet ipsa stella, (eo quod ZL M) vergunt nimis 
ad meridiem V. 17ff. Ben. 183; Yule III, 24; De regno Helyn V 47". 21. is 
nicht] t über der Zeile nachgetragen. 24ff. Ben. 184; Yule III, 25; De regno Melibar 
v4. 28. und in dem riche wiederholt. 


67 


[52”] uf dem mere. Di roubir vuren stetis mit yn wip und kint und alle ir gesinde, 
und di wile si lebin, so roubin si uf dem mere. si machin eczliche bant und czien 
di schif von den andir bi v mylin, und wen si sich also gebindin, so umme reyfin 
sich xx schif hundirt myle von dem mere; und wen der schif eynis ansichtik wirt 
eyn andir schif von andirn landin, so machit das schif eyn vuyger czeychin, so 5 
kumen si czu samene und slon das schif us, in der wys mak yn keyn schif entsigiln, 
und wen si das gut han genumen, so sprechin di rouber czu den lutin di si han 
beroubit und geschindit: ‘vart heym unde gewymnet andir gut, ir kumet uns 
noch me in di hende’, und lozen [53"°] si vry. Dy provincie ist vol allir kruyde. 


Von obirvlussikeit allir spiczerie und von grozen roubern. 10 


Gozutrach ist eyn riche Indie, das czuhit sich kegin orient. Des richis volk 
sint epgoter, si han eyne eygin sproche unde eynen kunig. hy irhebit sich der 
leytstern vj arme ho obir das wassir. hy sint groze rouber czu wassir und czu 
lande als in der werlt gesyn mak. Das riche ist vol kruyde. 


Von manchirleyge riche unde czunge. 15 


Wen man kumt von Gozutrach und czuhit obir das mer kegin dem awinde, 
so kumt man czu eyme riche das heysit Cana, und das andir Cambaich, und czu 
eyme das ist genant Semach, und czu eyme [53"] das ist genant Resinacorar; 
der eyn iclichis hot eyne sundirliche sproche und eynen kunig, und eyn iclichis 
ist eyn groz riche, und sint alle epgoter und lebin des vleyschis und der mylch. 20 
Dy rich czumole legin in der grozen India. 


Von der vrouwin riche und von vil walrodis. 


Wen man kumt von Resinatorar und czuhit obir das mer kegin dem mittage 
obir v myle, so vint man eyn insuln kegin eyner andirn legin uf xxx mylin no, 
der heyst eyne Femynina, dorumme das uf der insuln wonen vrouwin ane man. 25 
Dy andir heyst Masculina, dorumme das do man wonen ane wip. Der beyder 
insuln inwoner sint cristin. Dy wip dy [53%] kumen nymmer czu der manne 


2ff. facientes autem ligamina quedam elongant naves ab invicem v miliariis, 
ligatis autem dictis ligaminibus insimul cingunt xx (quindecim L M) naves (ad L) 
centum miliaria de mari, cum aliis (l. aliquis) eorum videt aliquam (aliquam aliam 
L M) navim, illa, que primo videt, facit signum ignis, et tunc alie socie (alii socii 
L M) concurrentes cingunt (capiunt L M) illam, et isto modo vix evadit aliqua navis 
vel mercatura manus eorum, predones igitur, predictas naves et robbam (robam 
L M tenentes et L) tollentes, dimittunt homines dicentes: ite ad lucrandum plus, 
quia adhuc incidetis (in Z M) manus nostras (iterum L M) V. 10ff. Ben. 185; Yule 
III, 26; Deregno Gozurath V 47". 13. leytsterm. 13f. Hic sunt maximi predones 
in terra marique de mundo L 174’®. l5ff. Ben. 186-189; Yule III, 27—30; kein 
Titel in V. 16. Wem. 22ff. Ben. 190; Yule III, 31; De regno Amazonum V 47”. 
24. obir v myle] ad quingenta (quinque Z M) miliaria V. 

5* 


68 


insuln, abir di man kumen czu rechter czit des jares uf di insuln der vrowin und 
wonen mit yn io der man mit syme wibe dry mone in synys wibis huse. bynnen 
der czit so wirt eynis iclichin mannes wip swanger, unde wen di czit us get, so 
czuhit io der man sinen wek, und wen di kint geborn werdin, di genern di muter 
5 bis in das xiij jar. Dor noch so sendin si di mannes namen uf di insuln der vetir, 
abir di meyde di czien si, bis das si manber werdin. Und wen di man wek kumen, 
so keren sich di wip an keyn dink ane czu der kinder sorge, wi si digenern. Ouch 
han sy acht eczlichir vrucht di do wachsin uf irer insuln. abir di man di [53%] 
erbeytin sere unde koufslayn unde gewynnen mit dem si sich behelfin und ouch 
10 di wip mit den kindern. und wen do sint vil walvische, dorumme sint do ouch in 
dem mere vil vischer, und dorumme ist ouch do di vulle des walradis, der do gar 
gesunt ist den di sich han vorbrochin. Do ist ouch groze kouferye an gesalczen 
vischen. Silebin der milch und des rys und essin vleysch. Si han eyne sundirliche 
geczunge und sint undirtenik eyme bischove, der obir ym hot vremde ercze- 
15 bischove. 


Von vil walrodis und sydin und von nactin luytin. 


Verre von den czwen insuln bi v mylin obir das mer kegin dem mittage do 
lyt eyn insul di ist genant Scoiram; dy in[54"“jwoner der insuln di sint ouch 
cristin und sint gehorsam eym erczebischove. Unde von der grozen vulle der 

20 walvische di man do veet, so ist do obirvlusse des walrodis ; und von der obirvlusse 
der sidin so wirkt man do vil gutir sidin tuch. Ir narunge ist vleysch und vische, 
der do genuc ist, und mylch und rys, des do vil ist; kornis ist nicht. wip und man 
gen do bloz. Sy gebin sich der astrologiam, der kunst di ist von dem gestirne, und 
merkin der vogil quittiln unde geloubin an di swarcze schrift odir di swarczen 

25 buchir der tufil. 


Von vil elefantin und camelyn und von vil walrodis und von vil 
berin und schofin und gerfalkin und walt esiln. 


Obir m myle von [5£”] Scoiram obir mer kegin dem mittage do ist eyne insul, 
di beheldit umme cccc mile. Der insuln sint gewaldic vir herren. Do gevallin vil 


lf. homines autem certo tempore anni euntes ad insulam feminarum miorantur 
in domibus propriarum uxorum tribus mensibus V. 8ff. Homines (vero L M) 
laborant et lucrantur et mercantur pro se, uxoribus et filiis nutriendis, et quia multe 
balene capiuntur in mari illo, in quo multi sunt piscatores, ideo est ibi magna habun- 


dantia ambre V. 10. in fehlt. ll. vis-scher (Zeilentrennung). 13. vis-schen 
(Zeilentrennung). 16ff. Ben. 191; Yule III, 32; De regno Scoyram V 47°. 
17. quingentis milıarııs V. 18. insuln. 21. sidin] bonbacis V. 22ff. nudi 
autem omnes tam viri quam femine incedunt. Astrologis (Astrologie L M) autem 
scientie operam dantes intendunt auguriis et demonum carminibus V. 26ff. Ben. 
192; Yule III, 33; De duabus insulis ubi sunt maxime aves V 47°. 29. ilij°’ milie 


miliarıis V. 


69 


elefant und camelin, der do also vil ist das is ungeloubelich ist. Do ist ouch groz 
kouf von den czenen der elefanten. si essin alle vleisch ane camelin vleysch. do 
ist di vulle allir tyr und vogil manchirleyge gesteltnisse entzwey getrayn von 
unsin. Obir dise insuln sint eczliche andir insuln, czu den ist sorglich czu sigilin 
unde kumen von der uzvlut und invlut des meris obirswenge. In den, als si 5 
sprechin, das czu rechtin stundin sich bewisit eynerleyge vogil, der vogil vedir 
ist von x schretin lank, di dicke der vedirn eynis mannis. Des vogils krefte dy 
[54%] bewisin sich doran das eyner alleyne der vogil veet eyn elefant und vurt 
yn uf in di luft und let yn vallin das her brist, und dor no so vrist her yn. Sumeliche 
sprechin das dy vogil sint grifin; sundir das ist nicht wor, alse mir myne knechte 10 
han gesayt di si han geseen, als si mir vor wor saytin. Sundir der groze chaam 
der sante sine botin von ym czu vordirn eynen gevangin bi der insuln eyne. do 
si den gevangen widir brochtin, do brochtin si ouch mit yn der vedirn eyne und 
czene von beryn apris, di do sint uf den insuln, di also groz sint alse dy wesint, 
und der czene eyne der wigit wol czen pfunt. Ich Marcus Polo sach di selbin 15 
botin und di vedir und ouch di czene; si sprochin ouch das do wern vil gerfal- 
[54”]kin und walt esil und vil selezener vogil, di verre enczwey tragin von unsin. 


Von ungestaltin mannen unde wibin swarcz unde nact und von vil 
spiczerye und rys und elefantin und camelin und gerfalkin und 
lewin und von xij insuln Indie. 20 


Zarachnar ist eyn insul der grozen Indie, von czwey tusint mylin breyt und 
lank. Das volk ist epgoter und han eyne sundirliche sproche und eynen kunig. 
Das volk ist gar ungeschaffin und von grobir corpir und sint stark also das ir 
eyne gerynge truge eyne last di unsir lute iiij nicht tragin mochtin und noch 


2ff. victus eorum est omnium carnium preter camelum (camelorum ZL), et est 
ibi multa ambra, quia capiuntur ibi multe balene (dieser Satz fehlt in L M wie 
in A), et etiam est ibi habundantia omnium bestiarum et avium diversarum &a no- 
stris. Ultra istam insulam sunt due (quedam Z M) alie insule, ad quas est difficilis navi- 
gatio propter fluxum et refluxum maris nimis periculosum, in quibus, ut dicunt, qui vide- 
runt, quod certo tempore anni apparet ibi quedam species avium, quive (que Z M) vocan- 
tur nitri (?tucri Z M, ruc F, Ruc P), sunt autem aves maxime, quarum ale penna est longa 
(ale et penne sunt longe L M) decem pasis vel passibus. Crossitudo vero earum cor- 
respondet longitudini corporis, vires etiam similiter corespondent, adeo quod ...V. 
6. wedir. 15. wigint. xiiij’ libras V. 15f. Dixerunt etiam, quod (ibi Z M) sunt 
multe giraffe et onagri et multa alia animalia diversa a nostris animalibus (alia diversa 
animalia diversa a nostris L)V. 18ff. Ben. 193; Yule III, 34; De regno Zarachylar 
V 47°. 21f. girans duobus miliis miliaribus V. 22. sproche wiederholt. 23ff. sunt 
autem multum deformes, crossi et corpulenti et viribus fortes, et (adeo quod L M) unus 
eorum comedens (comode Z M) pro iiij?" de nostris pondus portaret pro totidem. Nigerima 
enim corpor& habentes, semper nudi incedunt, hora etiam magna et aures magnas habent 
et oculos crossos et prominentes. Sunt notabiliter (totaliter Z _M) simii et inexplicabiliter 
scripti (l. crispi wie L M), femine eorum in omni deformitate hominibus simulantur, 
habentes manus in quadruplo majoris (grossioree L M) quam nostre V. 


70 


also vil. si han alezu swarczen lip und gen stetis nact; [55] si han ouch groze 
munde sam di vorloufe, groze oren unde wite ougin und ufgedunst, di nase nydir 
gedruct glich eyme affin und di hor crusp. Ir wip glichin sich den mannen in 
allir geschicnisse, taceo de partibus infra; sy han vir stunt grozer hende wen wir. 
5 Ir narunge ist rys und vleysch unde mylch und wyn von ryse gemacht und von 
manchirleyge kruyde und der ist gar gut. Do ist vil unde groze koufinschacze, 
wen das mer let sich wol sigiln; do ist groz kouf von elefandis czene, der ist do 
genuc, und ouch walrodis. Das volk vurcht nicht den tot, wen si sint sundirlichin 
stark unde grymmege striter, si stritin mit den elefant und mit kamelin, mit 

10 grellin und mit swer[55”]tin; si buwin berkvrit von holcze uf di elefant, und von 
den stritin si; do sint xx man uffe, di werfin her abe steyne und schisin her nidir 
widir divynde. Dy berkvrit di bedeckin si mit wildir tyrn hute, und wen si in den 
strit czien, so trenkin si dy elefant mit dem wyne, von deme werdin sy kuner und 
beysik. do sint ouch vil lewin und lewynne und vil andir tyr di uns sint unbekant. 

15 alle di ster der insuln, der do vil ist, di sint alle wys sam eyn sne, ane alleyne das 
houpt ist yn swarez. Do sint ouch vil giraffin di sint gar schone an czu seen, si 
han lange he!se und di vordirstin beyn lenger wen dy hindirstin; der hals ist yn 
also lank das sy tragin ir houpt von der erdin iiij schrete [55%] ho, si har eyn 
kleyne houbt und di corperige gelynygirt wys und rot. 

20 Nu wissit das ich nicht habe geret von allin insuln Indie, sundir von den 
edlistin und von den grostin. Unde wissit vor wor das in deme mere Indie sint 
xij insuln di do sint besaczt, als do bewisin di buchir der gutin sigeler und stugir- 
manne, und ouch ich umme wandirt han das mer. Noch deme das gesprochin 
ist von der grozen Indie, nu ist czu sprechin von der mittilstin Indie, di genant 

25 ist Abasyam. 


Von der mittilstin Indien der keysir ist cristin, und wy man 
di ceristin irkennet und andir volk das do wonet. 


Abasyam ist eyne groze provincie und in der insuln di do geheysin ist di 
mittilste Indie. In der provincie [55%] sint vj riche und vj kunige, der sint su- 
30 meliche cristin und sumeliche sarraceni. Abir der groze herre ist cristin, undir 
deme sint di andirn. Alle di cristin di werdin gemerkit mit eyme glundin ysin 
an der stirne mit dem czeychin des cruczis. Abir di judin, der do eyn groze schare 


17. leyger. 20. nicht fehlt. 20ff. Sciatis me non dixisse de omnibus insulis 
Indie nisı de nobilioribus et majoribus. Tot enim sunt in mari Indie plures a predictis, 
quod non est homo, qui eas numcrare posset. Major (? stark verwischt) autem pars non 
nominatarum subsunt nominatis (die zwei Sätze fehlen inL M wie in A). Sciatis autem 
certissime, quod in mari Indie sunt xij milia (duodecim Z M) insularum habitatarum, 
sicut hostendunt circini et libri optimorum nautarum navigantium (per L M) illud mare V. 
21. eldistin. 22. di fehlt, erg. von N. 26ff. Ben. 194; Yule III, 35; De Ambascian 
que dieitur India media V 47°. 28f. Ambascian est quedam magna provincia et 
insula, que vocatur India media P. 


71 


ist, di werdin ouch also gemerkit an eyme iclichin backin mit eyme langin striche; 
abir dy sarraceni, der do di groste mennyge ist, sint geczeychnit ouch undir den 
ougin mit sibin langin strichin di sich czien von der stirne bis an den munt. Der 
groste kunig und di cristin wonen mittin in der insuln. In der provincie predigite 
sente Thomas der apostol und bekarte [56”°] do groz volk, unde czu leczte wart 5 
her do gemartirt unde gap uf syn lebin und ruwit und rastit do selbis, als bobin 
gesprochin ist. In der provincien ist gute ritterschaft, di czu strite wol kunnen 
widir vil andir provincien der heydinschaft. | 


Von dem strite unde dem sege der cristin in India kegin den 
sarracenen und von vil lewin und gerfalkin und von vil papegogen 10 
unde kaczen. 


In dem jare gotis mce und Ixxxviij der keyser der provincien Abasyam, der 
ist eyn cristin, der wolde suchin das heylige grab in siner personen unde bereyte 
groz czu. das wart ym widir rotin von sinen bestin, di yn ouch sere botin das her 
di vart lize un[56”]dirweyn; wen her muste czien durch vil provincien der sarra- 15 
cenen, di mochtin sy hindirn, wen di sarracen hassin di cristin vor alle volk. 
Do sante her kegin Jherusalem an siner stat eyn heyligin bischof mit grozem 
oppir unde mit bequemir geselleschaft. Do der bischof di vart hatte geleyst und 
heymwert czouch, das wart der soldan ynne und liz den bischof voen in der 
provincien Adon unde gebot ym das her den geloubin Cristi vorsachte und 20 
enphunge an sich Machemetis e, andirs her wolde yn unde sine volger gar obil 
handiln. abir der bischof und sine geselleschaft di wurdin gesterkit mit der genade 
Jhesu Cristi und bestundin mech[56”Jticlichin in irem geloubin, als is billichin 
was, und gobin antworte deme soldan das yn das nicht vügite czu tun noch 
enwoldin. des was der soldan ungemeyt und bedochte sich und vurchte des key- 25 
sers gewalt und liz si varen. Do der bischof heym quam, do offinbarte her dy ge- 
schichte di ym worn widir varn von dem soldan. des wart der keyser irczorat 
und gink czu rote mit synen herren unde bereyte eyn vil grozis her von rittirn 
unde von vuz volke unde vil elephant mit bergvrydin unde mit blidin und czouch 
in das lant Adom und tate vil schadin den sarracen unde stifte do grozen mort. 30 
Do das der soldan irvrisch, do besamete her sich mit czwir also vil [56”] volkis 
und czouch kegin den cristin keyser unde was dorno das her ym di vorte vor- 
legite. abir von der hulfe gotis quam her allinthalbin obir, also das di cristin 
gesigitin unde slugin deme soldane groz volk abe. des vloyn di sarracen und vor- 


— _ — 


3f. Major rex christianus moratur in medio insule V. gff. Ben. 194; Yule 
III, 35; De imperatore Indie, qui voluit visitare sepulcrum Christi V 48”. 13£. voluit 
personaliter sepulcrum Christi visitare facto prius maximo apparatu V. 14. nach 
groz erg. ein Wort wie geverte o.d. ?H. 16. vol; cum omnes saraceni odiant pre omni- 
bus gentibus christianos V. 22. wurdi. 27. das. 34ff. Saraceni igitur fu- 
gientes aliosque (alios Z M) passus et transitus preocupare conati, ne majora dampna 


72 


legitin andir vorte, das yn keyn grozer schade wurde getan; des wurdin di Sarracenı 
abir geslayn czu dem andirn mole und czu dem drittin mole urd czu deme virdin 
mole, also wer do mochte gevlien, der was vro. Noch deme sege czoch der keyser 
vrolichin heym mit den synen. 

5 Ir nerunge des volkis Abasyam ist rys, vleysch und milch, si han ouch ol 
gemacht von samen des krutis susima. Do sint ouch vil giraffen, [57°] lewin 
und lewinne unde lebart und vil andir tyr di do andir gesteltnisse han wen di 
unsir, unde sint schone an czu seen. Ouch sint do papegoge vil und manchirhande 
var und schone geverbit von der naturn und vil andirs gevogils di do andirs sint 

10 wen unse. Do sint ouch struze groz als eyn esil und sint ouch do merkaczen, dy 
habin menschin antlicze. Do ist ouch groz kouf side, und man wirkit ouch do 
schone tuch von sidin; si machin ouch do alczu gute bucaranum. 


Wy und in welchim wege moge man brengin allirleyge koufin- 
schacz von India und Allexandria und von der hulfe Adon widir 
15 Acon. 


Dy provincie Adom [577] ist gar eyne groze provincie und rich von der achbern 
haven disi hot. Ir kunig ist gar mechtik obir alle di kunige der sarracen und heyst 
soldan, alle sin volk sint sarracen und echter der cristin, und ouch in der provincie 
sint burge unde stete. Do ist eyne gute havin, in di sigiln alle di schif di do war 

20 brengin von India beyde an cruyde und an andir spiczerye, des man do bedarf. 
di war wirt uf geschiffit und geladin in kleyne schif und gevurt uf eyme vlisindin 
wassir vij tage reyse. so let man den di selbe war uffe cameln, di trayn dy war 
obir xxx tage reyse. so kumen si uf eyn wazzir das czuhit sich hyn kegin Alle- 
xandriam, uf dem wassir [57%] brengit man czu Allexandriam di selbe war. Dis 

25ist der beste unde der kurczste wek czu brengin koufinschacz und kruyde in 
Allexandriam von India, und den selbin wek brengit nıan vil pfert in Indiam von 
Allexandria wen di Indi keyne gute pfert han in iren landin. Der soldan Adon von 


eis rex christianus inferret, tertio et quarto victi et debellati fugerunt. Christianus 
igitur imperator et multis dampnis saracenis illatis ad propria cum victoria et gaudio 
remeavit V. 

6. gemach. 8ff. Sunt etiam ibi papagalli multarum (diversarum L M) forma- 
rum et diversorum et pulcrorum colorum et multe alie aves (bestie M) diverse a 
nostris V. 9. gevogilt. 13ff. Ben. 195; Yule III, 36; De provincia Adon V 48". 
16f. Provincia Adon est magna valde et dives ratione optimi portus, quem habet P. 
17. obir] inter V. 24ff. Hec igitur est melior et brevior via portandi species et 
mercaturas quantumcumque de Yndia in Alexandriam. Hoec igitur est melior et brevior 
via, per quam ducuntur in Indiam multi equi venales, cum Yndi non habeant bonos 
equos de sua terra (Hec igitur est melior et brevior [erg. via] portandi species et mer- 
caturas quascumque de India in Allexandriam, per quam ducuntur in Allexandriam 
multi equi venales, cum ibi non habeant bonos equos de terra sua L M). Soldanus autem 
Adem propter maximos redditus, quos recipit a mercatoribus per terram eius tran- 
seuntibus, est de dictioribus (l. divitioribus?) regibus saracenorum V. 


73 


grozer rente di her nymt von den di do wandirn durch das lant, her ist richer 
wen keyner der kunig der sarracen. 


In welchir czit gewunnen wart Acon unde di czal des volkis di 
der soldan sante der provincien Adom widir Acon. 


In der czit do Acon gehert wart, in deme jare gotis mcc in dem xcj jare, 5 
soldanus Adon der sante deme soldan von Babylon durch nyt der cristin [57®] 
xxx tusint riter unde also vil camelin mit allim geczuge unde noturft als di 
groze schar des heris bedurfte. 


Hi wechst wigerouch und hi macht man wyn von rise und brot 
von vischin. 10 


Verre von der havin Adon wol ccc myle do lit eyne groze stat, di ist von der 
provincie Adon, di ist genant Exyet, undir der stat gebite sint vil burge unde 
stete. di hot ouch eyne gute havin, do brengit man czu di pfert di man wil vuren 
in Indie, und der ist also vil das man is nicht geloubit, man see is denne. Uf der 
insuln wechst wys wigerouch genuc; di boume di do brengin den wisen wigerouch, 15 
di sint sam di kleynen tannen; wen man di risit mit [58”°] eyme messir, so truyfit 
durch di spaldin der wigerouch. Do wechst keyn korn ane rys. Si han ouch 
keynen wyn wen wyn gemachit von ryse. Sihan ouch keyn andir vie wen pfert 
unde camelin. Silebin alleyne der vische, wen si han keyne wurcz von der grozen 
hicze, umme das ist das lant gar wuste. In dem aprille unde merczin und in dem 20 
meygin so veet man do vil vischis in dem mere, di dorrit man und haldin si das 
gancze jar, und do mitte vutirn si ir vie, wen si noch korn noch wurcze han ane 
eyn wenik risis, des do doch nicht vil ist. sundir di vische di si essin unde das vie, 
truge unde vrisch, di sint kleyne. sundir von den grozin machin si [58"°] brot 
also: si risin den visch in kleyne stucke unde sidin di, uz den druckit man di25 
juche und man wirkit das sam eyn teyk unde machit do von brot unde kochin 
das unde legin is in di sunne und lozin das dorrin; das heysit brot viscotum, das 
ist brot von vischin, das wert eyn ganczis jar und essin dar von gar giczlichin. 


l. mymt. 3ff. Ben. 195; Yule III, 36; De captione Acon V 48”. 5. Adon. 
dff. Tempore enim, quo fuit capta Acon, que (quod ZL M) fuit anno domini mcecelxxxxj, 
soldanus Adon misit soldano Babillonie propter odium christianorum xxxt® milia equitum 
et xxx'* milia camellorum cum omnibus necessariis ipsi multitudini exercitus V. 
Yff. Ben. 196f.; Yule III, 37f.; De civitate Exier V 48”. 18f. animalia eorum scilicet 
(sunt Z M) equi, camelli, boves et arietes vivunt (Vivunt L) solum de piscibus V. 
22. vutin; nutriunt V. 23ff. Pisces enim, quos comedunt animalia siccos et 
recentes, sunt parvi. De magnis enim piscibus, quos capiunt copiose, faciunt panem Sic. 
Scindentes pisces minuatim coquunt illos, ex quibus aqua expresss conficiunt eos sicud 
pastam, et sic pane exinde confecto coquunt eum ad solem,. quem iterum siccantes 
faciunt panem biscoctum, quem per totum servantes annum comedunt avide L 175”. 


74 


Von alczu grozin berin und sterin. 


Eyne groze werlt der Tartirn wonit kegin dem nordin; dy han eynen kunig, der 
ist uz dem geslechte des grozen chaam, und sint alle epgoter und machin iren 
got von eyme vilcze und sprechin, her sorge vor ire vie. Ire wonunge ist uf deme 

5 velde und uf deme gebirge, si essin vleysch unde trinkin mylch, si enhan keyner- 
leyge [58°] korn und vroygin sich gutis vredis und bewerren sich mit nymande, 
alle ir richtum ist groz vie. Do sint ouch groze berin x spannen lanc unde wizer 
hor. Si han ouch gar groze sterin, dy sint czumole swarcz. Do sint ouch vil 


wildir tier. 


10 Von czobiln veln und hermeln und cuculn und von manchir hande 
buntwerke und von grozen hundin di do czien gar groze last und 
carren di do benydin sint slechte. 


In der provincien ist obirvlus allir tier und czu vordirst eynerleyge kleyne tier 

di genant sint zobil, di han di bestin vel von der werlt. eyn vuter von den vellin 
15 der do genuc were czu eyme robe, das ist czu eyme rittirs kleyde, das were also 
gut als m guldin [58] floren. Do ist ouch groz obirvlussikeit an buntwerke, das 
do vellit in dem lande, wen is ist gar wuste, und do ist gebirge do man veet di tier 

di do heysin hermel und cucullini, und vil andir tier in den weldin mit strickin, di 
das volk wol machin kan. In der provincien sint vil wassir unde see; durch di 
20 mak keyn swer tier alse pfert und kue und der glich gen von yse das do stetlichin 
ist, wen do ist groz vrost in den landin. Abir wo vlisinde wassir sint, der do vil 
ist, do sint bruckin obir; obir di mak man doch kummerlichin kumen, und der 
wek wert wol xxij tage reyse. Do sint ouch groze berge und tal. wen abir di 
koufmans wellin koufin di vorgenumete [59°] vel, dor an si grobelichin gewinnen, 
25 so muzen si czien obir berg und tal, das do ane groze erbeyte nicht mac gesin, wen 


lff. Ben. 218; Yule IV, 20; De Tartaris habitantibus versus aquilonem V 4$r. 
7f. sunt ibi ursi maximi, longi xx palmis, albissimi pilo V. 10ff. Ben. 218; Yule 
IV, 20; De magna copia animalium V 48". 13ff. In ista provincia est maxima habun- 
dantia animalium omnium et quorumdam animalium parvorum, que vocantur zobolini, 
que habent meliores pelles de mundo. Fodera enim pellium zobolinorum, quantum suffi- 
cerent militi, valet duo milia (M V) bysantium auri, mille (v° V) florenos auri. Est etiam 
ibi maxima habundantia pellium variorum L 175!“. 19ff. In provincia illa sunt multe 
aque et lacus, in quibus propter sepiternum et intensissimum frigus est ibi perpetua 
(? ppa, propter L M) glacies. Et per totam partem illam non potest ambulare equus neo 
aliud animal grave V. 22f. Durat enim ista via (eine ausgewischte Stelle) xiij (circa 
viginta duas L AM) dietas V. 25ff. oportes (l. oportet) illos ascendere montes illos et 
descendere ad valles meabiles (inmeabiles ZL M), ad quas infra (ita L M) patet accesus. 
In capite illarum xiij dietarum est quedam habitatio hominum vehentium illos, qui as- 
cendunt et descendunt de montibus illis. In passibus enim quibusdam tenent maximos 
canes, qui sunt magni ut asini. Illi autem canes, de quibus sunt in quolibet passu circa 
xl, junguntur et sunt docti adjugum, ad quod junguntur, v (sex L M) canes ligata (ligati 
L M) quadam biga ad jugum. Biga autem habet rotas planas de subter V. 


75 


dor ezu ist nicht wol czu kumen. Idoch wirt yn kunt der czu gank also:an deme 
beginstnisse der xxij tage reyse do ist eyn wonunge der lute di pflegin czu vuren 
di do wollin obir das gebirge odir nidir, dy haldin an eczlichir loge gar groze hunde 
sam di esil; der hunde sini in eyner iclichin loge bi xl di do gewonit sin czu czien, 
der hunde bint man vj an eynen carren mit jochin. abir der carre der hot schibe- 5 
lechte redir unde slechte, uf den carren legit man bern hute, dor uf siczit der hunde 
triber und di do sint czu varn; in der wys [59”?] so sint si sicher von eyner loge 
czu der andirn alle den wek uz der do ist von xxij tage reyse, als gesprochin ist. 


Von ewigin vinstirnissen do man veet dy tier der vor 
gesprochin vel. 10 


In dem ende der provincien Iyt eyn andir provincie, di ist genumit di vin- 
stirnisse, wen do ist ewiclichin vinstir nacht, als mit uns ist spete conplete. man 
siet do der sunnen nymmer. das volk das do gewonit, sint wys und schone und 
wol geschickit an allim irem libe und groz, doch sint si bleych von der darbunge 
der sunnen. Sihan keynen herren noch keyn e. Silebin sam das unvornumftige 15 
vie. Dy Tartirn di bi yn gelegin sint, di beroubin si dicke geretin czu yn, di doch 
von der vinster[59°]nisse uz noch yn mochtin kumen ane list, dy velt pfert di 
do habin vuln; di vuln di losin si busin den vinstirnissin in evrer hute und in 
der invart des landis, und wen si den roub han genumen, so lozen si di pfert vry 
und strichin den czoum uf der velt pferdin di si ritin; di synnen noch den vuln 20 
unde kumen rechtis wegis us der vinstirnisse. Dy inwoner der provincie di trayn 
vugir wen sy geen jagin, so voen si di vorgenantin tier und han an den veln grosin 
gewin. | 


Von Rusin und von irer gewonheit. 


Ruscia ist eyne groze provincie gelegin uf deme nordin und ist also groz das 25 
si sich streckit bis an das mer das do heyst Occeanum. In dem [59%] selbin mere 
legin vil insuln, uf den gevallin vil gerfalkin unde vremde falkin unde werdin 
do gevangin und von dannen werdin si gevurt also wyt als di werlt. Di Rusyn 


l. nicht] t über der Zeile nachgetragen. 2. do] Do; das vorhergehende an dem be- 
ginstnisse usw. tst also (wohl erst vom Schreiber) falsch bezogen H. 4. sin. 8. xiij 
dietas V. Yff. Ben. 219; Yule IV, 21; De provincia que dicitur obscuritas V 48°. 
12. nicht; quia est ibi perpetua obscuritas, sicut est apud nos hora tardi conpletorii V. 
mit wiederholt. 16. di doch ist auf Tartirn zu beziehen. 16ff. Tartari eius 
confines sepe predantur eos, equitantes propter obscuritatem, de qua exire et redire 
(nescirent L M), equas, que pullos habent, quas (quos Z M) cum custodia dimittunt in 
introitu obscuri tatis. Capta autem preda laxant habenas in reditu equabus, quas 
equitant, iste ante (autem L M) recto itinere revertuntur ad pulos V. 20. den 
fehlt. 24ff. Ben. 220; Yule IV, 22; De Roscia provincia maxima V 468°. 


76 


sint cristin, sundir scismatici, si haldin sich noch der Krichin gewonheit. Do sint 
schone lute beyde wip und man, wys und doch bleych, und dynen deme kunige 
der Tartirn von orient. Sy han keyne andir koufinschacz wen di vel der tiere di 
do dicke genumit sint, der do vil ist. In Rusin sint vil silbir ercz, an dem gewinnen 

5 di silbir grebir groz der provincie. In Rusin ist also groz vrost stetis das sich di 
lute unde di tier nerlichin mogin sich irnern des vrostis ... 


lf. Sunt enim (etiam ibi ZL, ibi M) pulcri homines et mulieres albe et flave (albi 
etflaviL M)V. 4ff. Sunt etiam in Roscia multe minene (l!. minerie) argenti, de quo 
multum lucrantur minerarii illius provincie. Est etiam (in Roscis L M) tanta et tam 
sempiterne frigiditas, quod vix potest ibi vivere homo vel animal P. 


Namenverzeichnis 


Die Namen geben wir in der Orthographie der Hs. Y, y behandeln wir alphabetisch 
als I, i. Von allgemein geläufigen Namen abgesehen, führen wir jeweilen zuletzt die Lesart 
von F, ausnahmsweise von Benedetto konjiziert, als die meistens ursprünglichste Lesart an, 
und zwar, wo diese variiert, in ihren extremsten Varianten. Wo A von der ursprünglichen 
Lesart wesentlich weiter abweicht als LA und die Lesarten von LA nicht schon im Apparat 
zu finden sind, setzen wir diese in Klammern hinzu. 

Ohne unseren Grundsatz zu verlassen, auf einen eigentlichen Realkommentar zu ver- 
zichten, wollen wir hier doch einige allgemeine Stützen bieten. Den Namen wichtigerer 
historischer oder geographischer Erscheinungen fügen wir die heute üblichen Namen bei. 
Die anderen Namen kennzeichnen wir ganz allgemein nach Kategorien, wobei wir uns fol- 
gender Abkürzungen bedienen: Kgr. = Königreich, Prov. = Provinz, beides nach der 
ursprünglichen Bezeichnung Marco Polos, chin. = chinesisch, ind. = indisch, beides im 


weitesten Sinne, Vn. = Volksname, Hlg. = Heiliger. 


Abalet Magy, chin. Prov. 
29, 1 — Achbaluc Mangi. 

Abasyam, Abessinien 70, 25. 
28,71, 12; 72,5 — Abasce 
Abasie (?). 

Abrassanyni, Brahmanen 
(irrtümlich für die Prov. 
Lar, vgl. V) 64,33 — 
abraiaman. 

Acon, Stadt 72,15; 73,3. 
4. 5 (irrtümlich Adon) — 
Acri. 

Adam: Adams gen. 1,13. 

Adon, Stadt Aden 71, 20; 
72, 14; 72,27; 73,6. 11. 
12; Adom 71, 30; 72, 16; 


73,4; Edem 61,2 — 
Adan, Eden. 

Alani, Vn. 43, 22. 25. 26. 31 
— Alani. 


Alau, Chanvon Persien 5,10. 
15. 18. 20. 24; 11, 11. 14 
— Alau. 

Alcay, ind. Prov. 53, 23; 
64,8. 11 — Locac. 

Alcaym, Berg (irrtümlich 
ale Prov.) 18, 25 — Altai. 


Alexander der Große 4, 14. 
17; Alexandri gen. 10, 5; 
Allexandrı 10,8; Ale- 
xandirs 12, 1; Allexandirs 
11, 29. 

Allexandria, Stadt, dat. 72, 
14. 27; Allexandriam acc. 
12, 23. 24. 26. 

Amaabar, s. Maaboy. 

Amau, Prov. (wahrschein- 
lich Annam) 37, 22; Mau 
37,14 — Anıu. 

Angwertam, Insel (Anda- 
manen) 58, 4; Angwerram 
68, 16 — Angaman. 

Ardadam, chin. Prov. 34, 
14; 36, 15 — Cardandan, 
Arddandan. 

Armeni, Vn. 3, 26. 

Armenie nom. 3, 5. 13; gen. 
3, 18; dat. 3, 1; 4, 3; acc. 
4,2; nom. pl. 3,5; Ar- 
menia dat. 3, 4. 12; Ar- 
menien dat. sg. 6, 2; pl. 
3, 21. 

Atan (fehlerhaft für Catay) 
56,3 (Anchatä W, An- 


catä L S, Cuchacham V) 
— Cata. 


Babylon 73, 6. 

Bachim, Groß-Chan 16, 19 
— Batui. 

Balgana, Kgr. (Bengalen) 
35,6.8; Bulgana 36, 2; 
Malgana 37, 1.3 — Ban- 
gala. 

Baldac, Bagdad 5, 3.5.6; 
6, 3. 8. 14 — Baudac. 
Baldasya, Prov. 11, 32; 12, 
25 — Balascian, Baldas- 

cian. 

Bayan, Feldherr 40, 14. 15; 
Bayam 43, 19.21.29 — 
Baian Cincsan. 

Basym, Kgr. 556,6 — Bas- 
man. 

Blasius, Hig. 3,29 — (Zu- 
satz von VA). 

Bulgana, s. Balgana. 


Cabale, 8. Cambalii. 
Caymgui, chin. Stadt 43, 6. 
13. 15 — Caigiu. 


78 


Cakomoya, 8. Caramora. 

Cambaich, ind. Kgr. 67, 17 
— Canbaet. 

Cambalii, Chanbalig, Haupt- 
stadt von Catay (Peking) 
25, 20. 22. 24; 26, 5. 7; 
27, 2.5. 27; 28, 13; 29,9. 
11; 43,9.11; 48,27;Cabale 
23, 22 — Cambaluc, Can- 
balu. 

Cambu, Kgr. 56, 28 — Lan- 
bri. 

Camul, Prov. 32, 24; Fa- 
mul 14,2 — Camul. 

Cana, ind. Kgr. 67,17 — 
Tana. 

Candur, Prov. 20,6 (Tan- 
duc Y) — Tenduc. 

Candysi, chin. Stadt 39, 4.7 


— Tandinfu. 
Cangui, chin. Stadt 41, 24 
— Yangiu. 


Canocain, 8. Tunocain. 

Cantasii, chin. Stadt 38, 29 
(Cancasu V) — Cacianfu. 

Capingam, chin. Stadt 47, 
27; Capyngam 47,25 
(Cäpigui Y) — Tanpingiu. 

Capyon, stadt 15,16 
Canpiciou. 

Caraam, chin. Prov. 32, 32; 
34, 14; 35, 3. 7 — Cara- 
gian, Caraian. 

Caramora, der Gelbe Fluß 
41,8; Cakomoya 39, 19 
— Caramoran. 

Casmar, 8. Gozutrach. 

Catay, Nord-China 25, 28; 
38, 30; Cathay 28, 8. 20; 
39,13 — Catai. 

Chesimior, Prov. 12, 16 — 
Chesciemur. 

Chontan, chin. Prov. 48, 33 
— Choncha. 

Chui, Groß-Chan 16, 18 — 
Cui. 

Cyangiam, chin. Stadt 48, 2 
— Cianscian. 

Cymgiamsu, chin. Stadt 43, 
15; Cyngiasu 43, 24 — 
Cinghianfu. 


Cyambu, ind. Kgr. 52, 29; 
53,15 — Cianba. 

Cyandai, chin. Stadt 20, 29 
— Ciandu. 

Cyangula, chin. Stadt 38, 31; 
39, 4 — Cianglu. 

Cyarchia, Prov. 13, 24 — 
Ciarcian. 

Cyngincalas, Prov. 
— Ghinghintalas. 

Cingius, Deschingie Chan, 
undekl. 16, 4.9; Cyngius 
1,24; 15,29; 16,8. 12. 
14. 17 (Cymgius). 29; 21, 9 
— Cinghis, Cinchins. 

Cyngui (l. Cyugiu o. a.? 
Quingiu V, Cyngwi L, 
Cingwi S M), chin. Pro- 
vinzen und Städte (vgl. 
Einleitung, XXX V) 38, 4. 
29; 39, 16; 43, 23; 47, 32 
— Ciugiu, Cingiu, Cangiu, 
Ghiughiu. 

Cogio, chin. Stadt 48, 4.8 


14, 24 


— Cugiu. 

Coman, ind. Prov. 66, 11. 19 
— Comari. 

Corgagiu, chin. Stadt 41, 14. 
15; Curgagiu 41,5 — 
Coigangiu. 


Cretina, Ägr. 8, 1. 3 — Crer- 
man, Creman. 

Crist: Cristi gen. 6, 20; 71, 
20; Jhesu Cristi 15, 11; 
71, 23; Cristum acc. 7, 14. 

Crymosce, Gegend 6, 8 (Cre- 
mosor V) — Cremosor. 

Cublay, Kubilai Chan 1, 19. 
22, 2,1; 5,11; 16, 22. 25; 
560, 21 — Cublai. 

Curgagiu, 8. Corgagiu. 


Dagrayam, Kgr. 56, 12 — 
Dagroian. 

Darius: Darii gen. 10, 5. 8. 

David, König von Georgien 
4, 11 — Davwvit. 

Dufar, Stadt 61,2 — Du- 
far. 


Edem, 8. Adon. 


Ergonil, Kgr. 20, 2. 31; Er- 
gonyl 19, 13 — Erginul. 

Eufrates 4, 26. 

Exyet, Stadt 73,12; Sor 
61,2 — Escier, Escer. 


Famul, s. Camul. 

Femynina, Insel 67, 25 — 
femeles. 

Ferlochi, Kgr. 54, 27 — Fer- 
lec. 

Fonfur, Kgr. 57, 13 — Fan- 
sur. 

Frankriche (gen.?P) 2, 26. 

Fungum, chin. Stadt 48, 33; 
49, 10 — Fugiu. 

Funyglu, chin. Stadt 38, 8; 


(Finglu V, Swirigi L, 
Cingwi M) — Ciugiu, 
Sinugul. 
Gaddyte, Vn. 32,25 — 


(Prov. Gaindu). 

Gandi, chin. Prov. 14, 22; 
Gagdy 32, 8; Gagadi 32, 
19. 23 — Gaindu. 

Georgius, König von Ergo- 
nıl 20, 11; Georgii gen. 
20,2 — Giorgie. 

Gyganchai, Chan 12,30 
(Cygathay V) — Ciaga- 
tai. 

Gyorgiana, Georgien 4,1. 
4; Gorgyana 4,18 
Jorgienie. 

Glaza, Stadt 3, 10 — Laias. 

Gog und Magog 20, 1.9.10. 

Goym, Vn. 61,23 — gavi, 
govi. 

Gorgyana, 8. Gyorgiana. 

Gorgyani, Vn. 4, 12 — Jor- 
giens. 

Gozutrach, ind. Kgr. 67, 11. 
16; Casmar 66, 28 
Gogurat. 


Helli, ind. Kgr. 66,19 — 
Eli. 
Hyspanien (gen.?) 2, 26. 


Ym, chin. Stadt 41, 20. 22 
— Caiıu. 


Ymgay, chin. Stadt 39,8 
(Xiragay V, Cyngay L) 
Singiu (Singiumatu). 

Indi, s. Indin. 

India nom. 5, 3; dat. 3, 3; 
7,24; 9,20. 22, 25, 27; 
33, 18; 34, 11; 37, 29, 45, 
29; 49, 11. 22; 50, 2. 7; 
52,23; 58,3; 59, 15. 19; 
64, 29; 66, 25; 67, 21; 
71,9; 72, 14. 20. 26; acc. 
36, 16; 37, 4; 49, 5; Indie 
nom. 59, 21; 70, 29; gen. 
63,21; 61,22; 66,11; 
67, 11; 69, 20. 21; 70, 20. 
21; dat. 33, 5; 50, 3; 
66, 10; 62, 1. 9. 22; 64, 9; 
170, 24. 24; 73, 14; nom. 
pl. 59, 15; Indien dat. 70, 
26. Indiam acc. 72, 26 — 
Indie, Endie, Ynde. 

Indin, Vn. gen. 62,7; Indi 
12, 27. 

Java, Insel 53, 16.22 — 
Java. 

Javamayn, Insel Sumatra 
64, 21; 55, 25 (Jamae- 
naym); 57,22.25; Java- 
meyn 59, 13 — Java la 
menoure. 

Jherusalem 71, 17. 

Jhesu, 8. Crist. 

Johannes der Täufer, acc. 
13, 11; Johannis 13, 1.16. 


Krichin, Griechen 3, 24; 76,1. 

Kurfali, ind. Kgr. 63,5 — 
Mutfili. 

Kurnos, Stadt 61, 2 — Cur- 
mos. 


Lar, 8. Abrassanyni. 
Latiner 6, 9. 


Maaboy, ind. Prov. 58, 21; 
Maabar odir Maaboy 63, 
27; Amaabar (a Maabar L 
M) 66, 22 — Maabar. 

Machamet, Mohammed acc. 
19, 17; Machameti gen. 
3, 22; Machametis gen. 


| 


7,20; 9,25; 10, 14. 24; 
11,5. 17; 54, 29; Mache- 
metis gen. 14, 26; 20, 8; 
71,21; Machemet dat. 
11,23; acc. 6,6; 9,8; 
Machometi gen. 15, 19; 
Machometis gen. 13, 25; 
Machometum acc. 11, 33. 

Magog, 8. Gog. 

Malgana, se. Balgana. 

Mangala, Sohn Kubtlais, 
nom. 28, 25; Mangale gen. 
28, 28 — Mangalai. 

Mangi, Süd-China 39, 9. 26. 
27.29; 40, 11. 28; 41,3. 
6. 11. 29; 42, 4.18; 43, 16. 
21.23; 44,4.21; 46,6. 
11; 47,8.18; Mangy 44, 
15; 46, 23; 47,9; 49,1. 
25; 52,24; Magi 3,3; 
25,27 — Mangi. 

Mangu, Groß-Chan 16, 19; 
17,2 (Magu) — Mongu. 

Marco Polo 1, 22; Marcus 
1, 4; 2, 27; 16, 21; 42, 10. 
26; 55, 26; M. Polo 7, 15; 
16, 23; 41, 26; 44, 21; 47, 
16; 53,8; 54,25; 57,3. 
18. 22; 69,15; Marcum 
acc.2, 11;M.Polo 28, 11. 

Masculina, Insel 67, 26 — 
masle. 

Mau, s. Amau. 

Melyabar, Kgr. 66,25 — 
Melibar. 

Myen, Kgr. und Stadt 36, 13. 
15.19; Myne 35,7.9; 
36,2 — Mien. 

Montogia, s. Velgius. 

Morsachis, Statthalter 43, 18 
— Marsarchis. 

Mosul, Kgr. 4,1.2; 6,8; 
Mosil 4, 29 — Mosul. 
Mulete, Kgr. 10, 16 — Mu- 

leete. 


Nangi, chin. Prov. 41, 30 
— Nanchin, Nanghin. 
Nascardus, Feldherr 35, 6. 
12.15; Nascardum acc. 

35, 9.12 — Nescradin. 


79 


Neturam, Insel 57,26 — 
Necuveran, Necaran. 

Noa: Noe gen. 3, 17. 

Nycolaus Polo 1,18. 22; 
Nycklos P. 2,16; Nic- 
los 42, 10. 


ÖOcceanum nom. 19,1; 75, 
26; dat. 39, 24; 41, 22; 
652, 17; acc. 9, 18; 45, 28; 
48, 3; 49, 5; Occeani dat 
(?) 40, 20; Occeano dat. 
45, 4. 

Oucur, Prov. 15, 13 (Su- 
cur V) — Succiu, Succiur. 


Paliola (or de paliolle F, 
Waschgold, von den ital. 
und lat. Übersetzern nicht 
mehr verstanden) 32, 22; 
33, 13.14; Panlyola 31,23. 

Pancayn, s. Pentaym. 

Panchi, chin. Stadt 41, 20; 
Panghi 41, 17 — Pauchin. 

Peyn, Prov. 13, 19 — Pem. 

Pentaym, ind. Insel 54,9. 
11; Pancayn (irrtümlich 
für Malaiur F, vgl. Ein- 
leituug, XXI) 54,14; 
Pancaym 54,20 — Pen- 
tan. 

Persi, Vn. nom. pl. 12, 17. 

Persia dat. 3,2; Persida 
nom. 7,12.17; dat. 7,11. 
13; 8,3; 11, 32; 12, 16; 
Persydem dat. 6, 3. 

Preami, Presbyter Johannes 
(vgl. Einleitung, XXVIII) 
15, 23; 16, 1. 2. 9. 17; 
20, 3. 10. 12; 39, 25. 


Quyam, Yangtsekiang 42, 23 
— Quian. 

Quilynsu, chin. Stadt 48, 18 
— Quenlinfu. 

Quinsay, chin. Stadt (Hang- 
tschou) 44, 14. 16. 17. 18; 
46, 2. 17. 18. 27. 28;47, 9. 
17.19. 23; 48,4; Quyn- 
say 40, 17 — Quinsai. 


80 


Quysi, Insel 61, 2 — Quis- 
ci. 


Resinacorar, ind. Kgr. 67, 
18; Resinatorar 67, 23 
— Kesmacoran. 

Romer, Vn. nom. pl. 42, 12. 

Ruscia, Rußland nom.75,25; 
Rusin dat. 75, 24;76, 4. 5; 
Rusyn dat. 32, 13. 
sie. : 

Rusyn, Vn. nom. pl. 75, 28. 


Saba, Stadt 7,14 — Sava. 

Sabasten, Stadt 3,29 — 
Sevasto. 

Samaria, Kgr. 55,25 — 
Samatra. 

Scoiram, Insel 68, 18. 28 
— Scotra. 

Selanche, Insel Ceylon 59, 
20; Sylanche 58, 15 (vgl. 
Einleitung, XXVIII) — 
Seilan. 

Semach, ind. Kgr. 67, 18 — 
Semenat. 

Semarchaar, Stadt Samar- 
kand 12,31 — Sanmar- 
can, Sanmarcar. 

Sylanche, 8. Selanche. 

Singui, chin. Stadt 42, 21 
— Singiu (vgl. Syngui). 

Syngui, chin. Stadt 44, 3. 6. 
12; Singui 44, 16 — Sugiu. 

Synifey, König von Mangi 
(irrtümlich, vgl. Einle:- 
tung, XXIX) 46, 22. 


Sorlym (Srlym), ind. Kgr. 
65, 22 — Coilum. 

Sor, 8. Exyet. 

Sugi, chin. Prov. 48,9 — 
Fugiu. 


Tartarye 1, 19; 16, 21; 19,5. 

Tartirn nom. pl. 3, 16; 15, 
22.23; 16, 12; 17,4. 5.17. 
18. 25; 20, 4. 10; 22, 30. 
32.34; 23,3; 35, 7.13. 
14.20.24.28; 41,28; 46,8; 
75, 16; gen. pl. 1, 23; 2, 
13 (Tartir); 5, 11; 7, 28; 
11,11; 16, 1.15. 21; 17, 
24; 25, 23; 29, 10. 11; 35, 
1.18; 42,5; 43, 11; 48, 
28; 74,2; 76, 3; dat. pl. 
3,8. 14; 4, 22; 6, 6; 7, 13. 
20; 14, 4. 25; 15, 20; 19, 
1. 14; Tartarin gen. pl. 1, 
20; Tartern dat. pl. 3, 29. 

Tebet, Tibeth 31,3 — Te- 
bet. 

Thaurisium, Stadt Toabris 
6, 2. 11; Thaurisio dat. 6, 
1.15 — Toris, Tauris. 

Temul, Enkel Kubilais 30, 6 
— Temur. 

Tholomaya, chin. Prov. 37, 
22; 38,5 — Toloman. 
Thomas, ZHig. 59,11.16; 
61, 23. 25. 26; 63, 24. 27; 
64,1. 4. 11. 13. 15. 18. 19. 

32; 71,5. 

Tunocain, Kgr. 7,18; Ca- 

nocain 10, 7” — Tunocaiın. 


Turchia, Türkeı 3, 2. 
Turchin, Vn. 13, 27. 27. 
Turchomania 3,20.21 — 
Turcomanie. 
Turchomanin, Vn. 3, 22. 


Uynquem, chin. Stadt 48, 
26. 32 — Unquen. 


Velgius von Montogia, der 
Alte vom Berge 10,16; 
Velgius 10, 26. 29; 11, 4. 
9.15; Velgi 11, 10; Vel- 
gio 11, 2; Velgin dat. 10, 
15; Velgium 11,14 — le 
Viel de la montagne. 

Venedige dat. 1,4; Venedie 
dat. 2, 3. 19; 44, 22; 57, 4. 

Vergul, Vn. 20,9 — Ung. 


Xayanfu, chin. Stadt 42, 20; 
Xayansu 42,2 — Sai- 
anfu. 


Zaycem, chin. Stadt 49, 10 
— Caitun, Caitem. 

Zerachnar, Insel (,,San- 
sibar‘‘) 69, 21 — Canghi- 
bar. 

Zedandi (Irrtum von A) 
31, 25. 

Zympagu, Japan 50,7; 5l, 
23; 52,28 — Cipangu. 

Zyndyfa, chin. Stadt 30, 28 
— Sindufu. 


- 


Wortverzeichnis. 


Stichworte nach der Schreibung Lexers, Zitate nach der Hs. Deutsche Wörter mit * 
fehlen bei Lexer. Ein ° nach der Zahl zeigt an, daß die Stelle einer Abschniltts- 


überschrift angehört. 


abbet stm. 5,3. 

abbeteieswf.: eptyen 12, 20; 
abtye 15, 17. 

abe]-gän anv. aufhören 14,16; 
ausgehen 18, 12; verschwin- 
den 37,8; -nemen stv. m.d., 
von einer Mauer gesagt, 
verjüngen 29,13; -setzen 
swv. aus einer Stelle ent- 

fernen (untrennbar) 5,3; 
-slahen stv.: slugen si di 
houbt abe 51,3; slugin 
deme soldane groz volk 
abe 71,34; -strichen stv. 
abstreifen 38,17; -tuonanv. 
töten, schlachten 62,9. 
65,3.18; -wischen swrv. 
47,3. 4; -ziehen stv.in harte 
Zucht nehmen: sint ab- 
cziende den lichnam (ho- 
mines magnae abstinen- 
tiae) 65,2. 

äbent stm. Westen 52,28; 
68,15; 59,20; 64,833; 66, 27; 
67,16; tageszeitl. advacc. 
awent unde morgen 59, 28; 
alle awende 60, 13. 

abgot stm. 12,15°%; 
17. 17,20. 21 u. ö. 

*abgoter stm. Götzendiener ; 
erst abgoter, dann stets 
epgoter:34,9; 37,15; 38, 7; 
39,17; 41,6.7; 43,14 usw. 

adamant stm. 63, 4°. 8.9.11. 
13. 14.17.18.20; pl. adaman- 
ten 63, 16. 

adelar swm. 4,12; 8. a. arn. 


15, 16. 


äder swf. Gesteinsader 9,9; 
14,29; 28,8. 

affe swm. 19,14; 55,4. 15; 
66, 9°.16; 70,8. 

ahtbzre adj. wertvoll 72,16. 

ahte stf.: ahte haben m. gen. 
61,18; 68,8. 

ahten swv. für etwas halten 
12,14; 33,9; 37,11; m. gen. 
in Ehren halten 39, 31. 

shter stm. Todfeind 72,18. 

aleine adv. nur 47,10; 59,28. 

aleine cj. obwohl (licet) 38,13; 
60,23; 59,5; aleine daz 
2,27; 4,28; 5,11; 7,2; 9, 30; 
11,21; 18,10; 28,9; 32,16; 
33,156; 35,12; 40,3; 51,28. 

allenthalben adv. auf allen 
Seiten 4,28; 15,31; 30,2; 
41,13; 50,12; 71,33. 

*allergotesheiligentac 9,31. 

allerlengest adv. zeitlich ge- 
braucht 43, 12. 

allerliebest adv. 
61,18. 

allermeist adv. 13,31; 31,17; 
37,11; 62,14. 

alles alv. 28,15; vgl. 66, 31. 

*almeistlich adv. hauptsäch- 
lich 17,21; 34,2; 41,24; 
größtenteils 45,24; mei- 
stens frequencius. 

*almeistlichen adv. (maxi- 
me) 4,13. 

almuosen stn.: almosin 28, 4. 

älde sin. 49,18; 52, 26°; 
63, 12. 


65, 3. 30; 


Deutsche Texte des Mittelalters. XL. 


als6 adv. 1,14.15.16; 2,2. 
16; 5,25 u. Ö. 

*alsötän partadj. 9,11; 11,20; 
36,27; 42,16; s. a. sötän. 

*alsövort adv. sofort (sta- 
tim) 11,7; 14,10; 34, 6. 

alsus adv. 24,23; 34,2; 65, 27. 

alt adj. 9,2; subst. eldiste 
6,18; 34,28. 

altsere stm.: altir 23,17. 

alter stn.: von aldirs einst- 
mals 7,12. 

altern swpl.: eldirn 17,14; 
19,16; 40,6; 52,10; 59,«. 

altvater stm. Ahne 14,19. 

alze adv. ın Zusammen- 
setzungen wie alczuschone, 
alczuvil usw. als Über- 
setzung eines Superl. oder 
eines zugesetzten nimis, Ni- 
mium: 5,9; 10,18.19; 14,15; 
15,24; 20,19; 25,29; 45,1.3; 
46,21; 52,10 u. ö. 

alzehant adv. 27,21; 34, 19; 
42,17; 64,6 u. ö. 

ambassiate f.: ambasica 
2,2. | 

ambet sin. (ars mechanica): 
amacht 44, 26. 27. 

ambetliute pl.: amachtlute 
23, 9; amachtislute 23, 10, 
11; 29,3. 

ametiste swm. 58,31. 

amie swf. (concubina): a- 
myge 25,14; 30, 7°. 17. 

*anannum: ysin das do 
genant ist a. (d. ti. anda- 


6 


82 


nicum, eine Art Stahl) 
8,6; anidanicum 14, 27. 

anbetsre stm. 12,17; 19,18; 
31,18; 32,21. 

ander adj. (secundus): di 
andir havin der werlt 
49,11. 

anders adv. sonst 23,21; 31,9; 
61,28; 62,10; 71,21. 

anderswä adv.: andirswo 
6,13°.22,; 7,19; 64,16.17. 

äne conj. außer, ausgenom- 
men 10,1; 62,3; mit an- 
schließ. Satz ane das 34, 20. 

ane]-beten swv. untrennbar 
verwendet 6,6; 7,14; 9,8; 
23,14.16.20; 28,31; 29,3; 
37,4; 53,24; 61,20; 65,5.14; 
trennbar v. 34,27; 55,2; 
-heben stv. refl. trennbar 
1,1%; 59,19; 66,12 (zu er- 
gänzen 1,201); -loufen redv. 
38,17; -schriben stv. 2, 20; 
.sehen stv. 33,22; 55,15; 
70,16; 72,8; -stän anv. be- 
vorstehen 59,6; -sterben 
stv. anerben 14,19; -treten 
stv. (untrennbar v.) be- 
treffen 27,1; *-vertigen swv. 
angreifen (aggredi) 51,14; 
-ziehen stv. 22,3 (8. a. 
ziehen). 

angesihte sin.: czu ir allir 
angesichte vor aller Augen 
1,8. 

angest sif. 15,25; 17,28. 

anidanicum s. anannum. 

anker stm. 60,17. 

ansihtec adj. 67,4. 

*anslac stm. Anschlag der 
Glocke 26,1. 

antlitze sin. 37,8; 
67,8. 

antwürte stf. 59,2; 71,24. 

antwürten swv. überant- 
worten 26,18. 20. 

anval stm. Nachfolge 16,28. 

aper 69,14. 

apfel stm.: paradische eppil 
8,2°. 16; 65,16. 


48,16; 


apostel stm.: apostol 59, 12°. 
16; 61,25; 63,25%. 27 u.Ö.; 
apostil 61,24; 63,24. 

aprille sum. 73, 20; lat. apri- 
lis 60, 20. 

arbeit stf.: erbeit 8, 20; 43,10; 
74,25; eyner vrouwin dy 
do in erbeit get eynis 
kyndis 26,3. 

arbeiten swv. 44,29. 30; 68, 9. 

arc sin.: vür arc (graviter) 
nemen 15,27. 

archa Noe 3,17. 

armbrust sin. 34,8. 


[armleder stn. Anm. zu 
37,17). 

arn stm. 37,8; 63,14.17. 
18.19. 


arnunge stf. Verdienst 13, 16. 

ars stm. 12,12.13. 

arzat stm.: erczte 44,2*.6. 

äs sin.: oz 56, 19; 61, 13. 

asche swf. 9,18. 

aschtac stm. Aschermittwoch 
4,27. 

*äsmeckec adj. 52, 16. 

astrologia 68, 23. 

astrologus 40,23; 46,15. 

astronimus 62,2%. 

ätem stm.: odem 22,12. 

augur 62, 29. 

augustus 21,19. 

austur 63,1. 

gezen swv. füttern 21,6; 24,6. 


bäbes stm. 2,25; 5, 5*. 6.28. 

backe swm. 71,1. 

*hayor m. (baro) 5, 22; 24, 4. 
9.19. 22. 32. 33 u. O0. 

balasti pl. wie LA 11, 27°; 
12, 2. 

balc stm. 17, 19. 

banier stn. Bl, 17. 

bäre stf. 61, ı2. 

barmherzec adj. 40, 4. 

bart stm. 19, 10°. 14; 2], 32; 
55, 18. 

bast stm. 9, 20. 

bat sin. 3, 13. 

beboten swv. benachrichtigen 
6, 21. 25; 40, 19; 56, 14. 


becker stm. 22,11. 

bedecken swv. 58, 22; 59, 24. 
26; 70,12; part. bedact 
17,7; 22,11; 23, 4.65; 24, 
28; 25,6; 29,24; 30, 24; 
36, 13°; 50, 12. 

bediuten swv. 1, 20; 16, 26; 
44,12. 

bedurfen prtprs. 73,8; m.gen. 
26, 25; 72, 20; m. acc. 27,7; 
45, 24. 

begänanv.: fest begen 23, 22; 
sich begän alse leben als 
18, 38; refl. m. gen. leben 
von 19, 19. 

begancnisse sin. Lebensweise, 
für mos, ritus 1,2°.6; 
2,28; 4,1; 47,8. 

begaten swv. behandeln 15,4; 
28,27; 47,15. 

begeben pfsubst. Mönch 65, 
8. 11. 

begegenen swv. m.d. 14, 9. 

begern swv. 10, 28; m. acc. 
10,25; 41,30; m.gen.11,3. 

begerunge stf. 11,8. 

beginnen swv.: begunde 
10, 20; 35, 28; 51,7. 

beginstnisse sin. 75, 2. 

begnäden swv. 21,8. 

begraben swv. 7,17; 16, 8. 
30; 18, 25; 37, 26. 

begrifen stv. umfassen 29, 22; 
58, 20; finden 38, 12. 

behalten redv. 25, 2; 29, 13. 
30, 11; 51, 20; 64, 10. 

behaltnisse sin. 5, 16. 

behelfen stv. refl. 68, 9. 

behende adj. passend 49, 13; 
geschickt 62, 27. 

behendekeit stf. Geschick- 
lichkeit, Fertigketw T, 21. 
28, 19.23; 37,0. 

behüeten swv. 26, 3. 

bein stn. 70, 17. 

*beizec adj. der Vogeljagd 
begierig 55, 22; kampfbe- 
gierig 70,14. 

beizen swv. mit Stoßvögeln 
jagen 24, 15. 34; 63, 2. 


*beizunge stf. Beizjagd 
24, 14°. 32; 25, 17. 

bekantnisse swn. Kenntnis: 
der sterne b. 46, 11. 

bekören swv.: bekarte 71, 5. 

bekumbern swv. 2,9. 

bekürzet ptyrt.: bekurczt 
sam ein pfaffe (tonsus) 
4,13. 

*belasten swv. 35, 17. 

belegen swv. belagern 5, 14; 
11, 12; 16, 17; auslegen mit 
20, 31; 50, 13. 14; 45, 6. 

belöhenen swv. 23, 1. 

beleiten swv. geleiten 2, 24. 

bensjen swv. 22, 28. 

beniden adv. 19, 26; 74, 12°. 

*bepflücken swv. 55, 17. 

bequzme adj. 51, 20; 56,8; 
63, 22; 71, 18. 

ber swm. 29, 7; 68, 27°; 69,14; 
74,1°.7. 

bercfrit stm. 35, 10. 11. 17; 
70, 10.12; 71,2». 

bereiten swv. 2, 22; 36, 23; 
40, 18; 71,28; zubereiten 
62, 17. 

bergeht adj.: birgecht 49, 8. 

bernhüt stf. 75, 6. 

berouben swv. 67,8; 75, 16. 


*berty Brasilholz 656, 28; 
67,2. 

berüeren swv. eine Frau b. 
65, 1. 


besalben swv. tr. bestreichen 
61, 21. 

besamenen swv. refl. 5,14; 
15, 28; 24, 10; 71, 31. 

beschatzen swv. Lösegeld 
verlangen 52, 11. 


beschatzunge stf. 52, 12; 
56, 24. 
bescheiden stv. bestimmen 


7,9; 24, 2. 

beschirmen swv. 5,23; 6, 
16; 13, 12. 

beschriben stv. 47,1. 

besetzen swv. 30,1; part. 
besaczt 11,26; 28, 18. 22; 
61, 25; 52, 19; 70, 22. 


*besigelen swv. ir. besegeln 
50, 11. 

besitzen stv. 42, «4. 17. 

beslahen sv. 30, 26; pfert b. 
11, 31°, 

besliezen stv. einschließen 
6,26; umschließen 21,1; 
29, 27; (45, 21;) verbergen 
34, 18. 

bestän anv. feststehen 71, 23; 
des halses bestanden sin 
verwirkt haben 26, 18 (esset 
in periculo capitis). 

besunder adj. 3, 22. 

besunder adv. 30, 14. 

besundert pt. prt. adj. 27, 10. 

betrüeben swv. 6, 26 (7, 15); 
13, 7; 14, 17; 17, 11; 42, 10. 

betwingen stv. 34,9. 

bette sin. 34, 19. 

bevangen ptprt.: mit luste 
bevangin 14,5. 

bevelhen stv.: pt. bevolin 
32, 28. 

bevesten swv. 34, 2. 

beviuhten swrv. 9, 2. 

bevlecken swv. 5, 21. 

bewahsen stv. 51,5. 

bewarn swv. refl. sich vor- 
sehen 17, 10; 25,7; 38, 19; 
tr. custodire 18, 2. 

beweinen swv. 10, 1. 

bewerren swv. refl. sich be- 
mengen 34,15; 74,6. 

bewinden stv. 15, 10; 27, 16. 

bewisen swv. 16, 16; 58, 20; 
70, 22; refl. sich zeigen 
69, 6.8. 

bewisunge atf. 52,9. 

bezoubern swrv. 60, 11. 

biderbe adj. (probus in ar- 
mis) 12,8; 15, 30; 17, 22. 

biegen stv.: bygin ouch ir 
kny 8, 19. 

bigelegen pt. prt. m. d. be- 
nachbart 4, 4. 

bilgerim s. peregrin u. pil- 
gerim. 

billichen adv. 71, 24; 76, 28. 

binden stv. (equos ligare) 
35, 20. 25. 


83 


binnen adv. 17,9; 24,2; 
25, 3.10; 28,27; 30,2; 
35, 16. 


binnen präp. m. d. 2,2%; 
28,26; 29,28; 35,11; 41, 
23; 45,20; 46,3; 51, 23; 
60, 27; 68,2; byn 28, 27; 
61, 20. 

birkhuon stn. 20, 20. 

bisant m. Byzantiner Münze 
30, 27. 

bischof stm. 5,1; 6, 27; 68, 
14; 71, 17. 18. 10. 22. 2. 

bitter adj. 9,5; 10, «. 

biz adv. 27, 23; 45, 2; 52, 3; 
66, 18; 68,5; 75, 8. 

biz stm. 38, 22. 

bizen stv. 34, 3; 38, 17. 18. 

blejen swv. 62, 16. 17. 

blat sin. 65,17; pl. bletir 
10, 10; 65, 16. 

bleich adj. 75,14; 76, 2. 

blide swf. 41,28°; 42, 12; 
71,2. 

blint adj. 20, 2. 

bloede adj. 40, 18. 

blöz adj. 58, 22; 65, 12. 18. 
19; 68, 23. 

bluome stswf. 48, 6*. 12. 

bluot stn. 48, 14. 

boben adv. 19,25; 29,13; 
71,7. 

boc stm. 36, 29; 52,5. 

boge swm. 4, 13; 8,7; 17, 21; 
38,16; Brückenbogen 28,16. 

borke swf. 26,8; 38,0; barke 
38, 1°; 45, 10; 657, 17. 

borte swm. 59, 23. 

boese adj.: deme bosin teter 
61,7. 

bösheit stf. 11,10; 13.9. 10. 

boteschaft stf. 16, 2; 42, 10; 
61, 25. 

boteschaften swv. 42,9. 

böugen sw. v. 22, 14. 

bräten redv. 65, ®. 

breite stif. 28, 16; 
48, 21. 

brengen swv. statt bringen 
6,5; 23,20; 24,20 uw. Ö. 

bresten stv. 69,9. 


6*% 


30, 23; 


84 


brief stm. 27, @. 22. 

brievelin sin. 45,9. 

bröt sin. 21, 31; 28, 4; 57, 18. 
19; 65, 27; 73,09°. 24. 26. 27. 
28. 

braetelin stn. 65, 30. 

brücke stswf. 28,1.4.15; 30, 
23. 24. 25.26.27; 44,7.23. 
24; 45, 15; 48, 20. 21; 74, 22. 

brün adj. 37, 24. 

bruoch sif. 11, 31°; 12, 10. 

*bruochrieme swm. 37, 17. 

büch stm. 19, 27. 

büffel stm. 55, 11. 

buntwere stn. 17, 19; 25, 11; 
74, 11°. 16, 

buoch stn. 1,17; 16,24; 
41, 26; 42, 11; 47, 16; 53, 8; 
65, 26; buchir 45, 12; 70, 
22; di swarczen buchir 
68, 35. 

buochstabe swm. 34, 29. 

buoze stf. 12, 21. 

burcaranum 3], 35; bucaran 
63, 21; bucaranum 3,13; 
72, 12. 

burc stf. Befestigung 3,7; 
4,19; 6,4 u. 0. 

burcliute stpl. Burgbesatzung 
61,2. 

bürden swv. beladen 8, 10. 

burgzre swm. Stadtbewoh- 
ner 1, 4; 9,8; 22,9; 25, 21; 
43,28; 45,7.22.23; 51, 16.17. 

*burgen swv. mit einer Burg 
versehen 35, 18. 

burgil 33, 8.17; 37, 20°; 53, 
21°; borgil 37, 28; 49, 22; 
54,1. 

burne swm. 4, 6°.7; 
28, 26; 46, 20. 

burnen swv. brennen Ir. 
4,9; 28,6°; 37,25; 60, 3; 
intr. 9, 10.26; 15,7.09; 45, 
26; 58, 34; 59, 10°. 

buscheht adj. 49,8; 54,9; 
66, 14. 

büzen adv. 13, 23; 17,10; 
24,29; 30,3; präp. m. gen. 

. 28, 25; 29, 27; 38,10; m. 

dat. 65,6; 75, 18. 


21,3; 


| dach sin. 13, 2.8.14; 50, 13. 


darben swv. 18,6; 
56,1; 58, 23. 

*darbunge aif. 75, 14. 

datel swf. 8, 16; 9, 17; 56, 3. 

*dazuogehoeren swv. 5, 2. 

*Jazuolegen swv. (addere) 
32, 25. 

*Jazwischenligen stv. 43, 10. 

decanus 17, 2. 

december 23, 28. 

decke atf. 36, 2. 

decken swv. 24, 2. 

dicke adv. 4, 26; 9, 21; 18,9. 
10; 21,2 u. o. 

dicke adj. (grossus) 10,9; 
21, 13; 29, 13; 31,6; 33, 19 
u. ö. 

dicke stf. 47, 30; 69,7. 

dienzre stm. 20,7; 22,10; 
29,6; 36, 20; 54,15 u. Ö. 

dienen swv. 40, 10 u. 0.; 8i 
werden dynen 60,6. 

dienest stm. Dienst 2, 2.9; 
14,13; 51,20;  Dienst- 
mann: der tuvil dynst 
12,17; derapgoted.15, 16; 
17, ı8. 

diep stm. 18, 20. 

dierne swf. 30, 7°. 

dihtsre stm. 41, 26; 42, 11; 
47,16; 53,8; 55, 2. 

dissit adv. 32,1; dise syt 
54, 23. 

diube stf. 18, 17. 18. 19. 20. 21; 
62, 22. 

diutisch adj.: 
landın 37, 18. 

dön stm. 22, 14. 

dorf stm.: dorfir 30, 28. 

dorn stm. 55, 14. 

dorren swv. intr. 55,18; 
713, 27; tr. 65, 25; 73, 21. 

drzjen swv.: man dreit 
schussiln 54, 2. 

drät stm. Pflanzenfaserseil 
9, 20. 

dringen stv. bedrängen 18, 18. 

dröuwen swv. 16,8; 18, 16; 
64, 15. 

drücken swrv. 73, 25. 


34, 33; 


in dutschin 


dunken swv.: wen ys yn 
gut dunkit 27, 28. 

dünne adj. 57, 18. 

durch präp. wegen m. acc. 
24,31; 73,6. m. gen. 16, 
15. durch-wille 20, 20; 57,6. 

durchziehen stv. 13,29; 31,7. 

durfen swv. 12,56; 15,8; 
31,10; 41,19 u. ö. 

dürre adj. 7, 19; 9, 32; 10, 0°; 
9; 65, 15. 


8 sif. religiöses Bekenntnis, 
Gesetz 1,9 u. o.;krychsche 
e 3, 19 u. ö.; Machameti e 
3,22 u. ö.; s. a. halden. 

*ebänus ebenus 52, 27°; 53, 
13. 

eben adj. 8, 11. 

ebene sif.: ebin 8, 11. 14. 

&brechunge stf. 32, 80°. 

edel adj. 1, 11; 7, 12. 28; 
25, 6; 28,6°. 156; 32,16 u. 0.; 
edil gesteine 6, 10; 8, 1°. 4; 
22, 23; 23, 2; 25, 27; 26, 16 
u.0. 

edelgesteine sin.? 
9,23; 12,1; 51,6. 

edelkeit stf. 12,13; 22, 26; 
24, 8°. 22°; 44, 19. 

edelman stm.? 1,4. 

ei sin. 48, 23; 66, 1. 

eidem stm. Schwiegersohn 
16, ı. 

eigen ad). 


6, 15; 


eigenartig, be- 
sonders 49,21; 53, 23; 
54,16; 56,13; 658, 21; 
69, 23; 61, 27; 64, 10. 26; 
65, 1.23; 67, 12; vgl. sun- 
derlich. 

einander: bi den ander 5, 
18; 16, 9; 28,2; 47,27 u.ö. 
üf den ander 39,1; von 
den ander 27, 11.12; 67,8. 

einber stm.: eymer 56, 5. 

einec adj. einzig 47, 19. 

eines gen. adv. 10, 2. 

einhürne etn.: eynhorn 36,18; 
55, 4°. 10. 

einsidele stn. Einsiedelei: 
eynsidil 12, 20. 


*eintrehtlich adj. 5, 2. 
einvaltec adj. 3, 23; 
65, 20. 
elefant stm. 24, 27; 35, 2°. 14. 
16.18.21 u. o. pl. elefant 
8,19; 19,21; 23,4 u. ö. 
elefante 35, 10. 28. 
*elefantiszan stm. 9,23; 70,7. 
&lich adj. ehelich 17,17; 
30, 10. 
elne swf.: ele 21,13; 29, 12. 13 
u. 0. 
en- 8. ent-. 
*enborhalden redv. 21, 17. 
ende stn.: in manchin endin 
der werlde 1,7; Seite: 
an dryn endin 42,4. — 
ende nemen 24, 34; 35, 27. 
enge adj. 4, 16; 7,17. 
engel stm.: engil gotis 6, 27. 
enheim adv. 14, 14. 
entbieten stv. 42,7. 
entburnen swv. entibrennen 
45, 18. 
enthären swv. 55, 18. 
entkomen stv. 8, 3. 
entphähen redv.: pt. 27, 20; 
54, 29 u.ö.; he enphunge 
ansich Machemetis e71,21. 
*entsigelen swv. davon se- 
geln 67,6. 
entsläfen redv. 
10, 30, 
entspriezen stv. 34, 20. 
entweltigen swv. berauben: 
des richis entweldigin (au- 
ferre regnum) 35, 8. 
entwischen swv. 8, 10, 
entzünden swv.: pt. inczunt 
23, 16. 
enwec adv.: wek kumen sich 
hinwegbegeben 14, 14; 68,6. 
*enzweibrechen stv. 16,8. 
*enzweispalden redv. 34, 30. 
*enzweirizen stv. 34, 31. 
*enzweiteilen swv. refl. 39,8. 
*enzweitragen stv. 69, 3. 17. 
erbere adj. 15, 16; 16, 14. 
örbzerecheit stf. 16, 15; 22, 4; 
60, 4. 
erbe swm. 30, 13. 


7,4; 


einschlafen 


erbe sin. 40,8. 

erbieten stv. 22, 28. 

erdenken swv. 6,19; 52, 16. 

*erdenvruht sif. 20,8? 

ören swv. 2,15; 22,9; 59,1; 
62, 3. 

ergeben siv. refl. 40, 27; 
41,1; 42, 17; 43, 26; 51, 27. 

ergern swrv. tr. 7,1. 

*ergiezunge stf. 58, 19. 

erheben stv. refl.7,8; 13,13; 


15, 21°; 16, 11. 51,1; 
67,12. 

erkennen swv. erkennen 
70, 27°. 


erkiesen sw. v.: irkust 2, 24. 
erkrigen stv. erlangen 16, 14; 
17,1. 
örlich adj. 
56, 20. 
erlasen swr. 6, ®. 
*ernaschen swv. 18,7. 
erne stf. August, Ernte- 
zeit 21, 19. 
ernern swv. 76,6 u. ö. 
erschellen stv. intr. 45, 20. 
erschinen stv. 6, 27; 64, 15; 
66, 13. 27. 
erschrecken stswv. 
42,15; 64, 17. 
ersehen stv. 35, 24. 
erslahen stv. 16,5. 
örst adv.: czu dem erstin 
35, 2°; 55, 2. 
ertriche sin. 39, 2. 30; 44, 18. 
ervarn stv. zufällig stoßen 
auf 7,29; ausfindig ma- 
chen 40, 2. 
ervreischen redv. 11,11; 
40, 28;42, 16;43, 9; 71,81. 
ervüllen swv. 11, 21. 
erwachen swv. 11,1. 3. 
erwegen swv. 2, 17. 
erweichen swv. 13,9. 
erweln swv. 20,4; 40, 7; 61,8. 
erwelunge stf. 1, 24. 
erwerben stv. 2,3. 
erze sin. 8,5 u. ö. 
erzebischof stm. 68, 14. 19. 
erzürnen swv. 11,12; 71, 27. 
öschaft sif. 30, 11. 


15, 18; 21, 32; 


31,8; 


85 


esel stm. 7,26; 32, 2; 47,33; 
72,10; 75,4. 

etelich adj. pl. einige 10, 30 
u.ö. 8. a. sumelich. 

evangelium 6,19. 22.23; 7, 
1. 

öwic adj. 75,9; berge do 
lit ouch uffe ewik sne 
3, 17. 

öwiclich adj. adv. 16, 27; 36, 
22; 75,12. 

ezzen stv.: pt. geessin 56, 20; 
gessin 57, 19; 62, 18; di 
do lute essin 54, 19. 


gäbe stf. 14, 18; 22,9; 23,1 
u.ö. 

gxbe adj. 54, 4. 

galeide swf. 44,7. 

galigan galanga, Galgant 37, 
2.5; 53, 19. 

galle stf. 34,2. 4.6. 

*galle f.: gallyn, das synt 
czuwip 30, 16. 

gän anv. im Schwange sein 
26,11; 33,4.17; 41,17; 
fahren (von schiffen) 44,7. 
21; eyn wek get 41, 13; di 
mure di do get umme 
das pallas 29, 21; sach 
ich eyne brucke gen 28, 14; 
daz vliez .. . get gegin ey- 
ner provincien (vadit) 
39,8.12; vom Kriechen der 
Schlange: 33, 3; czu vuze 
gan 35, 21; 48, 17. 

ganc stm. Gesteinsader 14, 27. 
29; 28,8. 

gar adj. genießbar; 
66, 2. 

garte swm. 6,5; 28, 26; 29, 
25; 39,6; 46,19; 47, 24. 
29 u.ö. 

gebeine sin. 37, 26; 56, 20. 22, 

geben stv. refl., sich er- 
geben: si gobin sich czu 
der muzikeit 39, 31; sy 
gebin sich der astrolo- 
giam 68, 23. 

gebern siv.: das tyr, das 
di perlin gebert 60, 23. 


18,6; 


86 


gebiete sin. 73,12. 

gebietegzre stm. 8, 4. 

gebieten stv. 14, 11; 17, 30; 
37, 23; 42, 11; 43, 30; 
71,20. 

gebirge sin. 4,16.16; 8,8; 
10, 15°; 11, 10; 12,1; 19, 2 
u. 0. 

*gebirgeht adj. 29, 4. 

*gebirget part. praet. 4, 21. 

gebot stn.: by gebote des 
halsis 26, 12; ze gebote 
sten unter der Herrschaft 
stehn 50, 10; 55,9. 

gebrsche stn. Gepräge 26, 10. 
12; 45, 13. 

gebreche swstm. Mangel: n. 
sg. gebreche 18,5; a. sg. 
gebrechin 18, 6; gebreche 
hon 31, 11; gebreche lidin 
64, 13;—* Verbrechen: von 
der pyne der gebrechin 
18, 13°. 

gebrechen stv. mangeln: do 
gebrach ym kost uf der 
burg 11,13. — *Ver- 
brechen begehen: gebrechen 
(excessum committere) 
61,5. 

gebrüchen swv. m. gen. 34,7; 
35, 2°; 36,1; 42, 12; 56,7. 
— gebruchen ir tohtir 
noch ir willin 31, 14. 

gebürn swv. zukommen 
5,2; 34,23; 41,2; zuteil 
werden: den do gebort 
wandirn 28, 3. 

geburt sif. 1,21; 
22, 21.26; 46, 13. 

gebüwede stn.: gebuyde in 
den si herbergen alle di 
koufmans 25, 3. 

gedzchtnisse stn. Andenken 
36, 22. 

gedenken swrv. 40, 22. 

gedihen stv. 57, &. 

gedorren stv. intr. 54,2. 

gedunken swv. 44, 30; 47, 28. 

gegen präp. m.dat.nach hin: 
1,7.8; 2,19; 3,16; 4,2 
u. 0.; sich wenden gegen 


11, 33; 


m. acc. 35,9; ziehen gegen 
71, 32. 

gegenöte sif. 28, 28; 41, 17. 

gegenwertec adj. 7,6.10; 
23, 16. 

gegenwertecheit sif. 60, 14. 

gehaben swv.: gehan 52, 14. 

gehabet part.: gehat 5, 2; 
7,3; 61, ı8. 

gehäret part. adj. behaart 
48, 23. 

geheize stn. 41, 18. 27. 

gehoeren swv. 34, 17. 

gehörsam sif. 11,7; 22, «. 

gelege sin. Lage 1,9; 6, «. 

geleben swv. 9, 30. 

gelegen part. praet. 6,2; 
8, 12; 39, 13; 4l, 9; 43, 23. 
24, 44,4; 45,3; 47,28 u.ö. 

*geliche stf. astron. aequans, 
Norden? 1,8. 

gelichen swv. refl. m. d. p. 
gleich sein 70,3. 

gelit sin.: pl. gelit 55, 16. 

geloben swv. 53, 6. 

geloubelich adj. 5, 17. 

gelouben swv. 22, 15; 62, 14; 
68, 24; 73,14 u.ö. — ge- 
loubin machen 55, 20. 

gelt stn. Geld 13,8; 59,7; 
dotes 19, 16. 

gelten stv. wert sein 25, 13; 
26, 13; 36, 12; 47, 21. 

gelücke sin. 35, 1°. 

gelüsten swv.: wen is den 
herren gelust 21, 16. 

gemach sin. 20,30; 25,3; 
46, 23. 3. 

gemzlde sin. 37, 11. 

gemein adj. üblich 34, 23; 
37, 28; (communis) 61, 11. 

gemeinlich adj. 31, 9. 

gemeinliche, adv. 7, 24. 27; 
65,9 u. ö. -en 2, 38; 14, 17. 

gemeinschaft stf.: das si 
mit eyme andirn g. habe 
= sich beiwohnen lasse 
33, 3. 

genäde sif. 71, 22. 

genzme adj. (gratus) 2, %; 
3,28; 45, 14. 


genern swv. ernähren 10, 225 
40,5; 68,4.7; sich g. m.g. 
37,5. 

genesen stv. gesund werden 
56,16; eines kindis g. 
34, 19. 

geniez stm. 49, 13. 

geniezen stv. m. gen. 65, 17; 
63, 17. 

* genuzzet part. adj. mitNüs- 
sen versehen: genust 10, 10. 

gerzte sin. 40, 15. 

gereht adj. 40, 3. 

gerehtecheit sif. 
18,14; 26.1. 

gereiten swv. 47, 20. 

gerihte stn. 62, 22; gemeine 
gerihte (communis iusti- 
tia) 61, 11. 


16, 15; 


geringe adv. ohne Mühe 
69, 24. 

gerinnen stv. 9,12; 15,1; 
39, 2. 


geriten part. subst. Beiter 
35, 6. 10. 

geriten stv. reiten 75, 16. 

*geritende part. subst. Rei- 
ter 64, 25. 

gerste swf. 27, 32. 

gerwen swv.: dy huyte, .. di 
gerbit man 24,1. 

gesanc stm. 52,14; 62, 29; 
65, 4. 

geschaden swv. 21, 14. 

geschehen, sitv.: geschit 22,27; 
62, 21; geschen pt. 51,2; 
62, 19. 

geschicket part. adj. 8, 2. 
25;9,1; 10, 23;18,1; 22,28; 
23,13 u. ö. 

*geschicknisse stf. 6,8; 12,11; 
70, 4. 

geschiht stf.: pl. geschichte 
71,2. 

geschöz stn. 18,9. 11; 35, 22; 
38, 16. 22. 26. 

geschrei sin.: der hunde g. 
38, 25. 

gesehen stv. 54, 24. 

geselle swm.: geselle Macha- 
metis 11,5. 


geselleschaft söf. 2, 21; 8, 23; 
60, 2. 4; 71, 18. 22. 

gesigen swv. 16,13; 71, 34. 

gesihte sin. Traum 64, 17. 

gesin anv. 67,14; 74, 3. 

gesinde stn. 17,8; 21,3; 
22, 8; 28, 28; 30, 15; 60, 2; 
67,1. 

gesitet part. adj.: wol gesit 
50, 9. 

gestaten swv. 33,2; 61,7. 

gesteine sin. 1,11; 11, 27°; 
22,26 u. noch oft. 

gesteltnisse stf. 52, 4; 69, 3; 
12,7: 

gestirne sin. 32,5; 46, 14; 
62, 28; 65,5; 68, 23. 

*gestirnseher stm. 16,7. 

gestiuren swv. refl. 38, 21. 

geswimmen stv. 60, 12. 

getän pt. praet. adj. beschaf- 
jen 9, 17. 

geteilen swv. 48, 2. 

getoaten swv. 27, 33. 

getreide sin. 4, 20; 1l, 23; 
19, 19; 27,2. 32; 28, 30, 
43, 4°.7.8.9. 

getriuwe adj. zuverlässig 2, 
15; 24,22; ehelich treu 
17, 18. 

getrüwen swv. 62, 14. 

getwanc sim. 7,238. 

gevallen stv. vorkommen 7,23; 
8,9; 12,4 und sehr oft. 

gevangen subst. part. 16,7; 
69, 12. 13. 

gevzze sin. 21, 25. 27; 22, 18. 
16.17: 23,6. 

gevelle stn. sich abflachende 
Landschaft  (descensus) 
8, 13; Glück 51, 2. 

gevliehen stv. 72,3. 

gevügele stn.: gevogil 72,9. 

gewahsen stv. 36, 10. 

gewalt stf. 5, 14; 13, 6; 17,29; 
35, 21; 71, 2%. 

gewaltec adj. 16, 23; 20, 4; 
40, 16; 52,7; 68, ©. 

gewaltecheit stf. 22, 1°. 5. 

gewant sin. 17,18; 22, 34. 

gewaten swv. 60, 12. 


*gewenen swv.: part. praet. 
gewent 38,19 u. ö. ge- 
wenit 23,19; gewonit 35,14; 
75, 4. 

gewerbec adj. 17, 12. 

gewern swv. verwehren 42,8. 

gewerre sin. 12,8; 17,9. 28. 

gewihte stn. 32, 11; 33,8. 

gewonen swv. wohnen 75, 18. 

gewonheit 1,6; 6, 1°; 7, 11° 
u. 0. 

gezelt sin. 25,1. 2. 3. 4. 14. 16. 

gezinnet part. adj. 4, 17. 

gezit stf. 1, 13; 15, 21; 21, 20. 

geziuc sin. Werkzeug 11, 22; 
Zubehör 35, 11; 73,7. 

geziugen swv. Zeuge sein 
62, 23. 

gezunge stf. 68, 14. 

giezen stv. gießen 32,13; 
39,1; 56, 6; 64, 16. 17; von 
Metall 65, 18. 

*giraffe swf. 70,16; 72,6. 

giricheit stf. 5, 21. 

*girse swm. Falkenart 32,3. 

girvalke swm.: gervalke 18, 
24°; 19, 3.4; 21, 3.6; 24, 16. 
17. 32; 25,15; 32, 3; 68, 27; 
69, 16. 10°; 71,10°, 75, 27. 

gitecheit stf.: giezekeit 63, 18. 

giteclichen adv. 48, 14; 52,16; 
73, 3. 

glinstern swv. 29, 25. 

glocke stf. 26, 1. 

glöckelin stn. 36, 24. 

glüejen swv. 48, 16; 70, 31. 

golt sin. 3, 28; 4,20 u. 0. 

got stm.: den libin got 6, 29. 

goukelvuore sff. 22, 27. 

grabe swm. 40,1; 41,15. 

graben stv. 14, 30. 

gran stf. Barthaar 19,15. 

grap sin. 7,14; 36, 22; 59, 17; 
64,1. 4. 32 u. ö.; das hey- 
lige grab 71, 13. 

gras sin. 12, 23. 

grät stm. (gradus) 26, 15. 

gräve swm. 23,8. 

grezlich adj. 52, 10. 

grelle swf. 34, 8; 48, 17; 62,45 
70, 10. 


87 


grimmec adj. grausam 7,27; 
8, 23; 25, 12; 38, 18; 48, 17; 
56, 13; 57,9; 66, 9°. 15. 16; 
70,9. 

grife swm. 69, 10. 

grobelichen adv. 2,16; 11,12; 
74, 24. 

grop adj. 33, 14; 
55, 18; 69, 23. 

gröz adj. hoch 10,9; um- 
fänglich 38, 18 u. Ö. 

groze stf. 14,22; 25, 22; 
29,90°; 32,8. 33; 41,11; 
44, 14; 46, 24. 

grüene adj. 10,10; 30, 3.4; 
65, 17. 

grüenen swv. 10,1; 29, 31; 
30,1; 53,6. 

grunt sim. 
60, 17. 

gruntveste stf. 13, 8. 18. 

gruobe swf. 63, 12.14. 

guldin adj. 2, 19; 7, 22; 9, 22; 
17,18; 21, 25 u. 0. 

guot subst. 26, 18. 20; 34, 353 
44, 20; 47,21; 49, 4; 52, 11; 
67,7.8. 

guot adj. wert: gut also 
X veneczier 34,35.36 u.0.Ö. 
tüchtig: gut in den wopin 
39,10 u. 0. dä. mit gutim 
golde 24, 2. 

gürtel stm. 22, 24. 

güsse stf. Überfluß 19,6; 
32, 16. 22; 52, 20. 


49, 17; 


Meeresgrund 


habe stf. 23,7; 26, 17, 32, 20; 
42, 22; 44, 17,45, 28; 49, 4; 
51,8; 53,1. 18. 

habech stm. hebiche 55, 21. 

haben suwv.: under im haben 
24,5; 46,3; haben umbe 
eine myle 29,33; 44, 18. 

habene stf. 9,10; haven 
38, 12; 72, 17; havin 9, 26; 
42,2%; 48,30°; 49,9*. 10. 
11.12; 72,10; 73,11.18, 

*habermöne swm. Juli 21,19. 

haberougest stm. Juli 62, 2. 
65, 26. 


88 


hahse swf.: hessin 38, 17. 
halbe swf. Seite: wazzirs 
halbin 42,9. 
halfter stf. 21,5. 
hals stm. 31, 16; 57, 7; 59, 25. 
27; 61,8; 70, 17; bi gebote 
des halsis 26, 12; bi dem 
halse vorbotin 32, 10; er 
were bestandin sines hal- 
sis 26, 19. 
halten redv.: das rich, di 
herschaft halden 16, 18. 20. 
27; 30,9; 33, 17 u. ö. hal- 
den für 1,13; 32, 11; 36,16 
u. ö. wert halden 34,3; 
aufbewahren 23, 28; 27, 32 
u. ö. unterhalten 24,7.8; 
25, 15.18 u.ö. — ein Gesetz 
halden 65, 8u. ö. abgekürzt 
Machometum h. 11,33; 
19,17; sich halden czu 
46, 11; eyn strengis lebin 
halden 65, 11; gewonheit 
 halden 64, sıe; worheit 
halden 64, 33. 
hamster stm. 17, 19. 
handeln swv. behandeln 
71, 22; abhandeln: dy ma- 
terye ist vor gehandilt 
20, 11. 
handelunge stf. 54, 26. 
*hancrei swm. 33, 3. 
hangenredv. 9, 14; 13, 15; 26, 
1; 56,5; 59,29; 63,16 u. ö. 
hant stf.: manchirhande 
1,6. 10; 2, 14; 5, 10; 29, 7; 
32,1.3.6°; 33, 11°; 37,7; 
62, 1°.4; 62,6°; 72,8; 74,10°; 
czuhandis 47,2; keyner- 
hande 35, 22; s. alzehant. 
hantwerc stn. 33, 2; 45, 5. 
*hantwerkesman stm. 25, 18. 
här sin. 8,17; 19, 21.23; 
55, 10; 64, 25.26; 70,8; 
74, 8; 8. a. rint. 
hsrec adj. 19, 21. 
hazzen swv. 6,14; 
- 71, 16. 
heben stv.: sigilheben 54, 11; 
sich heben 1, 20 wahrsch. 
s. ancheben, 8. d. 


64, 34; 


heidenisch adj. 1, 1°. 

heidenschaft stf. 1, 6; 2,28; 
71,8. 

heil stn.: bitte vor syn heyl 
22, 81. 

heilec adj. 6, 27; 13, 11; 64, 2. 
18. 24; 71, 17. 

heilecheit stf. 64, 28. 

heilen swv. 4, 10. 

heim adv. 2, 19; 67, 8;71, 28; 
12,4; 8. a. enheim. 

heimelich adj. verborgen 
14, 12; vertraut 2, 15. 

heimelichen adv. 56, 22. 

heimisch adj. 65, 2. 

heimwert adv. 71, 19. 

heiz adj. 57,6; 65, 21°; 66, ı 
u.ö. 

heizen redv. ir. und intr. 
10, 9; 25, 32; 30, 4; 43, 22; 
44, 12. 20 u. 0. 

helfe stf.: hulfe 8, 26; 16, 12; 
21, 27; 71, 33; 72, 14°. 

helfte stf. 49, 20. 

hör adj. 22, 18; 30, 11. 

herberge swf. 47,3.5; 64,14. 

herbergen swv. 25, 25; 47,6. 

hergräve swm. 42, 17. 

hermel stn. 74, 10°. 18, 

hermelin sin. 25, ı1. 

hern sw.v. verheeren 73, 5. 

herre swm. 1,4.20; 2,2 u.6. 
herre der herren |], 20; 
16, 26; her (als Titel) 1, 
18. 22; 2,16. 27. 

herschaft stf. 1,20; 5, 20; 
30, 12; 33, 17; 34,10; 
39,5. 15; 41, 24. 8. 

hert stf.: herte vies 28,1. 

hertecheit stf. 43, 14; 62, 13; 
64, 80. 

*herüznemen stv. 19, 28. 

*herüztragen stv. 11, 3. 

hervart stf. 17, 24°; 34, 16; 
64, 24. 

*hervortreten stv. 23, 13. 

herze swn. 41, 30. 

herzoge swm. 23, 8. 

hesse 8. hahse. 

himel stm. 44, 19. 20. 

himellitze swf. 23, 13. 


hin adv.: hen get he 27, 22. 

hinde swf. 18, 27; 29, 7. 

hinder adj.: hinderst 27, ı1 
u. 0. 

hindern swr. 71, 16. 

hinderwert adv. 38, 21. 24. 

hirse swstf. 27, 32. 


hirz stm. 18,7; 19,3; 
29,7. 38. | 
hitze stf. 9,2.3%; 10,1; 


33, 25; 57, 5; 62, 26; 65, ®; 
66, 1.6; 73, 20. 
hiutec adj. 13, 15. 
höchzit stf. 17,17; 
hocker sim. 8, 18. 
hof stm. 2,2 u. 0. hof 
halden 30,6 u. ö. 
hoehe stf.: hoe 4, 24; 23, 17; 
24,20; 29,13; 36, 9. 24; 
44, 24 u. Ö. 
hol stn. 56, 22. 
holn swv.: holin 27, 25. 
holz sin. 25,6; 28,9.10; 
30, 24; 45, 18; 49, 18; 52,26; 
53, 12; 57, 17; 58. 2; 70, 10. 
honec stm. 10, 3. 
horn sein. 55,13; 
12, 24. 26. 27. 
hornunc stm. Februar 22, 33. 
houbet sin. Kopf 20, 23. 25; 
21,32; 27,16; 33,19. 20; 
52,7 u. o.; Hauptstadt 
9, 25; 27,3; 38, 30;48, 28 u. 
o.; houbt des wegis 41, 16; 
hopt 23, 14; hobt 5l, 16. 
houbetman stm. 17, 3%. 30; 
43, 17; 48, 16. 
houbetstat stf. 38,7; 43, 11. 
höumöne stm. Juni: hoy- 
mone 21,18; 62,25; 65,26. 
houwen swv.: do hoyt man 
us deme gebirge di edile 
gesteyne 8,4; mit ge- 
howen (zugehauenen) 
steinen 45, 7. 
hovegesinde sin. 29, 16. 
hövesch adj. gesittet 14, 16. 
höveschlichadj.:hubischlich 
44, 30. 
höveschheit stf. 14, 5. 
hüetzre stm. 46,8. 


45, 23. 


horner 


hulfe stf. s. helfe. 

hülzin adj. 21,17; 35,10; 
37,26; 45, 25; 51,6. 55, 28. 

hundert num.: hundirt 40,14. 
45. 27; h. ougen (Name) 
40, 27; 43, 20. 

hundeshoubet sin. 57, 23°. 

hundisch adj. 56, 26°. 

*hundetriber sim. 75, 6. 

hunger stm. 42,8; 56, 21u. ö. 

hunt stm. 24,65.6.10; 25,8 
u. ö. 

huof stm. 12,6. 

huofisen stn.: hubysin 12, 5. 

huon stin.: huner 48, 22. 

huore swf. 26, 5. 

huote stf. 40, 20; 51, 15. 24; 
75,18 u. ö. konkret: in 
des turmis hute 45, 17; 
46,7. 

hüs sin. 24, 27.32, 34, 28; 
38,11 u. ö. h. (castrum) 
16, 17. pl. husir 17,6 u. ö. 
dy hus nur 17,4; hoys 
29, 19. 

hüsgerzste sin. 27,6. 

hüsrät stm. 17,13; 
24, 2; 45, 24; 61, 22. 

hüsvrouwe swf. 17,11.16; 
25, 14; 30, 10; 32, 23. 30°; 
61,17 u. ö. 

hüt stf. 11, 25; 19, 28; 51, #; 
70, 12; dy huyte 23, ®. 

hütte stswf. 18, 4; 25, 14. 16. 
16. 


23,5; 


lergen adv. irgendwohin: 
yrne 17, 30. 

in adv. hinein 66, 2. 

indiäsch adj.: indisch 55, 23. 

indrucken swv. 4, 12, 

inganc sim. 4, 15; 10, 21. 22; 
27,9; 29, 21; 31,5; 40, 3; 
41, 12. 

ingesigel sin. 26, 10. 

ingetüeme sin. Hausrat 17,7. 

ingewer stm. 29, 2; 32,17; 
37, 20.6; 44, 2°.8; 48, 6°. 
11; 66, 17°. 22. 

inne adv.: inner werden 

‚651,6; inne w. 71,19; do 


inne wonen 47,2; her- 
schaft inne halden 41, 26. 

innecheit stf. 63, 25°; 64, 1. 8. 

insele swf.: insula 50,7.8; 
insil 1,7°; 39, 23; 40, 20; 
50, 3°.9; meist jedoch in- 
sul 50, 22. 23; 51, 12. 16. 23 
u. sehr oft. 

*intragen stv. hineinwirken 
25, 30. 

invart stf. 23, 11; 41,6; 53, 
25; 75, 19. 

*invluot stf. 69,5. 

*inwaschen stv. auswaschen 
58, 19. 

inwoner stm. 3,18; 4,4; 
6,5; 14,3; 67, 27; 68, 18; 
75, 21. 

irre adj.: irre gen 28, 3. 

is sin. 74, 20. 

isen sin. 8,6; 9, 21; 18, 15; 
48,16; 5l, 4; 70, 31. 

iserin adj. 4, 18; 9, 11. 

itelkeit sif. 14,5. 


jagen swv. Jagd treiben: 24, 
11; 75, 22. 

jaget stf. (venatio) 7, 20; 8, 
12 u. ö. 

januarius 23, 23, 

jaspis 13, 17. 21. 26. 

jeger stm. 3,7; 11,26; 
12,9. 27; 28, 32; 33, 27. 

joch stn. 75,5. 

jüche stf. 73, 26. 

jude swm. 65, 23; 70, 32. 

junius 21, 18. 

julius 21, 18. 

june adj. 9,2; 30, 7°. 17. 
subst. 33, 23, von Men- 
schen 64, 21. 

juncherre swm. 30, 14. 

juncvrouwe swf. 10, 19; 30, 
15; 31, 2°. 12; 62, 15. 16. 20. 

jungeline stm. 40,9. 


calcedonus 13, 17. 22. 27. 

kalenden februarii 22, 32; 
aprilis 60, 19; septembris 
60, 21. 

califfus m. 6, 14. 18. 25; 7, 6.9. 


89 


kalt adj. 12,7. 

kamere swf. 14, 11; 20, 30; 
25, 4.6.10; 23, 23; 30, 18; 
32,29; 46, 3; 50,13 u. ö. 

kamerzrse swf.: kemeryr- 
sche 40,9. 

kamfer 48, 20°; 49, 8; 56, 27°. 
29; 57, 10°. 14. 


karfunkel stm.: carbunkil 
58, 11°. 20. 30, 
karre swm. 17,7; 25, 8; 


74, 12°; 75,5.6. 

castanea 10, 11. 

katze stswf. 19, 25.26; 48, 
23; 66, 10°. 16; 71, 11°. 

keiser stm. 1, 19. 23; 2,9. 11. 
16. 17. 22; 5, 11; 6,16 u. Ö. 

keiserlich adv. 29, 19. 

kelte stf. 8, 16; 57,5. 

kembel stswm. 23, 4; 72, 22. 

kembelin sin. 68, 26°; 69, 1. 
19°; 70,9; 73, 7.19. 

#*kembelinshär sin. 20, 15. 

*kembelinvleisch stn. 69, 2. 

centurio 17, 28. 

kören swv.: sich k. an 68, 7. 

kern stm. 10, 11. 

*kısser stm. Fangnetz 50, 17. 

ketzsre stm. 56, 29; 62, 11. 

kiesen stv. 5, 9; 15, 28. 

kint stn. 26, 3; 30, 11; 34, 18. 
20. 23; pl. kindir 10, 23. 30; 
16, 27; 40,5.6.7; 52, 27°; 
62,13; 68,7.10; pl. kint 
40,7; 68,4; — wip und 
kint 67, 1. 

kintbette stn. 34, 12°. 21. 

kip stm. Gezänk: kyf 12,8. 

kirche stswf. 13, 1.8. 11; 15, 
19; 40,6; 43,19; 46, 29; 
61, 28; 64, 11. 

kiule swf. 17, 22; 5l,e. 

kiuleht adj. 50, 18. 

kiulenslac stm. 18, 19. 

kiusche adj. 15,8; 21,31; 
65, 1. 

klä stf.: eyn krumme klawe 
33, 20. 

klagen. swv.: clagit irin 
totin man 10, 1; clagetin. 
syme son 13,5. 


90 


klär adj. ungetrübt 12, 18. 

kleiden swv. 22, 21; — refl. 
23, 3; 44, 30. 

kleidunge stf. 11,25; 12,0. 
10; 22, 22. 27; 31, 19. 

kleine adj. 3, +. 5. 20. 24; 23, 
27, 32,19; 43,6; 55, 10. 
16. 20 u. 0. eyme kleynen 
turnoschin 26, 13. 

kleine adv. 15, 3; 65, 30 u.ö. 

kleinlich adj.: kleynlich 
unde czart 3,9; 45, 3. 

*kleinnzsec adj. mit kleiner 
Nase 19, 14. 

kleinöt sin. 2, 22; 
59,5 u. ö. 

kleit sn. 17, 20; pl. kleydir 
22.22; 

klingen stv. 36, 35. 

klöster sin. 5, 4; 12, 20; 15, 
17; 21, 29. 30; 62, 13. 

kluoc adj. 15, 22; 60, 15. 

kneht stv. 16, 2.3; pl. knehte 
60, 2.5; 69, 10. 

knie ein. 16,18; 33,19; 
b(o)ygen ouch ir kny 8, 19; 
22,14. 

knobelouch stm. 33, 7. 

kobel swf. Stute: 
16, s0; 21, 7.0. 

kochen swr. 56, 19; 73, 26. 

koie stf.: coye 21, #.6. 

complete 75, 12. 

koppeln swv. 38, 16. 

koralle sif. 31, 24. 

korn stn. 7, 22; 12,7; 29,1; 
56, 1; 57, 15; 58, 5. 23; 62, 
3; 64,9; 66,7; 68, 22; 
73, 17. 22; 74,6. 

körper stm.: corpir 59, 17; 
60, 4; 61, 17; 69, 283. 

*körperie stf. 70, 19. 

kost sif. 2, 21. 23; 4, 21; 5, 26; 
10,13; Il,ıs.16; 12, 20; 
18,6; 27,31 u. ö. 

kouf stm. Handel 34, 29; 
65,5; 69,2; 70,7; 72,11 u.0ö. 

koufen swv. 7. 2.24; 15, 14 
u. ö. wip k. 19, 17. 

kouferie stf. 28, 22; 41, 23; 
68, 12. 


31, 16; 


kobil 


koufliute pl. 6,8; 34, 34; 
39, 14. 

koufman stm. 19,5 u. 0.; 
pl. koufman 6, 10; 7, 23; 
15,14; meist koufmans 
19,65; 25, 25; 26, 16; 28, 31; 
29, 3; 30, 25.38; 49, 12. 15. 
19; 54, 27 u. 0. 

koufschatz sif.: koufin- 
schacz 1,18; 2,5.8; 3,8. 26; 
5,9; 6,7.11 usw. kouf- 
schacz 4, 21; von grozer 
koufinschacz 6, 11. 

koufslahen stv. 68, 9. 

kranc adj. gering 3,8.9 u.ö.; 
krank 17,8; crank an 
wopin 3,9. 

krancheit stf. 4,9. 

kranech stm. : krenyche 20, 
21. 24. 

kreftic adj. 17, 22. 

kreiz stm. 24, 12. 

kriechesch adj. 3, 19 u. ö. 

krimmen swv.: eyn Krim- 
menden vogil (avem ve- 
naticam) 25, 18. 

*kringeleht adj. 36, 24. 

kristen swm. 3, 14.19 u. ö. 

kristin adj. 19,5; 43, 22; 
46,29 u. Öö. 

kristenkeiser stm. 71, 32. 

kriuze stn. 7,6; 70, 32. 

kronen swv. 15, 30. 

krönike stewf. 1, 1°. 

krump adj. 33, 20; 55, 12. 

krüsp adj. kraus 70,3. 

krüt stn. 1, 11; 15, 16; 33, 5. 
8.17; 34, 24. 25; 37, 16. 20°. 
28 u. 0; pl. krude (39, 15; 
47,13 u. o0.), kruyde (52, 
21; 53, 14°; 54,17 u. 0.), 
krute (33, 6). 

kubeben 53, 19. 

küene adj. 38, 2°.14. 23; 40, 
2; 70, 13. 

*kukul 74, 10°. 

cucullini 74, 18. 

kumberlichen adv. 74, 22. 

küme adv. 2,3; 13,2% 
u. ö. 

kumpäan stm. 9,3. 


künic stm. 2,14; 4,10; 5, 11. 
15; 11,9. 11 u. ö.; konig 
nur 4, 11. 

küniclich adj. 25, 3; 46, 23; 
60, 14. 

künicriche stn. 30, ®. 

küniginne swf. 30, 10; 40, 21. 
26; 41,1 u. ö. 

kunnen prtpre.: der wol 
kunde czu orlege 40, 14. 

kunst stf. 3,26; 7.21; 21, 
24; 56,16; 64, 20; 68, 23. 

künstie adj. 38, 8. 


künstiger stm. (artifex) 
28, 17. 

kunt adj.: kunt werden 
75,1. 


kuo stf.: pl. kue 74, 20. 

kür stf. Erkürung: kore 
1, 24. 

kürlich adj. 50, ı2. 

kurz adj. 8,17; in kurczer 
vrist 16,6; 40,16; der 
kurczste wec 72, 2. 

kurzlichen adv. 2,7. 

cyliarchus 17, 27. 

*cynomyn Zimmet (cinne- 
monum) 31, 20°. 23; 32, 17. 


laden stv. beladen 4,8; 8,19; 
23,7; 72,215 einladen 
10, 2; 21, 24; 52, 12; 63, 1. 

*|sege sin. (situs) 63, 28. 

läge stf. 75, 3.4.7. 

legel stn. Kübel 18, 4. 

lägen swv. listig umstellen 
38, 21. 

lanc adj.: lenger einer span- 
nen 58, 33. 

lanerius 12, 7. 

lant stn. sehr oft: pl. lant 
19,7; 53,4 u. o. in dut- 
schen landin 37, 18; beyde 
czu lande und czu wazzir 
1, 14; umgekehrt 67,13. 

*]antschouwer stm. einer, 
der fremde länder sieht 1,5. 

last stf. 69, 24; 74, 11°. 

laster sin. 9,8. 

läsür sin. 8,6; 12, s; 14, 27; 
20,13°.14; lazurium 11, 30°. 


latin sin. 19, 23. 

latinisch adj. 2,11; 3,11; 
6, 10. 

laz adj. 48, 4; 58,16; sup. 
adv. czu leczte 71,5. 

läzen red. v. loslassen 2, 18 
u. ö.; erlassen: let in den 
ezins 27,30; hinter sich 
lassen 36,5; zurücklassen 
40, 20; hinterlassen 59, 4. 
— lest 48,8 gegen sonst 
let. 

löbart stm. 21,4; 24,8.11; 
172,7. 

leben swv. leben von etwas 
m. g. 18, 27; 19, 18; 20,8; 
29,6; 31, 18; 67, 20; 68, 13; 
leben von deme vie 3, 23; 
l. von kunstin 3, 3; lebit 
der vrucht der erdin unde 
von der crude koufin- 
schacz 15, 16. 

lebendic adj. 23, 20. 

leckerie stf. 28, 31. 

ledegen swv. 64, 16. 

leder stn. 12,9; 37, 18; 58, 23; 
59, 24. 

lefse stf. 19, 16. 

legen swv. 29, 30 u. o.; in 21, 
21 wohl verderbt. 

löhenguot sin. 22, 10. 

leie sif.: allirleyge 10, 20. 
23; 17,10; 28,1; 37,16; 
562, 21; 58, 19; 66,8; 72, 
13°; einirleyge 69,6; 74, 
13; manchirleige 1,5.10. 
15. 27; 50, 20; 52,9; 55, 16; 
57, 24°; 66,4 u. ö.; wel- 
chirleyge 1,9; 34,56; v 
leyge 20, 21; czweyger 
leyge 68, 28; keyner leyge 
74,6. 

leisten swv. 71, 18. 

leitesterne swm. 19,8.9; 
54, 24; 66, 12.18.27; 67, 
13, 

*leitinc sim. dgl. Polarstern 
55, 11; 57,6. 

lenge stf. 14, 24; 28, 16; 42, 
24; 47,81; 48, 21. 

löre stf.: lere gotis 7, 3. 


lören swv. 10, 24; 65,8. 

leschen swv. 45, 2. 

lewe swm. 23,19; 24,6. 11; 
31,5; 33, 19. 23; 37 = 7mal; 
38 = mal; 48,6°. 24; 69,20°; 
70,14; 71, 10°; 72,6. 

*jewenhüt stf. 24, 28; 25,6. 

*]jewenvuoz stm. 33, 19. 

lewinne swf. 70, 14; 72,7. 

licham sim. 63, 27; lichnam 
37,9; 63, 24°; 65, 2. 

liden stv. 27, 30; 64, 13; 66, 1; 
slege lydın 18, 17. 

liebe stf. 14, 1°; 22, 3; 32, 24; 
69, 11°; 65, ı1; liebe tra- 
gen 61, 10. 

lieht sin. 4, 10; 26, 3; 58, 34. 

liep adj. (amabilis) 2, 2; 
subst. libistin 61,8; liep 
haben 2, 10; 8. a. gehabet. 
lieber als 28, 10. 

liepkösen swrv. 34, 22. 

liepnisse stf. Freude machen- 
des Geschenk 23, 1. 

ligen stv. 28, 17; 29, 32 u. ö.; 
8. a. gelegen; sich auf- 
halten: do her allirlen- 
gest Iyt 43, 12;— legin 32, 
25; 43, 1.10 u. ö. wohnen 
4, 29. 

lignum sandali rubri 58, 2. 

lihen stv. 14, 1°; 32, 23. 

lihte adv. vielleicht 5, 233. 

lihtliche, -en adv. 9, 28; 21, 
16; 24, 80. 

*]iniieren swv. 70, 19. 

linwät stf. Leinzeug: Iy- 
wote 12, 11. 

lip stm. 27, 16; 51, 28; 70,1; 
75,14 u. ö. 

lippe stf. s. lefse. 

list eif. 42,6; 58,7; 75, 17. 

liuhten swv. intr. 58, 33. 

liute pl. 25, 1; 26, 17 u. sehr 
oft. 

lobelich adj. feierlich 7, 5. 

loch stn. 34,1; pl. lochir 
33, 23. 

locken swv. 24, 3. 

lop stn.: lop geben 64, 18. 

lös adj.: los werden 18, 22. 


91 


loetec adj. vollgewichtig 20, 
31; 46, 24. 

loube stf. Erlaubnis 32, 10. 

louf stm.: der gesterne louf 
46, 14. 

louf&re stm. 26, 22°; 27,14. 
19. 26. 

loufen swv. 27,16. 19. 

luft stf. 8, 28; 10, 12; 12, 19; 
13,15; 21, 20; 34, 32; 69, 9. 

lüge swf. 64, 34. 

luhs stm.: pl. lohs 24,8; 
luhse 24, 12. 

lust sif. 8, 4; 10, 19. 26; 14,5; 
24, 81. 34; 25,17; 28, 28; 
30, 3; 41, 80; lust triben 
11,1; 21,4 

lustec adj. (amoenus) 3,6; 
8,12; 9, 28.29; 11,16; 20, 
18, 28, 22.29; 29, 4; 45, 21; 
47,23. 

lüte adv. 3,8. 

lüten swv. heißen 44, 18. 

lüter adj.: 1. wassir 39, 1. 

lützel adv. 55, 10. 


mäc stm. Verwandter 34, 21; 
62, 13; 56, 11°. 16. 21. 

machen swv.: buch, das her 
gemachit hot 1, 17. 

maget sif.: meyde 68, 6. 

maht stf. 21,14; 35,9; 38, 
23; 39, 27°. 

*mahtlichen adv. 5l, 24. 

m&jen swv.: si meyn iß 
9, 32. 

mäl stn.: czu male adv. 
19, 21; 21, 12; 28, 30; 30, 2; 
41,14; 44, 22; 45,6; 58, 
56.7.8; 65,12 u. Ö.; vor- 
malis 20, 4; 36, 21; 39, 24; 
40, 23; 46, 22; 58, 18. 20; 
czu dem andırn mole 
u. d. 3, 2; 72,2 u.06. 

mälen swv. 10, 18; 20, 30; 
24,2; 29, 24; 30, 3.65. 24; 
37,7.103 46, 24; 64, 23. 

manbere adj. 68,6. 

mäne swstm. Monat: mone 
21,18; 23, 23. 24. 27 u. 0.; 


mon 47,5; monde 13, 30; 
61, 22; 55, 2%. 
*manecvalt stf.: 
valt 1,1°; 52, 1°. 

manecvalt adj.: adv. manch- 
valt 2,18. 

manen swv. 16, 13; 28, 30. 

manheit stf. 16, 16. 

manlich adj. 28, 18; 35, 14; 
37,3. 

mannegeliche adv.: mennec- 
lichen 5l, 24. 

mannesname 3. name. 

manslahtunge sif. 62, 22. 

manslehtic adj. mordschul- 
dig 18, 14. 

mappa mundi 58, 20. 

marc sin. 56, 19. 

marcgräve swm. 23, 8. 

me&re sin.: nuge mer 27, 24. 

marke stf. 7, 27. 

market stm. 36, 7.10; 47, 23; 
65, 5. 

marketliute pl. 14, 1°; 31, 
13. 16; 32, 23. 

*marketman stm. 32, 26. 

*marketsuocher stm. 14,8; 
25, 26. 

marmelin adj. 12, 29°. 

marmelstein sin. 7, 17; 13, 3. 
5.6; 28,15; 30, 24; 48, 20. 

marnzre stm. 58, 19. 

martern swv. 3, 20; 71,6. 

mascinus 32, 2. 

mast stm. 2, 23. 

materje stf. 15, 2. 3. 4; 20, 11. 

mäze stf. 50, 10; czu rehtir 
moze 23, 2. 

mzzec adj. angemessen 20, 
24; 65, 2. 

mö adv. 8. mer. 

mehtic adj. 3,15; 14, 24; 
16, 25; 39, 30; 40, 1; 42, 2. 
3.22; 46,2; 72,17; von 
einer Pforte 10, 21. 

mehticliche adv. 35,26; 71,23. 


manch- 


meige swm. 9,32; 60, 20; 
65, 25; 73, 21. 
meister stm. 35,11; 44,2. 


27.29; 46, 15; 56,14. 16; 


62, 12. 27. 


mel stn. 57, 11°. 17. 

melchen stv. Ir.: 
18,6. 

menige sif. 7,7; 39.11; 40, 
15; 46, 10; 53, 3; 71, 2. 

menschenantlitze sin. 72, 11. 

*menschenouge sin. 58, 32. 

menschenvleisch stn. 52, 16; 
55, 3. 30; 58,6. 13°. 28, 

mer sin. 32,1; 33,6.18; 41, 
22 u. sehr oft. 

merkatze swf. 72, 10. 

merken swv. 63,16; 65, 4; 
68, 24; m. e. Zeichen ver- 
sehen 34, 30; 48, 16; 70, 31; 
71,1. 

merklich adj. fühlbar groß 
18, 19. 

mermel- s. marmel-. 

*mervarer sim.: merverer 
1,5. 

merwunder stn. 55, 15. 

merze swm. 9, 32; 73, 20. 

mezzer stn. 73, 16. 

michel adj. 5,18; 10,23; 
12, 3; 13, 8; 23, 20; michel 
vnde groz 22, 16; 29, 28. 

michel adv. 10,9? (Aus- 
lassungsfehler der Hs.?). 

miden stv. 64, 29°. 

mieten swv. 60, 9. 10. 

milch stf. 10,35; 17,10; 
18, 4.5; 21, 7.9; 37,65; 58, 


melken 


6.25; 63,7.21;5 67, 20; 
68, 13. 22; 70,5; 72,5; 
74,5. 


mile swf. 4, 25 u. sehr oft. 

minner comp. 8, 10; 52, 6. 

minnest superl.: mynste 32, 
12; 34, 25; 43, 16; czu dem 
mynstin 44, 27; 46, 4. 

mischen swv. 64,6, 

mit präp. (apud) 45, 11. 

mittac stm. Süden 1,8; 19, 
9; 27,8; 29,20; 36, 16; 
37, 4; 39,5; 54,24; 55, 
31; 57,6; 66, 14; 67,23; 
68, 17.28. 

mittel adj.: mittilste 27,8; 
45,10; 59,16; 70, 24. 26°. 
29, 


mitten adv. 5,7; 13,2; 24, 
12; 25, 32; 27,2; 29, 20; 
34,30 u. ö. 

mordzre stm. 8, 23; 26, 4. 

morden swv. 11,8. 

morgen stm.: des morgins 
55,2; 62, 10; 8. a. äbent. 

morgengäbe stf. 17, 14. 

morszre stm. 15, 4. 

mort stm. 71, 3%. 

müede adj. 27,18; 35, 16. 

müezecheit stf. 39, 32. 

mül stm. Maultier 3, 24. 

mülber swf. 28, 3%. 

mülboum stm. 26,9; 45, 10. 

münech stm. 15, 18; 21, 3. 
29. 30; 43, 13. 14.; 62, 12. 14. 

münster sin.: monstir 4, 23°. 
24; 12, 16°; 21,28; 43, 12; 
62, 12. 

munt stm. 20,27; 33, 20; 
34,18; 56,17 u. ö.; pl. 
munde 70,2; vom Ofen 
9,10. 

münze stswf. 26, 6°.7. 11. 12 
u. 0. 

*muoterlöse swmf.? Moder- 
lieschen, kleiner Fisch 
50, 18. 

müre swf. 29, 12. 13.18. 21. 
27.28.29; 46,19 u. Ö. 

müren swv. 45, 3. 

muscät stf. 53, 14°. 

muschel swf. 60, 16. 18. 

muscus 19, 23. 


nabel stm. 18, 23; 19, 27. 
näch adj. 19, 3; 25, 30; 27, 
12; 30,11; bi nä 43,8. 
näch adv. 6, 3; 25, 19; 29, 32; 
38,11.20; 39, 24; 43,15; 
63,15; 67,24; no gen 13, 
10; herna im folgenden 
1, 2°. 24. 

nächgebüre sim. 27,12; 52, 
18. 

nacket adj.: nact 58,1. 13°; 
69, 23; 62, 3. 4. 27; 68, 16°; 
69, 18°; 70,1. 

nshen swr. refl. sich nähern 
öl, 18. 


naht sif. 27, 25; (75, 12;) by 
einir nacht 56,6; des 
nahtes 4,10; 26, 4; 33, 25; 
38,10; 45, 15; 64, 15. 

name swm.: mannesname 
53,11; 68,5; wibesname 
53, 11. 

nserlichen adv. kaum 76,6. 

narunge stf.: nerunge 34, 
17, 72,56; narunge®e 68, 21; 
70,5. 

nase swf. 70, 2. 

natüre swf. 24,7; 56, 4; 62, 
28; 64, 20; 72,9. 

natürlich adj. 44, 2*. 

negelkin sin.: neylichin, 
neylikyn 32, 7°. 18; 53, 19. 

neigen swv. 19,8; 23,14; 
27, 20; eineme geneiget sin 
2,10. 

nemen stv.: 
31, 12. 

nest sin. 63, 18. 

neve swm. 17, 16. 

niden stv. m. acc. beneiden 
2,17. 

nider adj.: nidirstin 26, 8. 

nider adv. unten 36, 3°; nach 
unten 75,3; hernider 63, 
11. 15. 

niderdrucken swrv. 70, 2. 

nideren swv. 16, 3. 

niderganc stm.: nidirganc 
der sunnen 1,8; 28, 11; 
39, 18, 

*nidergestic stm. (descensus) 
9,16. 

niderläzen redv. refl. 63, 17. 

niderlegen swv. 24, %. 

*nidertrit stm. (descensus) 
36, 5. 

nidervallen redv. 63, 12. 

niergen adv.: nyrne 63, 8. 

niht stn. 47, %; mit nichte 
40, 24; nihtesniht indecl. 
9,7; 18,3; 24, 23; nitnihte 
65, 18. 

nimmer adv.: nymmer 4, 
26; 29,20; 40, 21; 55, 80; 
65, 3.10.16; 67,27; 75,13 


cezu der e n. 


u. ö.; nyme 35,18; da- 
gegen ny nur 54, 23. 

nisten swv. 63, 15. 

nit stm. Haß 73,6. 

niuwe atf.: acc. dy nuge 
23, 3. 

niuwe adj.: subst. iht niuwes 
46, 15; 8. a. mM&Te. 

noch cj.: noch — noch 37, 27. 

norden sin. 4, 4; 74,2; 75, 
25. 

nordin adj. 51,7; 58, 18. 

nöt stf.: bi not 5l, 2. 

nötdurft stf. 14, 20; 29, 16; 
‚39,22; 40,8; 41,19; 65, 
10; 73,7. 

nuomen swv.: pt. genumit 
2,8; 22,24; 26, 17; 30,6; 
56,10; 59, 21; 57,13; 75, 
11; 76, 4; refl.: si numen 
sich 20,9. 

nütze adj. 57, 3.17. 


nützen swv. m. gen. 41,238. 


nuz stm. 52, 20; 64, 11. 
nuz stf. 55, 23°; 56,9; 58, 2. 


ober adj.: czu obirst 36, 24. 

offen adj.: offin blibin 
40, 4. 

offenbären swv. 64, 17; 71, 
26; (explicare) 2,7. 

offenen swv. 29, 20; Bl, 16. 

ohse swm. 37, 2°. 

october 60, 21. 

öle sin.: ol 4,6°.7; 58, 27; 
64, 22; 72,5; ole 4,8. 

opfer stn.: oppir 71, 18. 

opfern swv. 62,13. 

ordenliche adv. 65, 7. 

ordenunge stf. 29, 9°; 24, 24. 

öre swn. 70, 2. 

orient stm. Osten 3,16; 
5,2.11; 11,11; 37,14. 25, 
38, 4; 39,9; 50,7; 76, 3. 

österäbent stm. 4, 27. 

ostrea 60, 18. 

ouge swn. 20, 25; 58, 8; 70, 2; 
71,3; s. a. hundert. 

öugelen swv. mit Augen ver- 
sehen 20, 26. 

ougen swv. dass. 20, 23. 


93 


oven stm. 9,10. 11. 13. 
ovenloch sin. 9, 11. 


palas stm. 10, 18; 20, 19. 29 
u. sehr oft. 

palmboum stm. 10,1; 67, 
11°. 15. 

palme stswf. 58, 24. 

*nalmwin stm. 58, 14°. 

papagallus 66, 2. . 

papegän stm.: papegoge 65, 
20°; 66, 3; 71, 10°; 72,8. 

papier sin. 26,9; 45, 11.12. 

paradis stn. 10, 24. 28; 11, 4. 
6.7.8. 

* naradisesch adj. 8, 2°.15; 65, 
16. 

patriarcha 4, 29; 5,1. 

pentacencrathus 17, 27. 

*neregrin stm. 64, 12.13. 

pergamente sin.: permynt 
26,8; 41,18. 

perle swf. 22,23; 32,6°.9; 

48, 29°; 49, 4; 50, 4°. 17.10; 

69, 8*. 28; 60, 8. 10. 13. 14. 

19. 21. 23. 25. 

persöne f. 71,13. 

pfaffe swm. 4, 14. 

pfäl stm. 33, 28; pfele 33, 27. 

pfäwe swm. 20, 23. 

pfeffer sin. 47,19; 49, 17; 

52, 21; 53, 14°. 18; 65, 20°. 

24.25; 66, 17°. 

pfennince sim. 26, 7.9.10; 

32, 11; 33, 8; 45, 13; 49, 23; 

54, 8. 

pfert stn. 3,24; 4,9; 7,23; 11, 

80°; 12,5 usw.; pl. pfert. 

pfife stf. 14,6. 

pfilere stm. 13, 3; 

30, 24. 

pflanzen swv. 28,1; 57,2. 

pflegen stv. gewohnt sein 

5,7; 40,18; 52,17; 63,5 

pflegen 14,10; m. gen. 


28,16; 


34, 2; part. gepflogin 
14, 10. 
pfluoc stm. 19,19; 3l, 18. 


pforte stf. 10, 21; 25, 24. 35; 
26, 3.5; 27,8; 29, 14.19. 20; 
41,13; 47,1; 5l, 16. 


94 


pfunt sin. 8, 22; 44, 8; 47, 16; 
69, 15. 
pfuol stm. 55, 12. 
philosophus 62, 28. 
pilgerim stm. 64, 1. 
pine stf. 18,13°; 24,24. 
plän stm. Ebene 8,22; 9, 
4.14.16; 10,5°.8; 11, 16.17. 
19; 18, 26; 19, 1. 12; 45, 21; 
46, 18. 19. 21 u. Ö. 
planöte stm. 46, 14. 
plate swf. 34,8. 
portulaca 37, 28; 49, 22. 
*noten swv. einpflanzen 28,1. 
prasteln swv. 31,8. 
predien swv. 11,4; 
priuzisch adj. 19, 16. 
probest stm. 23,10; 46,5. 
processje f. 7,5. 
prophcete swm. 11,5; 64, 2. 
provincieswf. 1, 2°.7.9; 2,13. 
14.29; 3,1.5; 6.11.18; 
4,1°.2.10.14;5 5,2 usw.; 
provincia 4, 28; 7,12. 
*nükendön sim. 13, 31. 
punct stm. 46, 13; 65,6. 
pür adj. rein 22,16; 36, 25; 
47,11. 


71,4. 


quetschen swv. (conpingere) 
15, 1. 

quingenarius 17, 28. 

quitteln swv. 62, 20; 65, #; 
68, 24. 


rabe swm. 20, 22; 
63, 2. 

rasten swv. 61, 27; 71,6. 

rät stm. 46, 15.16; ze räte 
gen 6, ı8; 71,28; ze räte 
werden 14, 17. 

rat stn.: redir 75, 6. 

räten redv. befehligen: ratin 
vor 17,27; 24,4; 44, 28 
u. ö. ratin obir 18, 1. 

rätgebe swm. 6, 19. 

tech sin. 29,7. 

rechen stv. 43, 31. 

rechenen swv. 47, 17. 

*rechenschaft stf. 23, 10; 
46,5. 


55, 21; 


recken swv. 25, 81. 

rede sif. 64, 34. 

reden swv. 2, 29; 50, 2; 57, 21; 
pt. geret 20,3; 29,8; 
67,19; 59, 18; 70, 20. 

*regelen swv. 65, 10. 

regen stm.: reyn 18, 4; 62, 26; 
63, 10. ı1. 

regenen swv. 21, 24; 62, 2. 

*regenweter sin. 21, 23. 

regnieren swv. 16, 27; 28, 25; 
30,6; 32, 33. 

reht adj. rechter Hand 4, 12; 
richtig 9,25; 23,25; 56, 
2.4; 68,1; 69,6; 75, 21. 

reine adj. 45,8. 

reizen swv. locken 24, 26. 

rente sif. 11, 10; 41, 10; 46,6; 
47,8. 10. 17. 18; 48, 31°; 49, 
3; 53,7.24; 73,1. 

renten swv. 49, 19. 

rephuon ein. 8, 12. 

reubarber m. 15, 12°. 13; 44, 
1°, 8. 

riben stv. 65, 2. 

richeliche, -en adv. 
20, 17; 50, 17. 

richtuom sim. 39, 27°; 41, 25; 
44,10; 47,2; 53, 8.18; 
74,7. 

rick stm.? (pertica, posta) 
17,6; 27,10. 17. 

rihtzre stm. 26, 22°. 26. 

rihten swv. refl. sich wenden 
gegen 35,8. 

rinde swf. 38, 9. 

*rindeshär sin. 64, 28. 

*rindesmaıc sin. 65, 14. 

rint sin. 61, 20.27; 64, 2. 
26.28; 65, 4.13; rinder 8,17; 
19, 10.22; 48,1; 51,7; 
52,5; wilde rindir 36, 29. 

rintvleisch sin. 61, 20. 27. 

ris stm. 28, 32; 32, 16; 34, 24; 
37,1°. 4; 43,7 u. ö. 

ritsere stm. 5, 12; 22, 3, 73, 7. 

riten stv. 21, 11; 24, 15. 32; 
27, 15.17; 60, 3; 75, 20. 

ritter stm. 5, 22; 25, 2; 34, 16; 
71, 28. 

ritterlich adj. 25, 13. 


3, 28; 


ritterschaft stf. 71,7. 

*ritterskleit sin. 74, 15. 

riz stm. 66,7; 58, 24; 63, ı2. 

rizen stv. 26, 9; 45, 12; 54,3; 
56, 4; 73,16. 25. 

robe 22, 22; 74, 15. 

robede: eynvutereyniskley- 
dis das do heyst r. 17, ©. 

rör sin. 16,8. 10; 21, 12. 13; 
24,28; 31,1°.6; 47, 0. 

rörach stn.: roreht 31, ı®. 6. 

ros sin. 23, 4. 

röst stm. 9, 11. 12. 

röt adj. 20, 23; 24,8; 50, #°. 
17; 566,8; 58,26; 64,5; 
66, 3; 70, 19. 

rou adj.: ro 33,7. 

roubere stm. 7,2; 8,23; 
66, 24°; 67, 1.7. 10°, 18. 

rouben swv. 66, 38; 67, 2. 

rouch stm. 9,11; 23, 17. 

roup stm. 9, 3; 24, 8; 33, 25. 

roupschif sin. 66, 28. 

rubin stm. 58, 20. 32; 59, 1.3. 
25. 28, 

rüch adj.: ru 10, 10. 

rüde swm.: pl. rodin 58,8. 

rüm stm. 39, 16. 

ruoch stm. 52, 20; 56, 28; 
67,1. 

ruofen stswv. 23, 14; 61, 9. 11. 

ruowen swv. 27,18; 71,6. 


Bache stf. 2, 8.9. 

saf stm. 56,7. 

safrän stm.: safferan 48, 6°. 
12. 13, 

*sagus 33, 8.9 u. oft; sagius 
32, 11.14. 

*sagi unde lanerii Falken- 
arten 12,7. 

s&jen swv. 9, 31; 57,1. 

sal stın. 25, 3. 6; pl. sal 26, 10. 

salamander sim. 14, 23°. 28. 

salamandra 14, 23°. 28. 30; 
15, 10. 

salbe swf. 65, 14. 

salben swv. 64, 21; 65, 14. 

salz sin. 11,19. 21; 32,13; 
38, 27°. 32; 39, 3; 41,9. 10. 
24; 47,10. 18. 20. 


salzen redv. 23, 27. 28; 68, 12. 

*salzesgebirge sin. 11, 18°. 

salzwerc sin. 41, 4°. 

sam conj. 19,23; 33, 26; 
37,17; 44, 22; 51,6; 55,1; 
68,1; 62, 11.16; 73, 16. 26; 
75, 16. 

säme swm. 27,31; 57,1.4; 
68, 14°.26; 72,6. 

samenen swv. 15, 31; refl. 
17, 25; pt. gesamit 56, 19; 
60, 4. 

sanc sim. 14, 6. 

sant sim. 13, 26, 8; 33, %. 

saphir 58, 12°. 30; 59, 25. 

sarc stm. (feretrum) 61,9. 

sarrazenisch adj. 54, 27. 

*sarworhter stm. 28, 21. 

schade swm. 9,22; 18,9; 
27, 28. 30; 40, 4. 45, 16; 
51,27; 71, 30; 72,1. 

schäf stn. 47, 33; 57,8; 62, 16; 
68, 27. 

schaffzre stm. 30, 2. 

schaffen swv. 54, 28. 

schamede stf. 58,23; 59,24.26. 


schar stf. 25,26; 653,10; 
70, 32; 73,8. 
scharpf adj. 19, 26; 33, 28; 


35, 16; 55, 14; 61,8. 

schaz stm. (thesaurus) 5, 14. 
16. 18. 23. 24; 29, 80; 61,1. 

schedelich adj. 15, 5; 38, 10; 
48, 24. 3. 

schelle sif. 27, 15. 19. 

*schelleb&re adj. läutbar 
45, 18. 

schellenklanc stm. 27, 21. 

schelm stm. Pest 27,33. 

schemen swv. refl. m. gen. 
8. 18, 7; 65, 12. 

schenke sum. 22, 11. 

schepfen swv. 22, 17. 

schern siv. 21, 32. 

schibe sif. scheibenförmiger 
Packen 21,15. 

schibeleht adj. 13, 1; 17,6; 
75,6. 

schicken swv. 2, 23; 24, 12; 
26, 24; 27,31 u. 0. ord- 
nen 17,26; 44, 20; 46, 16. 


schiech adj.: schuge 35, 19. 

schiezen stv. 16, 17; 38, 18. 24; 
70,11; vom Anker 60, 17. 

schif stn. 39, 14. 20. 21; 40, 16. 
19; 41,7; 42,19°; 45, 20 
u. ö. — czu schiffe kumen 
ein Schiff besteigen 51, 15. 

schifbrüchic adj. 51,9. 

schifherre swm. 49, 16. 19. 

schifläge ? (naulum) 49, 20. 

schifman stm.: pl. schifmans 
38,11; 39, 21; pl. schif- 
man 54, 11. 

schiht stf. (statio) 44, 2. 
27. 28, 

schilt stm. 34, 8; 62, 5; 64, 26. 

schinden swv. 67,8. 

schinebein sin. 7,2; 37,18; 
60, 1. 

schiuhelich adj. 66, 15. 16. 

schiuheliche, -en adv. 33, 22; 
55, 15; 63,9. 

schiune stf. 27, 32; 64, 10. 


schönen swv. m. gen. 27, 30. | 


schorf stm. 4,9. 

schrecken swv. 
62,14. 

schriben stv. 23,18; 24, 19; 
47,4.5. 

schrift stf. 24, 23; 34, 20. di 
swarcze 8. 68, 24. 

schrin stm. 37, 26. 

schrit stm. als Maß 28, 15 
u.ö. 

schult stf. 34, 80. 

schulter sif. 4,12; 8, 18. 

schuoch stm.: schu 7, 2. 

schuochwürhte swm.: scho- 
worchte 6, 8.29; schu- 
worchte 7,6. 

schütten swv. 64, 14. 

schüzzel sif. 12,27; 33,6; 
48, 30°; 49, 22; 65, 16. 

scismaticus 4, 3.5; 5, 1; 6,7; 
76,1. 

s6 stm. 4,23; 28,26; 29, 17. 
18. 27; 32, 16; 42, 3; 43, 10; 
46, 20; 74, 10. 

secte swf. 3, 21; 6, 7. 17. 

segel stm. 54, 12. 

seilen swv. festbinden 9, 19. 


springen 


95 


seitenspil stn. 10, 20; 14, 6. 

söle sif. 36, 22; 56, 21; 65, 17. 

selten adv. 62, 25. 

seltsene adj. 69, 17. 

seltssnecheit stf. 66, 16. 

senden swv. 17,80; 18,1; 
26, 25; 27, 15. 19. 28; 39, 23; 
40,13; 43,29; 56,16; 58, 35; 
68,5; 69, 12; 71,17; 73,6. 

senefkorn sin. 6, 2. 

senken swv. refl. 9, 27. 

september 60, 21. 

setzen swv. einsetzen 5,3; 
17,26; refl. abschwellen 
34,5; s. vor 62,16; refl. 
8.8. wider 15, 26; pt. gesazt 
24,24 u. 0. 

sic stm. 50, 4°; 71,0°; 72,3. 

sicher adj. 15, 28; 38, 22. 24; 
75,7; sicher vor das vu- 
gir 45, 27. 

sicherliche adv. 31,9. 

side swf. 4,19.20; 5, 4.10 
u. 0. 

sidin adj. 3, 27; 7, 22; 9, 22; 
12, 11; 17, 18; 21, 17; 22, 115 
25, 16.202; 42,1; 43,16; 
44, 11; 59, 27; 68, 21. 

siech adj. subst. 26, 2; 56, 16. 
17.18; 64,6. 

siechen swv. 56, 14; 64, 5. 

sieden stv. 32,13; 52,12; 
73, 2. 

sigehaft adj. 18, 10. 

*sigelatze swf. Schiffsver- 
kehr 42, 21. 25. 

sigelen swv. 39, 20; 45, 28; 
49,11; 5l,ı6; 52,18. 28; 
53, 15. 22; 54, 8. 20. 30; 
55, 27; 59, 20; 62, 23; 69, 4; 
72,19; ir. ein Meer be- 
Jahren 70,7. 

*sigeler sum. Segler 70, 22. 

sigen swv. 18, 11; 39, 1. 

silber sin. 5, 15 u. 0. 

silbererze sin. 12, 4; 20, 17; 
76, 4. 

silbergreber stm. 76, 5. 

silberin adj. 22,14; 23,6; 
33,8; 34, 27; 37, 17. 

*silbersagus m. 33, 16. 


96 


sin stm. 14,6; 35, 16. 

singen stv. 10, 19; 62, 16, 17. 

sinnen stv. wiltern, von 
Tieren 75, 20. 

site stm. 46,29; stf. 2,13; 
36,6; meist unentscheid- 
bar dat. pl. 

site stswf. 10, 10.12; 29, 14; 
38, 19. 

sitelichen adv. 65,7. 

sitzen stv. 61, 28; 62, 1; 75, 6. 

släfen redv. 38, 10; 43, 27; 
65, 18. 

slahen stv. prägen 26,10; 
45,13; gehämmert: mit ge- 
slagin golde 28, 27; ol sla- 
hen 58, 27. 

slange swf. 14,23; 24,28; 
33, 11°. 18. 21. 22. 24; 34, 2. 
6; 63, 10. 

sleht adj. 8,17; 28, 32; 74, 12; 
15,6. 

slizen stv. 26,8. 

smal adj. 13, 29; 42, 24. 

smaragd 59, 25. 

snabel stm. 66, 3. 

snö stm. 3,17; 8,17; 15,8; 
66,3; 70, 16. 

sneckenhüs sin. 60, 15. 

*sneckenschäle stf. 60, 18. 

snel adj. 7,26; 8,9; 12,6. 

snel adv. 27, 17. 

snellecheit stf. 27, 16. 

snellichen adv. 7,8; 35, 25. 

sniden stv.: tuch an sich 
8. sich Kleider aus Tuch 
machen 44, 11. 

snit stm. August 62, 26. 

snode adj. schlecht 3,23; 5,21. 

snur sif. 25, 16; 59, 27. 

soldän m. 71, 19. 24. 25. 27. 
31.34; 72, 18.27; 73, 4°. 6. 

solt stm. 27, 25. 

sorcliche adv. unter Sorgen 
69, 4. 

sorge stf. 34, 23; 68,7; 74, 4. 

sorgen swv.: 8. vor ir vie 
74,4. 

*sötän pt adj. derartig 4,7; 9, 
3.9; 11,15; 14, 21. 28; 17, 
2.25; 18, 17; 32, 20. 


söugen swv. 34, 20. 

spalte stf. 73, 17. 

spalten red. v. 34, 30. 

spanne swf. 12, 26. 27; 13, 14; 
19, 21 u. o. 

späte adv. 75, 12. 

sperwzre stm. 24,16; 55,5". 

specierie stf.: spiczery(g)e 3, 
10; 9,23; 49, 9°. 18; 56, 26°; 
67, 24°; 66, 24°; 67, 10°; 
69, 19°; 72, 20. 

spica 37, 2; spike 53, 19. 

spicanardus 37,5. 

spil sin. (jocale) 59,5; Spiel 
52, 15. 

spilgeziuc sin. 13, 31; 22, 13. 

spinnen stv. 15,6. 

spise stf. 3,6; 10, 13; 13, 20; 


28, 23; 31,10; 43,8. 27; 
47,30; 48,10; 49,7. 21; 
52,15. 


spisen stvv. 42,8. 

spitz adj. 20, 23. 

spitze sif. acies 8, 24; 9,1. 

spodium 9,8. 13. 

spore swm. 35, 20. 

spräche sif. 2,12; 
37,3; 53,1. 24; 
58, 21; 59, 23. 

stahel stm.: stol 11, 22; 14, 27. 

stal stm. 16, 30. 

stam stm. 54,1; 56,6. 

stän anv.: Stand halten 18,10; 
di burg di do nicht stunt 
czu gewinnen 11, 13; fest, 
das stet dri tage 25, 21. 

stander stm.: stender 13, 13. 
15; 48, 20. 

starc adj. 8, 18; 33, 27; 38, 2°; 
39, 29; 69, 23; 70,9. 

stat sif. Platz 24, 25; 34, 19; 
meist für Stadt 3,7. 25. 29; 
4,19; 5,2. 5°.7. 12.13.14; 
6,4 u.ö. 

st®te adj.: stzte an synem 
gebete 7, 4. 

stzteliche, -en adv. 6, 18; 
27,18; 74, 2. 

stzteliches adv. 21, 30. 32; 
22,3. 

stztes adv. 2, 14; 4, 7.10.11; 


3,23; 
56, 13; 


11,28; 24,18. 20; 29, 31; 
30,1 u. 0. 
statmüre stf. 29, 17; 48, 20. 
stecke swm. 18, 18; 34, 3%. 31. 
stein stm. 11, 29°; 12, 3; 13, 3 
u. ö. von Kohle 28, 6°. 9. 
10; edil steine 48, 2°; 
ähnlich 51,6. 
steinbrücke swf. 44, 6; 48, 19. 
steinin adj. 44, 23. 
steinsalz sin. 11, 21. 
steinwec stm. 41, 14. 
steinwurf stm. 42, 15. 
stellen swv.: gestalt 66, «. 
ster stm. Widder 8,21; 12, 24°. 
26; 652,6; 63,23; 70,16; 
74, 1°.8. 
sterben swv. 9,27; 11,7; 
16, 28; 30, 12; 34, 2; 47, 2; 
56, 18; 21 u. Ö. 
sterken swv. 71, 22. 
sterkliche adv. 51,7. 
stern stm. 46, 11; 65,6. 
*sternenerkenner stm. 40, 24. 
stichel stm. 55, 14. 
stiefmuoter stf. 17, 16. 
stiften swv.: mort 8. 71, 30. 
stigen stv. 26,15; stigen 
üf... 16,10; refl. 18, 18? 
stimme stf.: der tuvyl stym- 
me 13, 31. 
stirne swf. 55, 13; 
71,38. 
stiurman stm. 70, 22. 
stözen redv.: refl. 35,17; 
45,7; grenzen an 4,2; 
36,16; 37,3; 38,5; 43,7 
u. .ö. vleisch gestozen 33, 
7; im Mörser stoßen 15,3. 
strant stm. 9, 18; 19, 2. 
sträze swf. 25, 31; 45,6. 
streben swv. sich recken 
13, 15. 
streifen swv. 24,8. 
strecken swv.: refl. 75, 26; 
pl. gestract 23, 15. 
strenge adj. 21,81; 685, 11. 
strenge adv. 15, 18. 
strice stm. 38, 17; 74, 18. 
strich stm. 71, 3. 
strichen stv. 50, 18. 


70, 32; 


strit stm. 34,7; 35, 1°. 4. 12. 
16. 27; 36, 1; 42,8; 43, 30; 
48,13; 71,7.9°. 

striter stv. 4,13; 70,9. 

striten stv. 35, 14; 62, 3.4; 
70,9. 11. 

ströuwen swv.: gestroygit 
34,6. 

strüch stm.: struche 56, 29; 

. struchin 32, 19; struchirn 
65, 25. 

strüz stm. 72,10. 

stücke stn. 16, 11; 
713, 25. 

stuot sif. Gestüt 21, 10. 

stuotpfert sin. 21, 11. 

sturm stm. 55, 26; 58, 18. 

substancie f. 62, 19 

subtil adj. 49, 14. 

sül stf. 12, 20°; 3,2; 21,17; 
25,5. 

sumelich adj. 14, 26; 20,7; 
42, 24; 51,8; 52, 5.6; 60,18; 
69,9; 70, 29. 30. 

stümen swv. 31, 13. 

sumer sim. 3,15; 38,9. 

sumerzit stf. 9, 2. 

summe f. 18, 18. 

sun sim.: synis erstin ge- 
born sons 30, 6. 

sünde stf. 62,12; 
65, 13. 

sunder adv. besonders 1, 15; 
4,5.277 u. ö. 

sunder cj. außer 18,7. 


63, 13; 


64, 29°; 


sunderlich adj. 11, 32; 14, 3 


und sehr oft. 

sunderliche, -en adv. 1, 10; 
2,9; 21,8; 52, 13; 56, 26°; 
58, 8°. 28. 

sunne stswf. 1,8; 
209,235; 37,14; 
73, 27; 75, 13.15 

suochen swv. 34, 21; 38, 21; 
63, 20; 64,1; 71,13. 

suone e&if. Vergleich 53,6. 

susannan ‚Sesam: 64, 22: 
susıma 58, 14°. 26; 72,6. 

swanger adj. 68,3. 

sware adj. 74, 20. 

swarz adj. 9,26; 19, 22; 
Dentsche Texte des Mittelalters. 


28, 12; 
65, 29; 


| 20, 23; 24, 8; 28,8; 48, 22; 
52, 21 u. Ö. swarcz sam 
ein rabe 20, 22; 63, 2. 
sweben swv. 12, 29°. 
sweiztuoch sin. 15, 11. 
swert sin. 17, 22; 18, 15. 22; 
| 33, 28; 
70,10. 
swester stf. 17, 15. 
swimmer stm. 60, 14. 
swimmen stv. 60, 10. 
swin sin. 48,1; 52,5; 55, 12. 
swulst stf. 34,5. 


48,17; 61,9. 12; 


| 

tac stm.: des tagis 23, 7. 

taceo de partibus infra 70, 4. 

tagelich adj. 28, 4. 

tageliches adv. 30, 26. 

tagereise stif. 4, 29; 
7,29; 8,13; 
10, 3 u. sehr oft. 

tal stn.: pl. tale 29, 4; bero 

| und tal 65, 24; 74, 23. 35. 

| tanne stf. 73, 16. 

| tartarisch adj. 19, 7; 27,3; 

| 34, 10. 

| tät stf.: wyse tat 1,5. 

| 

| 

| 

| 

| 

| 

) 


5,7; 
9,4.7.14; 


tzter stm.: dem bosin teter 
61,7. 
tavele swf.: tofiln 2,19; 
tabele 45, 18. 19. 
teic stm. 73, 26. 
teil sin. 12, 3; 16,9; 33, 10; 
39, 12; 47,16; 49, 1; 61, 22. 
teilenswv. 2, 9; 7,18; 14, 22; 
18,22; 31,22; 32,8. 33; 
39, 12; 41, 11; 46, 1; 53, 6; 
64, 22; 59, 13; refl. 15, %. 
teller stm. 65, 16. 
tempern swv. 10, 12; 12, 19; 
21,20; 23,25; 65,9. 
tenne stf. 50, 13. 14. 
tepit stm. 3, 27, 
tief adj. 39, 19 (63, 12). 
tief adv. 33, 27; 54, 12. 
tiefe stf. 50,7; 54, 13. 
tier sin. 10, 4 u. o. pl. tier. 
‚ tihtzre s. dihtzere 
 *tine stf. Bottich 65, 28. 
tisch stın. 21, 26. 27. 
*tisim 19, 11°. 23. 24. 28; 29, 
XL. 


WS PRTERREREIGEERIE BETEN, 
| rn 


97 


8; 31,19; 32,15; 50,9; 
56, 19. 

*tisımtier sin. 29, 26. 

tiufel stm. 8,3%; 12,17; 
13, 31; 63,1; 64,283. 24; 
68, 2. 


tiure adj. 5, 9; 12, 10; 25, 13; 
31, 24; 34,6; 64, 28. 

tiure sif. 25, 8°; 50, 16. 

tobel stm. 15,7. 

tobelea 15,9. 

toben swv. 34, 3. | 

tollentranc stm. 10, %. 

topäzje: topazin 58, 31; to- 
pazion 58, 12°. 

törlich adj. 7,3. 

töt adj. u. subst. 5, 27; 10, 2; 
37,35; 48,15; 56, 21; 
69,10; 61l,18.15 u. Ö. 

töt stm. 6, 19; 61, 28; 64, 16; 
70,8; czu tode slän 
43,22; in den tod gen 
11,8. 

toter stm. 59, 11°. 

teten swv. 9,2; 
11,9. 14. u. 0. 

toufen swv. 12, 32. 

trabrochis Belagerungsma- 
schine 42, 14. 

trache swm. 37,8. 

tranc stm. 5, 27; 34, 24; 65, 2. 

treffen stv. 18, 15. 

treflich adj. 58, 35. 

trenken swv. 11,3; 70, 13. 

tresel stm. 29, 29. 

treseler stm. 26, 18. 20. 

treten stv.: tr. v. d. pferdin 
absteigen 35, 20. 

triben s. hantwerc, vröude. 

triefen stv. 56,5.7; 58, 24; 
73,16. 

trinken stv. 17,10; 18,5; 
20, 26; 21, 7. 9; 34, 3; 43,26. 
28; 48,14; 656,9; 58,6. 25; 
62, 22; 65, 3. 11; 74,85. 

trinkzre stm. (potator) 3,7; 
11, 3. 

triuwe stf.: truyge 2, 10; by 
truygin 32, 238. 

tropfe swm. 58, 3. 

tröst stm. 51, 11. 


7 


10, 29; 


98 


*rotz präp. m. gen.: trocz 
ymandis von der werlde 
17, 23. 

truge adj. trocken 73, 24. 

tüchzre stm. 60, 14. 17. 

tugen prtprs. 44, 4.5; 62, 21. 

tugent stf. 1, 24. 

tugenthaftic adj. 40,9. 

tugentsam adj. 52,8. 

tumeler stm. 42, 12. 

tunkel adj. 12, 18. 

tuoch sin. 9, 23; 12,11; 17, 19 
u. o. pl. tuchir und tuch. 

tuon anv.: wirdekeit, öre 
t. 23, 18, 20; viuger tun 
28,9. 

tur atswf.: tore 32, 26; toren 
50, 16. 

*turche 8, 2°; 32, 6°. 9; tur- 
chicases 8, 5; turchiones 
8,7. 

turm stm. 4, 17.18; 5, 15. 26; 
36, 13°. 23. 25; 45, 17. 10. 

turnös 7, 24. 

turnosche 28, 13. 

turren priprs. 7, 28. 

tüsent tüsent 46, 28. 

tutia 9,8. 12. 


übel adv. 55, 16; 71, 21. 
übeltster stm. 18, 22 s. a. 
te&ter. 
überheben stv. 54, 12. 
überice adj. 64, 10. 
überkomen stv. 71, 38. 
überstigen stv. 42, 26. 
überswenke sif. 53, 23; 69, 5. 
*überswinde adj. 42, 18. 
übervluz sin. 58, 2; 74, 13. 
übervlüzze sif. 14, 20; 68, 20. 
übervlüzzec adj. 10, ı8; 13, 
26; 36, 3°; 37,1; 39,6; 
49, 21. 
übervlüzzecheitstf.6,10;8,5; 
14,6; 37,17; 41, 18; 43,8; 
53,26; 54, 70.16; 64,8; 
66, 24°; 67, 10°; 74, 16. 
übervüeren stv. 39, 22. 
überwinden stv. 5, 19; 16, 16. 
17; 64, 27. 


üeben swv. 18, 14. 
üebunge stf. 15,8. 
üf adv. präp.: gingen ozu 
vuze uf di elefant 35, 21; 
uf unde nider 29, 33; 
ho uf vuren 63, 15; uffe 
adv. 3,17; 26,1; 45, 28; 
64, 4; 70, 11. 
üfgän anv. besteigen 63, 10; 
von der Sonne 37, 14. 
üfganc stm. 1,8. 
üfgeben stv. 71,6. 
üfgedunsen pt. adj. 19, 2. 
üfgedunst pt. adj. 70,2. 
üfhalten redv. 14, 9; 31, 13. 
üflegen swv. refl: so leyt 
si sich mit ym uf in 
grozem wider 33, 24. 
üfrihten swv. 21, 17; 24, 20. 
*üfschiffen swr. ins Schiff 
laden 72, 21. 
üfsetzen swv. refl. 35, 26. 
üfslahen stv. 25, 1. 
üfspringen stv. 21, ?7. 
üfstän anv. 8, 20. 
*sifstrichen stv.: cezoum u. 
75, 20. 
üftuon anv. 27,8. 
üfwinden stv. 24, 31. 
üfziehen stv.: des rouch sich 
uf czut in di hoe 23, 17. 
*umbebegrifen stv. 29, ı1. 
*umbebehalden redv. 29, 22; 
44,3; 68, 29. 
*umbebesliezen stv. 4, 15. 
umbeganc stm. 27,6. 
umbegelegen pt. adj. 36, ®. 
umbegurten swv. 27, 14. 
umbehangen pt. 27, 19. 
umbe]-kören swv.refl. 38, 
25 (51,8); -legen swv. 5l, 
22, -reifen swv. 67,3; 
-sliezen stv. 41, 12; -treten 
stv. 8, 35; -tuon anv. refl. 
49, 2; -wandern swv. 57, 
»2; 70, 23; -ziehen stv. 1, 
16; 24, 10; 54, 26; -ziunen 
swv. 42,3. 
unzze adj. ungenießbar 4,8. 
unbegrifelich adj. 25, 17; 
45,2. 


unbekant pt. adj. 54, 18°; 
58, 3. 10; 66, 18°; 70, 14. 
*unbesetzet pt. adj. 54,9; 
66, 15. 
unbilliche adv. 42,7. 
under]-brechen stv. 36,1; 
39, 10; 40, 13; 44,5; 53, #; 
-gän anv. 40, 25; -setzen: 
swv. stützen 25,5. 
undertän pt. adj. 3,8. 15; 4, 
22; 7,20; 13, 19; 14, 25; 15, 
20; 33,16; 63,7; 65, 24. 
subst. 24, 10; 58, 22. 
undertsnec adj. 3,28; 6,6. 
16; 11,6; 14,4; 15,23, 
19, 1.14; 20, 3; 32,5; 33, 
4; 34,7; 37, 14. 
underwegen adv. 71, 15. 
underwinden stv. refl.m. gen. 
16, 4; 17,8. 
ungeheret pt. adj. 32, 30°; 
55, 23°; 62, 7°. 
ungeloubec adj. 25, 2%. 
ungeloubelich adj. 25, 26; 
30,29; 46,10; 52,22; 64, 29°, 
ungemeit adj. 71, 3. 
ungerizzen adj. 56, #. 
ungeschaffen adj. 66,5; 69, 
23. 
ungestalt adj. 66, 25; 69, 13°. 
ungestiure stf. 25,7. 
ungetempert part. adj. 66, 6. 
ungevordert part. adj. 13, 8. 
ungewiter stm. 9, 21; 2], 14; 
655, 26. 
unkiuschheit stf. 31, 17; 62, 
11. 
unlust sif. 22, 12. 
unmzzec adj. 22,8. 
unmezlich adj. 43, 7; 46, 18. 
unnütze adv. 54, 6. 
unreine adj. 45,8. 
unser pron. P088.: unse 6, 24; 
48, 23; 66,5; 69, 4; 69, 17; 
72,10; di unsir 72,8. 
unslit stm. 61, 21. 
untühtec adj. 59, 6. 
unvergenclich adj. 46, ®. 
unvernumftic adj. 75, 15. 
unverseret part. adj. 13, 15; 
38, 20. 


unwegelich adj. 13, 14. 16. 

*unwizzec adj. 36, 9. 

unzallich adj. 5, 12. 16; 7, 20; 
15, 31; 22, 7; 26, 18; 36, 18; 
47,7°. 28. 

unzerbrochen part.adj. 13,9. 

uofer sin. 43, 2. 

urliuge sin. 40, 14; 42,13; 
5l,1; 59, 6. 

urloup stm. (licentia) 2, 3.18. 

üz adv.: alle den wec us 
2,21; 75,8. 

üzbrechen stv.: ein ouge u. 
6, 30; 7,31. , ® 

üzdingen swv. sich ausbe- 
dingen Bl, 28. 

üzerweln” swv. 30, 17. 

üzgan anv. 26,2; uzgehin 
heiraten (quando maritan- 


dae sunt) 31, 15; czit get 


us 68,3; 
60, 20. 
üzganc stm. 27,9; 29, 21. 
üzgeben stv. 40,8. 
üzkomen stv. 4, 18. 
üzlegen swv. 42, 13. 
üzlihten swv. castrare 30, 15. 
üzrihter stm. 32, 4. 
üzslahen stv. 67, 6. 
üzvart sif. 28, 13. 
*Gzvluot sif. 69, 5. 
üzziehen stv. 57, 2; refl. 15,5. 


do get is us 


vach stn.: hundirt vach 
12, 12. 

vadem stın. 15, 2. 3.5; 25, 31. 

valke swm. 8,9; 11, 31°; 
12,6; 18, 24°; 19, 2; 21, 3. 
6; 24,17; 25, 15; 31, 21°; 
15, 27. 

vallen redv. (intrare), vom 
Wasser 4, 3; in den see 
vellit das vlız 29, 18; ähn- 
lich 48, 3; — an daz gebet 
vallen 6, 3%. 

valsch adj. 6, 24; 52 ‚9; 58,7. 

vanc stın. 8, 12, 

vart stf. 28,12; 71, 16. 

varwe stf. 22, 22; 37,7; vare 
24, 28; var 66, 4; 72,9. 

fasän stm. 19,8%; fasıan 


19, 11°; faysan 20, 20; 41, 
21; fayan 25, 12. 
februarıus 22, 33; 23, 24. 


veder stswf. 48, 22; 69, 6.7. 
13, 16. 
vel sin. 25,8. 18; 31,19; 


74, 14. 24; 75, 10°, 22; 76,3. 

vellen swv. 38, 3. 

velt sin. 4, 22; 16, 16; 17,5; 
18,7; 25, 1.17; 29,4; 48, 
10; 74,6. 

veltpfert sin. 21,7; 75,17. 
20. 

*venedisch adj. 26, 13. 

*venediger stm. 26, 14; 36, 
12; 41, 22 u. öÖ.; veneczier 
34, 35. 

venje stf. 7,6. 

venster sin. 50, 15. 

verandern swrv. refl. 
raten 62, 21. 

verbieten siv.: bi dem halse 
vorbotin 32, 10. 

verburnen swv. intr. 60,5; 
ir. 41,7; 61, 13. 15*. 16. 

verbrechen stv. refl. 68, 12. 

verch stn. 19, 27. 

verderben swv. 7,13; 60, 27; 
62, 26. 

vergangen part. 2,4; 7,13; 
61,28; vergangen unde 
tot 13, 4. 

vergelten stv. 34, sı. 

vergulden swv. 28, 7°. 

verhencnisse stf. Erlaubnis 
12, 2. 

verhern swv. 31,3. 

verkoufen swv. 7,2; 9,2; 
34,11; 45,8.14; 59,1; c. 
gen. 59, 3. 

verlegen swv. 71, 32. 34. 

verliesen stv. 18,16; 24, 21. 
22.23; 50,5. 

vernemen stv. verstehen 37, 9. 

vernihten swv. 16, 2; 62, 23. 

vernoijieren swv. sich er- 
heben 45,16; 46, 8. 

vernumftic adj. 65, 6. 

verr»ter stm. 58,7. 

verre adv. 1, 19; 21, 26; 27, 
10; 39,3; 42,20; 52, 23; 


hei- 


99 


54, 21; 57,6. 235; 58, 16; 63, 
6; 68, 17; 73, 11. 
versagen swv. 71, 20. 
verseren swv. 38, 19. 
verslinden stv. 33, 21; 63, 19, 
versmshen stv. 16, 2; 64, 14. 
versmahten swv. 5l, 10. 
verspotten swv. 7,7. 
versprechen stv. 62, 23. 
verstän anv. refl.: 8.v. uf 
60, 15; 62, 28. 2. 
versticken swv. 
56, 18. 
verstoeren swv. 13, 12; 60, 13. 
verstoerunge sif. 35, 8. 
verwen swv. 24,7; 48,12; 
172,9. 
verwerfen stv. 40, 6. 
verwüesten swv. 9, 3; 50, 23. 
verzagen swv. 42,6. 
verzern swv. 60,12; 62, 18, 
19. 
verzihen stv. refl. m. gen. ver- 
zichten 2,5; 14, 20; 51, ıı. 
verzwifelen swv. 62, 24. 
fest sin. 17, 17; 22,1; 22, 
20, 21 usw. 
veste stf. Burg 3, 3. 
veste adj. 3, 15; 12,6; 66, 21. 
veste adv. 12, 21; 53, 4; 63, 
28. 
vet adj. 8, 21; 19, 14. 
viant stm. 5, 22; 18, 83.8 u.o. 
viereckeht adj. 29, 12. 
vieren swv. 29, 15. 29. 
vierteil stn. 29, 15. 
figüre sif. 5, 10. 
vihe stn.: vie 3, 16. 23 u. 0. 
vihelichen adv. 56,8; 58,5. 
vilz stm. 17,6; 74, 4. 
vin adj. 22, 23; 59, 27. 
vinden stv.: part. vunden 


ersticken 


5,27; 24,21; gevunden 
50, 5°. 

vinger stm. 15,2; 36, 26; 
50, 13. 

vinster adj. 8,26; 12,18; 
715, 12. 


vinsternisse stf. 75,9. 11. 
17. 18. 21. 
virren swv. refl. 13, 18. 


7% 


100 


visch stm. 4, 26. 28; 29,18; 
46, 21; 56,1; 60, 11.12; 
68, 13. 21; 73 (6 mal). 

vischxre stm. 60, 10; 68, 11. 

vischen swv. 4, 27. 

vischerie stf. 4, 23°. 

viscotum 73, 27. 

viuhte stf. 56, 6. 

viur slin.: vugir 28,9.10; 
31,7 u. 0. 

*vjurmüre stf. 25,5. 

viurstat stf. 46, 27°. 

*vjurzeichen stn. 67,5. 

vlahs stm. 15,6. 


vleisch stn. 17,10; 19,28; 
33,7 usw. 

vleischlich adj. 24, 4. 
vliegen stv. 24,18 u. Ö.; 


vlygendem sande 13, 28. 

vliehen stv. 40,20; 51, 17 
u. ö. 

vliez sin. 21,2; 28, 28; 29, 

18; 31, 23; 39, 8. 12. 

vliezen stv.: vlisinder was- 
ser 10, 235 u. ö. 

vlizecliche adv. 14, 12. 

vlizliche adr. 21, 21; 44, 22; 
61,6. 

vloehenen suwv. 45, 26. 

flören swm. 17,21; 22,25 u. 0. 

vlügel stm. 24, 18. 

vluht etf. 8, 10; 18,8. 

vluoc sim. 12,6. 

vluotrinne stf. 10, 27. 

vluz stm. 10, 27. 

vogel stm. 8, 10; 20, 21; 24, 
14°, 18, 21. 22. 26. 34; 25, 19 
u. 6. 

vogeler stm. (aucups) 3,7; 
4, 21. 

vogellin sin. 20, 18. 

volbringen swv.: volbrengen 
1,3; 28,12, 59,6. 

volgen swr. 35, 26. 

volger stm. 20,8; 71, 21. 

volkomen part. adj. 22, 2. 

vollec adj. 10, 13. 

vollecheit stf. 4,7; 15, 12°. 

vollecliche adv. 15, 13. 

vor adv. 11,3; 24, 28; 29,8 
u. 0. 


i vorder adj. 27,11; 32, 21; 


68,27; 70,17; czu vor- 
derst 2, 10.9; 3, 11; 7, 21; 
8,7; 
35, 13 u. 0. 

vordern swv. 13, 5; 69, 12. 

vorgano sin. 26, 19. 

vorgenant part. adj. 1, 22; 
3,19; 11,11; 14,7; 16, 21 
u. 0. 

vorgenuomet part. adj. 74, 
24. 


vorgesprochen part. ad). 1, : 


17: 22,27. 

vorhte stf. 22,3; 
38, 2. 

*vorlouf stm. mastinus 32, 
270,2: 

forme swf. 26,9; 32, 3.13 u.ö. 

formieren swv. 55, 19. 

vorne adr. 27,8; 38, 18. 

vort adv. dl, 12. 

vorvar swm. 16, 23; 45, 6. 

vragen swv. 7,15; 44, 21; 
52,8; 56, 15; 62,1. 

*vrahtliute pl. 49, 16. 

vremede adj. 6,17; 9,17; 
19, 2; 34, 33; 52,11; 68, 
14; 75,27; subst. 43, 2; 
62,9. 

vrezzen stv. 69,9. 

vri adj. 2, 20; 67,9; 75, 19. 

vride stm. 18, 15; 74,6. 

vrien swv. 24, 32. 

vriliche adr. 55, 28. 

vrisch adj. 39,1; 44,8; 73,2%. 

vrist stf.: vrist seczen 6, 26. 

vriuntstn.: pl. vrunde 34,21; 
52, 13; vrunt 10, 3; 56, 19; 
61, 6. 13. 16; — vrunt gotis 
6, 28. 

vriuntschaft sif. 11, 10; 14, 
14; 16, 15. 

vrö adj. 6, 25 (m.gen.); 72,3. 

vröliche adv. 52, 14; 72, 4. 

vrost stm. 74, 21; 76, 5.6. 

vröude stf. 56, 25; v. triben 
32, 27. 

vrouwe swf. 34, 4 u. 0. 

vröuwen swv. refl. 34, 22; 
m. g. 74,6. 


26, %; 


10, 19; 22,10. 27. 34; | 


; vruht stf. 1,10; 6,5; 7,23; 


8, 15; 10, 19; 11, 24; 15,16; 
19, 18; 28, 24. 30; 30, 1u. 0. 
menschliche Frucht 34, 5. 
vruhtbare adj. 8, 14. 
vruhtsam adj. 9, 29; 47, 24.30. 
vüegen swv. mM. acc. zu- 
kommen 71,24; einfügen 
48, 20. 
vüelen swv. 34, 1; 35, 23. 


ı vühsin adj. 17, 19. 


vülen swv. 55,19; 56, 20; 
65, 28. 
vulle stf.: acc. di vulle 


9, 31; 12, 20; 13, 22; 19, 8. 
19; 20, 14; 38, 30 «. ö. 

vullen swv. 4,8. 

vüln stn. 75, 18. 20. 

vuoter sin. 18,7; Kleider- 
futter 17, 20; 25,13; 74,14. 

vuotern swv. 17,19; 25, 11; 
27,12; 73, 22. 

vuoz stm.: vuoz des berges 
(radices montis) 7,5. 

vuozgenger stm. 5, 10; 27, 
14; 64, 26. 

vuozstapfe swm.: vustappen 
33, 26. 

vuozvolc sin. 71, 2%. 

vürbaz adv. 17,2%; 39, 26; 
50,1. 

vürdern swrv. 34, 4. 

vürhten swv. refl. 35, 7.12; 
40, 18; m. gen. 39, 32; m. 
acc. 35, 22; 55, 38; 66, 22; 
70,8; 71, 2. 

vürlegen stv. 32, 30°. 

vürsiht stf. 27, 26°. 

vürsihtec adj. 12,8; 17, 12; 
26, 24. 

vurste swm. 17, 90; 23,8; 
40, 26. 27; 42, 6; 43, 20; 50, 
22; 51,6. 

vurwär int. 70, 21. 

vurt stf.: vorte 71, 32; 72,1. 

fusalia 37, 10. 


wahsen stv. 1, 12; 8, 14; 30, 

1; 31,35; 32,18; 37,4 u.o. 
wahtzre stm. 45, 15. 19. 
wzjen swv. 51,7. 


walrat stn. 67, 22°; 68, 11. 
16°. 20. 26°; 70,8. 

walt stm. 8,22; 35, 15. 23. 
27; 36, 29; .38, 15; 48,10; 
pl. welden 34, sı; 36, 18; 
63, 13; 54,10; 74, 18. 

waltesel stm. 7,30; 9,6; 
10, 4; 37,7; 68, 27°;.69, 17. 

waltliute ol. 36, 7. 

waltrint sin. 19, 20. 

walvisch sin. '68, 10. 20. 

wandel stm.: :ane wandel 
ohne Änderung 4, 11; wan- 
dels ane fehlerlos 58, 34. 

wandeln swv. 36,10; 47,3; 
refl. 14, 16. 

wanderer stm. 8, 35; 31, 7.9. 

wandern swv. 1, 18. 16; 7,23; 
14,0; 28, 3; 31, 13; 36, 17; 
48, 24; 73,1. 

wäpene swf. 8,7; 
17, 21; 28,21 u. 0. 

war stf. 26, 10; 39, 15; 43, 2; 
40, 16. 20; 69, 11; 72, 18. 21. 
.22. 24. 

wär adj. 1,13; '6, 22; 69, 10. 

wärheit sif. 1,15; 64, 34. 

warnen swv.refl.m.gen.sich 
ausrüsten mit 38, 16. 

warte stf. 35, 6. 

warten swv. 22, 2. 

waschen stv. 15, 4.5.8; 62, 
10. 11; 63, 11; :64, 21. 

wazzer stn.: auch tflumen) 4, 
25; 5,7 u.0.; 8.a. vliezen. 

*wazzerwec sim. 57, %. 

we adv.: we tun 55, 14. 

weber stm. 42,1. 

wec stm.: so macht sy 
eynen grozen 'wec :33, 2. 

wegen swv. 50, 17. 

weich adj. 39, 31. 

weide stf. 3, 16; 11,16; 12, 
25; 15, 25; 17,6. 

wellen swv.: o-Formen 5, 3; 
31,14; 46,16; 655,9. 17; 
75, 3. wellen 62,8; wolden 
niht .kegin den vindin 
35, 19. 

welzern swv. 34,1. 

wenden swrv. refl. 19, 8. 


10, 23; 


wenic adj. 35,13; 
54, 5.12; 58, 23; 
66, 20; 73, 23. 

wer sif. 51, 10. 

werben stv. 11, 10; 27,1. 

werce stn. Maschine 42, 12, 
14; Kunstfertigkeit 4b, 23. 

werder stm. 43, 13. 

werfen stv. 31,7; 
70, 11. 

werlt stf. 1,7.16; 3,27; 6, 
6;7,26;8,9 (nie ohne r). 

wern swv. refl. sich wehren 
40, 22; 5l, 24. 

werren stv. .34, 14. 

wesen stv.: inf. 12,13; pt. 
gewest 13,4; 18, 21; 39, 30; 
40, 2; 54, 25 u. ö.; gewesit 
67, 21; subst. 7, 18; 44, 22; 
46, 13. 

westen stm. 29,5. 

wetage pl. 34, 2. 

weter sin. 12,18; .23, 25; 
25,7. 

*wiber stm. der sein Herz 
an Frauen hängt 40,3. 

wibesname 8. name. 

wichbildestr.:wichbilt82,15. 

wider sin. 33, 24. 


61, 12; 
69, 23; 


‘63, 13; 


'wider]-bewisen swv. :66, 12; 


«bringen swrv. :69, 13; -ge- 
ben siv. 13,6; 18, 20. 21; 
24, 22. 23; :kören swv. .34, 
1; -komen stv.; 40, 21; 
51,117; quomen wider czu 
Venedye 2,3; machen 
swv. wiederherstellen 21, 
16; -räten redv. 71, HM. 
widerrede stf. 42, 18. 
widerruofen swv. 14, 21. 
widerspenec adj. 16,3; 42,16. 
widersprechen stv. 26, 11. 
widervarn part. Tl, 27. 
widervart sif. 28, 13. 
widerwegen stv. 57, 14. 
wider wesen siv. 33, 23. 
wietän part. adj. 1,11. 
wigen stv. 8, 22; 44,9; 50, 17; 
69, 15. 
wihen swv. 5,1. 
wihennahten pl. 23, 23. 


401 


wilde adj. 25,12; 36, ®; 
64,35; 70,12; 74,9. 

wildenzre stm. 18, %. 

wile stf.: dy wile 27, 23; 
32, 3%. 

willecliche adv. 60,5; 61, 18. 

wilt sin. 28,32; 29,7.23. 
31,5; 36, 20; 48, 10. 

wiltbraste sin. 23, 2. 

wiltnisse sif. 12, 22; 36, 9. 

win sim. 10, 3; 11, 24; 32, 
16 u. 0. 

winden stv. 14, 30. 

wingarte swm. ‚ll, 21; 32, 16. 

winkel stm. 29, 15. 

winstoc stm. 57, 15. 

wint sin. 61,7. 

winter stm. 3, 15. 

winwahs stm. 28, 19. 

wip sif. 8,8 u. o; man unde 
wip 22,30; 37,17; 58, 22; 
59, 23; 82,10; wip odir 
man 61,26; w. und man 
58,1; 68, 22; 76, 2. 


wirdec adj. 34, =. 


wirdecheit stf. 16, 4; 23, 19; 
41,2; 42,11. 
wirdecliche adv. 65, 15. 
wirken swv.: wunder w. 
59,10; 64,19; 'tuch w. 
5,4.9; 6,08; 7,22; 8,8; 
20, 15; 25, 2; 31, 21; 38, 
30; 44,11; 72,11; ‚part. 
gewurht 3, 28; 4, 19; brot 
w. 57, 18; 73, 26. 
wirouch stm. 23, 17; 
15. 17, 
wirouchesvaz sin. 23, 16. 
wirt stm. 14, 10.13; 32, 26. 
wirtschaft stf. 22,6; 29, 23; 
45, 23; 52, 13. 14. 


13, 9°; 


wirtschaften sawv. 56, 3. 


wise swf. 21,2; 29, 25. 27. 

wise adj. 1,4.5; 52, 17; 60, 
10; 65,6; 73,15 u. ö. 

wiso stf. 1, 2°; 2,28; keyne 
wys 32,1; in der wys 
38, 32 u. 0. 

wisent stm. 55, 11; 69, 14. 

*wisentesleder sin. 34, 8. 

wisheit stf. 2,10; 5,20; 40, 22, 


102 


wit adj.: wite ougin 70, 2; 
wit als di werlt 15, 14. 

witewe stf. 17, 16. 

wiz adj. 10, 10; 15,8; 20, 22. 
23; 21,10; 22, 34 u. ö. wiz 
fest 22, 33; 23, 7;8.a.sne. 

woche swf. 36, 7. 

wolf stm. 29,7. 

wolle stf. 15, 2.6; 20, 16. 

wollust stf. 39, 32. 

wolriechende part. adj. (aro- 
maticus) 53,18; 54,10; 58,9. 

* woltugende part. adj. 50, 16. 

wonen swv. 1,6; 3,16. 21; 
4,3; 5,7 u. 0. 

wonunge sif. 12, 22; 25, 2; 
34, 31 u. 0. 

wüeste adj. 73, 20; 74, 17. 

wüestenunge alf. 9,6; 10, 3; 
13, 28; 14,7.8; 28,3; 31, 
1°. 4.5.10, 

wunde stf. 18, 17; 35, 23. 

wunden swv. 18, 16. 17; 34, 1; 
35, 21; 64, 27. 

wunder stn. Wunderzeichen 
2,6; 13, 12; 28, 12; 39, 14; 
69, 11°.17; 60, 24; 61, 25°, 

wunderlich adj. wundervoll 
4, 23°; 5,8; 45, 23; 55, 4°; 
67, 23°; 66, 10°. 

wunderliche adv. 38, 27°. 

wundern swv. unpers. m. acc. 
5, 18; m. acc. u. gen. 5, 20; 
36, 27. 

wunderwerc sin. 59, 19°; 64, 
19. 

wünnecliche adv. 9, 17. 

wurz stf. 1, 11; 12, 23; 32, 1; 
33,7; 37, 13°; 54,7°. 10. 
18°, 23; 66, 28; 58, 83.9. 10; 
65, 27. 20; 73, 19. 22. 

wurzegarte swm. 9, 28; 10, 
17; 20, 28°. 

wurzele sif. 33,6; 57,3. 


zagel stm.: czayl 8,21; czeyle 
19, 29, 20, 22. 

zal stf. 29, 22.23; 46, 27°; 
13, 3°, 

zaln swv.: gezalt erwähnt 2,4. 

zam adj. 8, 20; 48, 10. 


*zambeloctis (copia de zam- 
belotis M, zamkoletis Z) 
Kamelott 20, 13°. 14. 

zant stm.: czene 19, 3; 
20, 26; 89, 2. 14. 15. 16; 33, 
21; 34, 12.17.18; 58,8. 

zart adj. 3,9; 45,3; 8. a. 
kleinlich. 

zehende swstm.. 18, 1; 49, 14. 
15; di czende 60, 24. 

zeichen sin. Zeichen 4,12; 
31,17; 32,35; 45,13; 70, 
32; miraculum 6, 12°; 46, 
14; 63, 28. 

zeichenen swv. 71, 2. 

zeichenliche adv. (auf wun- 
derbare Weise): zeichlich 
12, 29°. 

zelter stm. 7, %. 

zcemen stv. unpers. 59, 2. 

zemen swv. 19, 22. 

zendalyn 38, 31. 

zerbrechen stv. 21,15; 35, 
17; 36, 283; wahrscheinlich 
auch 35, 23. 

zerkratzen swv. 15, 1. 

zerslahen stv. 11, 21. 

zerslizen stv. 15, 3. 4; 65, 30. 

zerstieben stv. 35, 23. 

zerströuwen swv. refl. czu- 
stroygin 15, 26; 20, 11. 

zerunge stf. Aufwand 23, 11. 

zesamene]-komen stv. 23, 12; 
49,12; 67,6; -legen 9, 10; 
21, 15; 24, 30; 45, 10; -sa- 
menen swv. 60, 16; -slahen 
stv. 47, 19; -stözen swd. v. 
35,7; -treten stv. 29, 29; 
-werfen stv. 60, 9; -vüeren 
swv. 38, 32. 

ziehen stv. erziehen 68,6; 
einen wec z. 68, 4; zichen 
üf ziehen gegen 16, 4; 35, 
14; s. ziehen gegen sich 
hinziehen nach 29,5 u. Öö.; 
ziehen an sich sich etwas 
anziehen 38,9. 

zieren swv. 10, 18; 20, 17. 30; 
24,29; 29, 24; 37, 12°; 50, 
16; 59, 27. 

zierdo stf. 36, 27. 


zierheit stf. 23,6; 60,1. 
zige swf. 48,1. 
zil stn.: deme czele 27, 20. 
zimberwerc sin. 35, 24. 
zinne sif. 35, 17. 
zins stm. 27, 31. 
zobel stm. 17, 20; 74, 14. 
*zobelenvel sin. 17,20; 74,10°. 
zobelin sin. 25, 8°. 11. 18. 
*zobelinvel sin. 25, 11. 
zorn stm. 34, 2. 
zouber stm. 8, 28; 12, 19. 
zouber zre stm. 12,17; 21, 22°. 
24; 32,4; 60, 10.12; 63, 1. 
zouberie sif. 66, 183. 
zoubern swv. 12,16; 56, 16. 
zoubernisse stf. 16, 10. 
zoum sim. 75, 20. 
zucker stm. 32,7; 37, 2°.6. 
47,7°.8.13.14;5 48,7%. 3; 
65, 20°; 66, 8. 
zunge swf. 55,13; Sprache 
2,12; 3,1; 44,19; über- 
tragen v.d. Bevölkerung e.s 
Landes 2, 11; 3,11; 67, 16. 
zuobereiten swv. 71, 13. 
zuoganc stm. 75,1. 
zuokomen stv. herankommen 
34, 32; 53, 25. 
zuokunftic adj. 5, 21. 
zuolegen swv. jem. zusetzen; 
38, 23. 
zuoname swn. 40, 14. 
zuonemen stv. 15, 24; 24, 30. 
zuorihten swv. Öl, 21. 
*zuosuochen stv. 42, 19°, 
zuotuon anv. 40, 4. 
zuovart stf. 28, 20. 
zuovluht sif. 28,5. 
zuovüegen swv. 25, 2; 60, 6. 
zuowip stf. 30, 17. 20; 8. amie. 
zwei num.: czwu 2,19; 42,1%. 
zwelc stm. 56, #.5. 
zwic stm. 56, 3; 58, 24. 
zwir num. 71, 31. 
zwirnen swv. 15,6. 
zwischen präp. 27,24; 43, 
24; 5l, 4; 54, 10. 
zwitraht stf. 5, 28. 
zwivelhaft adj. 48, 24. 


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Date Due 


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